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Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich

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Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

<strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong> <strong>feiern</strong> 5/08<br />

34 Im Gespräch Mittelschul-Amtschef Marc Kummer zum 175-Jahr-Jubiläum<br />

4 Im Fokus Hausaufgaben sorgen oft für Knatsch zwischen Schule und Eltern<br />

42 Im Disput Zwei Politiker äussern sich für und gegen den Berufsbildungsfonds


Inhaltsverzeichnis<br />

4 Fokus 34 Mittelschule 82 Podium<br />

Fokus<br />

Wozu Hausaufgaben? Ein Gespräch zwischen einer Lehrerin und je<br />

einem Vertreter der Elternschaft und des Volksschulamts <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Eltern dürfen nicht zu Hilfslehrer mutieren<br />

Das meinen Schülerinnen und Schüler<br />

Das meint die Wissenschaft: Unterstützung ja, Einmischung nein<br />

Am Pult –eine Glosse<br />

Zwischen Motivation und Druck: Hausaufgaben auf der Sek-II-Stufe<br />

Volksschule<br />

Sek-Schule Andelfingen: Raus aus der Schule, rein in die Sprache<br />

Bilden, erziehen und betreuen: Der neue Kindergartenlehrplan<br />

Spezialisierung wird inden Schulen immer wichtiger, ein Gespräch<br />

Kurzmeldungen<br />

Mittelschule<br />

Marc Kummer, Chef MBA, zum 175-Jahr-Mittelschul-Jubiläum<br />

Gymnasiasten lassen Punkte tanzen: Das Plakat zur Bildungsmeile<br />

Das Programm zum Fest der <strong>Mittelschulen</strong> im Überblick<br />

Kurzmeldungen<br />

Berufsbildung<br />

Berufsbildungsfonds: Im Pro und Kontra Ralf Margreiter (Grüne)<br />

und Martin Arnold (SVP)<br />

Kurzmeldungen<br />

Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer<br />

Beratungstelefon für Lehrpersonen und Behörden<br />

Volksschulamt <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> –Schulungsangebote<br />

PHZH, ZAL, ZHSF –Weiterbildungsstudiengänge und -kurse<br />

Agenda<br />

schule&kultur: Kulturangebote für Schulen<br />

Termine, Veranstaltungen<br />

Adressen, wichtige Links, Impressum<br />

Podium<br />

Lilo Lätzsch, Präsidentin des <strong>Zürcher</strong> Lehrer-Verbands, im Interview<br />

Leserbriefe<br />

Porträt<br />

Albert Brunner, Mitinhaber einer Sanitärfirma und Berufsschullehrer<br />

Amtliches<br />

Inhaltsübersicht und Beschlüsse<br />

Stellen<br />

Offene Stellen für alle Schulstufen im<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

4<br />

10<br />

12<br />

14<br />

17<br />

18<br />

20<br />

22<br />

24<br />

28<br />

34<br />

37<br />

39<br />

40<br />

42<br />

44<br />

48<br />

49<br />

50<br />

60<br />

68<br />

70<br />

82<br />

84<br />

86<br />

71<br />

75<br />

Editorial<br />

Wenn am 24. September die Festivitäten zum 175-Jahr-Jubiläum<br />

der <strong>Mittelschulen</strong> beginnen, stehen vor allem die Lehrpersonen<br />

und Schüler mit ihren Leistungen im Scheinwerferlicht. Unter dem<br />

Motto «Die Welt verstehen» zeigen sie der Öffentlichkeit an den<br />

Schulen und auf der «Bildungsmeile» –einer Wegstrecke mitten in<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong> –, was und wie sie heute an den Schulen lehren<br />

und lernen. Doch das Jubiläum soll nicht nur nach aussen, sondern<br />

auch nach innen wirken. Für Marc Kummer, Chef des Mittelschul-<br />

und Berufsbildungsamts, darf das Jubiläum ruhig «den Berufsstolz<br />

der Lehrerinnen und Lehrer fördern». Es soll Freude machen,<br />

für die <strong>Mittelschulen</strong> zu arbeiten (S. 34). Dass der Geburtstag<br />

zu einem unvergesslichen Ereignis werden kann, dazu trägt<br />

auch Charlotte Lambert vom Liceo Artistico bei. Die Schülerin hat<br />

mit ihrem Entwurf den Plakatwettbewerb zur Bildungsmeile gewonnen<br />

(siehe Titelblatt und Bericht S. 37).<br />

Trotz der Bedeutung des Jubiläums ist der Fokus dieser Ausgabe<br />

nicht den <strong>Mittelschulen</strong> gewidmet, sondern dem Dauerbrenner-Thema<br />

Hausaufgaben, das vor den Sommerferien in den<br />

Medien einmal mehr für Schlagzeilen sorgte. Die Debatte entzündete<br />

sich an der Frage, welche Form der Hausaufgaben sinnvoll<br />

sei. Ein Gespräch zwischen einer Lehrerin sowie je einem Vertreter<br />

der Elternschaft und des Volksschulamts zeigt, wie verschieden<br />

Eltern und Lehrpersonen punkto Hausaufgaben die Welt interpretieren<br />

(S 4). Schulen möchten, dass sich die Eltern von den<br />

Hausaufgaben der Kinder möglichst fernhalten, denn Einmischung<br />

und Kontrolle bei den Hausaufgaben verschlechtern die<br />

Schülerleistung. Viele Eltern dagegen wünschen bessere und individuell<br />

ausgerichtete Aufgaben. Das Gespräch macht unmissverständlich<br />

klar, dass sich die Welt noch ein wenig verändern<br />

muss, bis Schule und Elternindieser Frage zum Vorteil der Kinder<br />

noch offener aufeinander zugehen.<br />

PS: Dies ist die letzte Ausgabe des Schulblatts, die ich als<br />

Redaktionsleiter betreue. Ich wechsle innerhalb der <strong>Bildungsdirektion</strong><br />

die Stelle. Ich danke allen, die das Schulblatt in den letzten<br />

Jahren gelesen, unterstützt oder sonst wie begleitet haben.<br />

Meine Nachfolgerin heisst Yvonne Leibundgut. Die erfahrene<br />

Journalistin arbeitete zuletzt beim «Context», der Zeitschrift des<br />

Kaufmännischen Verbands Schweiz.<br />

Ich wünsche ihr und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für<br />

das neue Schuljahr viel Erfolg.<br />

Stephan Pfäffli<br />

Titelbild: büro z{grafik design}<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 3


Fokus<br />

Georgina Bachmann: «Ich erlebe oft, dass die Eltern das Gefühl haben, sie wüssten am besten, wie es in der Schule zugehen müsste.»<br />

Hausaufgaben geben immer wieder Anlass zu Knatsch zwischen Eltern und Schule. Doch was<br />

ist der Zweck der Hausaufgaben? Darüber gehen die Meinungen oft auseinander, wie auch in der<br />

Diskussion zwischen Georgina Bachmann, Primarlehrerin, Rolf Wolfensberger, Vater von vier<br />

Kindern und Schulpfleger im Kreis 7, sowie Ulrich Landis, im Volksschulamt zuständig für Lehrplan<br />

und Unterricht.<br />

«Schule und Eltern sollten<br />

sich mehr austauschen»<br />

Interview: Stephan Pfäffli und Jacqueline Olivier Fotos: Daniel Auf der Mauer<br />

Diese Nachricht freut alle leidgeprüften, paukenden Schüler:<br />

Hausaufgaben bringen nichts. Dies behauptete kürzlich ein<br />

Professor aus Dresden. Zu besseren Noten führen sie jedenfalls<br />

gemäss dem Dresdner nicht. Sind also Hausaufgaben<br />

bloss Zeitverschwendung?<br />

Georgina Bachmann: Nein, das sind sie nicht. Es kommt<br />

aber darauf an, in welcher Form und in welchem Umfang<br />

man Hausaufgaben erteilt. Mitentscheidend ist, wie man<br />

die Kinder in die Hausaufgaben einführt. Ich finde grundsätzlich,<br />

Kinder brauchen Zeit zum Üben. In den Fremdsprachen<br />

etwa ist es wichtig, dass sie individuell Wörtchen<br />

lernen können.<br />

Ulrich Landis: Ich kann mich dem voll und ganz anschliessen.<br />

Hausaufgaben machen Sinn, wenn sie zielorientiert erteilt<br />

werden und auf einen Lernzuwachs abzielen.<br />

Mehr noch als die Schüler leiden an den Hausaufgaben die Eltern.<br />

So jedenfalls könnte man denken aufgrund von diversen<br />

Artikeln im «Tages-Anzeiger» im Juni dieses Jahres.<br />

Rolf Wolfensberger: Es fühlten sich sicherlich viele Eltern angesprochen<br />

von den Zeitungsberichten. Ich kenne auch Müt-<br />

4 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

Ulrich Landis: «Ich kann den Stress der Eltern gut nachvollziehen. Sie möchten, dass das Kind weiterkommt und gut ist in der Schule.»<br />

ter und Väter,die wegen der Hausaufgaben verzweifeln. Dennoch:<br />

Ich glaube,esist eine Minderheit.<br />

Was ist denn an den Hausaufgaben zum Verzweifeln?<br />

Rolf Wolfensberger: Wenn Kinder Mühe haben mit den Aufgaben,<br />

sind viele Eltern gestresst. Vielfach arbeiten heute<br />

beide Eltern ausserhalb des Hauses. Jeder hat vierzehn,<br />

fünfzehn Stunden zu tun. Die Eltern, die warten, bis die<br />

Schule aus ist und dann ausschliesslich für die Kinder da<br />

sind, gibt es nicht mehr. Heute haben Eltern eher den<br />

Wunsch, dass ihr Arbeitstag und der Schulalltag der Kinder<br />

harmonisch ineinander übergehen.<br />

Also abends nicht noch Stress mit Hausaufgaben…<br />

Rolf Wolfensberger: Genau, deshalb würden die meisten Eltern<br />

Tagesschulen wählen, dann wären die Hausaufgaben weg.<br />

Ulrich Landis: Ich kann den Stress der Eltern gut nachvollziehen.<br />

Sie möchten, dass das Kind weiterkommt und gut ist in<br />

der Schule. Sie geraten vielleicht unter Prestigedruck. Sie<br />

denken, mein Kind kann das nicht, die andern Kinder können<br />

das.Dann schauen sie,wie sie helfen können.<br />

Georgina Bachmann: Ich erlebe oft, dass die Eltern in Stress<br />

geraten, wenn sie sehen, dass ihr Kind die Aufgaben nicht<br />

versteht, und denken, sie müssten ihm sofort helfen. Besser<br />

jedoch wäre, sie hätten den Mut, mich anzurufen und zu sagen,<br />

ihr Kind habe Probleme mit den Aufgaben. Damit ich es<br />

weiss und entsprechend reagieren kann.<br />

Es müssen ja nicht unbedingt die Eltern sein, es kann ja auch<br />

ein Kind kommen und sagen: Ich habe die Aufgaben nicht verstanden.<br />

Georgina Bachmann: Ja, auf jeden Fall. Ich mach das so, dass<br />

ich die Hausaufgaben kontrolliere, mache mir dabei Notizen<br />

und nehme mir anschliessend Zeit für die individuelle Betreuung.<br />

Ich setze mich dann jeweils zum Kind hin und bespreche<br />

mit ihm nochmals die Problemstellen der Aufgaben.<br />

Wissen Sie denn, ob ein Kind die Aufgaben selber gemacht hat<br />

oder ob die Eltern sie gemacht haben?<br />

Georgina Bachmann: Das ist genau der Punkt: Oft bleibt nur die<br />

Lernkontrolle,umdas festzustellen. Ich gebe den Schülerinnen<br />

und Schülern dazu kleine Aufgaben. Die Lösungen machen<br />

dann schnell deutlich, wer die Aufgaben begriffen hat und<br />

wer nicht –oder wo allenfalls die Eltern mitgearbeitet haben.<br />

Ist es nicht ein grundlegendes Missverständnis, dass Eltern<br />

meinen, sie müssten bei den Hausaufgaben helfen?<br />

Rolf Wolfensberger: Ich bin nicht der Meinung, dass Eltern<br />

sich aus den Hausaufgaben heraushalten sollen. Im Gegenteil,<br />

Hausaufgaben bieten eine grosse Chance für Eltern.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Rolf Wolfensberger: Ich denke,dass die Mehrheit der Eltern in<br />

den Hausaufgaben eine wichtige Ergänzung zur Schule sieht.<br />

Hausaufgaben bilden eine Art Schnittstelle zwischen Schule<br />

und Elternhaus. Und gerade für Lernschwächere kann das<br />

Lernen nach dem Unterricht zentral sein, weil sie da Zeit<br />

finden, um in Ruhe Stoff aufzuholen.<br />

Das heisst, Eltern sollen sich als Hausaufgabenhilfe engagieren?<br />

Rolf Wolfensberger: Ja,jedenfalls so lange es keine Tagesschulen<br />

gibt. Ich habe selber als Hausaufgabenhilfe in der Schule 3<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 5


Fokus<br />

Rolf Wolfensberger: «Ich wäre sehr glücklich, wenn die Lehrpersonen erkennen würden, dass die Hausaufgaben sehr wichtig sind in<br />

der Beziehung zu den Eltern, und sie sich vermehrt mit diesen darüber austauschten.»<br />

