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Cactaceae

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B e r g e r bezeichnet (1929. S. 118) Werckleocereus glaber als Tagblüher. Demgegenüber<br />

äußern sich B a c k e b e r g - K n u t h (1935, S. 169) wohl mit Recht dahin,<br />

daß sich die Blüten abends öffnen, aber den folgenden Tag offen bleiben.<br />

Ähnliche widersprechende Angaben finden wir auch bei anderen Gattungen, wie<br />

bei Deamia, Hylocereus und vor allem Trichocereus.<br />

Nach Begleittext zu Botan-Magaz. Taf. 5360 entfaltet sich die Blüte von Deamia<br />

testudo (Cereus pterogonus) bei Tage. Auch B r i t t o n und R o s e (III, S. 212) bezeichnen<br />

die Art als Tagblüher, ebenso B r a v o (1937, S. 329). V a u p e l beobachtete dagegen<br />

die Blütenentfaltung in den Abendstunden, Vollblüte um Mitternacht und kurz darauf<br />

dauernden Blütenschluß (Blüh. Kakteen, III, Taf. 150). Ihrem Gesamtblütenbau<br />

nach ist die Art eine unzweideutige Nachtschwärmerblume.<br />

Die Arten von Hylocereus werden in der Regel als Nachtblüher bezeichnet (B r i t t o n<br />

und R o s e , II, S. 183, B e r g e r , 1929, S. 119, 122, B a c k e b e r g - K n u t h , 1935, S. 170.<br />

B r a v o , 1937. S. 315).<br />

Von Hylocereus undatus (triangularis) besagt der Text zu Taf. 1884 in Botan.<br />

Magazine, daß die Blüten sich abends zu entfalten beginnen, um Mitternacht voll<br />

entfaltet sind und nur eine Nacht dauern. Dasselbe beobachtete G r a e b n e r (1904.<br />

S. 158). Eine von M u l d e r beobachtete Blüte dieser Art war im Treibhaus um 9 Uhr<br />

morgens bei vollem Sonnenschein noch offen und schloß sich erst nach 11 Uhr<br />

(M u l d e r , 1928, S. 181—82).<br />

Hylocereus calcaratus und H. stenopterus blühen nach Wercklé (1905. S. 167)<br />

nächtlich, bleiben aber bis 10 oder 11 Uhr des folgenden Tages geöffnet.<br />

Bei Hylocereus Ocamponis beobachtete S c h m i d die Blüten von 10 Uhr abends an,<br />

wo der Beginn der Entfaltung einsetzte, bis 4 Uhr morgens geöffnet. Um 6 Uhr morgens<br />

waren die Kelchblätter noch abstehend und der Blüteneingang noch offen, wenn auch<br />

nicht mehr voll geöffnet (S c h m i d , 1913, S. 29).<br />

V a u p e l fand bei Hylocereus Lemairei Beginn der Entfaltung in der Abenddämmerung<br />

und Vollblüte um Mitternacht (Blüh. Kakteen, III, Taf. 173).<br />

Hylocereus Purpusii begann nach Beobachtungen von W e i n g a r t (1912 b,S. 29) seine<br />

Blüten um 8.30 Uhr abends zu entfalten und schloß sie am folgenden Morgen um 4.30 Uhr.<br />

Auch K e s s e l r i n g gibt (1936 a, S. 127) für diese Art nur einnächtige Blühdauer an. Gegen<br />

Morgen hing die Blüte welk herab, blieb aber bis zum Abfallen noch 10 Tage hängen.<br />

Dagegen heißt es im Text zu Taf. 3458 von Botan. Magazine, daß sich die Blüten<br />

von Hylocereus „Napoleonis“ morgens öffnen und abends schließen. Ob die Blüte zur<br />

Nachtzeit beobachtet wurde, ist nicht angegeben. Möglicherweise handelt es sich um<br />

einen durch die abweichenden Standortbedingungen der Kultur bewirkten Aufschub<br />

des Blütenschlusses. Auch in Costa Rica fand ich die Blüten von Hylocereus costaricensis,<br />

einem Nachtblüher, noch in den frühen Vormittagsstunden offen. Sie werden<br />

um diese Zeit daselbst sogar gelegentlich von Kolibris auf ihre Restbestände von<br />

Nektar ausgebeutet. Doch dürften ihre Narben so spät am Tage kaum mehr empfängnisfähig<br />

sein.<br />

Trichocereus wird entweder als eine durchwegs (B r i t t o n und R o s e , II, S. 130,<br />

B e r g e r , 1929, S. 135) oder meist (B a c k e b e r g - K n u t h , 1935, S. 200) nächtlich<br />

blühende Arten umfassende Gattung betrachtet. Dieser Verallgemeinerung stehen<br />

aber in der Heimat der Gattung gemachte Beobachtungen gegenüber, die wenigstens<br />

für bestimmte Arten das Gegenteil behaupten. Sicher nächtlich blühend scheinen<br />

Trichocereus Spachianus, T. Schickendantzii und T. Bridgesii zu sein.<br />

T. Spachianus öffnet nach B e r g e r (1900, S. 95) seine Blüten stets spät nachmittags<br />

und bleibt bis folgenden Mittag offen, wenn helles und klares Wetter herrscht. Bei<br />

trübem Wetter oder dunklerem Standorte dauerte die Blühzeit einen halben bis ganzen<br />

Tag länger. F r a n c i s gibt (1929, S. 14) für diese Art an, daß sich die Blüten früh abends<br />

öffnen und noch den ganzen folgenden Tag ausdauern. Nach W e r d e r m a n n (Taf. 68,<br />

1933) sind die Blüten eine Nacht bis mehrere Stunden nach Sonnenaufgang offen,<br />

nach D u u r s m a von 8 Uhr abends bis gegen Morgen (1930, S. 224).<br />

89<br />

Porsch<br />

Bestäubungsleben<br />

der<br />

Kakteenblüte

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