Armut und Ausgrenzung verhindern - Das LINKE CMS

Ergebnisse der Armutsforen 4
Resultate aus Café-Gesprächen
Unter Armut verstehen wir . . .
• in Hannover:
⊲ Armut bedeutet Ausgrenzung und Defizite an gesellschaftlicher
Teilhabe
⊲ Nichtteilhabe in allen Lebenslagen, beim Konsumverhalten
⊲ Ausgrenzung, Isolation, fehlende Sicherheit, Angst
⊲ Einkommensarmut, mangelnde Teilhabe am sozialen und
kulturellen Leben.
• in Göttingen:
⊲ Armut ist inhuman und gewollt. Armut ist eine tief greifende
Entwicklung in allen Bereichen des Lebens
⊲ Armut ist nicht nur materielle Ausgrenzung
⊲ Armut ist vorsätzliche Ausgrenzung und Entrechtung
⊲ Angst vor dem sozialen Abstieg und dadurch krank werden
⊲ Kinderarmut, keine Wahrung politischer Rechte als Hartz-IV-
Bezieher/in möglich, Bildungsarmut
⊲ fehlende Lebenschancen, einhergehend mit Isolation und
Ausgrenzung
• in Wilhelmshaven:
⊲ Ausgrenzung und soziale Gettoisierung, die Schere geht
immer weiter auseinander
⊲ keine Teilhabe, keine Wahlmöglichkeit, ungerechte Verteilung,
Zwang, unrealistischer »Warenkorb«
⊲ keine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, versteckte
Armut, schichtübergreifend trotz Arbeit, verstärkt durch
Unwissenheit, schlechte Beratung, Armut vererbt sich
⊲ Armut an: psychischer und physischer Gesundheit, Sprache
und Zusprache, Akzeptanz und Anerkennung, Würde
und soziale Kontakte, Solidarität und Mitgefühl, Bildung und
Kreativität, materielle Dinge, persönliche Entfaltung - alles
Worte für das Gleiche: chancenlos
⊲ nicht nur zu wenig Geld: Perspektivlosigkeit, Ausgrenzung,
gesellschaftliche Missachtung bei Arbeitslosigkeit, schlechtes
Gewissen, »Armut« ist stets Sicht des einzelnen, Arbeitslosigkeit
ist negativ besetzt
• in Wolfsburg:
⊲ soziale Isolation, Ausgrenzung aus der Gesellschaft
⊲ Armut ist: Existenzangst, wenig Kultur, wenig Würde, Not
und Isolation, keine oder wenig medizinische Versorgung
⊲ von allem zu wenig: Betrifft vor allem Kinder, Jugendliche
und Ältere
⊲ kein Geld, also Rückzug ins Private
⊲ keine Teilhabe an demokratischen Rechten, Kultur, sozialem
Zusammenleben, Bildung
⊲ Ausgrenzung, Nicht-Teilhabe, im Vergleich zur übrigen
Gesellschaft krass unterversorgt, Stichwort: arm in reicher
Gesellschaft
Auf Armut treffen wir . . .
• in Hannover:
⊲ medizinische Versorgung, Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen,
laufende Ausstattung in der Schule
⊲ unter Frauen (Frauen werden nur von Frauen unterstützt)
⊲ Überall
⊲ in der Öffentlichkeit, Suppenküche, Haushalt
⊲ Klassenfahrt, Schule, Jobcenter, persönliches Umfeld
• in Göttingen:
⊲ Die »Reste« der Gesellschaft verwerten dürfen, geteilte
Lebenswelten: Die, die entscheiden können und die, die
nichts machen können
⊲ Armut und Ausgrenzung betrifft alle Lebensbereiche
⊲ öffentlich auf allen Ebenen sichtbar: Wohnungslose, Hilflosigkeit
der Profis
⊲ überall in der Öffentlichkeit, auch bei Berufstätigen
⊲ keine existenzsichernde Arbeit zu haben, Hartz IV, Jobcenter,
Kinderarmut
⊲ in allen Altersgruppen und überall im Alltag
• in Wilhelmshaven:
⊲ einerseits: Armut überall, andererseits: viel versteckte
Armut
⊲ bei der Tafel e. V., mittags auf dem Markt, im Alltag auf der
Straße, in Beratungsstellen, bei Aldi, in Krankenhaus und
Arztpraxis, aber nicht im Stadtrat und nicht in der Nachbarschaft
len Ideen aus den verschiedenen Themengruppen
vor. Landtagsabgeordnete,
Kreisvorstand und jeweils ein/e Vertreter/in
aus jeder Themengruppe überprüften
schließlich gemeinsam die Chancen
einer Realisierung lokal vor Ort und
landesweit.
Abschlussveranstaltung
in Hannover
Im Anschluss an die regionalen Armutsforen
trafen sich alle Beteiligten zur
Abschlussveranstaltung im Dezember
vergangenen Jahres in Hannover. Nach
der Begrüßung durch die hannoversche