gearbeitet. Ich brachte Beispiele aus meinem Berufsalltag als<br />

Architekt ein –erklärte den Schülern etwa den Strahlensatz.<br />

Diese Art der Elternmitwirkung sollte an jeder Schule Zukunft<br />

sein. Es gibt ja auch genügend Eltern, die bereit wären,<br />

mitzumachen.<br />

Ulrich Landis: An der Schule, ander ich arbeitete, gab es das<br />

auch. Wir haben mit den Eltern zusammen ein Modell entwickelt,<br />

und sie haben dann in der Schule bei den Hausaufgaben<br />

mitgearbeitet. Sie haben sogar eine Entschädigung erhalten…<br />

Rolf Wolfensberger: Eine Entschädigung? Umso besser…<br />

Was ist genau der Hintergrund, weshalb Sie Hausaufgabenhilfe<br />

anbieten wollen?<br />

Rolf Wolfensberger: In der Schule werden meistens nur Basics<br />

vermittelt, das sehe ich oft auch als Schulpfleger. Dort, wo es<br />

spannend wird, fehlt oft die Zeit. Deshalb finde ich es wichtig,<br />

wenn die Kinder ermutigt werden, den Schulstoff weiterzuführen.<br />

Deshalb sind die elterlichen Aufgabenhilfen wertvoll.<br />

Aber ich höre bei Ihnen auch Unzufriedenheit heraus. Täuscht<br />

das?<br />

Rolf Wolfensberger: Nein. Wir Eltern stellen fest, dass die<br />

Qualität der Hausaufgaben oft nicht genügt. Häufig werden<br />

Fertigstellungsarbeiten mitgegeben oder reine Fleissarbeiten,<br />

auch Drill. Da geht es oft nicht darum, etwas zu verstehen,<br />

sondern etwas fertig zu machen. Und das kann nicht der<br />

Hauptzweck der Hausaufgaben sein.<br />

Frau Bachmann, wie erteilen Sie Hausgaben?<br />

Georgina Bachmann: Ich arbeite mit einem Wochenplan für<br />

verschiedene Niveaus und Anforderungen. Die Kinder können<br />

sich die Zeit selbstständig einteilen, sie zum Beispiel am Stück<br />

am Mittwochnachmittag erledigen –oder wie auch immer.<br />

Geben Sie also individuelle Hausaufgaben?<br />

Georgina Bachmann: Ja,esmacht beim Rechnen keinen Sinn,<br />

wenn alle dieselben Aufgaben bekommen. Anderseits: Wenn<br />

es etwa darum geht, Wolkenbilder abzuzeichnen, da kann es<br />

schon die gleichen Aufgaben für alle geben. Entgegen kommt<br />

mir allerdings, dass ich eine Mehrjahrgangsklasse unterrichte,dageht<br />

es gar nichts anders.<br />

Rolf Wolfensberger: Die meisten Lehrer sind noch nicht so weit,<br />

dass sie individuelle Hausaufgaben erteilen, die die Kinder<br />

selbstständig lösen müssen. Das wäre aber mein Wunsch, dass<br />

die Kinder die Hausaufgaben ohne Eltern erledigen können.<br />

Die meisten Eltern wollen ja, dass ihre Kinder möglichst selbstständig<br />

werden und selbstständig arbeiten können. Gleichzeitig<br />

ist wichtig, dass alles, was Drill ist, so knapp bemessen ist,<br />

dass es keine Belastung ist. Zentral ist, dass die Aufgaben die<br />

Kinder motivieren, am Schulstoff weiterzuarbeiten.<br />

Georgina Bachmann: Nur, ohne Üben gibt es keinen Fortschritt.<br />

Ich gebe zum Beispiel den Schülerinnen und Schülern<br />

eben Vokabelkarten zum Auswendiglernen auf.Das führt<br />

auch zu einem Lernzuwachs.<br />

Rolf Wolfensberger: Ja,schon. Aber wie sinnvoll ist das? Wäre<br />

es nicht besser, die Kinder würden Fremdwörter in konkreten<br />

Situationen oder im Zusammenhang von Redewendungen<br />

üben?<br />

Ulrich Landis: Ich sehe bei den Hausaufgaben zwei Aspekte.<br />

Der eine Aspekt meint individuelle,weiterführende Aufgaben<br />

6 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

im Sinne vonHerrn Wolfensberger,die das Interesse der Kinder<br />

ansprechen und Verknüpfungen mit der Lebenswelt ermöglichen<br />

sollen. Aber das sind Aufgaben, die sehr schwierig<br />

zu erteilen sind.<br />

Und der zweite Aspekt?<br />

Ulrich Landis: Dieser betrifft eine Hauptfunktion der Hausaufgaben,<br />

das ist genau das,was verächtlich als Drill bezeichnet<br />

wird: Vokabular üben ist beispielsweise eine geeignete<br />

Hausaufgabe. Inder Schule werden Prozesse,Arbeitsweisen<br />

besprochen, da benutzt man die Möglichkeiten des Miteinanders.<br />

Dann gehen die Schülerinnen und Schüler nach Hause<br />

und verrichten individuelle Arbeiten. Dazu gehört auch das<br />

Einprägen vonWörtern.<br />

Frau Bachmann, Herr Wolfensberger engagiert sich sehr ambitioniert<br />

in der Elternmitwirkung. Ist ein solch elterliches Engagement<br />

ein Problem für Sie?<br />

Georgina Bachmann: Nein, Elternmitwirkung ist erwünscht.<br />

Aber es gibt auch eine Grenze –auch bei den Hausaufgaben.<br />

Ich erlebe oft, dass die Eltern das Gefühl haben, sie wüssten<br />

am besten, wie es in der Schule zugehen müsste. Man sollte<br />

deshalb genau klären, wie weit die Elternmitwirkung gehen<br />

soll. Ich erwarte von den Eltern Respekt vor meiner Arbeit;<br />

ich habe eine pädagogische Ausbildung. Anunserer Schule<br />

handhaben wir das so,dass Eltern ihre Anliegen via Elternforum<br />

einbringen können.<br />

Rolf Wolfensberger: Also wenn zwei Lehrpersonen das Thema<br />

Walfisch nacheinander durchnehmen, dann muss ich mir als<br />

Vater zutrauen zu sagen, bitte,das ist einmal zu viel.<br />

Georgina Bachmann: Gut, darüber müssen wir gar nicht diskutieren.<br />

Dennoch: letztlich muss ich als Lehrperson die Verantwortung<br />

übernehmen.<br />

Ulrich Landis: Ja,amSchluss muss jemand die Verantwortung<br />

haben, und das ist die Klassenlehrperson. Aber die Sachdiskussion<br />

mit den Eltern soll man ja trotzdem führen.<br />

Georgina Bachmann: Ja, klar. Ich kenne viele engagierte Väter<br />

wie Herrn Wolfensberger, ich unterrichte im Kreis 7. Ich<br />

bin froh um solche Sachinputs. Wenn ich weiss, der Vater<br />

oder die Mutter eines Kindes hat Interesse zu einem passenden<br />

Schulthema aus dem Berufsalltag zu erzählen, werde<br />

ich diese Person gerne zu einem Vortrag einladen. Aber:<br />

Ich ärgere mich, wenn der Respekt vor mir als Fachperson<br />

nicht da ist.<br />

Es gibt aber nicht nur engagierte Eltern…<br />

Georgina Bachmann: Ja, esgibt Eltern, die lassen es einfach<br />

laufen, die kümmern sich nicht darum. Dort braucht es eher<br />

die Initiative vonseiten der Lehrperson. Dann muss sie eine<br />

Lösung anbieten. Das kann ein Hortangebot sein, oder auch,<br />

dass das Kind die Aufgaben nach dem Unterricht in der<br />

Schule macht, vielleicht findet sich gar ein anderes Kind, bei<br />

dem zu Hause es die Arbeiten erledigen kann.<br />

Die einen Eltern wollen sich engagieren, fordern mehr Hausaufgaben,<br />

die andern fühlen sich bedrängt. Führt das letztlich<br />

nicht zu einer weiteren Öffnung der Schere zwischen Kindern<br />

aus bildungsnahen und solchen aus bildungsfernen Familien?<br />

Georgina Bachmann: Wenn die Eltern den Kindern die Hausaufgaben<br />

abnehmen, dann wird die Schere sich immer weiter<br />

öffnen. Aber wenn die Kinder die Hausaufgaben auch im Sinne<br />

des Lehrplans ohne die Hilfe der Eltern erledigen, dann<br />

muss sich die Schere nicht unbedingt weiter öffnen.<br />

Ulrich Landis: Da bin ich anderer Meinung: Hausaufgaben<br />

haben die Tendenz, die Bildungsschere weiter zu öffnen, weil<br />

die Bedingungen für die Kinder extrem ungleich sind. Das zu<br />

negieren macht keinen Sinn. Deshalb ist wichtig, dass für<br />

diese Kinder entsprechende Tagesstrukturen zur Verfügung<br />

stehen. Es gibt wirklich Kinder, die keine Möglichkeit haben,<br />

zu Hause in Ruhe ihre Hausaufgaben zu lösen.<br />

Georgina Bachmann: Aber das hat direkt nichts mit den Hausaufgaben<br />

zu tun, sondern mit den generellen Rahmenbedingungen<br />

zu Hause.<br />

Letzte Frage, wenn Sie punkto Hausaufgaben je einen Wunsch<br />

formulieren könnten, welcher wäre dies?<br />

Georgina Bachmann: Mein Wunsch an die Eltern ist, dass sie<br />

sich möglichst rasch in der Schule melden, wenn sie sehen,<br />

dass ihr Kind Mühe mit den Aufgaben hat. Und dass sie keine<br />

Angst haben, dass dies irgendwelche negative Folgen auf die<br />

Beurteilung ihres Kindes hat.<br />

Rolf Wolfensberger: Ich wäre sehr glücklich, wenn die Lehrpersonen<br />

erkennen würden, dass die Hausaufgaben sehr<br />

wichtig sind in der Beziehung zu den Eltern, und sie sich mit<br />

diesen vermehrt darüber austauschten. Ich bin sehr dankbar,<br />

wenn Lehrpersonen individuelle Hausaufgaben erteilen, wobei<br />

ich weiss, dass der Aufwand sehr gross ist. Aber ich bin<br />

überzeugt, dass die Qualität der Aufgaben sich dadurch erhöhen<br />

würde.<br />

Ulrich Landis: Mein Wunsch ist, dass man die mit den Hausaufgaben<br />

geleistete Arbeit der Kinder und Jugendlichen richtig<br />

würdigt. Ein Merkmal guter Hausaufgaben ist, dass alle Beteiligten<br />

–Kinder, Eltern und Lehrpersonen –wissen, welche<br />

Erwartungen damit verbunden sind. Zentral ist die Wertschätzung<br />

gegenüber der geleisteten Arbeit des Kindes.Wenn Eltern<br />

und Lehrpersonen diese Arbeit nicht entsprechend zur<br />

Kenntnis nehmen, verlieren sich Motivation und Wirkung.<br />

Zu den Personen<br />

Georgina Bachmann ist Primarlehrerin an einer 4.–6. Mehrjahrgangsklasse<br />

in der Stadt <strong>Zürich</strong>, Co-Präsidentin des MLV<br />

(Mehrklassenlehrer und -lehrerinnen Verband), Geschäftsleitungsmitglied<br />

des ZLV, wohnhaft in der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />

Ulrich Landis ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter auf dem<br />

Volksschulamt, dort zuständig für Unterrichts- und Lehrplanfragen.<br />

Er hat mehr als dreissig JahreSchulpraxis als Klassenlehrer,<br />

Schulischer Heilpädagoge und Schulleiter; er ist Vater<br />

von vier Söhnen und wohnhaft in Schönenberg.<br />

Rolf Wolfensberger ist selbstständiger Architekt, Vater von<br />

vier Söhnen, Co-Präsident der Vereinigung der Elternorganisationen<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> und Kreisschulpflegemitglied, er<br />

wohnt in der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 7


Fokus<br />

Wichtig für gutes Lernen ist ein Hausaufgabenplatz, an dem sich ein Kind wohl fühlt. Wie sehen die Schreibtische von Schülerinnen und Schüler heute aus?<br />

Der Fotograf Fabio Pirovino hat sich auf die Suche gemacht. Im Bild: Der Lernort der Mittelstufenschülerin Lena, 11-jährig.<br />

8 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 9


Fokus<br />

Die Eltern über ihre Rolle aufklären<br />

Punkto Hausaufgaben herrschen bei den Eltern viele Unklarheiten.<br />

Für Maya Mulle von der Fachstelle Elternmitwirkung<br />

ist es deshalb angezeigt, dass Schulen diesbezüglich<br />

besser mit den Eltern kommunizieren.<br />

Text: Daniela Kuhn<br />

Hausaufgaben sind ein Dauerbrenner und geben immer wieder<br />

Anlass für teilweise heftige Diskussionen zwischen Eltern<br />

und Schule. Unlängst war inden Medien von überforderten<br />

Schülerinnen und Schülern zu lesen, von Müttern am<br />

Rande des Nervenzusammenbruchs, von Hausaufgaben, die<br />

ohne elterliche Hilfe nicht zu bewältigen sind. Offenbar sind<br />

viele Eltern verunsichert und wissen nicht, welche Rolle ihnen<br />

bei den Hausaufgaben zukommt. Dabei ist diese zumindest<br />

nach dem Lehrplan klar geregelt, es heisst darin klipp<br />

und klar: Die Hausaufgaben «müssen ohne fachliche Hilfe<br />

der Eltern lösbar sein» (siehe Kasten).<br />

Es liege aber an den Schulen, die Eltern über ihre Rolle<br />

im Zusammenhang mit den Hausaufgaben aufzuklären, ist<br />

Maya Mulle von der Fachstelle Elternmitwirkung überzeugt.<br />

Idealerweise in Form von Elternabenden, an denen deutlich<br />

werden müsse, dass Eltern nicht zu Hilfslehrern mutieren<br />

sollten. Ulrich Landis,Verantwortlicher für Pädagogische Unterrichtsfragen<br />

im Volksschulamt, kann sich durchaus vorstellen,<br />

dass Elternabende auf Schulebene ausgebaut werden<br />

könnten. Die Initiative läge jedoch bei der Schulleitung. Die<br />

Elternschaft könne einen Elternabend zum Thema Hausaufgaben<br />

anregen, aber nicht lancieren.<br />

Nach Maya Mulle bietet ein Elternabend zum Thema<br />

nicht nur den Lehrpersonen die Möglichkeit, ihre Erwartungen<br />

zu äussern und Angebote zu präsentieren. Die Eltern sollten<br />

dabei auch Gelegenheit haben, sich gegenseitig auszutauschen<br />

–zum Beispiel im Rahmen von Gruppendiskussionen.<br />

Sie könnten dabei erfahren, wie unterschiedlich sich die<br />

Hausaufgabensituation in den Familien zeige. «Diese Diskussionen<br />

wirken unterstützend und helfen, neue Ideen und Anregungen<br />

zu entwickeln», ist Maya Mulle überzeugt. Die Folge<br />

eines solchen Elternabends könnte beispielsweise sein, dass<br />

die Schule entscheidet, eine Aufgabenbetreuung ins Leben zu<br />

rufen. Damit sei keine Hausaufgabenhilfe gemeint, sondern<br />

ein Ort, an dem Kinder ihre Hausaufgaben in Ruhe erledigen<br />

können. Dies komme vorallem auch Kindern aus bildungsfernerem<br />

Elternhaus zugute, die keinen stillen Arbeitsort zu<br />

Hause haben. So bietet etwa die Gemeinde Pfaffhausen einen<br />

subventionierten «Ufzgi-Club» an, in dem Senioren in einem<br />

Schulzimmer mit den Kindern zuerst Zvieri essen und ihnen<br />

dann für Fragen rund um die Aufgaben zur Verfügung stehen.<br />

Hausaufgaben –sostehts im Lehrplan<br />

«Hausaufgaben bilden eine Ergänzung zum Unterricht. Die<br />

Schülerinnen und Schüler sollen Vertrauen in ihr Können gewinnen,<br />

sich daran gewöhnen, selbstständig zu arbeiten, und dabei<br />

lernen, ihre Zeit einzuteilen.<br />

Hausaufgaben dürfen nur erteilt werden, wenn die Aufgabenstellung<br />

klar ist und die Schülerin bzw. der Schüler die Arbeitstechnik<br />

kennt. Sie müssen ohne fachliche Hilfe der Eltern lösbar sein.<br />

Die Lehrkräfte berücksichtigen beim Erteilen von Hausaufgaben<br />

das Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler, damit<br />

eine Überbelastung vermieden wird. Vom Vormittag auf den<br />

Nachmittag und vom Vortag eines Feiertags auf den nächsten<br />

Schultag sowie über die Ferien dürfen keine Hausaufgaben<br />

erteilt werden. Hausaufgaben über ein normales Wochenende<br />

sind möglich.»<br />

«Eltern müssen sich aber für die Hausaufgaben interessieren.<br />

Im Sinne der Nachfrage nach Art der Aufgaben und ob diese<br />

erledigt wurden. Ein solches Interesse fördert die Motivation der<br />

Kinder», sagt Maya Mulle. Wenn ein Kind öfter nicht wisse,<br />

wie die Aufgaben zu lösen seien, sollten die Eltern die Lehrperson<br />

kontaktieren, damit man gemeinsam abklären könne, wo es<br />

klemmt. Maya Mulle erwähnt auch andere Aspekte, die den Eltern<br />

nicht immer bewusst seien: Kinder seien oft froh um die Aufmerksamkeit,<br />

die ihnen die Eltern anlässlich der Hausaufgaben<br />

widmeten: «Im Extremfall wird das gemeinsame Aufgabenmachen<br />

zur Ersatzhandlung.» Für die Eltern wiederum biete sich anhand<br />

der Aufgaben ein Einblick in die Schule: «Das Bedürfnis der Eltern<br />

nach guten Schulnoten der Kinder ist gross. Für Mutter oder<br />

Vater ist es also verführerisch, sich Abend für Abend stundenlang<br />

mit den Hausaufgaben des Kindes zu beschäftigen.»<br />

Mehr dazu<br />

–www.vsa.ch >Downloads >Lehrplan<br />

–Merkblatt: «Wie Eltern das schulische Lernen ihres Kindes unterstützen<br />

können», www.vsa.zh.ch/dvdeltern >Kopiervorlagen Deutsch ><br />

Elterliche Unterstützung des Lernens<br />

–www.elternmitwirkung.ch<br />

10 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

Hier lernt und büffelt Fabio, 17-jährig, Informatiklehrling.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 11


