Diagnostik - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Diagnostik - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Diagnostik - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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<strong>Diagnostik</strong><br />
Tests und Testverfahren<br />
• Welche Testverfahren gibt es?<br />
• Testtheoretische Grundlagen<br />
• Ablaufschema der <strong>Diagnostik</strong><br />
• Diagnosestrategien in der Sporttherapie<br />
• Motorische Basisdiagnostik<br />
• Sportmotorische Tests<br />
• Muskelfunktionsdiagnostik<br />
• Messverfahren zur Erfassung der aeroben Ausdauer<br />
Testverfahren<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Institut für Sportwissenschaft<br />
<strong>Heinrich</strong>-<strong>Heine</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />
Befragung<br />
�� Zu Trainingszielen und bisherigen Bewegungs- und Sporterfahrungen<br />
Anamnese<br />
�� Krankheiten, Beschwerden, Risiko-Check zu Ausschlusskriterien<br />
Körperanalyse<br />
� Umfangsmessungen<br />
� Gewichtsindex (BROCA, BMI)<br />
� Körperfett-Messung (Calipermetrie, Infrarot-Messung, Bioelektrische<br />
Impedanzmessung)<br />
� Analyse der Körperhaltung<br />
Testübungen<br />
� Sportmotorische Tests<br />
� Muskelfunktionstests<br />
� Weitere Messverfahren zur Erfassung von Kraft- und<br />
Ausdauerfähigkeiten<br />
Dr. Peter Wastl<br />
1
Testtheoretische Grundlagen<br />
Was ist ein Test?<br />
Definition<br />
Ein unter standardisierten Bedingungen ablaufendes und wissenschaftlichen<br />
Kriterien genügendes Routineverfahren zur<br />
Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer<br />
Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst<br />
quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen<br />
Merkmalsausprägung.<br />
(in Anlehnung an LIENERT 1969 und GROSSER/STARISCHKA 1981)<br />
Testtheoretische Grundlagen<br />
• standardisierten Bedingungen<br />
• wissenschaftliche Kriterien<br />
• empirisch abgrenzbare Merkmale<br />
• quantitative Aussage<br />
Testmerkmale<br />
Standardisierte Bedingungen<br />
�� Notwendige Voraussetzung, um die eigenen Testergebnisse mit denen anderer<br />
(interindividuell) vergleichen zu können.<br />
Exakte Testanweisung, Angaben zur Testvorbereitung (Aufwärmen, Vorversuche),<br />
Berücksichtigung der Tageszeit ...<br />
Wissenschaftliche Kriterien<br />
Beachtung der Testgütekriterien<br />
� Hauptgütekriterien: Zuverlässigkeit (Objektivität), Genauigkeit (Reliabilität);<br />
Gültigkeit (Validität)<br />
� Nebengütekriterien: Ökonomie, Normierung, Vergleichbarkeit, Nützlichkeit<br />
Empirisch abgrenzbare Merkmale<br />
� Körpermaße und Körperform<br />
� EKG, Blut- und Laborwerte, Laktatwerte, EMG u.a.<br />
� Anteile der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Quantitative Aussagen (in der Regel metrische Daten)<br />
� Verschiedene physikalische und chemische Werte und Maße<br />
� Länge, Weite, Strecke in „cm“ oder „m“<br />
� Zeit in „sec“ oder „min“<br />
� Anzahl der Wiederholungen in der Zeit<br />
Dr. Peter Wastl<br />
2
Ablaufschema der <strong>Diagnostik</strong><br />
Trainer bzw. Therapeut<br />
Fragestellung, Trainingsziel<br />
Auswahl und Durchführung verschiedener Tests<br />
Testauswertung, Testinterpretation<br />
Trainingsempfehlung, Trainingsplan<br />
Trainingsdurchführung<br />
Ständige Kontrolle des Trainingszustands,<br />
Wiederholung ausgewählter Tests<br />
Ja Ziel erreicht?<br />
Nein<br />
Testverfahren<br />
Welche Diagnosemöglichkeiten gibt es?<br />
Körperanalyse<br />
� Umfangsmessungen<br />
� Gewichtsindex (BROCA, BMI)<br />
� Körperfett-Messung (Calipermetrie, Infrarot-<br />
Messung, Bioelektrische Impedanzmessung)<br />
� Analyse der Körperhaltung<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Testübungen<br />
� Sportmotorische Tests<br />
� Muskelfunktionstests<br />
� Weitere Messverfahren zur Erfassung von Kraftund<br />
Ausdauerfähigkeiten<br />
Dr. Peter Wastl<br />
3
Körperanalyse<br />
Body-Mass-Index zu dick? zu dünn?<br />
