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Gesundheit und Hygiene in der Schule (Stand ... - Ostalbkreis

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3. Zahnges<strong>und</strong>heit<br />

Ges<strong>und</strong> im M<strong>und</strong><br />

Die Zahnheilk<strong>und</strong>e ist zur Zeit e<strong>in</strong>em starken Wandel unterworfen. Anstatt e<strong>in</strong>es<br />

therapeutisch-reparativen Vorgehens werden zunehmend mehr prophylaxeorientierte<br />

Ansätze gefor<strong>der</strong>t. Man weiß, dass Karies, Erkrankungen des Zahnhaltapparates <strong>und</strong><br />

viele Zahnfehlstellungen durch geeignete, rechtzeitige Maßnahmen fast vollständig<br />

vermeidbar s<strong>in</strong>d.<br />

Karies: Entstehung <strong>und</strong> Schutz<br />

Im Zahnbelag, <strong>der</strong> Plaque, s<strong>in</strong>d Bakterien enthalten, die Zucker zur Gew<strong>in</strong>nung von<br />

Energie abbauen. Dieser Prozess wird Gärung genannt. Aus dem Zucker entstehen<br />

Säuren, die wie<strong>der</strong>um den Zahnschmelz angreifen. Außer dem re<strong>in</strong>en Haushaltszucker<br />

(Saccharose) können diese Bakterien auch Fruchtzucker (Fructose) <strong>und</strong> Traubenzucker<br />

(Glukose) zu Säure vergären.<br />

Säure verursacht Karies<br />

Je länger die jeweiligen Lebensmittel im M<strong>und</strong> bleiben, umso mehr Säure kann aus<br />

Zucker gebildet werden. Diese Säureattacke auf die Zähne führt u. a. zu e<strong>in</strong>em<br />

Herauslösen des im Schmelz enthaltenen Calciums, <strong>der</strong> Zahn wird dem<strong>in</strong>eralisiert ,<br />

<strong>der</strong> erste Schritt h<strong>in</strong> zur Karies ist getan. Neben dem Zuckergehalt spielt beson<strong>der</strong>s<br />

die Klebrigkeit des Nahrungsmittels, die Verweildauer im M<strong>und</strong>raum <strong>und</strong> die<br />

Häufigkeit <strong>der</strong> Nahrungszufuhr e<strong>in</strong>e wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Kariesentstehung. Karies<br />

ist nicht nur e<strong>in</strong>e Folge des Zuckerverzehrs. Der re<strong>in</strong>e Zucker ist für die<br />

Kariesentstehung weitaus ungefährlicher als allgeme<strong>in</strong> angenommen wird. Er löst<br />

sich schnell auf <strong>und</strong> wird mit dem Speichel heruntergeschluckt. Je länger die Nahrungsreste<br />

im M<strong>und</strong> bleiben, desto mehr Säure können die Bakterien produzieren.<br />

Beson<strong>der</strong>s kariogen s<strong>in</strong>d alle zuckerreichen <strong>und</strong> klebrigen Süßwaren. E<strong>in</strong> hohes<br />

kariogenes Potential haben nicht nur Bonbons <strong>und</strong> Schokolade, son<strong>der</strong>n z. B. auch<br />

Trockenobst, Cornflakes o<strong>der</strong> Müsliriegel.<br />

E<strong>in</strong> mittleres kariogenes Potential haben Obst <strong>und</strong> Obstsäfte. Hier wirkt nicht nur<br />

<strong>der</strong> Fruchtzucker, son<strong>der</strong>n auch die Fruchtsäure kariogen.<br />

E<strong>in</strong> niedriges kariogenes Potential haben Gemüse, Fleisch <strong>und</strong> Milchprodukte.<br />

Milchprodukte haben wegen ihres hohen Calciumgehaltes e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung.<br />

Der Calciumgehalt des Speichels för<strong>der</strong>t die Rem<strong>in</strong>eralisation des Zahnschmelzes.<br />

Positiv wirkt sich auch das Tr<strong>in</strong>ken zu den Mahlzeiten aus (bevorzugt<br />

M<strong>in</strong>eralwässer). So wird e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Essensreste gleich aus dem M<strong>und</strong> gespült. Man<br />

kann sich den Prozess <strong>der</strong> Kariesentstehung als „Wippe“ vorstellen. Überwiegt die<br />

„Angriffsseite“ mit hohen Bakterienzahlen <strong>und</strong> viel Substrat (seltenes/<strong>in</strong>effektives<br />

Zähneputzen, viele Zwischenmahlzeiten ) kommt es zu e<strong>in</strong>er baldigen Schädigung<br />

des Zahnes. Überwiegt die „Abwehrseite“ (effektives Zähneputzen, ges<strong>und</strong>e Ernährung,<br />

Fluoride) <strong>in</strong> dem „Wippen-Modell“ so kommt es zu ke<strong>in</strong>er Schädigung des<br />

Zahnes.

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