Fokus<br />

«Bei manchen Hausaufgaben denke<br />

ich, die müssten jetzt nicht sein»<br />

Erstklässler erledigen ihre Hausaufgaben<br />

in der Regel mit Freude und Stolz.<br />

Je älter die Schülerinnen und Schüler<br />

werden, desto mehr scheinen die Aufgaben<br />

jedoch zu einer lästigen Pflicht<br />

zu werden, wie unsere kleine Umfrage<br />

zeigt.<br />

Umfrage: Jacqueline Olivier<br />

Fotos: Jürgen Olivier/zvg<br />

Nicolas Müller,<br />

2. Klasse,Winterthur<br />

Eigentlich habe ich nicht so viele Hausaufgaben,<br />

aber fast jeden Tagetwas.<br />

Meistens mache ich sie zu Hause,<br />

manchmal auch in der Schule oder im<br />

Hort. Normalerweise mache ich sie<br />

allein, nur wenn ich sehr müde bin oder<br />

die Aufgaben gar nicht verstehe,<br />

helfen mir mein Mami oder mein Papi.<br />

Ein eigenes Pult habe ich nicht, ich<br />

mache die Aufgaben am Esstisch, das<br />

geht ganz gut, ausser wenn meine<br />

kleine, zweieinhalbjährige Schwester zu<br />

laut ist. Ich mache gerne Hausaufgaben,<br />

am liebsten Schreiben und Rechnen.<br />

Ich habe die Hausaufgaben noch nie<br />

vergessen zu machen.<br />

Magdalena Werner,<br />

6. Klasse,Winterthur<br />

Oft können wir schon in der Schule an<br />

den Aufgaben arbeiten. Es gibt Aufgaben,<br />

die ich gerne mache, zum Beispiel<br />

ein Blatt schön gestalten. Bei anderen<br />

Aufgaben denke ich manchmal, die<br />

müssten jetzt nicht sein, vor allem bei<br />

Mathe. Wenn ich etwas nicht verstehe,<br />

frage ich meine Mutter oder rufe eine<br />

Kollegin an. Mir ist schon passiert, dass<br />

ich die Aufgaben vergesse habe, dann<br />

musste ich sie auf den Nachmittag<br />

oder den nächsten Taglösen. Werdie<br />

Aufgaben nicht macht, bekommt einen<br />

Eintrag. Wenn man viele Einträge hat,<br />

informiert der Lehrer die Eltern.<br />

Aber das ist bei mir noch nie passiert.<br />

12 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

Giuseppe Gallo,<br />

2. Sek A, Bülach<br />

Alles in allem brauche ich etwa drei bis<br />

vier Stunden für die Hausaufgaben<br />

pro Woche. Den grössten Anteil machen<br />

Mathe-Übungen aus. Ich versuche,<br />

die Aufgaben immer zu erledigen. Wenn<br />

jemand die Aufgaben nicht macht, gibt es<br />

einen Eintrag, ab fünf Einträgen gibt<br />

es im Zeugnis unter «löst die Hausaufgaben»<br />

nur noch ein «Genügend». Ich<br />

hatte bisher aber immer ein «Gut».<br />

Ich bin unter den Jungen unserer Klasse<br />

der Zweitbeste, mir machen die Aufgaben<br />

keine Mühe. Ich finde sie auch sinnvoll.<br />

Wenn man zu Hause den Stoff nochmals<br />

anschaut, merkt man, wo noch Fragen<br />

sind und kann sie dem Lehrer in der<br />

nächsten Stunde stellen.<br />

Meret Künzli,<br />

5. Klasse <strong>Kanton</strong>sschule<br />

Freudenberg, <strong>Zürich</strong><br />

Ich verwende zirka drei Stunden pro<br />

Woche für die Hausaufgaben. Wesentlich<br />

mehr Zeit brauche ich für das Vorbereiten<br />

von Prüfungen, für die ich oft am Wochenende<br />

lernen muss. Meistens erledige<br />

ich die Aufgaben, wenn nicht, gibt es zur<br />

Strafe oft Zusatzarbeiten –jenach Lehrer.<br />

Ich glaube, es bringt schon was, wenn<br />

man zu Hause noch etwas für die Schule<br />

arbeitet, aber oftmals sind es zu viele<br />

Aufgaben von den gleichen Übungen,<br />

das ist sinnlos. Am liebsten arbeite ich für<br />

die Chemie, aber wirklich gern macht<br />

wohl kein Schüler Hausaufgaben. Wenn<br />

man am Abend nach neun oder zehn<br />

Stunden Schule heimkommt, ist man<br />

einfach müde und nicht mehr motiviert.<br />

Sabrina Billeter,<br />

Coiffeuse, 3.Lehrjahr,<br />

Berufsschule Mode<br />

und Gestaltung <strong>Zürich</strong><br />

Hausaufgaben macht niemand gern,<br />

aber ohne Hausaufgaben würde man<br />

wohl den Stoff nicht durchbringen.<br />

Ich brauche etwa eine Stunde pro Woche<br />

dafür, Einordnen und Prüfungsvorbereitungen<br />

nicht gerechnet. Da ich<br />

samstags arbeite, habe ich einen Tag<br />

unter der Woche frei, meistens schlafe<br />

ich aus und erledige dann die Schularbeiten.<br />

Wenn man sie einmal nicht<br />

gemacht hat, ist das nicht so schlimm,<br />

aber beim zweiten Mal gibt es einen<br />

Eintrag, zudem muss man zehn Franken<br />

in die Klassenkasse bezahlen. Mit<br />

diesem Geld gehen wir zusammen einen<br />

Coup essen oder unternehmen sonst<br />

etwas. Diesen Herbst müssen wir die<br />

selbstständige Vertiefungsarbeit schreiben,<br />

das wird sicher streng. Dafür<br />

haben wir dann keine Hausaufgaben.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 13


Fokus<br />

«Unterstützung ja, Einmischung nein»<br />

Hausaufgaben sollten dabei helfen, Schüler zum selbstständigen<br />

Lernen zu motivieren. Doch Eltern mischten sich bei<br />

den Hausaufgaben zu oft ein und demotivierten die Kinder<br />

mit negativen Rückmeldungen, sagt Ulrich Trautwein vom<br />

Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Sowohl<br />

sie als auch Lehrpersonen sollten sich deshalb immer fragen:<br />

Welche Wirkung hat meine Unterstützung?<br />

Interview (per E-Mail): Stephan Pfäffli<br />

Herr Trautwein, wie wirkt sich die Vergabe von Hausaufgaben<br />

auf die Motivation und die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen<br />

aus?<br />

Wenn man Schüler fragt, wie sie die Hausaufgaben beurteilen,<br />

so erhält man ein bewundernswert differenziertes Bild.<br />

Einerseits nehmen Schüler die Hausaufgaben als eine wichtige<br />

Komponente des Schulunterrichts wahr und sagen, dass sie<br />

lernförderlich seien. Anderseits empfinden sie ihre eigenen<br />

Hausaufgaben oft als Zumutung oder Zeitverschwendung.<br />

Das mag darauf hindeuten, dass bei der Vergabe und Kontrolle<br />

der Hausaufgaben bei vielen Lehrkräften etwas schiefgeht,<br />

insbesondere in Bezug auf die Förderung der Motivation.<br />

Sie haben mit Kollegen der Universität und der PH Freiburg<br />

Daten einer Schweizer Studie ausgewertet, in der Sie auch die<br />

Ziele der Hausaufgaben untersuchten.<br />

Ja, wir haben rund 60 Lehrkräfte im Fach Französisch als<br />

Fremdsprache danach gefragt, welche Ziele sie selbst mit der<br />

Vergabe von Hausaufgaben verknüpfen. Die Lehrkräfte sollten<br />

beispielsweise sagen, wie wichtig ihnen die Förderung<br />

von Leistung, Motivation, Selbstregulation und eine Reihe<br />

weiterer Aspekte bei der Hausaufgabenvergabe ist. Wir fragten<br />

auch danach, ob die Lehrkräfte es begrüssten, wenn die<br />

Eltern bei der Hausaufgabenerledigung mithelfen.<br />

Und wie sehen die Ergebnisse aus?<br />

Erwartungsgemäss bezeichneten fast alle Lehrkräfte die<br />

Leistungsentwicklung als besonders wichtig. Die Förderung<br />

von Motivation und das selbstständige Lernen waren für viele<br />

Lehrkräfte auch wichtig, aber nicht für alle. Richtig spannend<br />

wurde die Studie dadurch, dass wir auch geprüft haben,<br />

welche Lehrkräfte nun besonders erfolgreich waren: Welche<br />

Klassen haben über ein Schuljahr besonders viel hinzugelernt<br />

und in welchen Klassen haben sich die Schüler besonders<br />

bei den Hausaufgaben angestrengt?<br />

Und?<br />

Die günstigeren Ergebnisse zeigten sich im Schnitt in denjenigen<br />

Klassen, in denen die Lehrkräfte die Förderung vonMotivation<br />

und des selbstständigen Lernens sehr ernst nahmen.<br />

Gibt es auch bei den Eltern günstige und weniger günstige<br />

Einstellungen und Verhaltensweisen?<br />

Die meisten Eltern, die die Hausaufgaben-Erledigung begleiten,<br />

zeigen durchaus lernförderliche Verhaltensweisen: Sie<br />

loben, motivieren, unterstützen, wo es notwendig ist. Allerdings<br />

zeigt die Mehrheit auch –manche mehr,manche weniger<br />

–Verhaltensweisen, die problematisch sein dürften.<br />

Zum Beispiel?<br />

Sie konzentrieren sich mehr auf das richtige Ergebnis bei den<br />

Mathematik-Hausaufgaben als auf den richtigen Lösungsweg,<br />

sie mischen sich ein, wenn das Kind auch selbstständig die Lösung<br />

finden würde,und sie demotivieren mit negativen Rückmeldungen.<br />

Irgendwann werde ich einmal untersuchen, wie<br />

viele Kinder bereits Sätze wie «Ich weiss nicht, warum du das<br />

nicht verstehst» oder «Ein Einstein bist du leider nicht» gehört<br />

haben. Insgesamt gilt: Unterstützung kann helfen, Einmischung<br />

dürfte meist mehr schaden als nützen.<br />

Aber Eltern werden doch vernünftigerweise dazu neigen, bei<br />

schlechten Leistungen zu intervenieren.<br />

Die meisten Eltern beobachten natürlich sehr aufmerksam<br />

die Entwicklung ihres Kindes.Wenn sie Leistungsdefizite sehen<br />

–bei manchen Eltern ist das bereits der Fall, wenn das<br />

Kind nur «gute», aber keine «sehr guten» Ergebnisse erzielt –,<br />

sind die Eltern in Sorge und wollen unterstützend eingreifen.<br />

Das ist im Prinzip auch wünschenswert. Aber die Umsetzung<br />

ist häufig das Problem.<br />

Woran erkennen Eltern, dass aus der Hilfe ein Problem wird?<br />

Es gibt einige Warnhinweise: Wenn die Eltern dem Kind den<br />

Stift aus der Hand nehmen und selbst die Lösungen eintragen,<br />

ist meist eine sinnvolle Grenze überschritten. Oder wenn<br />

es häufig Streit bei der Hausaufgabenerledigung gibt. Und<br />

problematisch wird es auch, wenn aus der temporären Unterstützung<br />

eine Dauereinrichtung wird. Genau wie Lehrer sollten<br />

auch Eltern sich immer wieder die Frage stellen: Welche<br />

Effekte hat meine Unterstützung für die Entwicklung von<br />

Leistung, Motivation und Selbstständigkeit?<br />

Sind also Ganztagsangebote mit Hausaufgabenbetreuung die<br />

Lösung?<br />

Dazu gibt es noch nicht genug wissenschaftliche Studien.<br />

Aber eins scheint mir klar zu sein: Auch in der Ganztagsschule<br />

wird es für die Lehrkräfte eine grosse Herausforderung<br />

bleiben, den Schülern das selbstständige und motivierte<br />

Lernen beizubringen. Die Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag<br />

vollbringt sicherlich keine Wunder.<br />

Zur Person<br />

Ulrich Trautwein ist promovierter Psychologe. Seit dem Jahr<br />

2002 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-<br />

Institut für Bildungsforschung. Zuletzt erschien von ihm «Hausaufgaben»<br />

(2008) in: W. Schneider &M.Hasselhorn(Hg.), Handbuch<br />

der Pädagogischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe.<br />

14 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

Die Gemeinde Pfaffhausen bietet einen subventionierten Ufzgi-Raum an, in dem die Schülerinnen und Schüler von Senioren betreut werden (siehe Seite 10).<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 15


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

Vonhier aus lässt sich «die Welt verstehen», mag sich die 17-jährige Gymnasiastin Meret Künzli gedacht haben, als sie ihren Schreibtisch direkt am Fenster platzierte.<br />

Glosse<br />

Am Pult<br />

Text: Armin Tschenett, Berufsschullehrer, Technische Berufsschule <strong>Zürich</strong><br />

Hätte ich damals nur die Hausaufgaben nicht gemacht.<br />

Dann sässe ich jetzt nicht hier am Pult und müsste die<br />

Hausaufgaben von Schülern korrigieren, die die Hausaufgaben<br />

lieber verweigern würden. Wenn sie nur den Mut dazu<br />

aufbrächten! Da ich selber nicht den Mut –oder die Frechheit<br />

–hatte, hausaufgabenverweigernd meine Schulzeit abzusitzen,<br />

bin ich dort gelandet, wo Mutlose, Folgsame und<br />

Gute 1 stranden –imLehrberuf.Also korrigiere ich die wenigen,<br />

von den «Braven» abgegebenen Kurztexte mit grünem<br />

Stift, auch wenn dieser Farbfortschritt letztlich weder mich<br />

noch die Schüler aufheitert. Aber zumindest sehen die korrigierten<br />

Texte nicht mehr so «blutig» aus. Die wenigen<br />

abgelieferten Hausaufgaben sprechen Bände: bei den Verweigerern<br />

war offenbar die Freundin wichtiger, der Fussballmatch<br />

interessierte mehr…<br />

Pflichtbewusstsein haben wieder vor allem jene bewiesen,<br />

die es am wenigsten nötig haben –wohl zukünftige Lehrer!<br />

Aber auch die Hausaufgabenverweigerer werden im Leben<br />

erfolgreich sein, denn wie titelte doch kürzlich der «Tages-Anzeiger»:<br />

«Kinder lernen Sprache auch ohne Lesen.»<br />

Analog gedacht: «Schüler eignen sich Wissen an auch ohne<br />

zu lernen.» Zwar schreiben Neurologen, Psychologen und<br />

Päda- bis Geragogen in Publikationen, wie wichtig Lernen<br />

sei, ja Lernen sei vor allem Üben und Wiederholen. Doch da<br />

dies meistens ausländische Forscher sind und da es heute<br />

immer mehr Wunsch- respektiveWunderkinder (diese fallen<br />

ja bekanntlich schon als Meister vomHimmel) gibt, liegen wir<br />

in der Schweiz wohl richtig, dass wir das Üben und Trainieren<br />

verpönen, wenn auch unsere Sportler schon etwas mehr<br />

üben sollten, denn meisterlich sind deren Leistungen selten –<br />

vielleicht sind sie aber Wunderkinder!<br />

Diese Gedanken sollte ich mal meinen fussballinteressierten<br />

Schülern, die ja selten ihre Hausaufgaben erledigen,<br />

mitteilen, doch hoffentlich kommt es dann nicht so heraus wie<br />

letzthin, als ich das Thema «Freizeit» einführte. Gestaunt hat<br />

die ganze Klasse,als wir in einem Text zum Schulunterricht in<br />

Uster von 1836 lasen, «dass mehrere schlafend auf die Schulbänke<br />

niedergesunken waren». Als ich in einem Brainstorming<br />

die möglichen Gründe zur Müdigkeit der Schüler suchen<br />

liess,staunte dann ich über die Antworten, denn «Video<br />

gamen», «Chatten», «TV-Sehen» und «Surfen im Internet» 2 erschütterten<br />

meine letzten Hoffnungen auf historisches Wissen<br />

der Jugendlichen. Als ich erklärte, dass Kinder in der<br />

Schweiz bis weit ins 20. Jahrhundert manchmal gar keine<br />

Freizeit hatten, fanden sie mich wieder einmal miesepeterig.<br />

Zum Glück erinnerte ich mich in der anschliessenden einseitigen<br />

Diskussion zum Thema «Freizeit und Langeweile» an<br />

das Zitat von Hans Aebli 3 ,das ich abgewandelt als schlagendes<br />

Argument zum rettenden Schluss gebrauchte: «Wo ein guter<br />

und mutiger Lehrer unterrichtet und Hausaufgaben gibt, wird<br />

nicht nur die Welt etwas besser, auch die Gefahr sinkt, dass<br />

Schüler aus Langeweile gefährlichen Blödsinn anstellen.»<br />

1Remo Largo in «Das Magazin», Nr.2/08, «Der gute Schüler ist heute ein Mädchen».<br />

2Gemäss einer Umfrage an der Technischen Berufsschule <strong>Zürich</strong> verbringen von<br />

243 Befragten rund 33 Prozent in ihrer Freizeit mehr als 10 Stunden proWoche im<br />

Internet, 4,12 Prozent sogar mehr als 40 Std./Woche.<br />

3Hans Aeblis Zitat «Wo ein guter Lehrer am Werk ist, wird die Welt etwas besser.»<br />

findet sich in: Zwölf Grundformen des Lehrens, 1983, S. 4.s<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 17