So wird der Body-Mass-Index berechnet: BMI = kg : m 2<br />
1. Wiegen und Gewicht in kg notieren; z. B.<br />
2. Körpergröße in Meter messen; z. B.<br />
3. Rechnen: Körpergröße x Körpergröße<br />
4. Gewicht durch das Ergebnis von<br />
Rechnung 3 teilen, z. B.<br />
Ergebnis anhand<br />
der Tabelle zuordnen<br />
Körperanalyse<br />
Alter (Jahre)<br />
19 – 24<br />
25 – 34<br />
35 – 44<br />
45 – 54<br />
55 – 64<br />
über 64<br />
das bedeutet:<br />
65,3 kg<br />
1,75 m<br />
1,75 m x 1,75 m = 3,0625<br />
65,3 kg : 3,0625 = 21,3<br />
unter<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
zu dünn<br />
Fettmessung<br />
• Calipermetrie (Hautfaltenmessung)<br />
• Infrarot-Messung<br />
• Bioelektrische Impedanzmessung<br />
BODY– MASS - INDEX<br />
zwischen<br />
19 – 24<br />
20 – 25<br />
21 – 26<br />
22 – 27<br />
23 – 28<br />
24 – 29<br />
gerade richtig<br />
Fettfaltensumme<br />
oder<br />
Prozent des Körpergewichts<br />
über<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
zu dick<br />
Dr. Peter Wastl<br />
4
Körperanalyse<br />
Fettmessung<br />
Gesamt-Körperfett-Tabelle / Sollwerte (Prozent des Körpergewichts)<br />
Frauen:<br />
Alter<br />
20-24<br />
25-29<br />
30-34<br />
35-39<br />
40-44<br />
45-49<br />
50-59<br />
>60<br />
Körperanalyse<br />
Männer:<br />
Alter<br />
20-24<br />
25-29<br />
30-34<br />
35-39<br />
40-44<br />
45-49<br />
50-59<br />
>60<br />
exzellent<br />
18,2<br />
18,9<br />
19,7<br />
21,0<br />
22,6<br />
24,3<br />
26,6<br />
27,4<br />
exzellent<br />
10,8<br />
12,8<br />
14,5<br />
16,1<br />
17,5<br />
18,6<br />
19,8<br />
20,2<br />
gut<br />
22,1<br />
22,0<br />
22,7<br />
24,0<br />
25,6<br />
27,3<br />
29,7<br />
30,7<br />
18,0<br />
19,3<br />
20,5<br />
21,5<br />
22,7<br />
23,2<br />
mittel<br />
25,0<br />
25,4<br />
26,4<br />
27,7<br />
29,3<br />
30,9<br />
33,1<br />
34,0<br />
21,5<br />
22,6<br />
23,6<br />
24,5<br />
25,6<br />
26,2<br />
grenzwertig<br />
29,6<br />
29,8<br />
30,5<br />
31,5<br />
32,8<br />
34,1<br />
36,2<br />
37,3<br />
Fettmessung<br />
Gesamt-Körperfett-Tabelle / Sollwerte (Prozent des Körpergewichts)<br />
gut<br />
14,9<br />
16,5<br />
mittel<br />
19,0<br />
20,3<br />
grenzwertig<br />
23,3<br />
24,3<br />
25,2<br />
26,1<br />
26,9<br />
27,6<br />
28,7<br />
29,3<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Dr. Peter Wastl<br />
5
Diagnosestrategien in der Sporttherapie<br />
Patienten, die für<br />
spezielle Sportprogramme<br />
ungeeignet sind<br />
Für Sportprogramme ungeeignete<br />
Patienten<br />
Spezielle Therapien<br />
Patienten mit motorischen Auffälligkeiten<br />
Spezielle motorische <strong>Diagnostik</strong><br />
Klassifikation der Patienten nach der<br />
Schwere motorischer Auffälligkeiten<br />
Patienten, die für spezielle<br />
Sportprogramme geeignet sind<br />
Medizinische <strong>Diagnostik</strong><br />
Klassifikation der Patienten hinsichtlich von Krankheitsbildern<br />
Patienten, die keine speziellen<br />
Therapien benötigen<br />
Für Sportprogramme geeignete<br />
Patienten<br />
Motorische Basisdiagnostik<br />
Klassifikation der Patienten hinsichtlich von<br />
motorischen Auffälligkeiten<br />
Patienten ohne motorische Auffälligkeiten<br />
Fitnesstests<br />
Beurteilung der motorischen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
Empfehlungen für das Sporttreiben<br />
nach d. Rehabilitation<br />
Spezielle sportbezogene Programme Sportbezogene Basisprogramme<br />
Spektrum sportbezogener Programme in der Rehabilitation<br />
Motorische Basisdiagnostik<br />
Ausdauer<br />
• Geh-Lauf-Test<br />
Kraft<br />
• Einbeinaufstehen (Beinstreckmuskulatur)<br />
• Rumpfaufrichten (Rumpfmuskulatur)<br />
• Hüftestrecken (Gesäßmuskulatur)<br />
• Schulterwegdrücken (Schultermuskulatur)<br />
Beweglichkeit<br />
• Stirn an die Knie (BWS, LWS)<br />
• Beinstrecken (rückwärtige Beinmuskulatur)<br />
• Anfersen (vordere Beinmuskulatur)<br />
• Ausschultern an der Wand<br />
Koordination<br />
• Achterkreisen (Gleichgewicht)<br />
• Ballancieren und Ballprellen (Gleichgewicht)<br />
