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Hintergrundbericht - Bildungsdirektion - Kanton Zürich

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In Deutschland sind die Erwerbsbeteiligung der Mütter und die Geburtenrate im Vergleich<br />

am tiefsten. Die Investitionen in den Bildungsbereich und die Kinderarmut liegen in<br />

Deutschland etwa im europäischen Mittel.<br />

Der Vergleich der FBBE-Angebote im Vorschulbereich (vgl. Tabelle 5) zeigt, dass in den ersten<br />

Lebensjahren eines Kindes in allen Ländern private Betreuungseinrichtungen vorherrschend<br />

sind. Staatliche Anbieter richten sich oft erst an etwas ältere Kinder. Sie sind jedoch generell<br />

bestrebt, ihre Angebote auszubauen.<br />

Die Altersspanne des Schulbeginns ist relativ gross: Während Kinder in England bereits mit fünf<br />

Jahren eingeschult werden, beginnt für finnische Kinder erst mit 7 Jahren die Schulpflicht. Entsprechend<br />

richten sich auch die kostenlosen staatlichen FBBE-Angebote an Kinder unterschiedlichen<br />

Alters: In England erhalten Kinder ab dem vierten Lebensjahr kostenlos frühe Förderung,<br />

in Deutschland teilweise ab dem sechsten und in Finnland ab dem siebten Lebensjahr.<br />

In Finnland ist jedoch bereits erreicht, was in Deutschland und England noch Ziel ist: Allen Kindern<br />

im Vorschulalter steht ein Betreuungsplatz zu und Familien ohne staatlichen Betreuungsplatz<br />

erhalten eine äquivalente Zahlung. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in England und<br />

Deutschland weitreichende national gesteuerte Ausbauprogramme mit grossen Investitionen<br />

gestartet. In England ist dies mit den bereits etablierten Children’s Centres weiter fortgeschritten<br />

als in Deutschland.<br />

Eine wesentliche Rolle spielen in allen drei Ländern standardisierte Rahmenpläne. In Deutschland<br />

sind auf Länderebene verbindliche, auch für den Frühbereich geltende Bildungspläne erstellt<br />

worden, welche die Qualität in den Einrichtungen sichern sollen. In Finnland existiert seit<br />

2003 ein nationaler Rahmenplan, der vom nationalen Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

STAKES erstellt wurde. Die wesentlichen Verantwortlichkeiten zur Entwicklung und Einhaltung<br />

von Rahmenplänen und Curricula im Frühbereich liegen jedoch auf regionaler, lokaler und auch<br />

individueller Ebene. Die unterschiedlichen Verantwortungsebenen sind klar organisiert und miteinander<br />

verknüpft. Wie in Finnland ist auch in England in den Children’s Centres die lokale<br />

Ebene als generelle Ansprechpartnerin von Familien sehr autonom. In England wurde der entscheidende<br />

Schritt zu einem nationalen Rahmenplan und einer Qualitätssicherung im Herbst<br />

2008 mit den Richtlinien Early Years Foundation Stage vollzogen, die von der nationalen Aufsichtsbehörde<br />

Ofsted überwacht werden.<br />

Alle drei Länder haben im Bildungsbereich einen Schwerpunkt auf frühkindliche Förderung gesetzt<br />

und wenden den Bildungsbegriff auch auf den Vorschulbereich an. Ohne die Kinder in<br />

diesem Alter „verbilden“ zu wollen, werden vor der Schule mit der Erziehung und Betreuung<br />

auch Bildungsziele verknüpft, die mit Beginn der Schulzeit weiter verfolgt werden. Die langfristige<br />

Agenda sieht in allen Ländern vor, den Kindern leicht zugängliche und qualitätsvolle Angebote<br />

so früh wie möglich zur Verfügung zu stellen.<br />

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