Fokus<br />

Schwierige Gratwanderung zwischen<br />

Motivation und Druck<br />

Jugendliche haben oft anderes zu tun, als Hausaufgaben zu<br />

erledigen. Für die Lehrpersonen der Sekundarstufe II sind<br />

das Erteilen und die Kontrolle der Hausaufgaben darum oft<br />

ein schwieriger Balanceakt: Ohne Druck geht es nicht, zu viel<br />

Druck fördert aber höchstens das Abschreiben. Trotzdem erachten<br />

sie mehrheitlich Hausaufgaben als notwendig.<br />

Text: Jacqueline Olivier<br />

Maximal eine halbe Stunde Hausaufgaben pro Woche gibt Ueli<br />

Marti seinen Schülerinnen und Schülern auf.Und dies auch<br />

nur, wenn keine Prüfung bevorsteht. In der technischen Abteilung<br />

des Bildungszentrums <strong>Zürich</strong>see (BBZ), wo Ueli Marti<br />

Physik, Chemie, Mathematik sowie berufsspezifische Fächer<br />

wie Elektrotechnik oder Fachzeichnen unterrichtet, drücken<br />

vor allem ehemalige Sek-B- und -C-Schüler die Schulbank.<br />

Der Fachlehrer erteilt seine Hausaufgaben bewusst so, dass<br />

die Schüler sie selbstständig lösen können. Meist handelt es<br />

sich um Repetitionsaufgaben oder darum, Begonnenes zu Ende<br />

zu bringen. In der darauffolgenden Lektion werden die<br />

Aufgaben dann gemeinsam besprochen. Eine systematische<br />

Kontrolle nimmt der Berufskundelehrer hingegen selten vor.<br />

«Dafür ist die Zeit einfach zu wertvoll, zudem würde dadurch<br />

die Gefahr erhöht, dass sich die Jugendlichen vor der Stunde<br />

noch rasch gegenseitig die Resultate abschreiben.» Etwa ein<br />

Viertel der Schüler erledige die Hausaufgaben jeweils unsorgfältig,<br />

unvollständig oder gar nicht. «Meistens die, die es am<br />

nötigsten hätten.» Allerdings bringt Ueli Marti sehr viel Verständnis<br />

für seine Schülerinnen und Schüler auf: «Ein Elektromonteur-Lehrling<br />

arbeitet täglich bis zu neun Stunden.<br />

Wenn er danach noch Aufgaben erledigen soll, sind Motivation<br />

und Aufnahmefähigkeit minim, Hausaufgaben verkommen<br />

so zur ineffizienten Pflichtübung.» Überhaupt findet er, guter<br />

Unterricht sollte ohne Hausaufgaben auskommen. «Schüler<br />

aus einem guten sozialen Umfeld haben die Stütze und Kontrolle<br />

von zuHause, die andern haben das nicht. Die Schere<br />

öffnet sich so immer mehr.» Erschwerend kämen oft die<br />

räumlichen Verhältnisse hinzu: «Wenn ich beim Thema Lerntechnik<br />

die Schüler nach ihrem Arbeitsplatz daheim frage,<br />

sieht es bei den meisten düster aus.» Ueli Marti möchte die<br />

Lernenden dahingehend erziehen, selbst zu erkennen, wo sie<br />

Defizite aufweisen und Lücken schliessen müssen. «Denn<br />

wenn sie aus der Lehre kommen, sagt ihnen das auch niemand<br />

mehr.»<br />

«Hausaufgaben liegen den Menschen nicht»<br />

Für Erich Stark, Lehrer für Allgemeinbildung (ABU) an der<br />

Informatikabteilung des BBZ, ist der Sinn der Hausaufgaben<br />

klar: «Repetieren, um den Stoff zu vertiefen, Förderung der<br />

Selbstständigkeit und Vorbereitung für die Selbstständige Ver-<br />

tiefungsarbeit.» Trotzdem ist er mit dem Erteilen von Hausaufgaben<br />

eher zurückhaltend, hätten seine Schüler –Elektromonteure<br />

und Recyclisten –doch schon in der Berufskunde<br />

recht viel zu tun. «In der Allgemeinbildung ist der Stoffdruck<br />

sicher weniger gross, bei mir müssen die Schüler vielleicht<br />

mal etwas fertig stellen oder etwas nachlesen.» Vorallem das<br />

Buch, das Erich Stark mit jeder Klasse durcharbeitet, müssen<br />

die Lernenden daheim selber lesen, über die Lektüre fragt sie<br />

der Lehrer anschliessend in einem Test ab.«Mit den Hausaufgaben<br />

läuft es meist schon ein wenig harzig», meint er,«gewisse<br />

Kontrollmechanismen sind unerlässlich.» Wenn er beispielsweise<br />

zu Zeiten von politischen Wahlen oder Abstimmungen<br />

den Schülern den Auftrag erteilt, die Resultate zu<br />

sammeln und mitzubringen, sei der Erfüllungsgrad nicht gerade<br />

brillant. Dem ABU hafte eben der Hauch von Luxus an,<br />

die Schüler nähmen die Allgemeinbildung nicht gleich ernst<br />

wie die Berufskunde.<br />

«Der Umgang mit den Hausaufgaben ist im Grunde überall<br />

der gleiche», stellt Cinzia Vezzoni Kamenar fest. Die Berufsschul-<br />

und Mittelschullehrerin für Französisch und Italienisch,<br />

die auch Erwachsene unterrichtet, weiss: «Selbst<br />

dort, wo Erwachsene freiwillig Kurse besuchen, werden<br />

Hausaufgaben nicht oder nur halbbatzig gemacht. Offenbar<br />

liegen sie den Menschen einfach nicht.» Dennoch ist sie<br />

überzeugt, dass es Hausaufgaben gerade im Sprachunterricht<br />

braucht: «Im Unterricht lernen die Schüler die Theorie, üben<br />

und vertiefen muss man das Gelernte zu Hause, imeigenen<br />

Rhythmus.» Oft gibt sie den Schülern zusätzliche freiwillige<br />

Übungen mitsamt den Lösungen ab und überlässt es ihnen,<br />

wie sie damit umgehen. Wobei sie zwischen ihren Schülerinnen<br />

und Schülern an der Berufsmittelschule am BBZ und jenen<br />

an der <strong>Kanton</strong>sschule Glattal in Dübendorf unterscheidet:<br />

«An der Berufsschule sehe ich die Schüler einmal in der<br />

Woche, damuss ich strikter sein. Denn ich habe nur einmal<br />

pro Woche die Gelegenheit, ihnen Hausaufgaben zu geben<br />

und diese zu kontrollieren. Wenn die Jugendlichen die Hausaufgaben<br />

nicht erledigen, fehlt ihnen sehr viel Übung.»<br />

Sanktionen zeigen wenig Wirkung<br />

«Hausaufgaben? Ein leidiges Thema!», seufzt Christian Steiger,<br />

Mathematiklehrer am Langzeitgymnasium der <strong>Kanton</strong>sschule<br />

Freudenberg. Aber ein unumgängliches: «Der Stoffdruck<br />

ist enorm hoch; es geht gar nicht, ohne dass die Schüler<br />

gewisse Arbeiten daheim erledigen.» Doch wie man das handhabt,<br />

sei eine ewige Gratwanderung. «Ich achte darauf, nicht<br />

zu viele und nicht zu schwierige Aufgaben zu geben, weil<br />

sonst die Kontrolle zu viel Unterrichtszeit kostet.» Die Lösungen<br />

stelle er oft ins Internet, damit die Schüler ihre Arbeit<br />

selbst korrigieren könnten. Im Unterricht würden dann nur<br />

noch jene Teile der Hausaufgaben besprochen, zu denen die<br />

18 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

Schüler konkrete Fragen hätten. Gelegentlich sammle er die<br />

Resultate der Schüler auch ein, doch sei es für ihn sehr<br />

schwierig auszumachen, wer die Aufgaben wirklich selbstständig<br />

gelöst habe. Umso mehr, als er die Schüler oft dazu<br />

motiviere,gemeinsam zu lernen. Und Sanktionen zeigten wenig<br />

Wirkung.Zurzeit unterrichtet Christian Steiger eine fünfte<br />

Klasse,inder es um die Hausaufgabenmoral sehr schlecht bestellt<br />

sei. «Diese Schüler sagen mir unverfroren ins Gesicht,<br />

dass sie einfach abschreiben würden, wenn ich Strafen in Betracht<br />

zöge.» In dieser Klasse hat es sich der Mathematiklehrer<br />

zur Gewohnheit gemacht, die Hausaufgaben einzuziehen<br />

und genau diesen Stoff in der nächsten Prüfung abzufragen.<br />

«So finden nicht erledigte Hausaufgaben Niederschlag in den<br />

Noten, das ist immer noch am wirkungsvollsten.»<br />

Im Gegensatz zu ihrem Teamkollegen findet die Deutschund<br />

Englischlehrerin GabySulzberger die Hausaufgaben kein<br />

besonders schwieriges Kapitel. «Wenn man Hausaufgaben in<br />

kleinen Portionen aufgibt, klappt das recht gut.» Vonder einen<br />

auf die nächste Stunde müssen ihre Schülerinnen und Schüler<br />

nicht mehr als 15 bis 20 Minuten aufwenden. Daneben haben<br />

sie längerfristige Aufträge auszuführen, etwa grössere<br />

Texte oder Buchpassagen zu lesen und auf bestimmte Fragestellungen<br />

hin zu untersuchen. «Dies ist als Vorbereitung auf<br />

die Stunde notwendig, oft kommt dabei aber nicht das heraus,<br />

was man gerne hätte. Die Jugendlichen sind schon mehrheitlich<br />

an Aufgaben rein repetitiver Natur gewöhnt, für die sie<br />

klare Anleitungen haben.» Sie müsse sich aber auf die Schüler<br />

verlassen können. «Ich erteile Hausaufgaben ja nicht, um die<br />

Schüler in ihrer Freizeit zu beschäftigen, sondern um meinen<br />

Unterricht darauf aufzubauen. Etwa indem wir zu Beginn der<br />

Stunde das Gelesene kurz zusammenfassen und einzeln oder<br />

in Gruppen weiter bearbeiten.»<br />

«Hausaufgaben ermöglichen Selbsterfahrung»<br />

Damit Hausaufgaben erfolgreich seien, müssten die Lernziele<br />

klar und wenn möglich auch attraktiv sein, erklärt Philipp<br />

Schaufelberger,der ebenfalls an der <strong>Kanton</strong>sschule Freudenberg<br />

unterrichtet. Sein Fach Geschichte biete eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten für Vorbereitungs- oder Vertiefungsarbeiten,<br />

so zum Beispiel Lektüre und Recherchen, Quellenanalysen<br />

oder Beurteilungen von historischen Sachverhalten. Wobei<br />

offene Fragestellungen die Kreativität förderten. Auch die<br />

Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler könne sich<br />

durch die Hausaufgaben entwickeln. «Allein dadurch, dass die<br />

Jugendlichen ihre Hausaufgaben in ihrem eigenen Rhythmus<br />

und Umfeld erledigen, wird ihnen eine Selbsterfahrung ermöglicht.»<br />

Die Jugendlichen müssten sich dabei mit Fragen<br />

nach der richtigen Zeiteinschätzung, der effizienten Organisation<br />

des eigenen Arbeitsplatzes oder der richtigen Lernstrategie<br />

auseinandersetzen. Eine wichtige Rolle für den persönlichen<br />

Lernprozess spiele zudem die gemeinsame Besprechung<br />

der Hausaufgaben im Unterricht. Die Schüler würden hier mit<br />

Beurteilungen und Erfahrungen von aussen konfrontiert und<br />

seien dadurch aufgefordert, die eigenen Lern- und Arbeitskonzepte<br />

zu überdenken und zu verbessern.<br />

Der Eigenverantwortung sei auch die nächste schulinterne<br />

Lehrerfortbildung gewidmet. Bei dieser Gelegenheit, so<br />

Philipp Schaufelberger, werde man sich sicher auch mit dem<br />

Thema Hausaufgaben auseinandersetzen.<br />

Hausaufgaben, die Brücken schlagen<br />

An der Berufsfachschule Baden (BerufsBildungBaden, BBB)<br />

werden seit Kurzem neue Wege beschritten: Lehrpersonen der<br />

Allgemeinbildung und der Berufskunde spannen zusammen<br />

und erteilen Hausaufgaben in gegenseitiger Absprache. Ein<br />

Beispiel: In der Abteilung der Coiffeusen und Coiffeure wird in<br />

der Berufskunde das Kundengespräch thematisiert. In der<br />

Allgemeinbildung ist die Rede von politischen Parteien. Gemeinsam<br />

beauftragen die Lehrpersonen die Lernenden, während<br />

eines Monats zwei Kundengespräche politischen Inhalts zusammenzufassen.<br />

Die nötigen Leitplanken zur Erledigung einer<br />

solchen Aufgabe finden die Jugendlichen im Hausaufgaben-<br />

Leitfaden, in dem die wichtigsten zu berücksichtigenden Punkte<br />

aufgeführt sind: eine übersichtliche Darstellung, korrekte Rechtschreibung<br />

oder Auflistung von in Anspruch genommener Hilfe<br />

mit entsprechender Begründung.<br />

«Dank solcher Aufgabenstellungen können die Lernenden<br />

eine Brücke zu der täglich erlebten Praxis schlagen», erklärt<br />

Daniela Plüss, Lehrerin für allgemeinbildenden Unterricht (ABU)<br />

an der BBB und Dozentin für Fachdidaktik am <strong>Zürcher</strong> Hochschulinstitut<br />

für Schulpädagogik und Fachdidaktik (ZHSF),<br />

«umgekehrt erfahren sie die schulische Ausbildung plötzlich als<br />

Einheit. Hausaufgaben erhalten dadurch einen Sinn.»<br />

Solche Aufträge erstrecken sich auch oft über mehrere Wochen,<br />

die Lernenden halten die einzelnen Schritte schriftlich fest<br />

und werden dabei von den Lehrpersonen begleitet. Hausaufgaben<br />

werden so zu kleinen Projektarbeiten, die auch überfachliche<br />

Kompetenzen fördern. «Die Rückmeldungen der Lehrpersonen<br />

sind für die Lernenden entscheidend», sagt Daniela Plüss,<br />

«ich habe festgestellt, dass die Lernenden, wenn sie von den<br />

Lehrpersonen ein Interesse an ihrer Arbeit spüren, sehr motiviert<br />

sind.» Aus der Besprechung von laufenden oder erledigten<br />

Aufträgen könnten sich zudem neue Hausaufgaben ergeben, die<br />

am bereits Erarbeiteten anknüpften, sodass sich aus dem Dialog<br />

ein für die Lernenden nachvollziehbarer Lernprozess entwickle.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 19


Volksschule<br />

Raus aus der Schule,<br />

rein in die Sprache<br />

Englisch lernen inder Fremde –unter diesem Motto führte die Sekundarschule in Andelfingen ein<br />

Austauschprojekt mit einer Partnerschule aus Holland durch. Erst verbrachten zwanzig Andelfinger<br />

Schülerinnen und Schüler eine lehrreiche und spannende Woche in Holland, dann luden sie ihre<br />