• Ballumgreifen (Auge-Hand-Koordination)<br />
• An der Wand entlang (Konzentrationsfähigkeit, Arm-Bein-Koordination<br />
(BÖS/WYDRA/KARISCH 1992, 110 ff.)<br />
(nach BÖS/WYDRA/KARDISCH 1992, 110)<br />
Klassifikation der<br />
Patienten hinsichtlich<br />
von<br />
motorischen<br />
Auffälligkeiten<br />
Dr. Peter Wastl<br />
6
Fitness-Test<br />
Name:<br />
Körpergröß e (m):<br />
Fettfaltensumme:<br />
FRAUEN<br />
unterdurchschnittlich<br />
- 1<br />
11<br />
35<br />
15<br />
54<br />
14<br />
70<br />
18<br />
14<br />
Fitnesstests<br />
3<br />
durchschnittlich<br />
O<br />
25<br />
22<br />
39<br />
20<br />
10<br />
85<br />
15<br />
überdurchschnittlich<br />
+ 1<br />
15<br />
29<br />
24<br />
26<br />
17<br />
100<br />
17<br />
12<br />
Vorname:<br />
BMI:<br />
20 - 29 Jahre<br />
Fallstabtest (cm)<br />
REAKTION<br />
Curl-ups (Wdh./60 s.)<br />
KRAFT<br />
Ausschultern (cm)<br />
BEWEGLICHKEIT<br />
Liegestütz (Wdh./30s.)<br />
KRAFT<br />
Rumpftiefbeuge (cm)<br />
BEWEGLICHKEIT<br />
Schwebesitz (sec)<br />
KRAFT<br />
Dynamische Beweglichkeit<br />
(Wdh./20s.)<br />
KOORDINATION<br />
Step-Test<br />
AUSDAUER<br />
Geschlecht:<br />
Körpergewicht (kg):<br />
Körperfett (%):<br />
MÄNNER<br />
unterdurchschnittlich<br />
- 1<br />
30<br />
21<br />
71<br />
16<br />
-1<br />
85<br />
12<br />
17<br />
durchschnittlich<br />
O<br />
21<br />
28<br />
53<br />
24<br />
8<br />
100<br />
15<br />
14<br />
überdurchschnittlich<br />
+ 1<br />
12<br />
37<br />
35<br />
32<br />
15<br />
115<br />
18<br />
11<br />
7
Fitnesstests<br />
Fitnesstests<br />
8
Fitnesstests<br />
Fitnesstests<br />
9
Fitness-Test Beispiel<br />
Name:<br />
Körpergröß e (m):<br />
Fettfaltensumme:<br />
FRAUEN<br />
unterdurchschnittlich<br />
- 1<br />
11<br />
35<br />
15<br />
17<br />
54<br />
14<br />
3<br />
70<br />
77<br />
18<br />
Mustermann<br />
14<br />
25<br />
21<br />
22<br />
39<br />
20<br />
22<br />
10<br />
12<br />
85<br />
15<br />
14<br />
1,74<br />
65<br />
durchschnittlich<br />
O<br />
Koordinationstests<br />
(nach BÖS 1987, 86-88)<br />
überdurchschnittlich<br />
+ 1<br />
15<br />
29<br />
24<br />
20<br />
26<br />
17<br />
100<br />
17<br />
16<br />
12<br />
Vorname:<br />
BMI: 20,5<br />
Petra<br />
20 - 29 Jahre<br />
Summenwert: 0<br />
= durchschnittlich<br />
Fallstabtest (cm)<br />
REAKTION<br />
Curl-ups (Wdh./60 s.)<br />
KRAFT<br />
Ausschultern (cm)<br />
BEWEGLICHKEIT<br />
Liegestütz (Wdh./30s.)<br />
KRAFT<br />
Rumpftiefbeuge (cm)<br />
BEWEGLICHKEIT<br />
Schwebesitz (sec)<br />
KRAFT<br />
Dynamische Beweglichkeit<br />
(Wdh./20s.)<br />
KOORDINATION<br />
Step-Test<br />
AUSDAUER<br />
Geschlecht:<br />
Körpergewicht (kg):<br />
Körperfett (%):<br />
MÄNNER<br />
unterdurchschnittlich<br />
- 1<br />
30<br />
21<br />
71<br />
16<br />
-1<br />
85<br />
12<br />
17<br />
w<br />
62<br />
25<br />
durchschnittlich<br />
O<br />
21<br />
28<br />
53<br />
24<br />
8<br />
100<br />
15<br />
14<br />
überdurchschnittlich<br />
+ 1<br />
12<br />
37<br />
35<br />
32<br />
15<br />
115<br />
18<br />
11<br />
Dr. Peter Wastl<br />
10
Muskelfunktionsdiagnostik<br />
Verkürzungstests<br />
... Verdacht auf mangelnde Dehnfähigkeit<br />
Beispiel:<br />
Elevationstest<br />
LWS-Beuge-Test<br />
Hüft-Test<br />
Beinhebe-Test<br />
Insuffizienzstests<br />
... Verdacht auf mangelnde Kraftfähigkeit<br />
Beispiel:<br />
Schulterfixation<br />
Beinesenken<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Muskelfunktionsdiagnostik Beispiel<br />
Verkürzungstests ... Verdacht auf mangelnde Dehnfähigkeit<br />
11
Muskelfunktionsdiagnostik Beispiel<br />
Verkürzungstests ... Verdacht auf mangelnde Dehnfähigkeit<br />
Muskelfunktionsdiagnostik Beispiel<br />
Insuffizienztests ... Verdacht auf mangelnde Kraftfähigkeit<br />
12
Messverfahren zur Erfassung der aeroben Ausdauer<br />
Testvarianten<br />
Test<br />
Step-Test<br />
Walk-Test<br />
PWC submax.<br />
PWC max.<br />
CONCONI<br />
COOPER<br />
Laktat-Stufen<br />
VO 2 max,<br />
indirekt<br />
Eignung<br />
Untrainierte,<br />
