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Juni 2005 - Ev. Paulusgemeinde Lichterfelde

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Monatsspruch<br />

Wir müssen durch viele Bedrängnisse<br />

in das Reich Gottes eingehen.<br />

Apostelgeschichte 14,22<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

dieser Satz aus der Apostelgeschichte ist<br />

nicht etwa geäußert als Wunsch oder gar<br />

Pflicht, er beschreibt einfach die Realität<br />

unseres Lebens. Oder kennen Sie auch nur<br />

einen einzigen Menschen, der nicht jemals<br />

in Bedrängnis geraten ist? Ob in Bedrängnis<br />

geraten aus selbst verursachtem<br />

schuldhaftem Verhalten oder in Bedrängnis<br />

geraten aus nicht von<br />

ihm verschuldeten äußeren<br />

Umständen: so oder so, in<br />

unserem Leben kommen wir<br />

an Leid und Schmerz nicht<br />

vorbei!<br />

Dass das so ist, dafür gibt<br />

es viele Ansätze der Erklärung:<br />

- Im Leiden sind wir in der<br />

Lage unsere Menschlichkeit<br />

zu schulen. - In der Bedrängnis<br />

besinnt sich der Mensch auf das Wesentliche.<br />

- Durch Schmerz und Leid erkennen<br />

wir auch Freude und Glück, nach<br />

dem Prinzip: Wo Licht ist, da ist auch<br />

Schatten. Oder: - Schmerz lehrt uns unsere<br />

eigenen Grenzen und lässt uns achtsamer<br />

mit uns sein.<br />

An all diesen Aussagen ist sicherlich etwas<br />

dran; Sie werden es aus eigener Erfahrung<br />

kennen. Wie oft gab es eine vermeintlich<br />

schlechte Situation, aus der<br />

noch etwas Gutes entstand. Und trotzdem:<br />

Auch wenn das verständlich erklärt ist,<br />

so ist einem die Bedrängnis doch oft ein<br />

Stachel im unbeschwerten Dasein bzw.<br />

lässt ein unbeschwertes Dasein eben einfach<br />

gar nicht erst zu. Es gibt das Leidvolle<br />

im Leben, da lässt sich trotz Drehen und<br />

Wenden absolut nichts Positives entdecken.<br />

Um wieviel freudiger wäre doch die Welt,<br />

gäbe es nur glückliche Umstände. Wäre<br />

es so, hätten wir paradiesische Zustände.<br />

Doch aus dem Paradies sind<br />

wir schon längst vertrieben,<br />

ausgestattet mit einem freien<br />

Willen, mit einer freien<br />

Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit<br />

(wenn auch leider<br />

zu wenig genutzt!), aber - um<br />

den Preis der Bedrängnis.<br />

Und wenn das der eigentliche<br />

Ursprung unseres Leidens<br />

ist, dann mag uns der<br />

Weg in das Reich Gottes -<br />

wie unterschiedlich das in den Vorstellungen<br />

der Menschen auch sein mag - durch<br />

das Überwinden von Bedrängnissen<br />

vielleicht auch wieder verständlich erscheinen.<br />

Ich glaube nicht, dass man die Zeit anhalten<br />

oder gar umkehren kann. Ebenso wenig<br />

werden wir uns zurück entwickeln. Im<br />

Gegenteil. Die Menschheit ist nach der<br />

Vertreibung aus dem Paradies in eine andere<br />

Entwicklungsstufe gelangt und herausgefordert,<br />

mit ihren „Erkenntnissen“<br />

umzugehen und sich weiter zu entwickeln.<br />

Wir sind herausgefordert, über die Bedrängnisse<br />

hinaus, zuversichtlich auf eine<br />

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