Wörtliches Protokoll der Sitzung am 20.11.2008 - Der Wiener ...
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Untersuchungskommission 20. November 2008 23. <strong>Sitzung</strong> / 28<br />
Thema Überalterung im Pflegebereich. Und ich<br />
darf Ihnen kurz nur skizzieren, was er seinerzeit<br />
zu dem Thema: ältere Pflegepersonen und dann<br />
auch über behin<strong>der</strong>te Bedienstete gesprochen<br />
hat. Er sagt hier, es gäbe viele ältere Pflegepersonen,<br />
die körperlich nicht mehr in <strong>der</strong> Lage sind<br />
Radldienste, Turnusschichten und Wechseldienste<br />
zu leisten und die nicht mehr uneingeschränkt<br />
einsetzbar seien. Weiters sagt er, dass<br />
es immer mehr behin<strong>der</strong>te Bedienstete, die nach<br />
dem Bundessozial<strong>am</strong>t oft bis zu 80 % behin<strong>der</strong>t<br />
wären und die zählen nach <strong>der</strong> Systemisierung<br />
als Vollwertkräfte. Kennen Sie dieses Problem?<br />
Das ist meine erste Frage bzw. ist das im Otto-<br />
Wagner-Spital bekannt und Zweitens: Wurden<br />
diese Probleme mit <strong>der</strong> kollegialen Führung mit<br />
<strong>der</strong> Generaldirektion und auch mit <strong>der</strong> politischen<br />
Ebene jemals thematisiert?<br />
Dir. Dr. Herbek: Das Thema altersgerechte<br />
Arbeitszeit - und das gilt auch für alle Berufsgruppen<br />
- ist eines, das immer wie<strong>der</strong> thematisiert<br />
wurde und wird. Sei es in Pilotprojekten, in<br />
Projekten, aber auch im Sinne - und das ist gerade<br />
im Otto-Wagner-Spital von Interesse -, im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Diskussionen rund um eben altersgerechte<br />
und d<strong>am</strong>it auch entsprechend den Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> MitarbeiterInnen entsprechende<br />
Arbeitszeiten. Das ist ein Teil dieser Ges<strong>am</strong>tdiskussion.<br />
So wie die Bevölkerung in Wien eine<br />
älter werdende war und auch eine Zeit lang noch<br />
sein wird - dann dreht sich die Demografie auch<br />
wie<strong>der</strong> ein bisschen um - ist es auch mit den<br />
MitarbeiterInnen im Krankenanstaltenverbund<br />
so. Wenn ich mich so statistisch ausdrücken<br />
darf, die Kohorte von MitarbeiterInnen jenseits<br />
<strong>der</strong> 40 ist eine größer werdende, das ist auch<br />
bekannt. Dass es gerade in körperlich anstrengenden<br />
Berufen wie dem Pflegedienst, aber<br />
auch durchaus dem ärztlichen Dienst KollegInnen<br />
gibt, die sagen, sie möchten weniger und<br />
keine Nachtdienste mehr machen, das Problem<br />
ist bekannt. Wir möchten, und das ist ein Thema,<br />
das oft gerne auf das Thema Alter zugeschnitten<br />
wird o<strong>der</strong> zugespitzt wird, die Flexibilisierung von<br />
Diensten sowohl für die Pflege als auch für die<br />
Ärzte weiter vorantreiben. Es haben vielleicht<br />
ältere Leute, ältere KollegInnen aus körperlichen<br />
Gründen heraus o<strong>der</strong> körperlichen Behin<strong>der</strong>ungen<br />
sogar, das Bedürfnis keine Nachtdienste<br />
mehr machen zu wollen o<strong>der</strong> weniger Nachtdienste<br />
machen zu wollen. Es gibt aber auch<br />
KollegInnen, die junge F<strong>am</strong>ilien haben, die aus<br />
ganz an<strong>der</strong>en Gründen vielleicht weniger Nachtdienste<br />
machen möchten, weil sie vielleicht mehr<br />
Zeit bei kleinen Kin<strong>der</strong>n sein möchten. Und es ist<br />