Ältere<br />
Untrainierte,<br />
Ältere<br />
Untrainierte,<br />
Ältere (Trainierte)<br />
Trainierte<br />
Trainierte<br />
Trainierte<br />
Trainierte,<br />
Rehabilitation<br />
Trainierte<br />
Feststellung des Ruhepulses<br />
Dauer<br />
3 min<br />
2 km<br />
6 – 15 min<br />
12 – 20 min<br />
10 – 12 min<br />
12 min<br />
12 – 20 min<br />
12 min<br />
Testziel:<br />
Feststellung der Qualität der Grundlagenausdauer<br />
Messwerte<br />
Hf<br />
Hf, Zeit<br />
Hf, RR, Watt<br />
Hf, Watt<br />
HF, Watt (Rad)<br />
HF, Tempo (Lauf)<br />
Strecke (m)<br />
HF, Laktat,<br />
Watt od. Tempo<br />
Hf. Gew. (kg);<br />
Ber.: rel. VO 2 max<br />
Testaufbau und Geräte:<br />
• Längeres Liegen (am besten früh morgens vor dem Aufstehen) ...<br />
• Uhr mit Sekundenzeiger<br />
Testanweisung:<br />
Den Puls mit Zeige- und Mittelfinger an der Halsschlagader ertasten<br />
Herzschläge<br />
pro Minute<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
nicht in Form<br />
durchschnittlich<br />
fit<br />
sehr fit<br />
Ergebnis<br />
Leistungsindex<br />
Leistungsindex<br />
Watt/kg bei Puls<br />
130 / 150 / 170<br />
Watt / kg bei<br />
Max. Puls<br />
„CONCONI“-<br />
Schwelle<br />
Leistungsindex<br />
Laktatkurve<br />
Laktat-Schwellen<br />
Index<br />
rel. VO 2 max<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Vorsicht bei<br />
Pulsmessung �� ��<br />
Dr. Peter Wastl<br />
13
Pulsfrequenzbeeinflussende Faktoren<br />
Externe Faktoren<br />
Arbeitsintensität<br />
Belastungsdauer<br />
Übungsfrequenz<br />
Psyche / Emotionen<br />
Medikamente<br />
Klima / Wetter<br />
Feststellung des Nachbelastungspulses<br />
Interne Faktoren<br />
Veranlagung<br />
Alter<br />
Übungszustand<br />
Trainingszustand<br />
Allgemeine Verfassung<br />
Testziel:<br />
Feststellung der Erholungsfähigkeit und damit der Qualität der G rundlagenausdauer<br />
Testaufbau und Geräte:<br />
• Steigen, Gehen, Laufen ...<br />
• Uhr mit Sekundenzeiger<br />
Testanweisung:<br />
Aufgabe ist es, sich wenigstens 3 Minuten zu belasten<br />
Messwertaufnahme:<br />
Folgende Messgrößen werden erfasst:<br />
• Belastungspuls am Ende der Belastung<br />
• Belastungspuls nach 3 bzw. 5 Minuten<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Normwerte für Erholungszeiten (bis Hf. 100/min) nach längeren Belastungen (z.B. 12-<br />
Minuten-Lauf): - gut bis sehr gut: 3 Min. und weniger<br />
- befriedigend: 5 Minuten<br />
Richtzahlen für die Qualität des<br />
Nachbelastungspulses nach<br />
Maximalleistungen:<br />
Pulsfrequenz 5 Minuten nach Belastungsende<br />
über 130 / min<br />
130 – 120 / min<br />
120 – 115 / min<br />
115 – 105 / min<br />
105 – 100 / min<br />
unter 100 / min<br />
schlecht<br />
ausreichend<br />
befriedigend<br />
gut<br />
sehr gut<br />
Hochlestungsrainingszustand<br />
Dr. Peter Wastl<br />
14
Step-Test<br />
Testziel:<br />
Messung der allgemeinen aeroben Ausdauer sowie der Kraftausdauer der Beinmuskulatur<br />
Testaufbau und Geräte:<br />
• Stufe (Holzkasten mit den Kantenlängen 30x40x50 cm; evt. Bierkas ten). Die Höhe der Stufe<br />
wird nach der Körpergröße so variiert, dass bei Besteigen der Kniewinkel 90 Grad beträgt.<br />
• Uhr mit Sekundenzeiger<br />
Testanweisung:<br />
Aufgabe ist es, in 3 Minuten 90 mal mit beiden Beinen nacheinander auf die Stufe hinauf und<br />
wieder hinab zu steigen.<br />
Messwertaufnahme:<br />
Aus dem Puls unmittelbar nach Belastungsende (BP) und dem Erholungspuls nach 1 Minute<br />
(EP) wird ein Leistungsindex (LI) gebildet.<br />
Männer: LI = (BP + EP – 127) / 10<br />
Frauen: LI = (BP + EP – 120) / 10<br />
Vergleichswerte:<br />
Walk-Test<br />
Note<br />
++<br />
+<br />
0<br />
-<br />
--<br />
20-29<br />
< 10<br />
10-12<br />
13-15<br />
16-17<br />
> 17<br />
Männer<br />
30-39<br />
< 10<br />
10-12<br />
13-14<br />
15-17<br />
> 17<br />
40-49<br />
< 9<br />
9-11<br />
12-14<br />
15-16<br />
> 16<br />
50-59<br />
< 9<br />
9-11<br />
12-13<br />
14-16<br />
> 16<br />
+<br />
0<br />
-<br />
--<br />
11-14<br />
15-16<br />
17-18<br />
> 18<br />
Frauen<br />
