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11/2012 – WELSCHNOFEN
Sagen, Erzählungen und Gedankengut rund um Welschnofen
(chk) Sagen geben Einblick in die
Seele eines Volkes und lassen dessen
Ängste, Sorgen und Denkmuster
erahnen. Es steht jeweils das
Menschliche im Vordergrund und
genau dies macht den Reiz dieser
Überlieferungen aus. Mit der Fortsetzung
dieser Reihe wollen wir
auch im Jahr 2012 altes, selten gehörtes
und nahezu vergessenes
Gedankengut wiedergeben – in
neuem Schriftbild, aber in seiner
ursprünglichen Schreibweise.
Wie der Matzweber den Schatz heben
will
Ein alter Matzweber begab sich vor vielen
vielen Jahren mit einigen andern
Bauern auf den Plankboden, wo man
sich der wohlgeeigneten Fläche wegen
so recht mit „Watscheln“ erlustigen
wollte. Es gab keinen bessern Platz zu
diesem Spiel weitum, als der Plankboden
war. Die Kugeln dazu nahmen sie
mit hinauf. Wie sie oben waren und mitten
im besten Spiel, und der Matzweber
bückt sich gerade nieder und misst mit
den Augen scharf und setzt die Hand
zum Wurfe an, da rollte auf einmal eine
um und um mit feuchter Erde beklebte
Kugel daher und gerade in seine Hand.
Er hob die Kugel auf, besah sie von allen
Seiten, und es war keine der mitgebrachten
Kugeln. Jetzt fiel an einer Stelle
die Erde davon fort, und es glänzte
hervor wie von Gold. Der Matzweber
wischte nun die noch dranklebende Erde
hinweg, und siehe, die Kugel war von
purlauterem Golde. Ohne dass die übrigen
es merkten, scharrte er an der Stelle,
von welcher her ihm die Kugel zugerollt
kam, ein wenig den Boden auf
und stieß alsbald auf eine goldene Kegelbahn.
Dieser geht er nach und trifft
wirklich auf der „Neunt“ auch die goldenen
Kegel. Jetzt kehrt er zu den Spielern
zurück, sagt ihnen jedoch nichts
von seiner Entdeckung, denn er will den
Schatz allein haben. Er war willens, in
der Nacht heimlich da heraufzugehen
und die goldenen Sachen abzuholen.
Ei, o weh, als er in der Nacht heraufkam
und die Kegel sammt der Kugel und dem
goldenen Boden mitnehmen wollte – er
hatte schon den größten Rückkorb dafür
heraufgetragen –, da war der Schatz
schon wieder versunken und verloren.
Seitdem wird er wohl wieder geblüht haben,
denn die Geschichte ist schon lange
her, länger, als ich und du gedenken.
Derselbe Matzweber gieng einmal
zu nächtlicher Weile mit noch einem
andern auf Caldrun, im dortigen
„Ziggl“ den Schatz zu heben. Wie sie
zur „Schupfe“ gelangten, leuchtet Feuer
aus den Löchern und Ritzen, als würde
die Schupfe inwendig brennen. Der andere
schlug vor, zu löschen, der Matzweber
aber sagte: „Wenn’s schun asöu stàrk
brennen thuat, kinnen mer ‘s a nimma
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Bauern- und
Wetterregeln für
den November
Wenn im November die Stern
stark leuchten, lässt dies auf baldige
Kälte deuten.
Je mehr Schnee im November
fällt, umso fruchtbringender wird
das Feld.
Bleibt vor Martini (11. Nov.)
Schnee schon liegen, wird man
milden Winter kriegen.
Sankt Elsbeth (19. Nov.) sagt an,
was der Winter für ein Mann.
Kathrein (25. Nov.) tut die Schafe
rein und läutet dann den Winter
ein.
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