holländischen Kolleginnen und Kollegen zum Gegenbesuch ein.<br />

Text: Stephan Pfäffli Fotos: Schule Andelfingen<br />

Katja Schwager wird das Schüleraustausch-Projekt<br />

für immer in Erinnerung<br />

bleiben.Vorallem die Swiss Night,<br />

die war für sie der Höhepunkt. «Die<br />

Stimmung war einfach super», sagt die<br />

16-Jährige. Katja gehört zusammen mit<br />

19 Jugendlichen zur dritten Klasse der<br />

Sekundarschule Andelfingen, die im<br />

November 2007 an einem Austauschprojekt<br />

der Schule Nehalennia in holländischen<br />

Middelburg teilnahm. Middelburg<br />

ist eine historische Stadt im<br />

Südwesten Hollands am Atlantik. Das<br />

Programm, das die dortigen Sekschüler<br />

für die <strong>Zürcher</strong> vorbereitet hatten, ging<br />

über den Schulunterricht weit hinaus:<br />

So wurden die Andelfinger etwa vom<br />

Middelburger Bürgermeister empfangen,<br />

machten eine Grachtenrundfahrt,<br />

besichtigten ein Sturmflutwehr und<br />

bestaunten im Rijksmuseum in Amsterdam<br />

Meisterwerke holländischer<br />

Malkunst. Im Zentrum aber stand der<br />

Austausch mit den holländischen<br />

Schulkolleginnen und Kollegen in der<br />

englischen Sprache. «Wir nahmen nur<br />

in Notfällen das Hochdeutsch zu Hilfe»,<br />

sagt Katja Schwager.<br />

In die Berge zum Schlitteln<br />

Im März dieses Jahres kamen nun die<br />

holländischen «Students» zum Gegenbesuch.<br />

Damit dieser nicht minder<br />

spannend ausfiel, führten die Andelfinger<br />

die sympathischen Flachländer zunächst<br />

gleich zum Schlitteln in die ihnen<br />

unbekannte Welt der Berge und<br />

des Schnees. Sie zeigten ihnen aber<br />

auch den Rheinfall, die Städte Schaffhausen<br />

und <strong>Zürich</strong>, begleiteten sie auf<br />

den Pilatus und bestaunten im Imax-<br />

Kino im Verkehrshaus Luzern einen<br />

Film über die Alpen –und sie feierten<br />

20 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Volksschule<br />

eine Party zusammen, eben die Swiss<br />

Night. Dabei brachten die Andelfinger<br />

ihren holländischen Kollegen auf witzige<br />

und spielerische Art traditionelle<br />

Schweizer Lebensart wie Eiertütschen,<br />

Alphornblasen oder Schwingen näher.<br />

Katja hat während der Ausflüge und<br />

Unternehmungen viele Freundschaften<br />

geschlossen und pflegt diese Kontakte<br />

weiterhin «per E-Mail».<br />

Ein Projekt für die<br />

leistungsstärkeren Schüler<br />

Dass Katja an diesem Projekt teilnehmen<br />

durfte, kommt nicht von ungefähr.<br />

«Die Interessierten mussten bestimmten<br />

Anforderungen genügen», sagt der<br />

Sekundarlehrer Christian Egelmair, der<br />

neben seinem Kollegen Beat Merz und<br />

Schulpflegepräsidentin Barbara Schäuble<br />

die Jugendlichen in Holland und der<br />

Schweiz begleitet hat. So mussten die<br />

«third class students of the secondary<br />

school Andelfingen», wie sich die Jugendlichen<br />

auf der Schulwebsite selber<br />

beschreiben, im Fach Englisch mindestens<br />

die Note 4,5 vorweisen, sich im<br />

Unterricht anständig und vorbildlich<br />

zeigen, kommunikativ und verantwortungsvoll<br />

sein. Zudem sollten ihre Eltern<br />

ein Gastkind aus Holland bei sich<br />

aufnehmen. Das haben diese gerne gemacht,<br />

wie die Tagebuch-Eintragungen<br />

im Internet bezeugen: «All Swiss families<br />

warmly welcomed the dutch students<br />

with cow bells.»<br />

Sich das erste Mal in Englisch<br />

verständigen<br />

«Es war eine gute Sache», erklärt Katja<br />

Schwager. Sie habe in diesen zwei Wochen<br />

wichtige englische Ausdrücke für<br />

den Alltag gelernt und viel Selbstvertrauen<br />

gewonnen. Davon ist auch<br />

Christian Egelmair überzeugt: «Für viele<br />

der Teilnehmer war esdas erste Mal,<br />

dass sie sich in einer für sie fremden<br />

Umgebung selber zurechtfinden muss-<br />

Die Sekundarschule Andelfingen kam<br />

über den Lehrer Beat Merz zu diesem<br />

Schüleraustauschprojekt; Merz’ Mutter<br />

stammt aus Middelburg. Im Jahr 2007<br />

konnten zum ersten Mal 20 Schweizer<br />

Schüler und Schülerinnen von diesem<br />

Austausch profitieren. Die holländische<br />

Partnerschule Nehalennia in Middelburg<br />

ist ebenfalls eine Sekundarschule und<br />

führt diese Austausche schon seit<br />

mehreren Jahren erfolgreich mit Partnerschulen<br />

aus Norwegen, Deutschland,<br />

Italien, Polen, Türkei, Österreich, Tschechien<br />

und Spanien durch.<br />

ten. Diese Aufgabe haben alle gemeistert<br />

und mithilfe der englischen Sprache<br />

haben sie schnell Kontakte geknüpft.<br />

Die Schüler konnten erleben,<br />

wozu man eine zweite Sprache gebrauchen<br />

kann.»<br />

Dass sich die Sek Andelfingen auf<br />

das Wagnis Middelburg einliess,erklärt<br />

Schulleiter Menno Huber damit, dass<br />

sie sich als offene Schule verstehen, die<br />

die Zusammenarbeit mit andern Schulen<br />

pflegen will. Wichtig seien ihnen<br />

zudem die Sprachförderung und der<br />

Kulturaustausch mit Menschen aus<br />

fremden Ländern. Nicht zuletzt aber<br />

will sich die Sek Andelfingen auch einmal<br />

jenen Schülern gegenüber erkenntlich<br />

zeigen, die sich durch gutes<br />

Benehmen auszeichnen.<br />

Mehr dazu<br />

www.xchange.sek-andelfingen.ch<br />

www.nehalennia.nl<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 21


Volksschule<br />

Der neue Lehrplan für die Kindergartenstufe<br />

Wie sollen Kindergärtnerinnen und<br />

Kindergärtner ihre Kinder bilden, erziehen<br />

und betreuen? Antworten darauf<br />

finden sie im Lehrplan für die Kindergartenstufe,<br />

der seit diesem Schuljahr<br />

in Kraft ist.<br />

Text: Margrit Röllin, PHZH<br />

Wenn Kinder aus dem engeren Familienkreis<br />

in den Kindergarten übertreten,<br />

erleben sie eine bedeutsame Ausweitung<br />

ihres Erfahrungsbereiches: Sie<br />

lernen den sozialen Umgang in der gemischten<br />

Kindergruppe, wie sie Werkzeuge<br />

und Geräte richtig handhaben,<br />

erweitern ihre Sprachkompetenzen<br />

oder lernen die Anfänge realistischer<br />

Selbsteinschätzung.<br />

Welche Bildungsbereiche für den<br />

Kindergarten von Bedeutung sind und<br />

welche Basiskompetenzen ein Kind erwerben<br />

soll, zeigt nun der Lehrplan für<br />

die Kindergartenstufe, der ab diesem<br />

Schuljahr in Kraft ist. Darin finden sich<br />

Informationen zum kindlichen Lernen<br />

und über die Gestaltung von Bildungsprozessen<br />

ebenso wie zu Bestimmungen<br />

über Elternarbeit, Stundentafel,<br />

Übergänge und Unterrichtssprache.<br />

Nach dem Lehrplan hat der Kindergarten<br />

drei Hauptaufgaben: Er vermittelt<br />

Bildung, leistet Erziehung und<br />

Betreuung. Bildung zeigt dem Kind die<br />

eigene Umwelt, ihre Zusammenhänge<br />

und die Möglichkeiten des Handelns<br />

auf. Erziehung verpflichtet das Kind<br />

auf soziale Normen und Werte. Betreuung<br />

gewährt ihm Schutz, baut Vertrauen<br />

und Sicherheit auf und vermittelt<br />

ein Gefühl der Zugehörigkeit und der<br />

Anteilnahme.<br />

Der Lehrplan nimmt Rücksicht auf<br />

die Voraussetzung kindlicher Lernprozesse:<br />

Er geht davon aus, dass die Kinder<br />

auf dieser Altersstufe vornehmlich<br />

in aktiver Auseinandersetzung mit ihrer<br />

Umwelt, durch direkte Erfahrung<br />

und durch Bewältigung konkreter Aufgaben<br />

lernen. Diese Erfahrungen sind<br />

erlebnis- und situationsgebunden.Wissen,<br />

Können und Einstellungen werden<br />

in der Regel beiläufig in Aktivitäten erworben.<br />

Der kommunikativeAustausch<br />

der Erfahrungen in heterogenen und<br />

altersgemischten Gruppen spielt dabei<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Der Gestaltung und Auswahl der<br />

Lernumgebungen kommt eine grosse<br />

Bedeutung zu. Die Verfügung über<br />

Raum, Material, Werkzeuge,Instrumente<br />

und genügend Zeit und die unterstützende<br />

Begleitung durch die Lehrperson<br />

fördern die Eigenaktivität der Kinder<br />

beispielsweise im gemeinsamen oder<br />

individuellen Spiel, bei Projekten oder<br />

beim Werken in Ateliers.<br />

Ein besonderes Gewicht wird auf<br />

die Bildungsbereiche gelegt. Die Beschreibung<br />

der Bildungsbereiche im<br />

Lehrplan zeigt die Zusammenhänge<br />

von Bildungsinhalten mit den Entwicklungsaufgaben<br />

der Kinder in diesem<br />

Alter auf: Erfahrungen erweitern, Sprache<br />

lernen, Kommunikation pflegen,<br />

Material und Werkzeuge kennen und<br />

benützen lernen, Regeln der Kooperation<br />

und des sozialen Umgangs akzeptieren,<br />

kurz: Erwerb von Wissen, Können<br />

und Einstellungen, die für das alltägliche<br />

Handeln des Kindes von Bedeutung<br />

sind.<br />

Die Tabelle «Bildungsbereiche»<br />

(siehe unten) zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen Bildungsbereichen und<br />

ihren Teilbereichen auf der Kindergartenstufe<br />

mit den Bereichen von HarmoS<br />

auf:<br />

Bildungsprozesse aktiv gestalten<br />

Grundlage des Bildungsgeschehens im<br />

Kindergarten ist nicht der auf Einzellektionen<br />

gestützte Unterricht in einzelnen<br />

Fächern, sondern die Gestaltung<br />

aktiver Bildungsprozesse. In flexibler<br />

Weise werden Elemente aus den<br />

verschiedenen Bildungsbereichen ins<br />

Geschehen integriert. Die Lehrperson<br />

trifft eine Auswahl, indem sie sich an<br />

den Bedürfnissen und der Lebenswelt<br />

Bildungsbereiche: Kindergarten und HarmoS<br />

Bildungsbereiche Teilbereiche auf der Kindergartenstufe HarmoS-Bereiche<br />

Kommunikation, Sprache und Medien –Kommunikation und Sprache Sprachen<br />

–Umgang mit Medien<br />

Natur,Technik und Mathematik –Natur Mathematik und Naturwissenschaften<br />

–Technik, Werkzeuge<br />

–Mathematische Erfahrungen<br />

Identität, Soziales und Werte –Identität, Selbstbild Sozial- und Geisteswissenschaften<br />

–Soziales Handeln<br />

–Werte und Normen<br />

Wahrnehmung, Gestaltung und Künste –Wahrnehmung, sinnliche Musik/Kunst und Gestaltung<br />

– Erfahrungen<br />

–Gestaltung, kreatives Schaffen<br />

–Künste,kulturelle Bildung<br />

Körper,Bewegung und Gesundheit –Bedeutung des Körpers Bewegung und Gesundheit<br />

–Bewegung, Grobmotorik und<br />

– Feinmotorik<br />

–Gesundheit<br />

22 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Volksschule<br />

Bildnerisches Gestalten, Theater, Tanz<br />

und<br />

Musik<br />

Begegnung mitKunst und<br />

kulturellem Schaffen<br />

Wahrnehmungen/sinnliche Erfahrungen<br />

Körperund<br />

Bewegung<br />

Koordination, Fein- und<br />

Grobmotorik<br />

Gesundheit<br />

Mathematische<br />

Erfahrungen<br />

Kommunikationund Sprache<br />

Bildungsprozess<br />

im Spiel,<br />

in Projekten<br />

und Aktivitäten<br />

Belebteund<br />

unbelebteNatur<br />

Soziales Handeln<br />

Technik<br />

Werkzeuge<br />

Medien<br />

Ich<br />

Selbst<br />

Identität<br />

Werte Normen<br />

Bildungsprozess: In flexibler Weise sollen Elemente aus den verschiedenen Bildungsbereichen ins<br />

Geschehen integriert werden.<br />

Ein Lehrplan für jede Stufe<br />

Im Volksschulgesetz vom 7. Februar 2005<br />

werden innerhalb der Volksschule drei<br />

Stufen unterschieden: Kindergarten-,<br />

Primar- und Sekundarstufe. Seit dem<br />

1. Januar 2008 ist diese Einteilung in<br />

Kraft. Der Kindergarten ist die erste Stufe<br />

der Volksschule und ab diesem Sommer<br />

für jedes Kind obligatorisch.<br />

Für jede Stufe regelt ein Lehrplan die<br />

Stufenziele und die Inhalte des Unterrichts.<br />

Deshalb hat das Volksschulamt<br />

zusammen mit externen Fachleuten aus<br />

Wissenschaft und Praxis einen Lehrplan<br />

ausgearbeitet, der die neueren Erkenntnisse<br />

über die Lern- und Entwicklungsprozesse<br />

der Kinder auf dieser Alterstufe<br />

einbezieht. Der Lehrplan wurde vom<br />

Bildungsrat auf das Schuljahr 08/09<br />

verbindlich in Kraft gesetzt.<br />

der Kinder und an der gesellschaftlichen<br />

Relevanz vonThemen orientiert.<br />

Beispielsweise machen Kinder in<br />

ihren Aktivitäten mathematische Erfahrungen,<br />

indem sie zählen, unterscheiden,<br />

vergleichen und messen.<br />

Wie viele sind wir in der Gruppe? Wer<br />

gehört zu den älteren, wer zu den jüngeren<br />

Kindern? Bin ich grösser oder<br />

kleiner als das andere Kind? Wie<br />

schwer bin ich? In diesen Aktivitäten<br />

benötigt das Kind Begriffe, umGegenstände<br />

und Tätigkeiten zu benennen<br />

und mit anderen darüber zu sprechen.<br />

Sprache und Kommunikation werden<br />

beim gemeinsamen Tun erlernt. Die<br />

vermittelnde Rolle der Lehrperson<br />

und der anderen Kinder ist von entscheidender<br />

Bedeutung.Jede reale Tätigkeit,<br />

wie zum Beispiel Messen oder<br />

Vergleichen, erfordert die genaue<br />

Kenntnis des Materials und des Gebrauchs<br />

von Werkzeugen und Instrumenten.<br />

Durch erfolgreiches Handeln<br />

gewinnt das Kind an Selbstbewusstsein,<br />

es erweitert seine Fähigkeiten im<br />

Umgang mit andern, soziales Handeln<br />

und die eigene Identität werden im<br />

Bildungsprozess entwickelt. Die Abbildung<br />

«Bildungsprozess» verdeutlicht<br />

diesen ganzheitlichen Ansatz.<br />

Den Bildungsbereichen sind eine<br />

Anzahl Basiskompetenzen zugeordnet,<br />

Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten,<br />

welche grundsätzlich von allen<br />

Kindern gegen Ende der Kindergartenzeit<br />

erwartet werden. Das Erwerben einer<br />

Basiskompetenz zeigt auf, dass das<br />

Kind in einem bestimmten Handlungsbereich<br />

einen bestimmten Entwicklungsstand<br />

erreicht hat. Durch Beobachtung<br />

erkennt die Lehrperson, ob ein<br />

Kind auf dem Wegist, die Basiskompetenzen<br />

zu erwerben.<br />

In Bezug auf die sehr kontrovers<br />

diskutierte Frage der Unterrichtssprache<br />

gewährt der Lehrplan den Lehrpersonen<br />

und den lokalen Schulbehörden<br />

einen grossen Spielraum, um flexibel<br />

auf die Voraussetzungen der Kinder in<br />

der Klasse einzugehen. Der Lehrplan<br />

fordert, dass weder für Mundart noch<br />

für Hochdeutsch weniger als ein Drittel<br />

der Unterrichtszeit verwendet werden<br />

dürfe. Diese Regelung erlaubt es, die<br />

Kinder auf natürliche Weise mit den<br />

zwei Sprachformen ihrer Umwelt vertraut<br />

zu machen.<br />

Einführungen (ab Herbst 2008) und Weiterbildungsangebote<br />

(ab Januar 2009)<br />

unterstützen die Lehrpersonen im Umgang<br />

mit dem neuen Lehrplan. Der Kindergarten<br />

war bisher eine erfolgreiche<br />

Einrichtung und muss nicht neu erfunden<br />

werden. Grundsätzlich haben die<br />

Lehrpersonen die Möglichkeit, im bisherigen<br />

Sinne weiterzuarbeiten unter<br />

Berücksichtigung der pädagogischen<br />

und didaktischen Vertiefung, wie sie im<br />

Lehrplan erwähnt sind. Die Orientierung<br />

an den Basiskompetenzen ist verpflichtend<br />

und kann innerhalb der<br />

nächsten zwei Jahre sukzessiv aufgebaut<br />

werden.<br />

Mehr dazu<br />

Download unter: www.volksschulamt.ch ><br />

Schulorganisation >Kindergarten ><br />

Downloads.<br />

<strong>Kanton</strong>alen Angestellten im Kindergartenbereich<br />

wird ein Lehrplan automatisch<br />

zugestellt. Weitere Exemplare kann man bei<br />

Bedarf beim Lehrmittelverlag beziehen.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 23


Volksschule<br />

«Die Experten müssen aus den<br />

eigenen Reihen kommen»<br />

Spezialisierung wird in den Schulen immer wichtiger. Durch entsprechende Zertifikatslehrgänge<br />

können sich Lehr- zuFachpersonen weiterbilden und dem Team in ihrer Schule als Experten Unterstützung<br />

leisten. Wie das funktionieren kann und was dabei zu beachten ist, erklären zwei<br />

Schulleiter und zwei Fachleute in einem Gespräch.<br />

Text und Interview: Peter Altherr und Martin Stürm,<br />

Team Umsetzung VSG<br />

Daniela Kägi, Sportexpertin, Wald: «Wichtig ist,<br />

dass der Expertin die entsprechende Kompetenz<br />

zugeschrieben wird.»<br />

Die Komplexität und die fachlichen Anforderungen<br />

an das Unterrichten haben<br />

in den vergangenen Jahren stark<br />

zugenommen. Grundsätze wie «Ich und<br />

meine Klasse», «Alle können alles» und<br />

«Alle machen den gleichen Job» verlieren<br />

immer mehr an Bedeutung.Teamteaching,<br />

Unterstützung von Fachlehrpersonen<br />

und der Einsatz von Spezialistinnen<br />

und Spezialisten nehmen im<br />

gleichen Masse an Bedeutung zu –die<br />

Klassenzimmer öffnen sich.<br />

Die Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes<br />

hat diese Entwicklungen<br />

beschleunigt. Neue Aufgaben und ein<br />

sich stetig veränderndes Umfeld erfordern<br />

in jeder Schule den Aufbau spezifischer<br />

Kompetenzen. Insbesondere im<br />

Rahmen der pädagogischen Schwerpunktsetzung,<br />

zum Beispiel in den Be-<br />

reichen Sprachförderung und Qualitätsentwicklung,<br />

besteht ein hoher Bedarf<br />

an Expertenwissen. Ziel sollte es<br />

sein, solches Expertenwissen an der eigenen<br />

Schule aufzubauen und für alle<br />

Beteiligten nutzbar zu machen. Doch<br />

wie funktioniert das im Schulalltag?<br />

Im nachfolgenden Interview berichten<br />

zwei Schulleiter und zwei Fachleute<br />

über ihre Erfahrungen: An der<br />

Primarschule Binzholz in Wald hat<br />

Schulleiter Ernst Eichmüller zusammen<br />

mit den Lehrpersonen den Einsatz<br />

von Expertinnen und Experten im<br />

Schulprogramm verankert. Hier coacht<br />

Expertin Daniela Kägi die Lehrpersonen<br />

im Bereich Schulsport. In der Sekundarschule<br />

Freiestrasse in Uster<br />

werden der Schulleiter Daniel Artmann<br />

und die Lehrpersonen von Marcel Eichenberger<br />

als Experte für Schul- und<br />

Unterrichtsentwicklung im Projekt 9.<br />

Schuljahr unterstützt.<br />

Wie sind die Expertenprojekte an Ihren<br />

Schulen entstanden?<br />

Ernst Eichmüller (Wald): Ich habe mir<br />

schon seit geraumer Zeit Gedanken<br />

über Weiterbildungen gemacht, die für<br />

die Schule wirksam sein könnten. Letztes<br />

Schuljahr standen wir vor der Situation,<br />

dass ausgerechnet für Sportlehrerin<br />

Daniela Kägi, die am besten<br />

ausgebildete Fachfrau, weniger Stunden<br />

zur Verfügung standen.<br />

Daniela Kägi (Wald): Es schien uns beiden<br />

unsinnig, dass mein Wissen im Bereich<br />

Sportunterricht brach liegen sollte.<br />

Deshalb haben wir gemeinsam das Projekt<br />

«Sportkompetenz Plus» entwickelt<br />

und es der Schulkonferenz vorgelegt.<br />

Marcel Eichenberger, Projektleiter 9. Schuljahr,<br />

Uster: «Ich kann nur dort meine Rolle übernehmen,<br />

wo ich wirklich Experte bin.»<br />

Daniel Artmann (Uster): Unsere Schule<br />

beteiligt sich am Pilotprojekt 9. Schuljahr.<br />

Imersten Jahr setzte ich mich mit<br />

grossem Engagement für dieses Projekt<br />

ein, musste dann aber feststellen, dass<br />

ich für andere Schulleitungsaufgaben<br />

nicht mehr genügend Zeit hatte.<br />

Marcel Eichenberger (Uster): Da ich<br />

mich zu jener Zeit im Masterstudium<br />

Bildungsinnovation der Pädagogischen<br />

Hochschule <strong>Zürich</strong> intensiv mit Fragen<br />

der Schul- und Unterrichtsentwicklung<br />

beschäftigte, schien es sinnvoll, dass<br />

ich als Projektleiter für das 9. Schuljahr<br />

die Schulleitung entlastete.<br />

Herr Eichmüller und Herr Artmann, worin<br />

sehen Sie als Schulleiter den Vorteil<br />

von Expertenprojekten?<br />

Ernst Eichmüller: Bei Weiterbildungen<br />

im Team habe ich oft festgestellt, dass<br />

24 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Volksschule<br />

die Nachhaltigkeit nicht gewährleistet<br />

war. Die praktische Umsetzung der gelernten<br />

Theorie hat nicht immer stattgefunden.<br />

In der engen Teamarbeit mit<br />

der Expertin wird nun direkt auf der<br />

praktischen Ebene «on the job» gelernt,<br />

was sich als sehr nachhaltig erweist.<br />

Daniel Artmann: Wenn es gelingt, ein<br />

Projekt sozusagen zum «Kind» einer<br />

Fachperson zu machen, garantiert dies<br />

Ernst Eichmüller, Schulleiter, Wald:<br />

«Ideal wäre es, wenn alle Lehrpersonen in<br />

einem Bereich Experten wären.»<br />

Verbindlichkeit und Konstanz in der<br />

Bearbeitung –für mich wichtige Bedingungen,<br />

damit ein Projekt wie das 9.<br />

Schuljahr erfolgreich durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Frau Kägi und Herr Eichenberger, wie<br />