Testziel:<br />
Messung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit (speziell aeroben Ausdauer)<br />
Testaufbau und Geräte:<br />
• 2 km lange, flache Gehstrecke (Halle, Laufbahn, Waldweg)<br />
• Uhr mit Sekundenzeiger<br />
Testanweisung:<br />
Aufgabe ist es, eine 2 km lange Gehstrecke in möglichst kurzer Zeit zurückzulegen. Mit<br />
forciertem Armeinsatz gehen. Dabei darf nicht gelaufen werden, d. h. es dürfen nicht<br />
gleichzeitig beide Füße vom Boden abgehoben werden.<br />
Messwertaufnahme:<br />
Folgende Messgrößen werden erfasst:<br />
• Gehzeit für 2 km (min, sec)<br />
• Belastungspuls nach 2 km<br />
• Relatives Körpergewicht (BMI)<br />
• Lebensalter<br />
Note<br />
++<br />
20-29<br />
< 11<br />
30-39<br />
< 11<br />
11-14<br />
15-16<br />
17-18<br />
> 18<br />
40-49<br />
< 10<br />
10-12<br />
13-14<br />
15-17<br />
> 17<br />
50-59<br />
< 9<br />
9-12<br />
13-14<br />
15-16<br />
> 16<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Dr. Peter Wastl<br />
15
Walk-Test<br />
Berechnung des Leistungsindex<br />
1. Berechnen und addieren: Männer Frauen<br />
Gehzeit (min) ...... x 11,6 = ...... ...... x 8,1 = ......<br />
(sec) ...... x 0,2 = ...... ...... x 0,14 = ......<br />
Belastungspuls ...... x 0,56 = ...... ...... x 0,36 = ......<br />
BMI ...... x 2,6 = ...... ...... x 1,0 = ......<br />
Zwischensumme ____ ____<br />
2. Subtrahieren von dieser Summe:<br />
Alter (Jahre) ...... x 0,2 = ...... ...... x 0,3 = ......<br />
Zwischensumme ____ ____<br />
3. Diese Zwischensumme subtrahieren von: 420 350<br />
- ____ - ____<br />
Walk-Test-Index (WI) ____ ____<br />
Beispiel ��<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Walk-Test Beispiel<br />
Berechnung des Leistungsindex<br />
1. Berechnen und addieren: Männer Frauen<br />
Gehzeit (min) ..15 x 11,6 = 174 ...... x 8,1 = ......<br />
(sec) ..30 x 0,2 = 6 ...... x 0,14 = ......<br />
Belastungspuls 140 x 0,56 = 78,4 ...... x 0,36 = ......<br />
BMI ..24 x 2,6 = 62,4 ...... x 1,0 = ......<br />
Zwischensumme 320,8 ____<br />
2. Subtrahieren von dieser Summe:<br />
Alter (Jahre) ..40 x 0,2 = 8,0 ...... x 0,3 = ......<br />
Zwischensumme 312,8 ____<br />
3. Diese Zwischensumme subtrahieren von: 420 350<br />
- 312,8 - ____<br />
Walk-Test-Index (WI) 107,2 ____<br />
Vergleichswerte:<br />
Beurteilung<br />
Sehr gut<br />
Gut<br />
Mittel<br />
Schwach<br />
Sehr schwach<br />
Note<br />
++<br />
+<br />
0<br />
-<br />
--<br />
Walk-Index (WI)<br />
> 130<br />
111 – 130<br />
90 - 110<br />
70 - 89<br />
< 70<br />
Gehzeit: 15:30 min BMI: 24<br />
Belastungspuls: 140 Lebensalter: 40<br />
Dr. Peter Wastl<br />
16
Fahrradergometer-Test PWC<br />
Einstellung des Fahrradergometers:<br />
• In der unteren Kurbelposition das Bein nicht ganz durchgestreckt<br />
• Lenker etwa auf Sattelhöhe<br />
Testschema:<br />
• WHO-Schema: Beginn mit 25 Watt, Steigerung der Belastung stufenweise<br />
um 25 Watt alle 2 Minuten<br />
... für Personen mit vermutlich normaler bis geringer Leistungsfähigkeit<br />
• BAL-Schema: Beginn mit 50 Watt, Steigerung der Belastung stufenweise<br />
um 50 Watt alle 3 Minuten<br />
... für Personen mit vermutlich guter bis sehr guter Leistungsfähigkeit<br />
Belastungsende<br />
• Bis zur Erschöpfung = maximal<br />
• Bis zu einer annähernd erschöpfenden Belastung = submaximal<br />
4 Varianten des PWC-Tests:<br />
• Für leistungsstarke Personen < 30 Jahre � PWC max<br />
• Für Personen < 30 Jahre � PWC 170<br />
(auch Leistungsstärkere < 35-40 Jahre)<br />
• Für Personen zwischen 31 und 50 Jahren � PWC 150<br />
• Für Personen > 50 Jahre � PWC 130<br />
(Leistungsschwache > 40 Jahre)<br />
Fahrradergometer-Test PWC<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Testprotokoll Beispiel: WHO-Schema<br />
Name: m / w Testdatum: Die Stufe, in der der Zielpuls<br />
Geb.-Datum: Größe (cm): Körpergewicht (kg):<br />
erreicht bzw. überschritten wird,<br />
wird bis zum Ende des Belas-<br />
Zeit<br />
Watt Puls ggf. Blutdruck tungsintervalls absolviert. Erst<br />
Ausgang<br />
2 Minuten<br />
---<br />
