Juni 2005 - Ev. Paulusgemeinde Lichterfelde

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Schulkinder-Betreuungsprojekt ... nichtsdestotrotz! Wir machen weiter mit einem Projekt zur Betreuung von Schulkindern am Nachmittag Zum neuen Schuljahr, das nach den Sommerferien beginnt, bietet unsere Gemeinde eine Betreuung von Schulkindern am Nachmittag in neuen Räumen an. Unser besonderes Angebot: die Buchung von einzelnen festen Wochentagen; nicht jede Familie sucht für ihr Kind eine Betreuung für die ganze Woche. Damit ergeben sich auch gestaffelte Betreuungskosten. Der monatliche Kostensatz bei voller Betreuung beträgt 90,- Euro zuzügl. 42,- Euro für Verpflegung. Eine Bezuschussung bei sozialen Härtefällen ist möglich. Alle Vorteile auf einen Blick: • Betreuung durch qualifiziertes Personal und vielfältiges Angebot • kinderfreundliche, großzügige Räume mit Spielplatz und zusätzlicher Freifläche auf dem Gemeindegelände Hindenburgdamm • Betreuungsmöglichkeit für einzelne feste Wochentage • Jahresverträge - Beginn: August <strong>2005</strong> • Kosten: bei Vollbetreuung 90,- Euro + 42,- Euro Essensgeld • Bezuschussung bei sozialen Härtefällen möglich Infos und Anmeldung: in der Küsterei 844 93 20 oder bei Ina Wetzel 84 49 32 15 1000 Jahre Christentum - Der Himmel auf Erden Im Mai waren wir bis ins 16. Jahrhundert vorgedrungen, heute soll die Reise in die christliche Vergangenheit unserer Heimat die aufwühlende Zeit von der Reformation 1517 - 1555 und der Gegenreformation 1555 - 1648 beleuchten. 8 Luthers neue Lehre fand in Berlin schnelle Verbreitung, das Papsttum verlor allmählich an politischer Macht in Europa. Dennoch sollte der religiöse Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten länger als ein Jahrhundert dauern und im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) gipfeln. Anhänger der neuen Lehre mussten aus Brandenburg flüchten, und 1524 wurden Luthers Schriften verboten. Die Konflikte gingen sogar durch die kurfürstliche Familie. Aber 1539 trat Kurfürst Joachim II. von Brandenburg
Nicht nur für Kinder zum lutherischen Glauben über, so dass sich ab 1540 das Luthertum verbreiten konnte. Infolge der Reformation standen viele Klöster verlassen. In Berlin war es das Franziskanerkloster, 1574 wurde dort die erste Landesschule für die Mark Brandenburg eröffnet: das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster. Zum ersten Mal lag die Schulausbildung nicht nur in der Hand der Geistlichkeit. Noch heute existiert diese ehrwürdige Schule. Der grausame 30jährige Krieg überrollte ab 1626 auch die Mark Brandenburg. Wechselnde Besatzungen, marodierende Soldaten, brach liegende Felder brachten Hunger, Entsetzen und Not über die Menschen. Dazu kamen Krankheiten wie Pest und Cholera, die zusätzlich viele Opfer forderten. Berlin verlor 50% seiner Einwohner und lag in Schutt und Asche. 5000 Dörfer, 60 Städte und 48 Schlösser waren zerstört. Brandenburg lag wirtschaftlich am Boden. Unter dem Großen Kurfürsten, wie Friedrich Wilhelm genannt wurde, entwickelte sich ein moderner Verwaltungsstaat, und der Wiederaufbau des verwüsteten Landes begann. Brandenburg brauchte Menschen und Ansiedlungen, um sich von den Folgen dieses langen Glaubenskrieges zu erholen. Der Große Kurfürst gestattete deshalb 1671 fünfzig reichen Judenfamilien, die aus Wien ausgewiesen worden waren, die Niederlassung in Berlin. Hier gab es kein Ghetto. Die tolerante Einstellung des Herrschers führte zur Ansiedlung protestantischer Glaubensverfolgter aus der Schweiz, den Niederlanden und aus Böhmen. Aus Frankreich flüchteten 15 000 Hugenotten nach Brandenburg, Berlin nahm über 5 000 von ihnen auf, ihre Verdienste auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet wurden prägend bis in unsere Zeit. „Sie milderten unsere rauhen Sitten, sie setzten uns in den Stand, uns mit den aufgeklärten Nationen zu vergleichen“ (Karl Ludwig Freiherr von Pöllnitz). Das 1689 gegründete Französische Gymnasium gehört noch heute in unsere schulische Landschaft. Umweltgedanken gab es schon im 17. Jh.: Dem Großen Kurfürsten verdanken wir unser grünes Berlin. In einem Edikt von 1685 hieß es, ein Pfarrer durfte nur denen den Segen zur Eheschließung erteilen, die 6 Obst- und 6 Eichenbäume gepflanzt hatten. Jede Stadt, jedes Dorf in der Mark Brandenburg hat seinen historischen Stadtkern mit christlicher Tradition. Wenn Ihr mit offenen Augen Euere Umgebung betrachtet, werdet Ihr 1000 Jahre Christentum wiederfinden. Obwohl sich viele Menschen von den christlichen Gemeinden abgewendet haben, bleibt unsere Gesellschaft und unsre Kultur von der christlichen Vergangenheit geprägt. So viel für heute, Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe. Herzliche Grüße Eure Uschi Scheler (Literatur: Wolfgang Bethge, Berlins Geschichte im Überblick (1237-1987), W. Ribbe und J. Schmädeke, Kleine Berlin- Geschichte, weiter: Lexika) Übersetzungen Englisch-Deutsch / Deutsch-Englisch, übernimmt gerne unentgeltlich ein Gemeindeglied für Sie. Kontakt über die Küsterei - 844 93 20 9
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