sieht die von Ihnen geleistete fachliche<br />

Unterstützung konkret aus?<br />

Daniela Kägi: Im ersten Halbjahr habe<br />

ich für jede Lehrperson drei Sportlektionen<br />

übernommen. Anhand eines<br />

Fragebogens konnte mir jede Lehrperson<br />

ihre spezifischen Bedürfnisse mitteilen.<br />

In den Lektionen konnten viele<br />

Unsicherheiten und Fragen, zum Beispiel<br />

betreffend Hilfestellungen durch<br />

die Lehrperson, Bewegungsabläufe<br />

oder stufengerechte Gruppenspiele,<br />

geklärt werden. Die Lehrpersonen<br />

konnten zuschauen und sich Notizen<br />

machen. In einem zweiten Durchgang<br />

unterstütze ich die Lehrperson nochmals<br />

für drei Lektionen, entweder analog<br />

zum ersten Durchgang oder bei der<br />

Lektionenplanung und anschliessend<br />

in der Stunde als Beobachterin mit einem<br />

entsprechenden Feedback.<br />

Marcel Eichenberger: Im Rahmen des<br />

Projekts 9. Schuljahr bin ich für die<br />

Projektkoordination im Team verantwortlich.<br />

Die fachliche Unterstützung<br />

der einzelnen Lehrpersonen in der<br />

Umsetzung und die Organisation von<br />

Netzwerkveranstaltungen und Weiterbildungen<br />

zu Themen wie Stellwerk<br />

oder Elterngespräche sind weitere<br />

wichtige Aufgaben.<br />

Für diese Unterstützung mussten aber<br />

zusätzliche Ressourcen zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Ernst Eichmüller: Im letzten Schuljahr<br />

konnte ich zwei Wochenlektionen aus<br />

dem kommunalen Pool für Stütz- und<br />

Fördermassnahmen verwenden. Dieses<br />

Jahr stehen dafür die Ressourcen aus<br />

dem kantonalen Gestaltungspool zur<br />

Verfügung. Die Schulpflege hat jeder<br />

Schule entsprechend der Schülerzahl<br />

Gestaltungspoolstunden zur Verfügung<br />

gestellt. In Absprache mit dem Schulpräsidenten<br />

kann ich die Poolstunden<br />

für solche Projekte frei verwenden.<br />

Daniel Artmann: Wir konnten das Unterrichtspensum<br />

von Marcel Eichenberger<br />

leicht reduzieren und aus zwei<br />

verschiedenen kommunalen Pools<br />

auch finanzielle Mittel verwenden. In<br />

der Arbeitszeiterfassung von Marcel<br />

Eichenberger zeigt sich allerdings,<br />

dass diese Mittel im Vergleich zum Aufwand<br />

sehr bescheiden sind. Vielleicht<br />

bringt der Gestaltungspool künftig eine<br />

Verbesserung, allerdings muss man<br />

sorgfältig darauf achten, dass man diesen<br />

Pool nicht schon mehrfach verteilt<br />

hat, bevor erzur Verfügung steht.<br />

Haben die Lehrpersonen Sie, Frau Kägi,<br />

als Expertin im eigenen Unterricht problemlos<br />

akzeptiert?<br />

Daniela Kägi: In der Evaluation hatte<br />

ich bisher nur positive Rückmeldungen.<br />

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass<br />

der Expertin die entsprechende Kompetenz<br />

zugeschrieben wird.<br />

Wie erleben Sie, Herr Eichenberger, Ihre<br />

Rolle gegenüber den Sekundarlehrpersonen?<br />

Marcel Eichenberger: In meiner Rolle als<br />

Experte stehe ich gewissermassen zwischen<br />

Team und Schulleitung. Ich stehe<br />

einem kritischen Team gegenüber. Ich<br />

Daniel Artmann, Schulleiter, Uster: «Vielleicht<br />

wäre esinAnbetracht der knappen<br />

Ressourcen sinnvoll, Experten zwischen<br />

Schulen auszutauschen.»<br />

kann also nur dort meine Rolle übernehmen,<br />

wo ich wirklich Experte bin.<br />

Für die Akzeptanz im Team ist zudem<br />

wichtig, dass ich das,was ich vertrete,im<br />

eigenen Unterricht auch anwende.<br />

Wie gross ist die Bereitschaft der Lehrpersonen,<br />

sich zu Experten ausbilden zu<br />

lassen oder ihr Spezialwissen zu teilen?<br />

Ernst Eichmüller: Aus meiner Sicht<br />

sind die Experten-Zertifikatslehrgänge<br />

der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong><br />

recht aufwendig. Da überlegt es<br />

sich eine Lehrperson sicher zweimal,<br />

ob sie einen Lehrgang besuchen will.<br />

Ideal ist es, wenn bereits vorhandenes<br />

Wissen in einer Weiterbildung fundiert<br />

gestärkt werden kann. In meinen<br />

Personalgesprächen spreche ich Lehrpersonen,<br />

die mir geeignet erscheinen,<br />

auf ihren möglichen Einsatz als Ex- 3<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 25


Volksschule<br />

perten an. Ideal wäre es, wenn alle in<br />

einem Bereich Experten wären und<br />

ihr Wissen und Können mit den anderen<br />

teilen könnten.<br />

Daniel Artmann: Grundsätzlich finden<br />

sich sicher genug Lehrpersonen, die Expertenwissen<br />

haben oder sich aneignen<br />

wollen. Die Frage ist aber, wie viele Experten<br />

nötig sind und ob jede Schule für<br />

jedes Thema eigene Experten braucht.<br />

In Anbetracht der knappen Ressourcen<br />

wäre es vielleicht sinnvoll, Experten<br />

zwischen Schulen auszutauschen.<br />

Haben die Erfahrungen aus dem Projekt<br />

Sportkompetenz Plus nun weitere Auswirkungen<br />

auf den Schulbetrieb in Wald?<br />

Ernst Eichmüller: Nach den wirklich<br />

positiven Erfahrungen mit dem Sportprojekt<br />

haben wir im neuen Schulprogramm<br />

festgeschrieben, dass wir mit<br />

weiteren «Kompetenzzentren» arbeiten<br />

möchten. Ab diesem Schuljahr sind zu<br />

den Themen Gestalten/Zeichnen und<br />

Musik weitere Experteneinsätze geplant.<br />

Später möchte ich jemanden aus<br />

dem Team in den Zertifikatslehrgang<br />

Literalität schicken und das Thema für<br />

die ganze Schule zum Schwerpunktthema<br />

machen.<br />

Sind an der Sekundarschule Uster weitere<br />

Projekte mit Expertinnen oder Experten<br />

geplant?<br />

Marcel Eichenberger: Die konsequente<br />

Umsetzung des Projekts 9. Schuljahr<br />

wird unsere Sekundarschule verändern<br />

–esöffnen sich verschiedene Felder<br />

wie etwa individualisierendes Lernen,<br />

Leistungsbeurteilung oder aktive<br />

Elternmitarbeit, die für mögliche Experteneinsätze<br />

denkbar wären.<br />

Daniel Artmann: Für mich steht auch<br />

die Frage nach einer Expertin oder einem<br />

Experten für Literalität und schulisches<br />

Fremdsprachenlernen im Raum.<br />

Was sollten Schulen, die ebenfalls den<br />

Einsatz von Experten planen, beachten,<br />

damit dieser Einsatz Erfolg verspricht?<br />

Marcel Eichenberger: Eine grundsätzliche<br />

Bedingung für den Erfolg sehe ich<br />

in einem offenen, kritischen Austausch<br />

von Erfahrungen im Team. Das<br />

hat vielleicht zur Konsequenz, dass<br />

gewisse Projektschritte langsamer angegangen<br />

werden oder Handlungsalternativen<br />

gesucht werden müssen.<br />

Wenn einer Person die Verantwortung<br />

für ein Expertenprojekt übergeben<br />

wird, muss sie auch mit den entsprechenden<br />

Kompetenzen ausgestattet<br />

sein. Vereinbarungen zwischen den<br />

verschiedenen beteiligten Personen<br />

sollten immer schriftlich festgehalten<br />

und für das ganze Team transparent<br />

gemacht werden.<br />

Ernst Eichmüller: Klein anfangen und<br />

die wirklichen Bedürfnisse in der<br />

Schule erkennen. Und nicht zu viel<br />

aufs Mal anpacken wollen. Zum Anfangen<br />

ist es aus meiner Sicht einfacher,so<br />

wie wir im Bereich Sport, Gestalten,<br />

Musik einzusteigen. Etwas heikler finde<br />

ich es, inden «harten» Fächern Mathe<br />

und Deutsch Experten einzusetzen.<br />

Da könnte es eher bedrohlich wirken,<br />

wenn «Oberlehrer» im eigenen Unterricht<br />

sitzen und sagen, wie man es besser<br />

machen könnte. Zuerst muss eine<br />

Kultur geschaffen werden, die das zulässt.<br />

Ich würde darum erst nach ersten<br />

positiven Erfahrungen Experten als<br />

Pflicht im Schulprogramm verankern.<br />

Diese Kultur sollte von unten herauf<br />

wachsen, damit eine wirkliche Zusammenarbeit<br />

entsteht.<br />

Daniela Kägi: Es ist ganz wichtig, dass<br />

die Experten aus den eigenen Reihen<br />

kommen. Die Kolleginnen und Kollegen<br />

wissen so, wen sie für eine bestimmte<br />

Frage ansprechen können,<br />

und tun dies manchmal auch in der<br />

Pause oder zwischendurch.<br />

Gestaltungspool<br />

Im Juli 2008 hat der Regierungsrat beschlossen,<br />

den Schulgemeinden<br />

zusätzlich zu den zugeteilten Lehrerstellen<br />

einen Stellenpool zur Verfügung zu<br />

stellen. Dieser Pool (Gestaltungspool)<br />

wird indrei Etappen, gekoppelt an die<br />

Staffel Sonderpädagogik, eingeführt und<br />

umfasst 0,028 Vollzeiteinheiten pro<br />

zugeteilter Vollzeiteinheit. Dies entspricht<br />

knapp einer Wochenlektion pro geführter<br />

Klasse.<br />

Die Schulpflege regelt die Verwendung<br />

und die Aufteilung des Pools:<br />

– Zur Erweiterung des Pensums der<br />

Schulleitung<br />

– Als zusätzliche Stellenprozente für<br />

Regelklassen oder für die integrative<br />

Förderung<br />

– Zur gezielten Entlastung von Lehrpersonen,<br />

die als Expertinnen und<br />

Experten beispielsweise Schulentwicklungsprojekte<br />

initiieren und<br />

durchführen<br />

Zertifikatslehrgänge zur pädagogischen<br />

Schwerpunktsetzung 2009<br />

– Literalität –Lesen und Schreiben in<br />

Schule und Alltag (PHZH)<br />

– Schulisches Fremdsprachenlernen<br />

(PHZH)<br />

– Schulentwicklung International:<br />

Finnland–Schweiz (PHZH)<br />

– Unterrichtsentwicklung (PHZH)<br />

– Personalentwicklung: Führungsaufgaben<br />

und Handlungsfelder (PHZH)<br />

– CAS Vielfalt im Unterricht<br />

(Institut Unterstrass)<br />

Im September 2008 werden die neuen<br />

Zertifikatslehrgänge zur pädagogischen<br />

Schwerpunktsetzung 2009 ausgeschrieben.<br />

www.vsa.zh.ch >Umsetzung neues<br />

Volksschulgesetz >Weiterbildung<br />

26 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Volksschule<br />

Und los gehts. Am 18. September findet nach jahrelangem Unterbruch wieder die Limmat-Stafette mit<br />

Start in Oberengstringen statt. Im Bild: Läuferinnen und Läufer der Töss-Stafette 2008.<br />

Laufen entlang der Limmat<br />

Zum 40-Jahr-Jubiläum des Schulsports Limmattal wird die Limmat-Stafette dieses<br />

Jahr wieder durchgeführt. Über fünfzehn Jahre gab es sie nicht mehr.<br />

Text: Christian Murer<br />

«Ich fand es echt schade, dass die Limmat-Stafette im Jahre 1992 zum letzten Mal<br />

stattfand», sagt der pensionierte Reallehrer Herbert Donzé – Gründervater des<br />

Schulsports Limmattal. Im Jahre 1968 rief Donzé den Schulsport Limmattal mit dem<br />

folgenden Ziel ins Leben: «Wir wollten den freiwilligen Schulsport in der Region<br />

besser koordinieren.» Achtmal insgesamt starteten darauf jeweils über tausend<br />

Schülerinnen und Schüler der Mittel- und der Oberstufe aus dem Limmattal und<br />

andern Regionen an diesem schulsportlichen Grossanlass in Oberengstringen.<br />

Zum 40-Jahr-Jubiläum hat sich nun eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von<br />

Turnlehrer Michael Nobs an die aufwendige Arbeit gemacht, diese Limmat-Stafette<br />

erneut zu starten. Das Ziel und die Idee sind einfach. Die Jugendlichen sollen dabei<br />

das Ausdauertraining als Grundlage ihres körperlichen und geistigen Wohlbefindens<br />

in allen Lebenssituationen kennenlernen. «Dabei ist der Wettkampf letztlich<br />

zweitrangig», betont Michael Nobs, «für viele dennoch ein willkommener Plausch<br />

und Ansporn in der Zielsetzung.»<br />

Vom4.bis zum 9. Schuljahr gibt es pro Schuljahr eine Kategorie. Die Mannschaften<br />

bestehen aus drei Mädchen und drei Knaben aus der gleichen Schulklasse.<br />

AmMittwoch, 17. September 2008, werden um 13 Uhr die Startnummern herausgegeben.<br />

Gestartet wird ab 14 Uhr –gestaffelt ja nach Kategorie. Die Teams<br />

müssen von einer erwachsenen Person begleitet und beaufsichtigt werden. Ein<br />

