Wörtliches Protokoll der Sitzung am 20.11.2008 - Der Wiener ...
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Untersuchungskommission 20. November 2008 23. <strong>Sitzung</strong> / 20<br />
als auch von mir und Herrn Generaldirektor Marhold<br />
persönlich in einigen Veranstaltungen uns<br />
auch mitzuteilen, wenn <strong>der</strong> Schuh wo drückt. Es<br />
ist sicher nicht immer leicht für uns, Probleme<br />
des einzelnen MitarbeiterIn, allein zu meinem<br />
Verantwortungsbereich gehören 20.000, knapp<br />
20.000 MitarbeiterInnen, immer das Ohr so nahe<br />
an den KollegInnen zu haben, dass wir alles<br />
mitkriegen. Und es ist im Rahmen <strong>der</strong> Führungsebenen<br />
in einem solchen großen Betrieb<br />
sicher auch eine <strong>der</strong> primären Aufgabe <strong>der</strong> jeweils<br />
Vorgesetzten, hier eben das Ohr an ihren<br />
MitarbeiterInnen sehr wohl zu haben und auch<br />
auszufiltern das, was in ihrer eigenen Gestaltungsfähigkeit<br />
liegt mit den KollegInnen zu besprechen,<br />
aber auch dort, wo es diese übersteigt,<br />
sich mit ihren Vorgesetzten und so in <strong>der</strong><br />
Kaskade <strong>der</strong> Spitalsstruktur auch weiter zu bewegen.<br />
Die Belastung des Personals, die angesprochen<br />
worden ist, ist etwas, das wir sehr sehr<br />
ernst nehmen. Das Thema Burn out, Supervision<br />
– nur einige Schlagworte, die hier genannt worden<br />
sind, sind Themen, mit denen sich <strong>der</strong> Krankenanstaltenverbund<br />
nicht jetzt speziell aus Anlass<br />
<strong>der</strong> gegenwärtigen Diskussion rund um die<br />
Psychiatrie, son<strong>der</strong>n schon sehr viel vorher beschäftigt<br />
hat. Es gibt ausgeprägte Angebote zum<br />
Thema Burn-out-Prävention. Das möchte ich<br />
unterstreichen. Denn die Burn-out-Prävention ist<br />
sicher das, was uns <strong>am</strong> meisten <strong>am</strong> Herzen<br />
liegt, denn das Burn out, wenn es auftritt, muss<br />
natürlich entsprechend behandelt werden, aber<br />
ich denke, <strong>der</strong> Dienstgeber kann sehr viel leisten<br />
zum Thema Burn-out-Prävention. Es gibt entsprechende<br />
Unterstützungen, es gibt Materialien.<br />
Wir haben im Rahmen unserer Servicestelle,<br />
psychologischen Servicestelle, hier breite<br />
Angebote sowohl in den Häusern als auch für<br />
Einzelpersonen, wenn sie hier Unterstützung<br />
und Hilfe brauchen und gleiches gilt auch für die<br />
Supervision.<br />
Hier vielleicht noch eine letzte Anmerkung:<br />
Es sollte auch unterschieden werden zwischen<br />
<strong>der</strong> fachlichen Supervision, von <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kollege<br />
hauptsächlich gesprochen hat im Rahmen <strong>der</strong><br />
fachärztlichen Ausbildung, und <strong>der</strong> Supervision,<br />
die <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> Krankenanstaltenverbund seit<br />
mehr als 10 Jahren, wenn ich mich recht erinnere,<br />
strukturiert anbietet für alle Berufsgruppen,<br />
sowohl in Form von Gruppenbegleitung, aber<br />
auch im Sinne von Einzelsupervision, das sehr<br />
unbürokratisch angefor<strong>der</strong>t werden kann und wo<br />
jedem, <strong>der</strong> Hilfe braucht, <strong>der</strong> sie haben möchte,<br />
auch diese Hilfe zukommt.<br />
GRin Korosec: Danke. Frau Dr. Herbek, Sie<br />
haben ja auch gehört, dass <strong>der</strong> Herr Dr. Grassl<br />
