Hintergrundbericht - Bildungsdirektion - Kanton Zürich

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flusst auch das Lernverhalten. Für den Aufbau einer sicheren Bindung zur primären Bezugsperson stellt das erste Lebensjahr ein kritisches Zeitfenster dar. − − dass das Kind eine intrinsische Motivation entwickeln kann. Die Entwicklung und Erhaltung einer intrinsischen Lernmotivation in den ersten vier Lebensjahren gilt als Voraussetzung dafür, dass das Kind seine Kompetenz und sein Wissen zeitlebens erweitern und sich so an immer wieder neue Lernanforderungen anpassen kann. Mit intrinsischer Motivation ist jene Lernfreude gemeint, die das Kind entwickelt, wenn es seiner Neugier nachgehen kann, wenn es sich als selbstwirksam und in seinem Tun als erfolgreich erlebt. Damit die intrinsische Motivation aufrechterhalten bleibt, muss das Kind immer wieder aufs Neue Lerngelegenheiten bekommen, bei denen es aus eigenem Antrieb und interessiert lernt. dass dem Kind eine gesunde seelische Entwicklung ermöglicht wird. Sie darf weder durch Leistungsdruck noch durch einen Mangel an Impulsen für die ganzheitliche Entwicklung beeinträchtigt werden. Diese Forderung legitimiert sich nicht erst im Nutzen für den späteren Bildungserfolg, sondern hat einen hohen Eigenwert. Das umfassende Wohlergehen des Kindes ist aber auch im Hinblick auf die schulische Leistungsfähigkeit ein vorrangiges Anliegen. Denn nur ein gesundes Kind, das sich sicher und wohl fühlt, kann sich seinen Möglichkeiten entsprechend bestmöglich entwickeln und lernen. Folglich geht es bei früher Förderung nicht darum, schulisches Lernen vorzuverlegen, um möglichst schnell möglichst viel Wissen anzuhäufen. Nachhaltiges Fördern im Hinblick auf Bildungserfolg passiert erst dann, wenn in den ersten vier Jahren die Voraussetzungen für schulisches Lernen geschaffen werden. Es müssen jene Ressourcen im Kleinkindalter aufgebaut und gestärkt werden, die schulisches Lernen langfristig ermöglichen und positiv beeinflussen. Wie die Kapitel 3.1, 3.2 und 3.3 zeigen, stellt die Komplexität kleinkindlicher Lern- und Entwicklungsprozesse hohe Anforderungen an das pädagogische Fachpersonal. Bezugspersonen, wie z.B. Betreuerinnen in Kindertagesstätten, müssen sich auf Kinder einlassen und eine Beziehung zu ihnen aufbauen können. Um Lerngelegenheiten erkennen, schaffen und begleiten zu können, müssen die Betreuungspersonen individuell auf Kleinkinder eingehen sowie deren Entwicklungsstand kennen und angemessen unterstützen können. Auch die Befunde von Wirksamkeitsstudien belegen die Bedeutsamkeit eines anregenden Umfeldes und einer adäquaten pädagogischen Begleitung kleinkindlicher Entwicklungs- und Lernprozesse. Zusammenfassend zeigen die Evaluationen, dass die Wirksamkeit u.a. von folgenden Aspekten abhängt: die Qualifizierung des Personals, interaktiv intensive Beziehungen zwischen Bezugsperson und Kind, die diagnostische Fähigkeit des Personals, die Fähigkeit des Personals, individuelle Lernprozesse zu stimulieren, die Mitbestimmung des Kindes bei der Gestaltung von Lernprozessen sowie die Kooperation zwischen Eltern und Einrichtungen. All diese Faktoren sind jeweils gemeint, wenn in der Fachliteratur von der Qualität der Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsangebote die Rede ist. 22
Gemäss Studienergebnissen ist neben der Qualität der Angebote auch die Quantität (Umfang und Dauer) entscheidend für die Wirksamkeit: Nur jene Massnahmen früher Förderung zeigen langfristig die gewünschten Effekte, welche von langer Dauer und hoher Intensität sind. Die Voraussetzungen hierfür sind insbesondere in Familien und Kindertagesstätten gegeben. Die Wirksamkeitsstudien zeigen eindrücklich, dass der stärkste Einfluss auf die gesamte Entwicklung der Kinder von den Familien ausgeht. Damit dies als Chance genutzt werden kann, müssen bedarfsgerechte Massnahmen die Familie als wichtigster Ort früher Förderung stärken und die Eltern auch an kindzentrierten Frühfördermassnahmen beteiligen. 23
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