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Beitrag zur dynamischen Fehlerbaumanalyse ohne Modulbildungund

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6 2 Stand der Technik: Statische und dynamische <strong>Fehlerbaumanalyse</strong><br />

Im Gegensatz <strong>zur</strong> Zuverlässigkeitsanalyse konzentriert sich die Sicherheitsanalyse auf die<br />

Untermenge solcher System- und Komponentenausfälle, die zu einem Verlust der Sicherheit<br />

führen, wobei Sicherheit deniert ist als Freiheit von unvertretbaren Risiken [4]. Die sicherheitstechnisch<br />

relevante Zuverlässigkeit einer Einheit ist somit deren Eigenschaft oder bei<br />

quantitativer Betrachtung: deren Wahrscheinlichkeit , innerhalb eines denierten Zeitraums<br />

und unter denierten Randbedingungen keine gefährlichen Auswirkungen (Schäden) zu verursachen.<br />

Damit berücksichtigt die sicherheitstechnisch relevante Zuverlässigkeit auch die Auswirkungen<br />

von Ausfällen.<br />

Sicherheitsanalysen bedürfen somit einer weitergehenden Festlegung hinsichtlich der Frage,<br />

welches Risiko bzw. welche Schäden betrachtet werden. Im Umfeld der klassichen Sicherheit <br />

im Sinne von safety technischer Systeme sind dies das Risiko für Leib und Leben bzw. das<br />

Verletzen / Töten von Personen [4]. Prinzipiell nden dieselben Analysen und Methoden auch<br />

Anwendung in anderen Betrachtungen, z. B. im Umfeld der Sicherheit im Sinne von security <br />

technischer Systeme [17, 18]. Im Rahmen dieser Arbeit wird Sicherheit in der Bedeutung von<br />

safety verwendet. Ausnahme ist der Begri der Kenntnisstandsicherheit, welcher sich auf die<br />

Verlässlichkeit (Kondenz) von Daten und Modellen bezieht.<br />

2.1.2 Statische und dynamische Analysen<br />

2.1.2.1 Dynamisches Systemverhalten<br />

Ein dynamisches Verhalten eines Systems ist nach [19] gegeben, falls die Systemantwort auf eine<br />

initiale Störung sich über die Zeit entwickelt, während die System-Komponenten miteinander<br />

und mit ihrem Umfeld interagieren. Im Gegensatz dazu behandelt die klassische <strong>Fehlerbaumanalyse</strong><br />

unerwünschte Ereignisse (Systemausfälle) als statische, festgelegte und zeitlich invariante<br />

Folge einer bestimmten Kombination von Komponenten-Ausfällen [ebd.].<br />

In einer Welt voller dynamischer Einüsse und Wechselwirkungen verhalten sich grundsätzlich<br />

alle technischen Systeme ebenfalls dynamisch. Statische Methoden und Modelle <strong>zur</strong> Zuverlässigkeits-<br />

und Sicherheitsanalyse von Systemen approximieren daher notwendigerweise immer nur<br />

deren eigentlich dynamisches Verhalten.<br />

Auf Grund dieser Vereinfachung sind statische Analysen wie die FTA oder Zuverlässigkeits-<br />

Blockschaltbild (Reliability Block Diagram) (RBD) vergleichsweise einfach zu handhaben. Tatsächlich<br />

ermöglicht in vielen Fällen erst die Annahme statischen Verhaltens überhaupt eine<br />

Analyse. Die in der praktischen Anwendung relevante Frage lautet daher, welche statischen<br />

Näherungen es vermögen, das eigentlich dynamische Ausfallverhalten gut genug abzubilden.<br />

Hierbei hat sich gezeigt, dass die herkömmliche FTA sehr gut geeignet ist für die logische und<br />

probabilistische Analyse von Systemen, deren Ausfallverhalten zumindest in erster Näherung<br />

als frei von zeitlichen Abhängigkeiten oder <strong>dynamischen</strong> Interaktionen zwischen den einzelnen<br />

Komponenten bezeichnet werden kann.<br />

Allerdings beklagen Forscher und Anwender schon seit den Anfängen der systematischen Untersuchung<br />

des Ausfallverhaltens technischer Systeme ab der Mitte des 20. Jahrhunderts die<br />

vergleichsweise grobe Betrachtungsweise der statischen Analysen [20]. Wissenschaft und Forschung<br />

suchen daher nach Möglichkeiten, statische Ausfallmodellierungen wie die FTA um die<br />

wichtigsten <strong>dynamischen</strong> Eekte zu erweitern, <strong>ohne</strong> den Modellierungs- und Berechnungsaufwand<br />

über Gebühr zu erhöhen.

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