Anduin 98

ANDUIN 98
Rezensionen
Anfangsfertigkeiten, Anfangstalente und Anfangsausrüstung.
Abschliessend bekommt
der Charakter noch Lebenspunkte, die anzeigen,
wieviel Schaden er erleiden kann,
Schicksalspunkte, die für besondere Aufgaben
benötigt werden, die Bewegungsrate in
m pro Runde sowie das Anfangsvermögen,
das monatliche Einkommen und Anfangs-
Erfahrungspunkte. Jeder Charakter erhält zu
Beginn 400 dieser Punkte, mit denen er sich
neue Fertigkeiten und Talente kaufen oder
vorhandene Werte steigern kann. Wer nicht
weiss, was er steigern oder kaufen möchte
oder einfach nicht lange suchen will, für den
gibt es die „Schnellstart-Charaktere“: vier
Steigerungen für jeden Beruf, die man sich
mit den Anfangs-Erfahrungspunkten kaufen
kann.
Für die würfelfreudigen oder auch vielleicht
phantasieloseren Spieler gibt es abschliessend
noch einige Tabellen, mit denen
sie das Aussehen, Alter, besondere Kennzeichen
oder Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit
auswürfeln können. Auch wenn ein Spieler
vielleicht bereits ein festes Bild seines Charakters
hat, so können diese Tabellen durchaus
hilfreich sein.
Sobald ein Charakter einige Erfahrungspunkte
gesammelt hat, kann er aufsteigen.
In Schattenjäger haben die Spieler drei Möglichkeiten,
ihre Charaktere zu verbessern:
durch Wertesteigerung oder die Verbesserung
bzw. das Erlernen von Fertigkeiten und
Talenten. Diese Dinge sind abhängig von den
Rängen und Karrierepfaden, die ein Spieler
gewählt hat. Ränge spiegeln die Erfahrung
eines Charakters wieder, denn anhand der
Erfahrungspunkte, die ein Spieler bereits
ausgegeben hat, um seinen Charakter zu
verbessern, lässt sich auch der Rang ablesen.
Hat beispielsweise der Spieler eines Adepten
bereits 3000 EP ausgegeben, so hat sein
Charakter den Rang eines Scholars erreicht.
In den Beschreibungen jedes einzelnen Karrierepfads
finden sich Tabellen, aus denen
abgelesen werden kann, welche Fertigkeiten
und Talente auf dieser Rangstufe erwerbbar
sind. Einige sind ohne Voraussetzungen
möglich, für andere müssen erst bestimmte
andere Fertigkeiten, Talente oder gesteigerte
Werte erlangt werden.
Nach der ausführlichen Beschreibung der
Karrierepfade folgen zwei Kapitel zu Fertigkeiten
und Talenten. Bei Fertigkeiten wird
unterschieden zwischen Grundfertigkeiten,
auf die jeder Charakter würfeln kann, und
Ausbaufertigkeiten, die nur derjenige einsetzen
kann, der sie tatsächlich auf seinem Charakterbogen
stehen hat.
Talente stehen in Schattenjäger für Spezialfertigkeiten
wie Psikräfte oder die Fähigkeiten
der Techpriester, allerdings wird
ersteren auch ein ausführliches eigenes Kapitel
gewidmet. Die Talente selbst stehen mit
Voraussetzungen für ihren Erwerb und ihren
Vorzügen in einer Tabelle, allerdings werden
sie auch alle noch ausführlich erklärt.
Nach Karrierepfad, Fertigkeiten und Talenten
folgt die Ausrüstung. Neben Waffen, die
die Charaktere in den verschiedensten Ausführungen
erwerben können, gibt es Rüstungen,
Kleidungsgegenstände, die nützlich
sein können, Drogen und Verbrauchsgüter,
Werkzeuge und Dienstleistungen zu kaufen
so wie Cyberware in Form von Prothesen
oder Implantaten.
Für diejenigen unter den Spielern, die sich
entschlossen haben, Psioniker zu spielen,
folgen nun die Psikräfte. Es gibt nicht nur
verschiedene Arten von Psionikern, sondern
auch unterschiedliche Psi-Disziplinen wie
zum Beispiel Biomantie. Psi-Kräfte anwenden
ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden,
denn sobald ein Psioniker seine Kräfte
einsetzt, kann er auch jenen Wesen im Warp,
die nur auf eine solche Gelegenheit warten,
Tür und Tor öffnen. Würfelt der Spieler zum
Beispiel eine Neun, so wird ein Psi-Phänomen
eintreten, und wenn beim Auswürfeln des
Phänomens mehr als 75 erreicht wird, so treten
die „Gefahren des Warp“ in Kraft, die bis
zur Auslöschung des Psionikers führen können.