25<br />
danach wird die Belastung<br />
beendet.<br />
4 Minuten<br />
6 Minuten<br />
8 Minuten<br />
10 Minuten<br />
12 Minuten<br />
14 Minuten<br />
16 Minuten<br />
1 Min. nach Bel.-Ende<br />
3 Min. nach Bel.-Ende<br />
5 Min. nach Bel.-Ende<br />
50<br />
75<br />
100<br />
125<br />
150<br />
175<br />
200<br />
gesuchte PWC-Leistung = W1 + (W2 – W1) x (P – P1)<br />
(bei Zielpuls P) (P2 – P1)<br />
Testauswertung:<br />
• geschätzt aus dem Testprotokoll<br />
• graphisch<br />
• durch Berechnung mit Formel<br />
Legende:<br />
• W1 u. W2 sind Wattleistungen<br />
• P1 u. P2 sind die Pulswerte<br />
• P ist der Zielpuls<br />
• Ziffer 1: Werte unter dem<br />
Zielpuls<br />
• Ziffer 2: Werte über dem Zielpuls<br />
Dr. Peter Wastl<br />
17
Fahrradergometer-Test PWC<br />
Testauswertung Beispiel: Petra Mustermann (PWC 170 )<br />
Name: Petra Mustermann (W) Testdatum: 10/03 Die Stufe, in der der Zielpuls<br />
Geb.-Datum: 05.10.71 Größe (cm): 174 Körpergewicht (kg): 62<br />
erreicht bzw. überschritten wird,<br />
wird bis zum Ende des Belas-<br />
Zeit<br />
Watt Puls ggf. Blutdruck tungsintervalls absolviert. Erst<br />
Ausgang<br />
2 Minuten<br />
---<br />
25<br />
84<br />
96<br />
120/80<br />
130/80<br />
danach wird die Belastung<br />
beendet.<br />
4 Minuten<br />
6 Minuten<br />
8 Minuten<br />
10 Minuten<br />
12 Minuten<br />
14 Minuten<br />
16 Minuten<br />
1 Min. nach Bel.-Ende<br />
3 Min. nach Bel.-Ende<br />
5 Min. nach Bel.-Ende<br />
50<br />
75<br />
100<br />
125<br />
150 (W1)<br />
175 (W2)<br />
200<br />
105<br />
118<br />
131<br />
146<br />
163 (P1)<br />
180 (P2)<br />
193<br />
169<br />
145<br />
127<br />
gesuchte PWC-Leistung = W1 + (W2 – W1) x (P – P1)<br />
(bei Zielpuls P) (P2 – P1)<br />
Fahrradergometer-Test PWC<br />
130/80<br />
140/90<br />
150/90<br />
170/80<br />
180/80<br />
180/90<br />
190/80<br />
140/70<br />
140/80<br />
130/80<br />
Testauswertung:<br />
• geschätzt aus dem Testprotokoll<br />
• graphisch<br />
• durch Berechnung mit Formel<br />
Legende:<br />
• W1 u. W2 sind Wattleistungen<br />
• P1 u. P2 sind die Pulswerte<br />
• P ist der Zielpuls<br />
• Ziffer 1: Werte unter dem<br />
Zielpuls<br />
• Ziffer 2: Werte über dem Zielpuls<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Testauswertung Beispiel: Petra Mustermann (PWC 170 )<br />
1. „geschätzt nach Trainingsprotokoll“:<br />
Zeit<br />
gesuchte PWC-Leistung = W1 + (W2 – W1) x (P – P1)<br />
(bei Zielpuls P) (P2 – P1)<br />
PWC-Leistung 170 = 150 + (175 – 150) x (170 – 163)<br />
(180 – 163)<br />
PWC-Leistung 170 = 150 + 25 x 7<br />
17<br />
Watt<br />
Puls<br />
ggf. Blutdruck<br />
Der Puls 170 liegt ca. zwischen<br />
12 Minuten 150 (W1) 163 (P1) 180/80<br />
den beiden Werten, jedoch<br />
etwas näher an 163.<br />
14 Minuten 175 (W2) 180 (P2) 180/90<br />
Daher ist auch die Leistung in Watt etwas näher in Richtung der 150 Watt – Leistung zu<br />
suchen. Die „geschätzte Leistung“ bei Puls 170 beträgt demnach ca. 160 Watt.<br />
2. durch Berechnung der Formel:<br />
PWC-Leistung 170 = 150 + 10,29<br />
= 160,29 Watt<br />
Zuerst muss das Produkt errechnet werden<br />
(„Punkt vor Strichrechnung“).<br />
Für 25 x 7/17 errechnet sich ein Wert von 10,29.<br />
Dr. Peter Wastl<br />
18
Fahrradergometer-Test PWC<br />
Testauswertung Beispiel: Petra Mustermann (PWC 170 )<br />
3. graphisch:<br />
Auftragen aller Daten in ein Koordinatensystem<br />
Herzfrequenz<br />
190<br />
170<br />
150<br />
130<br />
110<br />
90<br />
70<br />
50<br />
84<br />
Ermittlung der Leistung bei Zielpuls 170<br />
96<br />
105<br />
118<br />
131<br />
146<br />
163<br />
180<br />
0 25 50 75 100 125 150 175 200<br />
Fahrradergometer-Test PWC<br />
Schritte der Testauswertung<br />
Watt<br />
1. Ermittlung der Leistung bei Zielpuls<br />
- geschätzt<br />
- graphisch<br />
- rechnerisch mit Formel<br />
2. Teilen der absoluten Leistung in Watt durch kg Körpergewicht<br />
3. Zuordnung zu einer Leistungskategorie<br />
4. Trainingsempfehlung nach Leistungskategorie<br />
Grundsätzlich gilt:<br />