gemeint hat, dass eine TurnusärztIn wochenlang<br />
in einer Ambulanz allein gelassen wurde. Was<br />
sagen Sie dazu bzw. auch zu <strong>der</strong> Aussage von<br />
ihm, dass es natürlich vorkommt, dass eine TurnusärztIn<br />
allein gelassen ist, weil wenn da zwei<br />
Fälle auftreten, es gibt nur zwei ÄrztInnen und<br />
die können sich dann nicht teilen, also das muss<br />
ja alarmierend auch für Sie sein, wenn Sie so<br />
etwas hören. Ich nehme an, nachdem <strong>der</strong> Herr<br />
Dr. Grassl gesagt hat, er gibt das ja weiter an<br />
seinen Vorgesetzten, dass dann <strong>der</strong> Vorgesetzte<br />
weitergeht zur Frau Dr. Kalousek und das auch<br />
zu Ihnen kommt. Also ich nehme nicht an, wenn<br />
Sie heute gemeint haben, Sie haben das vom<br />
Herrn Dr. Grassl nicht persönlich gehört, das<br />
glaube ich schon, weil ja doch in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong><br />
Dienstweg eingehalten wird. Aber diese Probleme,<br />
die heute hier aufgezeigt wurden, muss ich<br />
schon annehmen, dass das auch zu Ihnen gekommen<br />
ist. Und warum wurde da nichts unternommen<br />
bzw. erst jetzt heuer im Mai, glaube ich,<br />
im Mai, wo man sich dann entschlossen hat,<br />
nachdem so viele ÄrztInnen fehlen, weil 19 ÄrztInnen<br />
ja weggegangen sind, dass man sich<br />
dann entschlossen hat, eben TurnusärztInnen<br />
aufzunehmen und in irgendeiner Form hat das<br />
sicher auch mit <strong>der</strong> Untersuchungskommission<br />
zu tun.<br />
Dir. Dr. Herbek: Hier möchte ich ein bisschen<br />
weiter ausholen zum Thema ÄrztInnen, ÄrztInnenbesetzung,<br />
ÄrztInnendienstposten. Das<br />
hängt mit Ihrer Frage unmittelbar zus<strong>am</strong>men.<br />
Das Thema <strong>der</strong> ÄrztInnendienstposten im Otto-Wagner-Spital<br />
wird schon sehr lange diskutiert<br />
und vielleicht auch noch als Ges<strong>am</strong>tinformation<br />
– es wird in <strong>der</strong> ÄrztInnendienstpostenzuteilung<br />
nicht a priori unterschieden, ob dieser ÄrztIndienstposten<br />
für eine TurnusärztIn in <strong>der</strong> Ausbildung<br />
zur ÄrztIn für Allgemeinmedizin, für eine<br />
ÄrztIn in Ausbildung zum jeweiligen Fach o<strong>der</strong><br />
für eine FachärztIn o<strong>der</strong> eine OberärztIn zur<br />
Verfügung steht. Wir haben hier ÄrztInnendienstposten<br />
und es obliegt <strong>der</strong> vor Ort Personalplanung,<br />
sei es <strong>der</strong> Direktion o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong><br />
PrimarärztIn, hier den richtigen und zielführenden<br />
Mix an AusbildungsärztInnen und FachärztInnen<br />
für die Aufgabenerfüllung <strong>der</strong> Abteilung<br />
herzustellen.<br />
Die ÄrztInnendienstpostenplanung für das Otto-Wagner-Spital,<br />
für die Psychiatrie, ist schon<br />
seit langem ein Diskussionspunkt gewesen, <strong>der</strong><br />
nicht im Zus<strong>am</strong>menhang mit <strong>der</strong> Untersuchungskommission<br />
als Etablierung zu sehen ist.<br />
Die Diskussion ging ab dem Zeitpunkt wirklich<br />
auch strukturiert weiter, wie klar war, dass die<br />
Psychiatriereform weiter vorangetrieben wird,<br />
dass wir in absehbarer Zeit psychiatrische Abteilungen<br />
an an<strong>der</strong>en Standorten, wie ich immer<br />
sage, autark stellen werden. Das heißt, es wäre<br />
gar nicht möglich, in <strong>der</strong> Zukunft die bis vor etwa<br />
einem Jahr gehandhabten abteilungsübergrei-