Cactaceae
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Wir wissen, daß das richtig ist.<br />
Sollte H o s s e u s aber seine eingangs der Arbeit geäußerte Ansicht, daß Frailea<br />
zu Gymnocalycium gehört, nur daraus herleiten, daß dieses kleine Gymnocalycium,<br />
das S p e g a z z i n i beschrieb, von diesem zu Frailea gestellt wurde ? Sollte er daraus<br />
schließen, daß die Gattung unberechtigt ist ?<br />
Untersuchen wir, welche Fraileas Hosseus kennt und bespricht.<br />
Er erwähnt drei weitere Spegazzinische Frailea-Aufzählungen: Frailea caespitosa<br />
(Speg.) Br. u. R., Frailea pulcherrima (Arech.) Speg. und Frailea odieri (ohne Autorennennung).<br />
Und dann kommt eine große Entdeckung (nach einem literarischen Hin und Her):<br />
Malacocarpus apricus (Arech.) Br. u. R. und Echus. caespitosus Speg. sei dasselbe;<br />
da es sich aber um eine Art der Gattung Malacocarpus und nicht von Frailea handele,<br />
müsse es heißen: Malacocarpus caespitosus (Speg.) Hoss. mit folgenden Synonymen:<br />
Echus. caespitosus Speg., Echus. apricus Arech., Malacoc. apricus (Arech.) Br. u. R.,<br />
Frailea caespitosa (Speg.) Br. u. R.<br />
Daß ich im Kaktus-ABC bereits 1935 feststellte, daß Rose bei Frailea caespitosa<br />
Britton und Rose ein Irrtum unterlaufen ist und die Art zu Notocactus als Notoc.<br />
caespitosus (Speg.) Bckbg. gehört, wohlbemerkt ohne eine andere synonymische Artbezeichnung,<br />
weiß H o s s e u s offenbar nicht; ebensowenig, daß sein Malacocarpus<br />
caespitosus nicht mit Echus. apricus identisch ist, welch letztere sich allein schon durch<br />
seine längere und abstehendere Bestachelung unterscheidet.<br />
Ich kultiviere lange genug von M u e l l e r - M e l c h e r s , Montevideo, erhaltenes<br />
lebendes Material, um das gut beurteilen zu können. Notoc. caespitosus neigt zum<br />
Sprossen, ähnelt dem concinnus, ist nur rötlicher bestachelt. Kleine Gruppen mit<br />
zufällig geschrumpften und daher kleineren Körpern konnten von Rose wirklich<br />
sehr wohl versehentlich zu Frailea gestellt werden, sofern er nicht die Blüte gesehen<br />
hatte, die er offenbar nach S p e g a z z i n i zitiert (und die durchaus nicht „small“ ist).<br />
Dann bespricht H o s s e u s Frailea pumila (Lem.) Br. u. R., Frailea gracillima<br />
(Lem.) Br. u. R., Frailea pulcherrima (Arech.) Speg. und Frailea schilinzkyana (Hge. jr.)<br />
Br. u. R. mit allerlei Literaturzitaten, trotz derer man aber nicht übersehen kann,<br />
daß H o s s e u s die Pflanzen nicht persönlich kennt.<br />
Nur Frailea grahliana (Hge. jr.) Br. u. R. will H o s s e u s , allerdings lediglich<br />
Kulturexemplare, gesehen haben, die aber wohl kaum in dem Augenblick die für die<br />
Gattung typischen Blüten, Früchte und denen der Astrophytum ähnlichen Samen<br />
zeigten.<br />
Man muß also zu dem Schluß kommen, daß H o s s e u s sein Urteil über Frailea<br />
auf Gymnocalycium bruchii und Notocactus caespitosus aufbaut.<br />
Da wundert man sich allerdings nicht über das Resultat.<br />
Daß wir im Kaktus-ABC und in der deutschen Literatur Blütenphotos brachten,<br />
daß wir hier fast alle Arten kultivieren und uns völlig klar darüber sind, daß hier<br />
eine ü b e r a u s gute Gattung vorliegt, ist scheinbar in Argentinien nicht bekannt<br />
geworden.<br />
Schade um soviel Mühe . . . und soviel neuen Literaturballast.<br />
Literaturkunde<br />
Backeberg:<br />
Hosseus<br />
Rebutia: Nach Vorgesagtem ist es nicht weiter verwunderlich, wenn der Autor bei<br />
dieser Gattung Rebutia, Aylostera, Mediolobivia und Pygmaeolobivia zusammenwirft.<br />
Ich wiederhole meine Auffassung.<br />
Rebutia: Kahle, schlanke Röhren, Stempel und Staubfäden freistehend;<br />
Aylostera: Stempel und Staubfäden mit der Röhre fest verwachsen, Fruchtknoten<br />
mit Borsten und etwas behaart;<br />
Mediolobivia: Schlanktrichterige Blüten, behaart und beborstet.<br />
Alle drei haben in Warzen aufgelöste Rippen.<br />
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