Cactaceae
Cactaceae
Cactaceae
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ich glaube, er hat überhaupt keine Pflanzen aus dieser Gruppe gesehen, denn<br />
meines Erachtens kommen sie in Argentinien nicht vor. Ich verstehe unter der Pentlandii-Reihe<br />
nur Pflanzen, die Blüten mit zusammengeneigten inneren Hüllblättern<br />
haben, wie sie z. B. besonders typisch bei Lob. maximiliana zu erkennen sind. Diese<br />
Pflanzen dürften aber nur in Nordbolivien und Südperu vorkommen.<br />
Lobivia bruchii Br. u. R., von Tafi del Valle, Tucuman, stammend: Das ist eine<br />
sehr interessante Pflanze. H o s s e u s erwähnt, daß S p e g a z z i n i sie auf 1000 bis<br />
2500 m ü. M. gesehen habe, und zwar in höheren Lagen von Tucuman, Salta und Jujuy.<br />
Sie sei gesammelt worden bei Piedrapintada (Tucuman), auf der Pampa Grande (Salta)<br />
und bei Pumamarca (Jujuy). Die Exemplare wären aber am La Plata bald eingegangen.<br />
Hier ist einzuschalten, daß ich diese Pflanze sowie Echps. korethroides Werd.<br />
(1931), Lobivia grandis Br. u. R. und den Shaferschen Typ Nr. 23 (wie die vorherige<br />
zwischen Andalgalá und Concepción gesammelt, Blüten noch kleiner, nur 3 cm lang,<br />
Pflanze noch größer) zu einer Gattung Soehrensia Bckbg. zusammengefaßt habe.<br />
R o s e sagt zu Shafers Typ 23 „this plant is referred to Lobivia with hesitancy“,<br />
und dasselbe sage ich für alle diese Pflanzen. Sie zeichnen sich durch große Kugelkörper<br />
aus (Echps. korethroides Werd. heißt in der Heimat „Kegelkugel“; ich habe<br />
davon von einem Menschen kaum tragbare Gruppenstücke mit starkem Einzeldurchmesser<br />
mitgebracht).<br />
Die Blüten sind klein oder kurzröhrig, mit derber Röhre und kürzeren bis kurzen<br />
Hüllblättern, zumindest bei Lob. bruchii scheitelnahe entstehend (nach W e r d e r -<br />
m a n n auch bei Echps. korethroides), jedenfalls nicht so tief entstehend wie sonst<br />
bei Lobivia, Röhre mit langen Haaren bedeckt.<br />
Abbildung 76 Britton und Rose III, S. 58, zeigt eine Blüte, die von Lobivienblüten<br />
ziemlich abweicht.<br />
Ich habe dann aber vor allem die großen Körper mit zu einer besonderen Stellung<br />
herangezogen. Wer alle Lobivienstandorte bereist hat und die einzelnen Lobivienformen<br />
kennt: zwergige Körper, schlank- oder kurzzylindrische, klein- bis mittelgroßkugelige,<br />
einzelne bis gruppenbildende oder polsterformende, niemals im Einzelstück<br />
eine stärkere Größe erreichend, der wird unbedingt über das Volumen dieser großen<br />
Kugeln staunen und . . . nachdenklich werden.<br />
Wenn man an einer Stelle die Verbindung zwischen Trichocereus und Echinopsis<br />
durchschneidet, in der Erkenntnis, daß sich hier ein besonderer Formenkreis entwickelt<br />
hat, so muß man logischerweise auch den im Volumen überspezialisierten<br />
Formenkreis der „großkugeligen Lobivien“ abtrennen, dessen Merkmale also wären:<br />
Große Kugelkörper, Blüten kurz bzw. derbröhrig und mit ± kurzen Hüllblättern,<br />
scheitelnah entstehend, behaart.<br />
Damit ist eine Charakterisierung gegeben, die eine bessere Abtrennung ergibt als etwa<br />
zwischen Trichocereus und Echinopsis (ich erinnere an die candicans- Gruppe, schickendantzii<br />
usw., wo man wirklich kaum sagen kann, hier hört die eine Gattung auf und die<br />
andere fängt an, obwohl jeder davon überzeugt ist, daß die riesigen Pasacanas und<br />
z. B. die Echinopsis hamatacantha nicht zu einer Gattung gehören. Man kommt hier<br />
daher nur weiter, wenn man, wie ich es tat, restlos durchgreift und alles haargenau<br />
nach unterscheidbaren Merkmalen aufteilt.)<br />
Typ von Soehrensia ist Lob. bruchii Br. u. R. Bei den übrigen Arten sind jeweils<br />
noch eingehende Untersuchungen vorzunehmen, um den ganzen Umfang dieser Gruppe<br />
genau abzustecken.<br />
Ich denke mir aber, die Gattung entspricht auf argentinischer Seite der Eriosyce<br />
Chiles, mit der ich sie als Untergattung im Kaktus-ABC noch zusammenstellte, wovon<br />
ich aber im Interesse der klaren geographischen Aufteilung und aus Erwägungen,<br />
daß diese Gruppen östlich und westlich der Anden wohl eine ähnliche Tendenz, aber<br />
doch getrennte Entwicklung darstellen, in der Revision meiner Systematischen Übersicht<br />
(BfK. Juni 1938) wieder abgegangen bin.<br />
41<br />
Literaturkunde<br />
Backeberg:<br />
Hosseus