Der elastisch aufgehaengte starre Koerper - eDiss
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Ortsfest: Ein ortsfester Vektor o ist eine Zuordnung von einem Punkt P bezüglich<br />
des Ursprungs O zu einem Vektor OP −→<br />
. Dabei nennt man O auch den Anfangspunkt,<br />
und P den Endpunkt des Vektors. Ein Wechsel des Koordinatenursprungs<br />
O nach O ′ ändert die Koordinaten eines Aufpunktes P dann<br />
von −→<br />
OA nach<br />
−→<br />
O ′ P = O −→<br />
′ O + OP −→<br />
,<br />
er transformiert sich additiv mit der Differenz der Koordinatenursprünge.<br />
Linienflüchtig: Längs einer Geraden im Raum kann der linienflüchtige Vektor l<br />
aktiv verschoben werden, ohne daß sich an der Gleichgewichtssituation etwas<br />
ändert. Beispielsweise beschreiben Drehvektoren θ, die auf einer gemeinsamen<br />
Geraden im Raum liegen und denselben Betrag und Richtung haben,<br />
dieselbe Drehung. Kräfte F dürfen längs ihrer Wirkungslinie verschoben werden.<br />
3 Hierauf basiert die bekannte graphische Methode der Addition von<br />
ebenen Kraftsystemen, bei der erst die Kräfte in den gemeinsamen Schnittpunkt<br />
der Kraftwirkungslinien verschoben werden, um dann mit der Parallelogrammkonstruktion<br />
zur Gesamtkraft mit entsprechender Wirkungslinie<br />
addiert zu werden. Unter einer passiven Verschiebung des Koordinatenursprunges<br />
hängen die Komponenten eines linienflüchtigen Vektors nicht von<br />
der Wahl des Bezugspunktes ab; etwa lautet die Bedingung für das Gleichgewicht<br />
von Kräften in allen Bezugssystemen ∑ F = 0. Eine Drehung um<br />
den Ursprung, beschrieben durch die Drehmatrix R mit OQ −→<br />
= ROP −→<br />
, ändert<br />
bei einem Wechsel von O nach O ′ wegen −→<br />
OO ′ + −→<br />
O ′ Q = R<br />
( −→<br />
OO ′ + −→<br />
O ′ P<br />
nicht den Drehanteil, denn es kommt nur eine zusätzliche Translation hinzu:<br />
−→<br />
O ′ Q = RO −→<br />
′ P + (R − I) OO −→<br />
′ ; I ist hierbei die Einheitsmatrix. Die Transformationsgleichung<br />
l(O) = l(O ′ )<br />
” linienflüchtig(O) = linienflüchtig(O′ )“ ,<br />
bei der die Koordinaten Funktionen der Koordinatenursprünge sind, faßt<br />
also F O = F O ′ und θ O = θ O ′ zusammen. Die Indizes können demnach bei<br />
linienflüchtigen Vektoren weggelassen werden. Die Änderung der Situation<br />
unter aktiver Transformation der zugehörigen Linie, also einer Geraden im<br />
Raum, kann daher nicht an den linienflüchtigen Vektoren selber liegen. Die<br />
3 Die Verschiebung einer Kraft längs ihrer Wirkungslinie kann bei einem zwangsgeführten<br />
<strong>starre</strong>n Körper die Stabilität verändern, und zwar, etwa bei einer ebenen Bewegung, abhängig<br />
von der Lage des Kraftangriffspunktes zum momentanen Drehpol und zum Krümmkreismittelpunkt<br />
der Polbahn. Selbst bei einem freien <strong>starre</strong>n Körper im Raum macht es einen Unterschied,<br />
ob die Kraft vor oder hinter dem Schwerpunkt (gemessen in Richtung der Bewegung) angreift.<br />
Denkt man sich diesen Angriffspunkt am Körper befestigt, so erzeugt beim Kraftangriff vor dem<br />
Schwerpunkt eine Störung zusammen mit den Trägheitskräften im Schwerpunkt ein rücktreibendes<br />
Drehmoment. Erfolgt der Kraftangriff hinter dem Schwerpunkt, verstärkt das Drehmoment<br />
die Störung, und das Gleichgewicht wird instabil.<br />
)