Startgeld wird keines erhoben. Schülerinnen und Schüler, die am Sportanlass teilnehmen,<br />

sollten gemäss Michael Nobs im Vorfeld trainieren. Für die Durchführung<br />

des Anlasses werden noch Helferinnen und Helfer gesucht.<br />

Anmeldungen an: Michael Nobs, Schürrainweg 4, 8952 Schlieren, Telefon<br />

044 730 07 00 oder E-Mail: michael.nobs@schuleschlieren.ch.<br />

www.schulsportlimmattal.ch<br />

Lehrpersonenkonferenz der Volksschule<br />

Protokollhinweis: Kapitelpräsidentenkonferenz<br />

vom 4. Juni 2008<br />

Die Kapitelpräsidentinnen und Kapitelpräsidenten<br />

behandelten an der Kapitelpräsidentenkonferenz<br />

vom 4.Juni<br />

2008 zwei wichtige und wegweisende<br />

Geschäfte der Volksschule. Das Projekt<br />

Neugestaltung des 9. Schuljahres fand<br />

in allen Kapiteln eine hohe Akzeptanz.<br />

In den Thesen wird darauf hingewiesen,<br />

dass aber die Neugestaltung des<br />

9. Schuljahres eine erhöhte Einsatzbereitschaft<br />

der Lehrpersonen verlangt.<br />

Zusätzlich sind neue Lehrmittel für<br />

den Atelier- und Projektunterricht zu<br />

schaffen und nicht zuletzt müssen auch<br />

noch finanzielle Ressourcen bereitgestellt<br />

werden. Die definitiveEinführung<br />

soll auf das Schuljahr 2009/10 erfolgen.<br />

Als zweites Geschäft stand die Vernehmlassung<br />

des neuen Berufsauftrages<br />

auf der Traktandenliste. ImVorfeld<br />

war das Thema intensiv und kontrovers<br />

diskutiert worden. In ihrer Vernehmlassung<br />

hat die Lehrerschaft deutlich zum<br />

Ausdruck gebracht, dass sie eine klare,<br />

einfache und faire Lösung der Arbeitszeit<br />

verlangt. Die Frage, obdie Arbeitszeit<br />

über die Jahresarbeitszeit oder über<br />

Lektionen definiert werden soll, ist offengeblieben.<br />

Unbestritten aber war die<br />

Aufteilung der Gesamtarbeit in fünf Arbeitsbereiche,<br />

wovon der Hauptanteil<br />

das Unterrichten sein muss. Die Lehrerschaft<br />

fordert aber nun für alle Lehrpersonen<br />

die gleiche Unterrichtsverpflichtung<br />

und eine angemessene Reduktion<br />

der Lektionen, da die Belastung<br />

in den übrigen Arbeitsbereichen erheblich<br />

zugenommen hat.<br />

An der Kapitelversammlung vom<br />

4. Juni 2008 wurde Ursula de los Santos<br />

als Präsidentin der Lehrpersonenkonferenz<br />

verabschiedet. Die Lehrerschaft,<br />

vertreten durch die Kapitelpräsidentinnen<br />

und Kapitelpräsidenten danken<br />

Ursula de los Santos herzlich für ihr<br />

grosses Engagement in der öffentlichrechtlichen<br />

Lehrermitsprache. Neu<br />

wird Jürg Maag am 1. September 2008<br />

das Amt des Präsidenten antreten.<br />

Das vollständige Protokoll ist auf<br />

der Homepage www.lkvzh.ch zu finden.<br />

Jürg Maag, Aktuar LKV<br />

28 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Volksschule<br />

«Spielend helfen»<br />

UNICEF-Ball rollt durch <strong>Zürich</strong><br />

Am 11. September rollen Kinder einen<br />

grossen bunten Spielball durch <strong>Zürich</strong>.<br />

Es ist einer von vier grossen UNICEF-<br />

Bällen, die vom 6.bis zum 13. September<br />

von Genf, Sion, Chur und Lugano<br />

aus durch die Schweiz in Richtung<br />

Basel unterwegs sind, mit Halt in 27<br />

Städten. Der Spielball macht auf seiner<br />

Reise einen Zwischenstopp an der<br />

Stadthaus-Anlage (Bürkliplatz) und<br />

stösst bei seiner Ankunft einen Sponsorenlauf<br />

und ein Kinderkonzert mit der<br />

beliebten Kinderband Schtärneföifi an.<br />

Ziel der Aktionswoche ist es, mindestens<br />

eine Million Schweizer Franken<br />

für Strassenkinder zu sammeln. Dank<br />

Nationale Suisse fliesst die gesamte<br />

Lehrmittelmesse<br />

WORLDDIDAC Basel 2008<br />

Vom29. bis zum 31. Oktober 2008 gilt die<br />

WORLDDIDAC Basel wieder als Treffpunkt<br />

der Bildungsbranche und des internationalen<br />

Lehrmittelhandels. Das<br />

weltweite Angebot an Lehrmitteln,<br />

Dienstleistungen und Einrichtungen<br />

präsentiert sich an drei Tagen einem<br />

fachkundigen Publikum aus 70 Nationen.<br />

Die WORLDDIDAC Basel setzt<br />

2008 den Schwerpunkt auf die für Schule<br />

und Bildung relevanten Bereiche Gesundheit,<br />

Arbeitsmarkt und Umwelt.<br />

Als langjährige Partner sind erneut<br />

mit dabei: der Treffpunkt LCH und das<br />

Forum Weiterbildung. Das Forum Weiterbildung<br />

ist ein Partnerschaftsprojekt<br />

des Instituts für Unterrichtsfragen und<br />

Lehrer/innenfortbildung Basel-Stadt,<br />

der Fachstelle Erwachsenenbildung<br />

Spendensumme vollumfänglich in die<br />

Programme vonUNICEF.Lokale Prominente,<br />

wie Politiker/innen, Sportler und<br />

Künstler, werden durch ihre tatkräftige<br />

Präsenz die Aktionstage an den verschiedenen<br />

Standorten unterstützen.<br />

Jede Runde zählt: <strong>Zürcher</strong> laufen<br />

für Strassenkinder<br />

Gesucht werden Kinder, Jugendliche,<br />

Erwachsene und Familien, ganze<br />

Schulklassen, die finden: Ja, wir helfen<br />

mit. Ja,wir melden uns an und kommen<br />

zum Sponsorenlauf. Jeder Läufer und<br />

jede Läuferin ist wichtig; jede Spende<br />

zählt! Wer am jeweiligen Etappenort<br />

am erfolgreichsten ist, wird «Sponsorenlauf-Superchampion»<br />

und zum Abschlussfest<br />

am 13. September in Basel<br />

eingeladen. Dort besteht die Chance,<br />

zum schweizweiten «Sponsorenlauf-<br />

Megachampion» gekürt zu werden und<br />

damit eine Reise zu den UNICEF Projekten<br />

für Strassenkinder gewinnen.<br />

Wettbewerb für <strong>Zürcher</strong> Schulklassen<br />

Lehrer und Lehrerinnen können noch<br />

heute ihre Schulklasse anmelden: Die<br />

erfolgreichste Klasse in Baden und<br />

Aarau wird mit einem Zuschuss für die<br />

Klassenkasse belohnt.<br />

www.spielendhelfen.ch<br />

Baselland, der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

Pädagogische Hochschule,<br />

der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong><br />

und der schweizerischen Zentralstelle<br />

für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen.<br />

Auf einer Arena in<br />

der Messehalle präsentiert sich erstmals<br />

das Eidgenössische Hochschulinstitut<br />

für Berufsbildung (EHB) mit Themen<br />

wie «Die Lehre, und dann?» oder<br />

«Lehrabbruch: Der Beginn oder das<br />

Ende einer Krise?». Weitere spannende<br />

Veranstaltungen zu Inhalten wie «Arbeitswelt»,<br />

«Emotionen im Lehrberuf»,<br />

«Fremdsprachen», «Lernen in Bewegung»,<br />

«Schuleingangsstufe», «Sonderpädagogik»,<br />

«Work-Life-Balance» und<br />

tägliche Talks zum Thema «Respekt»<br />

sind derzeit noch in Planung.<br />

www.worlddidacbasel.com<br />

Ernennung<br />

Enrico Violi wird Gewaltbeauftragter<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Die <strong>Bildungsdirektion</strong> hat den 50-jährigen<br />

Enrico Violi zum Beauftragten für<br />

Massnahmen gegen Gewalt im schulischen<br />

Umfeld ernannt. Enrico Violi tritt<br />

seine Stelle am 1. September 2008 an.<br />

Seine Aufgabe besteht darin, die Gewaltprävention<br />

und -intervention an den<br />

Schulen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> zusammen<br />

mit allen Beteiligten zu überprüfen und<br />

gezielt zu verstärken. Insbesondere soll<br />

die Information über Unterstützungsangebote<br />

bei Gewalt- und Disziplinarproblemen<br />

verbessert werden, unter anderem<br />

mit einem neuen Internetportal. Enrico<br />

Violi wird zudem die Koordinationsgruppe<br />

Jugendgewalt leiten, welche die<br />

Präventions- und Interventionsmassnahmen<br />

der <strong>Bildungsdirektion</strong>, der Direktion<br />

der Justiz und des Innern sowie<br />

der Sicherheitsdirektion koordiniert und<br />

Verbesserungsvorschläge entwickelt.<br />

Netzwerk Begabungsförderung<br />

Fördern auf der Sekundarstufe I<br />

An der diesjährigen Netzwerk-Tagung<br />

werden die Sekundarstufe Iund Möglichkeiten<br />

der Begabungsförderung auf<br />

dieser Stufe im Zentrum stehen. Dominik<br />

Gyseler, Forscher und Dozent an<br />

der interkantonalen Hochschule für<br />

Heilpädagogik HfH in <strong>Zürich</strong>, wird am<br />

Morgen die neurowissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse zum Jugendalter vorstellen<br />

und der Frage nachgehen, was sie<br />

für die Begabungs- und Begabtenförderung<br />

bedeuten. Christian Rast, Sekundarlehrer<br />

sowie Berater und Begleiter<br />

von Projekten der Begabungsförderung,<br />

wird anschliessend, ausgehend<br />

von der spezifischen Situation<br />

heutiger Jugendlicher, Möglichkeiten<br />

der individuellen Förderung und damit<br />

konkrete Lösungen für Schule und Unterricht<br />

präsentieren.<br />

Am Nachmittag haben die Tagungsgäste<br />

Gelegenheit, sich mit Beispielen<br />

aus der Praxis auseinanderzusetzen.<br />

Die Tagung findet am Samstag,<br />

8. November 2008, im Berufsbildungszentrum<br />

Weinfelden TG (direkt am<br />

Bahnhof) statt. Sie dauert von 10bis 16<br />

Uhr. Anmeldungen unter www.begabungsfoerderung.ch<br />

>Tagungen.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 29


Volksschule<br />

Jugendaustausch<br />

Sprache und Kultur lernen<br />

Im Lehrplan für die Volksschule des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> ist Fremdsprachenlernen<br />

ausserhalb des eigentlichen<br />

Fremdsprachenunterrichts speziell<br />

aufgeführt, z. B. in Form von Jugendaustausch<br />

oder Briefkontakt. In den<br />

letzten Jahren haben mehrere Schulen<br />

– meist der Sekundarstufe – solchen<br />

Austausch mit anderen Sprachregionen<br />

praktiziert und teilweise auch institutionalisiert.<br />

Der Arbeitsaufwand<br />

dafür ist oft gross, lohnt sich aber in<br />

verschiedenen Beziehungen: Sprachenlernen<br />

in Echtsituationen, Kulturaustausch,<br />

Gruppenerlebnisse,Kontakte<br />

zu Jugendlichen aus anderen Regionen,<br />

Freundschaften …<br />

Als Anerkennung für die wertvollen<br />

Zusatzleistungen vieler Lehrpersonen<br />

können die Schulen und Lehrpersonen<br />

auf kantonale Unterstützung im<br />

Bereich Jugendaustausch zählen. Sowohl<br />

finanziell wie auch bei der Suche<br />

nach Austauschschulen oder bei der<br />

Vermittlung von Information und Beratung<br />

steht die entsprechende Stelle<br />

gerne zur Verfügung.<br />

www.volksschulamt.zh.ch >Pädagogische<br />

Themen >Unterrichtsbereiche ><br />

Bereichsübergreifend >Jugendaustausch.<br />

Dort unter Downloads<br />

Experiment Nichtrauchen 2007/2008, Preisübergabe am 14. Mai 2008 durch Ute Herrmann, Bereichsleiterin<br />

Schule und Ausbildung bei Züri Rauchfrei. Je zwei Jugendliche aus den Gewinnerklassen nehmen<br />

einen Reisegutschein entgegen.<br />

Blauer Dunst<br />

«Experiment Nichtrauchen»<br />

Der Wettbewerb Experiment Nichtrauchen<br />

schafft für Schulklassen einen<br />

Anreiz, rauchfrei zu bleiben. Mit geringem<br />

Aufwand setzen sich Schülerinnen<br />

und Schüler über einen längeren Zeitraum<br />

mit dem Rauchen auseinander.<br />

Mitmachen können Klassen des<br />

6. bis 9. Schuljahres (Volks- und Mittelschule),<br />

die sich verpflichten, sechs<br />

Monate rauchfrei zu sein. In der Kategorie<br />

Ableibt die ganze Klasse rauchfrei;<br />

in der Kategorie B können auch<br />

Klassen teilnehmen, in denen einzelne<br />

Jugendliche rauchen.<br />

Informationen zu Zusatzverlosungen<br />

und Unterstützungsangeboten finden<br />

sich unter www.rauchfreieschule.ch und<br />

Rauchstopp-Kurse für Jugendliche unter<br />

www.fittoquit.ch.<br />

Experiment Nichtrauchen startet<br />

am 10. November 2008 und dauert bis<br />

zum 10. Mai 2009. Anmeldeschluss ist<br />

der 26. Oktober 2008. Anmeldungen<br />

und weitere Informationen unter<br />

www.experiment-nichtrauchen.ch, bei<br />

der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention<br />

(Effingerstrasse 40, 3001 Bern, Telefon<br />

031 389 92 46, info@at-schweiz)<br />

oder bei der Fachstelle Züri Rauchfrei,<br />

Telefon 044 262 69 66, herrmann@zurismokefree.ch.<br />

30 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Volksschule<br />

Chance Sek –Das Projekt steht am Start<br />

Die Gestaltung der Sekundarstufe der Volksschule im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> ist seit vielen<br />

Jahren ein wichtiges,aber auch umstrittenes Thema. Unter dem Titel «Chance Sek<br />

–Weiterentwicklung der Sekundarstufe der Volksschule» startet die <strong>Bildungsdirektion</strong><br />

im Auftrag des Bildungsrates einen breit angelegten Informations- und<br />

Diskussionsprozess.<br />

Hans-Martin Binder, Bildungsplanung<br />

Die Diskussion um die zukünftige Gestaltung<br />

der Sekundarstufe wird am<br />

Freitag, 12. September 2008, mit einer<br />

ganztägigen Veranstaltung an der <strong>Kanton</strong>sschule<br />

Stadelhofen mit Vertreterinnen<br />

Nach der Start-Tagung vom12.September<br />

2008 wird die Diskussion über<br />

die Weiterentwicklung der Sekundarstufe<br />

der Volksschule in eine breitere<br />

Öffentlichkeit getragen. Das angesprospruchsgruppen<br />

und Vertretern aller Anchene<br />

Grundlagenpapier «Entwick-<br />

offiziell gestartet. In<br />

einer einführenden Rede wird die Bildungsdirektorin,<br />

Regierungsrätin Regine<br />

lungsziele und Massnahmen für die<br />

Weiterentwicklung der Sekundarstufe<br />

der Volksschule» wird überarbeitet und<br />

Aeppli, auf die grundsätzlichen in sieben dezentralen Forumsveranlungsziele<br />

Ziele und die Bedeutung dieses Projektes<br />

hinweisen. Zwei anschliessende<br />

Referate bilden den informativen Start<br />

staltungen in den verschiedenen Regionen<br />

des <strong>Kanton</strong>s zur Diskussion gestellt.<br />

In mehreren Workshops mit ausgewählten<br />

in die Tagung: Martin Wendelspiess,<br />

Schulen werden Stärken<br />

Chef des Volksschulamtes, beschreibt<br />

die «Situation der Sekundarstufe der<br />

Volksschule des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>» und<br />

und Schwächen sowie Rahmenbedingungen<br />

der verschiedenen im <strong>Kanton</strong><br />

praktizierten Schulmodelle diskutiert.<br />

Urs Moser, Leiter des Instituts für Bildungsevaluation<br />

Dieses Erfahrungswissen wird anschliessend<br />

der Universität Zü-<br />

rich, stellt die Ergebnisse seiner Expertise<br />

vor: «Schulsystemvergleich –<br />

Gelingensbedingungen für gute Schulleistungen».<br />

bei der Entwicklung der<br />

Mittel und Massnahmen bei der Neugestaltung<br />

der Sekundarstufe mitberücksichtigt.<br />

Schliesslich erfolgen die<br />

Information und die Diskussion im<br />

Projekt «Chance Sek» auch über eine<br />

Diskussion mit hochkarätigen Gästen<br />

Danach werden in einer Gesprächsrunde<br />

die Erwartungen an die Sekundarstufe<br />

aus der Sicht unterschiedlicher<br />

eigene Website. Diese wird am Tagder<br />

Start-Tagung vom 12. September aufs<br />

Netz geschaltet. Sie wird mit einem<br />

«Briefkasten» allen Interessierten die<br />

Anspruchsgruppen im Umfeld der Möglichkeit geben, sich zu Fragen der<br />

Schule diskutiert. Teilnehmende sind – Weiterentwicklung der Sekundarstufe<br />

neben der Bildungsdirektorin – Fiammetta<br />

der Volksschule zu äussern. Ein<br />

Jahreiss-Montagnani, Schulleite-<br />

rin ECAP und ehemalige Schulpflegerin,<br />

Franziska Widmer Müller, Rektorin<br />

der <strong>Kanton</strong>sschule Rychenberg, Winterthur,<br />

Renzo Canonica, Geschäftsführer<br />

Newsletter wird regelmässig über die<br />

Diskussionsbeiträge und den Fortgang<br />

des Projektes informieren.<br />

Auch im Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong> wird im letzten Quartal dieses<br />

des Ausbildungszentrums Winterthur Jahres wieder über den aktuellen Stand<br />

sowie Anton Strittmatter,Pädagogischer von Chance Sek berichtet werden.<br />

Sekretär des Dachverbandes Schweizer<br />

Lehrerinnen und Lehrer (LCH).<br />

Am Nachmittag debattieren die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer in<br />