Wenn die Charaktere nun fertig erstellt
sind, wird es Zeit, sie ins Spiel zu führen. Im
Kapitel unter dieser Überschrift findet sich
zunächst die Erklärung für Würfe gegen
Werte. In Schattenjäger reicht es nicht nur,
den Wert zu unterbieten oder zu treffen, es
können auch Erfolgs – oder Misserfolgsgrade
ermittelt werden, also wie gut oder wie
schlecht ein Charakter seine Probe abgelegt
hat, was natürlich Auswirkungen auf das
weitere Spiel haben kann. Auch im Kampf
kommt dieses System zum Einsatz, was das
Spiel sehr dynamisch und cinematisch gestaltet.
Desweiteren wird auch der Einsatz
von Schicksalspunkten erklärt: ähnlich wie
zum Beispiel Karmapunkte in Shadowrun 3
können diese Punkte eingesetzt werden, um
eine misslungene Probe ein zweites Mal zu
würfeln oder ähnliches. Eingesetzte Punkte
sind dann für die jeweilige Spielsitzung verloren
und erst in der nächsten Runde wieder
einsetzbar.
Zusätzlich zu den Kampfregeln gibt es natürlich
auch die Regeln für Schaden und Heilung.
Erwähnenswert sind hier die kritischen
Treffer, die zum tragen kommen, wenn ein
Charakter mehr Schaden nimmt, als er noch
Lebenspunkte besitzt. Es gibt vier verschiedene
Arten von Schaden, die dann in Kraft
treten können: Energie -, Explosions -, Wucht
– oder Reißschaden, deren Auswirkungen
auch abhängig ist von der Trefferzone (Kopf,
Arm, Körper oder Bein). Hierzu gibt es 16 Tabellen,
in denen genau beschrieben ist, was
dem Charakter zustösst bei kritischem Schaden.
Teilweise sind die Auswirkungen relativ
harmlos und setzen die Figur nur für einige
Zeit ausser Gefecht bzw. modifizieren die
Mindestwürfe, doch viele Effekte sind sehr
drastisch und tödlich.
Doch nicht nur körperlich wird den Charakteren
in Schattenjäger einiges zugemutet,
auch ihre Seele ist in Gefahr, denn die Schrecken,
die auf die Akolythen warten, sind
vielfältig und führen sie in unaussprechliche
Abgründe.
Es beginnt mit Angst, die jeden Charakter
befallen kann, wenn er in einer erschreckenden
Situation einen Wurf auf Willenskraft
nicht schafft. Dann wird die Schocktabelle
konsultiert, aus der hervorgeht, wie der Charakter
auf das Erlebnis reagiert.
Während man sich von einem Schock und
Angst noch sehr leicht und schnell erholen
kann mittels eines neuen Willenskraft-Wurf,
sieht es beim Wahnsinn schon anders aus.
Dieser wird in Wahnsinnspunkten gemessen,
und bei jeweils 10 Punkten muss der Charakter
einen Traumawurf machen. Misslingt dieser,
gibt es ein geistiges Trauma. Steigt der
Wahnsinn, so kann es auch zu Geistesstörungen
kommen wie zum Beispiel eine Phobie
oder eine Zwangshandlung. Je wahnsinniger
ein Charakter ist, desto schwieriger werden
auch seine Würfe, um geistigen Traumata zu
widerstehen. Sobald der Wahnsinn auf 100
Punkte angestiegen ist, ist der Charakter ihm
vollständig verfallen und somit nicht mehr
spielbar.
Ähnlich fürchterlich wie der Wahnsinn ist
die Verderbnis. Verderbnispunkte funktionieren
von der Systematik her wie Wahnsinnspunkte,
doch erleidet man sie durch
Erlebnisse mit den Wesen aus den Tiefen des
Warps oder durch die Beobachtung finsterer
Rituale. Während der Wahnsinn den Geist
des Charakters bedroht, stellt die Verderbnis
eine Gefahr für seine moralische Integrität
dar. Mächtige Wesen wie Slaanesh, der Fürst
der Lust, versuchen die Charaktere vom Pfad
der Tugend abzubringen und sie zu finsteren
Pakten zu überreden. Im Gegensatz
zum Wahnsinn ist bei der Verderbnis auch
am Körper eines Charakters zu sehen, wie
sehr er schon verderbt wurde anhand von
sogeannten Metastasen. Metastasenwürfe
werden bei jeweils zehn Verderbnispunkten
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Mai 2009