Anduin 98
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ANDUIN <strong>98</strong><br />
Schnutenbach<br />
die früher regelmäßige Versorgung mit Wild<br />
nicht mehr gesichert... Franz-Xaver Pfannstiehl<br />
räuchert in seiner spärlichen Freizeit<br />
auch das erhaltene Fleisch, um es haltbar zu<br />
machen für den Fall eines erneuten Angriffs<br />
der Grünhäute oder sogar einer Belagerung;<br />
obwohl er ziemlich grimmig aussieht und sich<br />
auch nur sehr selten rasiert ist er ein herzensguter<br />
Mensch und kann ein guter Freund<br />
sein, wenn man seinen derben Armeehumor<br />
zu schätzen weiß...<br />
Der Koch besitzt auch ein Fuhrwerk mit<br />
den Überresten seiner ehemaligen Armeeküche,<br />
das er ab und zu aus den Stallungen<br />
holt, wenn die Holzfäller länger im Wald unterwegs<br />
sind und daher das Essen zu ihnen<br />
gebarcht werden muss; in diesem Falle wird<br />
Franz-Xaver eigentlich fast immer von seinem<br />
ehemaligen Kameraden Ottokar Schwindlicht<br />
begleitet.<br />
e. Wehrturm<br />
Die höher gelegene Wehranlage ist erst<br />
auf Anraten des hier auch lebenden Ottokar<br />
Schwindlicht entstanden, als die Überfälle<br />
der Goblins nach und nach immer schlimmer<br />
wurden und ist auch als deutlich jüngeren<br />
Datums zu erkennen.<br />
Der aus mächtigen Holstämmen errichtete<br />
und wuchtige Turm ist mit seinen zwei Stockwerken<br />
leicht groß genug, um allen Bewohnern<br />
Stammheims im Falle einer erneuten<br />
Attacke Schutz zu bieten und daher befindet<br />
sich auch im Erdgeschoss nur ein großer<br />
Raum, der mit derzeit an die Wand geschobenen<br />
Schlafpritschen eingerichtet ist.<br />
Eine große Kammer beherbergt haltbar gemachte<br />
Nahrungsmittel und es gibt sogar ein<br />
abgedecktes Brunnenloch, so dass selbst die<br />
Wasserversorgung während eines Angriffs<br />
gesichert ist.<br />
Ottokar Schwindlicht hat seine ganze Erfahrung<br />
als ehemaliger Soldat des Empire in<br />
dieses Bauwerk eingebracht und obwohl es<br />
natürlich alles andere als perfekt ist, so kann<br />
er doch völlig zu Recht stolz darauf sein; außer<br />
durch Zauberei ist es überaus unwahrscheinlich,<br />
dass Goblins in der Lage sind, diese<br />
kleine Wehranlage einzunehmen.<br />
Im oberen und etwas kleineren Stockwerk<br />
befinden sich neben dem Wohnraum Ottokars<br />
auch noch eine Kammer mit Waffen, vor<br />
allem selbst gefertigten Bögen und Pfeilen,<br />
sowie einige separate Gemächer für Verletzte...<br />
Ottokar selbst hat in Stammheim ein sehr<br />
angenehmes Leben und genießt es auch in<br />
vollen Zügen.<br />
Nach seiner Schinderei bei der Armee ist<br />
Seite 54<br />
er hier sein eigener Herr und so ziemlich jede<br />
Person im Ort tut, was er sagt; dabei hat Ottokar<br />
aber meistens wirklich die Interessen<br />
Stammheims und seiner wenigen Einwohner<br />
im Sinn, denn falls es diese kleine Ansiedlung<br />
irgendwann einmal nicht mehr geben sollte,<br />
dann müsste er womöglich wieder auf die<br />
Wanderschaft gehen oder sich als Söldner<br />
verdingen – ein Leben, das er mittlerweile<br />
zutiefst verabscheut...<br />
Zur Zeit schläft oft die Witwe eines vor<br />
einigen Monaten verstorbenen Holzfällers<br />
namens Anneliese Zweig bei ihm, was bei<br />
den übrigen Bewohnern Stammheims nicht<br />
gerade sehr gerne gesehen wird. Ottokar<br />
hingegen gefällt dies und er überlegt sich<br />