� Je schneller der Puls bei vergleichbaren Belastungen ansteigt,<br />
um so schwächer ist die Herz-Kreislauf-Leistungsfähigkeit<br />
� Je langsamer der Puls steigt, um so größer die Herz-Kreislauf-<br />
Leistung<br />
193<br />
ca. 160 Watt<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Beispiel (PWC 170 ):<br />
160,29 Watt<br />
Beispiel:<br />
160,29 Watt/62 kg<br />
= 2,59 Watt/kg<br />
�� �� ��<br />
Dr. Peter Wastl<br />
19
Fahrradergometer-Test PWC<br />
Normwerte für den PWC-Test<br />
PWC 130<br />
PWC 150<br />
PWC 170<br />
PWC max*<br />
TEST<br />
m<br />
w<br />
m<br />
w<br />
m<br />
w<br />
m<br />
w<br />
-<br />
1,1<br />
1,0<br />
1,5<br />
1,2<br />
2,0<br />
1,6<br />
2,5<br />
2,1<br />
Ø<br />
1,5<br />
1,3<br />
2,0<br />
1,6<br />
2,5<br />
2,0<br />
3,0<br />
2,6<br />
Bewertungsnormen (Watt / kg)<br />
*für PWC max bei Männern: - 1% / Jahr > 30 Jahre; bei Frauen: - 0,8% / Jahr<br />
Fahrradergometer-Test PWC<br />
+<br />
1,9<br />
1,6<br />
2,5<br />
2,0<br />
3,0<br />
2,4<br />
3,5<br />
3,0<br />
Zuordnung zu einer Leistungskategorie<br />
2,4<br />
2,0<br />
3,0<br />
2,4<br />
3,5<br />
2,9<br />
4,1<br />
3,5<br />
+++<br />
Trainingsempfehlung zum Radtraining nach PWC-Test<br />
PWC-Testergebnis<br />
< -<br />
- bis Ø<br />
Ø bis +<br />
+ bis ++<br />
> ++<br />
Empfohlener<br />
Programmtyp<br />
Aufbau<br />
Minimal<br />
Mittel<br />
Optimal<br />
„Spezial“<br />
(z.B. nach Laktatod.<br />
Conconi-Test)<br />
Intensität<br />
(Puls)*<br />
ca. 160 – Alter**<br />
ca. 160 – Alter**<br />
ca. 170 – Alter**<br />
ca. 180 – Alter**<br />
bis 170 – ½ Alter<br />
Individuell<br />
(je nach Ziel,<br />
meist > 150)<br />
++<br />
Dauer<br />
2,9<br />
2,5<br />
3,5<br />
2,9<br />
4,0<br />
3,4<br />
4,6<br />
3,8<br />
ca. 10 min. (ggf. 3 x 3<br />
min., je 1 min. Pause)<br />
10 – 20 min.<br />
20 – 30 min.<br />
> 30 min.<br />
> 45 min.<br />
* (1) Für Frauen grundsätzlich ca. 5 – 10 Schläge / min. höher<br />
(2) Bei Trainingsziel „Fettabbau ggf. jeweils ca. 5 – 10 Schläge / min. geringer<br />
(3) Beim Laufen ca. 5 – 7 Schläge / min. höher<br />
**Alter bis maximal 60 Jahre<br />
Spezialis.<br />
> 6,2<br />
> 5,4<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Häufigkeit/<br />
Woche<br />
2<br />
2 – 3<br />
2 – 3<br />
3 – 5<br />
4 – 6<br />
Dr. Peter Wastl<br />
20
CONCONI-Test<br />
Testziel:<br />
Bestimmung der anaeroben Schwelle ... setzt die Geschwindigkeit bei ansteigender<br />
Laufbelastung mit der Herzfrequenz in Beziehung<br />
Testaufbau und Geräte:<br />
• Laufbahn mit abgemessenen 2000-m-Teilstrecken<br />
• Uhr mit Sekundenzeiger<br />
• Elektronischer Herzfrequenzmesser mit Meßwertspeicher<br />
• ggf. Tempovorgabe durch einen geübten Tempoläufer<br />
Testanweisung:<br />
Aufgabe ist es, mit niedriger, konstanter<br />
Geschwindigkeit beginnen zu<br />
laufen und die Laufgeschwindigkeit<br />
alle 200m zu erhöhen. Begonnen<br />
wird mit einer Laufgeschwindigkeit<br />
von 2,25 m/sec, d. h. die ersten<br />
200m werden in ca. 90 sec gelaufen.<br />
Die Temposteigerung beträgt 0,25<br />
m/sec. Es werden 12 x 200m<br />
gelaufen.<br />
CONCONI-Test<br />
Streckenabschnitt<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
v (m / sec)<br />
Messwertaufnahme:<br />
Folgende Messgrößen werden erfasst:<br />
• Belastungspuls kontinuierlich od. am Ende jedes 200-m-Intervalls<br />
• Laufgeschwindigkeiten zu den jeweiligen Herzfrequenzen<br />
• 12 – 16 Geschwindigkeitssteigerungen<br />
2,25<br />
2,50<br />
2,75<br />
3,00<br />
3,25<br />
3,50<br />
3,75<br />
4,00<br />
4,25<br />
4,50<br />
4,75<br />
5,00<br />
400-m-Rundbahn<br />
200-m-Zeit (sec)<br />
88,9<br />
80,0<br />
72,7<br />
66,7<br />
61,5<br />
57,1<br />
53,3<br />
50,0<br />
47,1<br />
44,4<br />
42,1<br />
40,0<br />
Tempotabelle<br />
Dr. Peter Wastl<br />
� Die Herzfrequenz wird über der Geschwindigkeit aufgetragen<br />
� Es kommt zu einem weitgehend linearen Verlauf bis zum „Deflexionspunkt“, wo die<br />
Herzfrequenzkurve abflacht.<br />