unser Ziel, und das gilt auch für die ÄrztInnen,<br />
hier sehr stark zu individualisieren und im Zus<strong>am</strong>menhang<br />
mit <strong>der</strong> Flexibilisierung <strong>der</strong> Ärztenachtdienste<br />
den Kollegen – und das wird ein<br />
langs<strong>am</strong>er und auch ungewohnter Prozess sein<br />
– Angebote zu machen, wie sie ihre Arbeitszeit<br />
und Diensteinteilungen besser koordinieren können.<br />
Das bedeutet auch, und das ist dann eine<br />
Berechnung, die man für jede Abteilung sehr<br />
speziell machen muss, was bedeutet das an<br />
Bereitstellung von Ressourcen. Was bedeutet<br />
das an Bereitstellung von Dienstposten, weil ich<br />
dann vielleicht, wenn ein Kollege nur mehr 20<br />
Stunden arbeiten möchte, mir die physischen 20<br />
Arbeitsstunden an an<strong>der</strong>er Stelle vielleicht fehlen.<br />
Aber das ist ein Weg, den wir gerne - und da<br />
habe ich auch immer bei <strong>der</strong> Personalvertretung<br />
ein offenes Ohr gefunden - miteinan<strong>der</strong> gehen<br />
möchten.<br />
GR Ing. Mag. Dworak: Ich habe Sie auch<br />
noch gefragt zum Thema: behin<strong>der</strong>te Mitarbeiter.<br />
Wissen Sie, wo diese behin<strong>der</strong>ten Mitarbeiter<br />
eingesetzt werden und wenn Herr Bin<strong>der</strong> sagt,<br />
dass sie oft bis zu 80 % behin<strong>der</strong>t beschrieben<br />
werden, wie schaut das aus ihrer Meinung nach.<br />
Dir. Dr. Herbek: Ich beantworte wahrheitsgemäß,<br />
dass ich jetzt keine konkrete Information<br />
vorliegen habe, in welchem Bereich welche MitarbeiterInnen<br />
welcher Berufsgruppe zu wie viel<br />
Prozent mit einer Behin<strong>der</strong>ung arbeiten. Es ist<br />
aber so, dass wir gerade z.B. in <strong>der</strong> Pflege hier<br />
sehr darauf achten, dass KollegInnen dort eingesetzt<br />
sind, wo sie ihre Arbeitsleistung noch<br />
erbringen können und wo sie sie auch erbringen<br />
wollen.<br />
GR Ing. Mag. Dworak: Gerade die 1:1 Überwachung<br />
- Sie haben ja heuer diesen Wachdienst<br />
eingesetzt -, ist <strong>der</strong> in ihren Augen mehr<br />
jetzt zur Betreuung o<strong>der</strong> ist er zur Hilfe, wie funktioniert<br />
denn hier die Kommunikation. Wir haben<br />
auch gehört, dass offensichtlich die Kommunikation<br />
zwischen dem Wachdienst und den MitarbeiterInnen<br />
etwas schwierig ist. Wie schaut das<br />
ihrer Meinung nach aus?<br />
Dir. Dr. Herbek: Die Überwachung im Sinne<br />
einer betreuten medizinischen Überwachung sei<br />
es 1:1, was bei Anordnung auch gewährleistet<br />
wird o<strong>der</strong> im Rahmen einer Überwachungsstation<br />
ist zu unterscheiden vom Security, wie man<br />
es heute vielleicht neudeutsch sagt und <strong>der</strong><br />
Wachdienst, <strong>der</strong> nicht nur im Otto-Wagner-<br />
Spital, son<strong>der</strong>n auch in allen an<strong>der</strong>en Krankenhäusern<br />
heute ein selbstverständliches Thema<br />
ist.<br />
Im Otto-Wagner-Spital wurde früher als in<br />
an<strong>der</strong>en Häusern ein Security – ein Wachdienst<br />
– eingeführt und zwar zunächst auf <strong>der</strong> forensischen<br />
Abteilung, da wir dort – das war auch<br />
ziemlich zu Beginn meiner Tätigkeit als Direktorin,<br />
das Problem hatten, dass seitens <strong>der</strong> Justiz,<br />
Justizbe<strong>am</strong>te abgezogen wurden und wir außerhalb<br />
<strong>der</strong>en Kerndienstzeiten selbst für die Bewa-