nun schon seit einiger Zeit, ob er nicht den<br />
Ulric-Priester Sigismund Sauschläger fragen<br />
soll, ob eine Heirat denn möglich ist – der altgediente<br />
Soldat hofft darauf, endlich richtig<br />
sesshaft zu werden...<br />
f. Jägerhaus<br />
Durch die räumlich doch ziemlich beengte<br />
Lage Stammheims haben auch die ansässigen<br />
Jäger aus der Not eine Tugend gemacht<br />
und sind in diese kleine Blockhütte gezogen.<br />
Bei den Jägern handelt es sich um Hubert<br />
Auerswald und Markus Schafthauser, die<br />
dritte Pritsche in dem einzigen Raum des<br />
Hauses bleibt seit einiger Zeit unbelegt, da<br />
ihr Freund Ansgar erst vor kurzer Zeit einem<br />
Hinterhalt der Goblins zum Opfer fiel...<br />
Die Kammer ist einfach, aber zweckdienlich<br />
eingerichtet und grob verarbeitete Felle<br />
bedecken viele Wände<br />
und den Boden;<br />
es gibt eine verrußte<br />
Kochstelle an einer<br />
der Wände, die jedoch<br />
selten benutzt<br />
wird, da die beiden<br />
entweder im Wald<br />
unterwegs sind oder<br />
abends wie der Rest<br />
der Dorfgemeinschaft<br />
bei Franz-<br />
Xaver Pfannstiehl<br />
essen.<br />
Markus Schafthauser<br />
überlegt seit einiger<br />
Zeit, mit seiner<br />
drallen Freundin Gundula<br />
– der Tochter<br />
des Grobschmieds<br />
Stammheims – zusammenzuziehen,<br />
er weiß jedoch noch<br />
nicht, wie er dies seinem<br />
alten Freund Hubert<br />
beibringen soll.<br />
Hubert wird von schlimmen Selbstvorwürfen<br />
geplagt, seit Ansgar getötet worden ist,<br />
da er ihn bei dem Angriff im Stich gelassen<br />
hat, was jedoch niemand im Ort weiß...<br />
Die beiden Männer sind ausgezeichnete<br />
Schützen und bei den Goblins durchaus gefürchtet,<br />
denn es kommt immer wieder vor,<br />
dass die Jäger sich lautlos an einige der Grünhäute<br />
anpirschen und einen tödlichen Schuss<br />
anbringen können, nur um dann spurlos wieder<br />
zu verschwinden!<br />
g. Dorfschmiede<br />
Dieses einstöckige Gebäude liegt sehr weit<br />
abseits von den anderen Häusern Stammheims<br />
und seine Grundmauern sind sogar aus<br />
Gestein errichtet; außerdem besitzt es Dachpfannen<br />
statt Stroh und hebt sich damit wirklich<br />
deutlich von den anderen Häusern ab. In<br />
der kleinen Dorfschmiede arbeitet Karlfried<br />
Keifschnabel, den man noch am ehesten daran<br />
erkennen kann, dass er den lieben langen<br />
Tag vor sich hin murrt und leise flucht...<br />
Karlfried hat sich mit seiner Schmiede natürlich<br />
auf die Bewohner Stammheims eingestellt,<br />
daher sind Hufeisen und das Beschlagen<br />
der Pferde auch seine Haupttätigkeit,<br />
aber auch die Anfertigung von Metallreifen<br />
für Fässer, Pflugscharen, Nägel und Messersowie<br />
Sensenklingen werden von ihm und<br />
seinem jungen und stets verschnupften Lehrjungen<br />
Bernhard übernommen.<br />
In letzter Zeit musste sich der ziemlich dicke<br />
Schmied allerdings auch damit beschäftigen,<br />
wie er<br />
schnell gute<br />
Waffen und<br />
Pfeilspitzen<br />
h e r s t e l l e n<br />
kann, denn<br />
seit die Goblins<br />
ihre Attacken<br />
verstärkt<br />
haben<br />
b e n ö t i g e n<br />
die Einwohner<br />
Stammheims<br />
dringend<br />
neue<br />
Waffen und<br />
wenigstens<br />
improvisierte<br />
Rüstungen!<br />
D i e<br />
S c h m i e d e<br />
selbst wird<br />
des Nachts<br />
von einem<br />
Abenteuer