� An diesem Punkt ist eine weitgehend aerobe Energiebereitstellung nicht mehr möglich,<br />
es müssen anaerobe Mechanismen greifen (= anaerobe Schwelle)<br />
Graphische Auswertung ��<br />
��<br />
Dr. Peter Wastl<br />
21
CONCONI-Test<br />
Herzfrequenz (Schläge/min)<br />
200<br />
180<br />
100<br />
Cooper-Test = 12-Minuten-Lauf<br />
��<br />
Geschwindigkeit a. d.<br />
anaeroben Schwelle<br />
Testziel:<br />
Messung der allgemeinen aeroben (Lauf-)Ausdauer<br />
Bestimmung der anaeroben Schwelle<br />
��<br />
Deflexionspunkt<br />
Belastungsintensität<br />
(Geschwindigkeit/Wattleistung)<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Testaufbau und Geräte:<br />
• Flache, ausgemessene Laufstrecke (Halle, Laufbahn, Waldweg)<br />
• Uhr mit Sekundenzeiger<br />
Testanweisung:<br />
Aufgabe ist es, in vorgegebener Zeit (12 min) eine möglichst große Strecke zurückzulegen.<br />
Gehpausen sind erlaubt..<br />
Messwertaufnahme:<br />
Gemessen wird die in 12 Minuten zurückgelegte Strecke in m oder km.<br />
Vergleichswerte<br />
in Meter (m)<br />
sehr gut<br />
gut<br />
mittel<br />
schwach<br />
Beurteilung<br />
sehr schwach<br />
++<br />
+<br />
0<br />
-<br />
--<br />
20 – 29 Jahre<br />
m<br />
> 2630<br />
2400-2630<br />
2110-2390<br />
1950-2100<br />
< 1950<br />
w<br />
> 2150<br />
1970-2150<br />
1790-1960<br />
1540-1780<br />
< 1540<br />
30 – 39 Jahre<br />
m<br />
> 2500<br />
2340-2500<br />
2100-2330<br />
1890-2090<br />
< 1890<br />
Altersgruppen<br />
w<br />
> 2070<br />
1900-2070<br />
1700-1890<br />
1500-1690<br />
< 1500<br />
40 – 49 jahre<br />
m<br />
> 2450<br />
2240-2450<br />
2000-2230<br />
1820-1990<br />
1990<br />
1790-1990<br />
1580-1780<br />
1410-1570<br />
< 1410<br />
50 – 59 Jahre<br />
m<br />
> 2310<br />
2100-2310<br />
1870-2090<br />
1650-1860<br />
< 1650<br />
w<br />
> 1890<br />
1700-1890<br />
1500-1690<br />
1340-1490<br />
< 1340<br />
Dr. Peter Wastl<br />
22
Laktat-Stufentest<br />
Testziel:<br />
Bestimmung der anaeroben Schwelle<br />
Testaufbau und Geräte:<br />
Laufbahn oder Laufband<br />
Uhr mit Sekundenzeiger<br />
Testanweisung:<br />
Aufgabe ist es, mit niedriger, konstanter Geschwindigkeit beginnen zu laufen und die Laufgeschwindigkeit<br />
alle 3 Minuten (um 2 km/h) zu erhöhen. Der Test wird so lange fortgeführt,<br />
bis der Läufer die Geschwindigkeit nicht mehr erhöhen kann.<br />
Messwertaufnahme:<br />
Folgende Messgrößen werden erfasst:<br />
• Blutentnahme am Ende jeder Stufe<br />
• Laufgeschwindigkeiten zu den jeweiligen Blutabnahmen<br />
• 8 -10 Belastungssteigerungen<br />
• ggf. Messung der Herzfrequenz<br />
� Bestimmung der Laktatwerte<br />
� Die Laktatwerte werden über der Geschwindigkeit aufgetragen<br />
� Es kommt zu einem typischen Kurvenverlauf, der sich dann interpretieren lässt<br />
� Die anaerobe Schwelle wird über die Leistung (hier km/h) definiert<br />
Laktat-Stufentest<br />
Laktatkonzentration (mmol/l)<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Laktatleistungskurven von Athleten mit<br />
unterschiedlicher aerober Kapazität<br />
Athlet 1<br />
Athlet 2<br />
Athlet 3<br />
1<br />
8 10<br />
2<br />
12<br />
3<br />
14<br />
4<br />
16<br />
5<br />
18<br />
6<br />
20<br />
7<br />
Laufgeschwindigkeit (km/h)<br />
anaerobe Schwelle<br />
aerobe Schwelle<br />
Athlet 1: ungenügende aerobe Eigenschaften, vorzeitiger Laktatanstieg, geringe Leistung<br />
Athlet 2: durchschnittiche aerobe Eigenschaften, mittleres Laktatanstiegsverhalten, gute<br />
Endleistung mit allerdings sehr hohen Laktatwerten<br />
Athlet 3: gute aerobe Eigenschaften, später Laktatanstieg, gute Endleistung bei niedrigem<br />
Ausbelastungslaktat (wirklich ausbelastet?)<br />
Dr. Peter Wastl<br />
Athlet 1 u. 3 erreichen die<br />
gleiche Endleistung, trotzdem<br />
hat Athlet 3 die größere<br />
aerobe Kapazität,<br />
denn er überschreitet die<br />
anae-robe Schwelle erst<br />
bei einem höheren Intensitätsbereich.<br />
D. h., er<br />
wird auf langen Strecken<br />
gegenüber Athlet 2 im<br />
Vorteil sein, da dieser<br />
vorzeitig übersäuert.<br />
Dr. Peter Wastl<br />
23