moderierten Workshops das vonder <strong>Bildungsdirektion</strong><br />

erarbeitete und von der<br />

Begleitkommission diskutierte Grundlagenpapier<br />

«Entwicklungsziele und<br />

Massnahmen für die Weiterentwicklung<br />

der Sekundarstufe der Volksschule».<br />

Pratiques et perspectives<br />

Zweisprachiger Unterricht auf<br />

der Sekundarstufe I<br />

Zweisprachigen Unterricht in Sachfächern<br />

gibt es an Mittel- und Berufsfachschulen<br />

der Nordwestschweizer <strong>Kanton</strong>e<br />

seit 1999 oder noch früher. Inden<br />

letzten Jahren hat sich das Angebot laufend<br />

vergrössert, sodass man von einem<br />

kleinen Boom sprechen kann.Aber auch<br />

in den Schulen der Sekundarstufe Iwird<br />

diese Unterrichtsform mittlerweile in<br />

kleineren und grösseren Projekten in<br />

vielen <strong>Kanton</strong>en erprobt. Mit der Einführung<br />

von Frühenglisch und Frühfranzösisch<br />

gewinnt die zweisprachige<br />

Option zusätzlich an Bedeutung.<br />

Am 5. November 2008 führt die<br />

Untergruppe Immersion der Arbeitsgruppe<br />

Sprachen der NW EDK in Zusammenarbeit<br />

mit dem Forum für die<br />

Zweisprachigkeit /Forum du bilinguisme<br />

in Biel/Bienne die erste Netzwerktagung<br />

«Kaleidoskop des zweisprachigen<br />

Unterrichts auf der Sekundarstufe I:<br />

pratiques et perspectives» durch. Interessierte<br />

Lehrpersonen, Schulleitungsmitglieder<br />

sowie Zuständige aus der<br />

Bildungsverwaltung können in Inputreferaten,<br />

einem Marktplatz sowie Ateliers<br />

einen Einblick in die Planung und<br />

Umsetzung des zweisprachigen Unterrichts<br />

gewinnen.<br />

Ziel der Tagung ist es, einen theoretischen<br />

Hintergrund zum zweisprachigen<br />

Unterricht auf der Sekundarstufe<br />

Ianzubieten, bereits laufende Projekte<br />

vorzustellen, einen Eindruck vom<br />

zweisprachigen Unterricht im Selbstexperiment<br />

zu bekommen sowie neu<br />

einsteigende und bereits aktive Lehrpersonen<br />

in einem Netzwerk zusammenzuführen.<br />

Es soll gezeigt werden,<br />

wie Lehrpersonen für diese Unterrichtsform<br />

aus- und weitergebildet und<br />

wie zweisprachige Projekte geplant<br />

und später evaluiert werden können.<br />

Zeit und Ort: Mittwoch, 5. November<br />

2008, 9.30–17.15 Uhr, Bildung-Formation-Biel,<br />

Robert-Walser-Platz 9,<br />

2500 Biel, Ansprechperson: Martina<br />

Wider, Präsidentin der Untergruppe<br />

Immersion, Telefon 043 259 56 27, Mail:<br />

martina.wider@mba.zh.ch<br />

www.nwedk.ch<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 31


Volksschule<br />

Neues Volksschulgesetz<br />

Alltagsnahe Erläuterungen<br />

Schulpflegen und Schulleitende finden<br />

in der Handreichung «Erläuterungen<br />

zum neuen Volksschulgesetz und zur<br />

neuen Volksschulverordnung» wichtige<br />

Informationen zum besseren Verständnis<br />

aller wesentlichen Bestimmungen<br />

des neuen Volksschulgesetzes, die seit<br />

diesem Sommer alle in Kraft sind.<br />

Die rechtlichen Erläuterungen sollen<br />

dazu beitragen, dass die neuen<br />

Bestimmungen umfassend erklärt und<br />

entsprechend angewendet werden<br />

können. Es handelt sich bei diesen Erläuterungen<br />

nicht um einen Rechtskommentar<br />

im herkömmlichen Sinne,<br />

also um keine rechtswissenschaftliche<br />

Abhandlung.<br />

Die einzelnen Gesetzes- und Verordnungsartikel<br />

sind so kommentiert,<br />

dass sie eine Hilfestellung bieten für<br />

Schulpflegen, Schulleitende, Lehrpersonen,<br />

für die Eltern und für alle an<br />

Schulfragen interessierten Personen<br />

und Behörden. Die Erläuterungen sind<br />

vorläufig nur in elektronischer Form<br />

verfügbar und werden periodisch dem<br />

neuesten Stand der Erkenntnisse angepasst.<br />

Eine gedruckte Version wird voraussichtlich<br />

ab Sommer 2009 zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Die Erläuterungen sind auffindbar<br />

unter www.volksschulamt.zh.ch > Umsetzung<br />

neues Volksschulgesetz >«News<br />

zum Thema».<br />

Bei rechtlichen Fragen können Sie sich<br />

wie gewohnt an den Rechtsdienst des<br />

Volksschulamtes wenden: Telefonnummer<br />

043 259 53 55, E-Mail: rechtsdienst@vsa.zh.ch.<br />

Bei allgemeinen,<br />

nichtjuristischen Fragen ist das Umsetzungsteam<br />

Ansprechspartner Telefon<br />

Sekretariat 043 259 53 42 oder E-Mail:<br />

umsetzungvsg @vsa.zh.ch.<br />

In der Handreichung werden die Bestimmungen<br />

des neuen Volksschulgesetzes umfassend und<br />

praxisbezogen erklärt.<br />

Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong><br />

10 Jahre Lernmedien-Shop<br />

Lehrmittelverlag des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Stiftung Bildung und Entwicklung<br />

Der LmS offeriert anlässlich des 10-jährigen Jubiläums zwei Titel:<br />

Keep Cool, Planspiel<br />

Setzen Sie das Klima aufs Spiel. Spieltrieb GbR, 2004<br />

Jubiläumspreis CHF 34.– (normaler Preis CHF 39.–)<br />

Die Flucht der Iba-Bäume<br />

Polar Foundation /WWF 2005. Comic inklusive SchülerInnenblatt<br />

und Dossier für Lehrpersonen<br />

Jubiläumspreis CHF 22.– (normaler Preis CHF 27.–)<br />

Das Jubiläumsangebot ist ausschliesslich im Lernmedien-Shop<br />

erhältlich. Teilnahmekarten für die Verlosung des Jubiläumswettbewerbs<br />

mit attraktiven Preisen erhalten Sie im Lernmedien-Shop.<br />

Eingang Zeltweg, Wettingerwies 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Fon 043 305 61 00, Fax 043 305 61 01<br />

www.lernmedien-shop.ch,<br />

lernmedien-shop@phzh.ch<br />

Di bis Fr 10 –18 Uhr, Sa10–16 Uhr<br />

32 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Mittelschule<br />

«Schulleitungen und Lehrpersonen sind das Aund Oeiner guten Schule. Die Schule ist ein People-Business», sagt Marc Kummer,<br />

Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts.<br />

«Das Jubiläum soll auch nach<br />

innen wirken»<br />

Für Marc Kummer, Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts, bildet das 175-Jahr-Jubiläum<br />

eine gute Gelegenheit, um nach aussen zu zeigen, wie Unterricht heute in den <strong>Mittelschulen</strong> stattfindet,<br />

gleichzeitig aber soll das Jubiläum auch den Berufsstolz der Lehrpersonen wieder fördern.<br />

Interview: Stephan Pfäffli und Jacqueline Olivier Foto: Fabio Pirovino<br />

Herr Kummer, drei Jubiläen stehen an<br />

für Sie: das 175-Jahr-Jubiläum <strong>Mittelschulen</strong>,<br />

das 10-Jahr-Jubiläum des Mittelschul-<br />

und Berufsbildungsamts (MBA)<br />

und das 1-Jahr-Jubiläum als Chef des<br />

Amtes MBA. Wie partyfest sind Sie?<br />

Grundsätzlich bin ich ein geselliger<br />

Mensch, aber ich würde mich nicht als<br />

Partygänger bezeichnen. Ich habe Respekt<br />

vor Traditionen und Ritualen und<br />

finde, man sollte die Feste im jeweils<br />

entsprechenden Rahmen begehen.<br />

Das wichtigste Fest ist sicherlich das<br />

175-Jahr-Jubiläum. Welche Bedeutung<br />

hat es für Sie?<br />

Die <strong>Mittelschulen</strong> dürfen stolz sein –<br />

nicht viele Institutionen haben eine so<br />

lange Geschichte. Das Jubiläum bietet<br />

eine gute Gelegenheit, um nach aussen<br />

auf die eigenen Leistungen aufmerksam<br />

zu machen. Mindestens so<br />

wichtig ist jedoch die Wirkung nach<br />

innen. Das Jubiläum darf ruhig Berufsstolz<br />

auslösen. Und es soll Freude<br />

machen, für die <strong>Mittelschulen</strong> arbeiten<br />

zu dürfen. Wir brauchen gute Leute<br />

an den <strong>Mittelschulen</strong>.<br />

Was vor 175 Jahren im Realgymnasium<br />

Rämibühl begann, stellt heute mit verschiedenen<br />

Standorten eine wichtige<br />

Bildungsinstitution dar. Was werden Sie<br />

tun, um diese Institutionen zu stärken?<br />

<strong>Mittelschulen</strong> funktionieren reibungslos,<br />

wenn Lehrpersonen, Schulleitung<br />

und Schulkommissionen gut zusammenspielen.<br />

Das bedeutet zuallererst,<br />

dass wir den Lehrpersonen gute Arbeitsbedingungen<br />

bieten müssen. Eine<br />

gute Schule entsteht vor allem durch<br />

gute Lehrpersonen. Insofern bin ich<br />

gerne bereit, mich dafür einzusetzen,<br />

dass sie sich vornehmlich aufs Unterrichten<br />

konzentrieren können.<br />

Und die Schulleiter?<br />

Sie sind verantwortlich, dass die Schule<br />

34 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Mittelschule<br />

gut funktioniert. Wir müssen deshalb<br />

die Schulleiter unterstützen und sie –<br />

wo nötig – befähigen, ihre Aufgabe<br />

noch professioneller wahrzunehmen.<br />

Sie haben auch die Schulkommissionen<br />

angesprochen.<br />

Ja, diese sollen die Schulleitungen und<br />

eventuell die Konvente beraten und<br />

unterstützen, gleichzeitig aber auch etwas<br />

fordern können –sollten aber auch<br />

ein Art «critical friends» sein.<br />

Heute sind die Belastungen an Schulen<br />

gross. Die Lehrpersonenkonferenz <strong>Mittelschulen</strong><br />

(LKM) hat an der letzten Delegiertenversammlung<br />

deshalb Entlastungen<br />

und zusätzliche personelle Ressourcen<br />

verlangt für die Schulen.<br />

Das Problem Entlastung ist häufig mit<br />

dem Thema Arbeitszeitüberlegungen<br />

verbunden. Wasist ein volles Pensum?<br />

Wie lässt sich die Lektionen- und Stundenwelt<br />

kombinieren? Ich mache jedoch<br />

immer wieder die Beobachtung,<br />

dass die meisten Lehrpersonen nicht arbeitszeit-,<br />

sondern inhaltsmotiviert sind.<br />

Was meinen Sie damit?<br />

An jeder Schule gibt es Phasen, die mal<br />

mehr, mal weniger zeitintensiv sind:<br />

Prüfungsphasen, Maturaphase –esgibt<br />

saisonale Schwankungen. Und Lehrpersonen<br />

sind grösstenteils bereit, in<br />

arbeitsintensiven Phasen mehr zu leisten.<br />

Es liegt aber auch an den Schulleitungen,<br />

durch Optimierungen und Managementwissen<br />

eine gewisse Effizienz<br />

in dieses System hineinzubringen.<br />

Reicht Effizienz aus oder braucht es<br />

auch zusätzliche Ressourcen?<br />

Die Schulen sind in den letzten zwanzig<br />

Jahren stark gewachsen, ohne dass<br />

man mehr Führungspersonen anstellte.<br />

Es gibt heute rund 2500 Mittelschülerinnen<br />

und -schüler mehr als etwa<br />

noch um 1990, in der gleichen Zeit wurden<br />

aber nur wenige zusätzliche Prorektorenstellen<br />

geschaffen –das kann<br />

nicht zusammengehen.<br />

Das heisst?<br />

Dass es erstens mehr Lehrpersonen<br />

braucht, dies auch weil die Anzahl der<br />

Lehrpersonen zunimmt, die Teilzeit<br />

unterrichten wollen. Und zweitens,<br />

dass auch Führungskräfte aufgrund<br />

der wachsenden Zahl von Schülern<br />

und Lehrpersonen knapp sind. Wir<br />

werden also nicht umhin kommen, dies<br />

zu diskutieren.<br />

Abgelehnt hat die LKM auch jegliche<br />

Form von Arbeitszeiterfassung, wie sie<br />

zum Beispiel der Entwurf Berufsauftrag<br />

für die Volksschule vorsieht.<br />

Das ist ein Aushandlungsprozess. Ich<br />

verspreche mir von Arbeitszeiterfassungsmodellen<br />

selber nicht sehr viel –<br />

ausser Diskussionen im administrativen<br />

Bereich. Wie gesagt, die Mittelschullehrpersonen<br />

sind eher inhaltlich<br />

motiviert und sind mehrheitlich bereit,<br />

phasenweise viel zu leisten; das Gegengeschäft<br />

ist die hohe Zeitautonomie.<br />

Ich finde das nicht so schlecht.<br />

Die Belastungen haben teilweise auch<br />

mit der «Sandwich»-Rolle der <strong>Mittelschulen</strong><br />

zu tun –die Universitäten stellen<br />

Forderungen von oben, von unten<br />

her drängen Volksschul-Reformen herauf<br />

…<br />

Ja,wir sind froh, wenn bald etwas Ruhe<br />

und Konstanz einkehrt, sodass wieder<br />

verlässliche Beziehungen entstehen.<br />

Wir sind schon recht lange von der<br />

Volksschule her mit Veränderungen<br />

konfrontiert. Aber: Für mich ist vor allem<br />

die Schnittstelle nach oben wichtig,<br />

die Passung zwischen Mittelschule und<br />

Hochschule. Dass Maturanden mit einer<br />

generellen Matura in eine spezifische<br />

Hochschul-Fachrichtung einsteigen<br />

können, das ist im Grunde ein Widerspruch<br />

–und gleichzeitig eine grosse<br />

Herausforderung. Essollte deshalb<br />

für die Lehrpersonen Motivation pur<br />

sein, den Hochschulen bestens vorbereitete<br />

Schülerinnen und Schüler übergeben<br />

zu können.<br />

Zurück zu den Volksschulen: Die Diskussionen<br />

dort über Standardisierung<br />

und Harmonisierung haben auch die<br />

<strong>Mittelschulen</strong> erreicht. Bedeutet dies<br />

das Ende der Eigenständigkeit der<br />

Gymnasien?<br />

Die Diskussion, dass man eine gewisse<br />

Harmonisierung verlangt, kommt von<br />

unten, ja. Gleichzeitig verlangen auch<br />

die Hochschulen eine gewisse Harmonisierung.Ich<br />

finde,man muss sich diesen<br />

Herausforderungen stellen. Aber<br />

der Schlüssel sind gute Lehrpersonen.<br />

Wie ein Jugendlicher die Schule verlässt,<br />

hängt stark davon ab, welche pädagogischen<br />

und fachlichen Fähigkeiten<br />

seine Lehrer hatten. Sie können<br />

Lehrpersonen diesen oder jenen Lehrplan<br />

geben, er wird die Schüler letztlich<br />

weniger prägen als die Person des Lehrers<br />

mit ihren Fähigkeiten. Darum würde<br />

ich einer gewissen berechtigten<br />

Harmonisierung mit Gelassenheit entgegenblicken.<br />

Jeder Veränderungsprozess löst Verunsicherung<br />

aus. Inwieferntragen Sie Sorge,<br />

damit «Ihre» Lehrpersonen an den<br />

Gymnasien motiviert bleiben?<br />

Wie ich schon sagte, Schulleitungen<br />

und Lehrpersonen sind das Aund Oeiner<br />

guten Schule. Die Schule ist ein<br />

People-Business. Die Lehrpersonen<br />

sollen sich weitestmöglich aufs Unterrichten<br />

und die Schülerbetreuung konzentrieren<br />

können.Wirmüssen sie deshalb<br />

vor zuviel Administration und zu<br />

vielen Reformen schützen –vor allem<br />

vor Reformen ohne eindeutigen Mehrwert.<br />

Im Gegenzug erwarte ich von den<br />

Lehrpersonen Optimismus und Gelassenheit,<br />

dass man sich nicht über jede<br />

Veränderung aufregt. Ich denke, das<br />

sollte das Geschäft sein.<br />

Führungskräfte müssen effizienter sein,<br />

haben Sie gesagt, heisst das, sie werden<br />

diesbezüglich weitergebildet?<br />

Ja, umsie fit zu machen für die Unternehmensführung<br />

– ein Gymnasium<br />

kann bis zu 200 Mitarbeitende und viele<br />

unterschiedliche Anspruchsgruppen<br />

umfassen. Dies verlangt Fähigkeiten in<br />

Kommunikation, Organisation, Betriebswirtschaft<br />

und Personalführung.<br />

Es gibt heute viele Hilfsmittel, wie man<br />

sich besser organisieren und wie man<br />

eine Organisation optimieren kann. Ein<br />

entsprechendes Konzept erarbeitet<br />

derzeit die Projektgruppe «Führung<br />

und Organisation der <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong>».<br />

Wie sieht das aus?<br />

Wir sind noch nicht fertig. Für die Befähigung<br />

der Führungskräfte sehe ich<br />

persönliche Angebote für drei Phasen:<br />

in die erste gehören Lehrpersonen mit<br />

erster Führungsverantwortung – also<br />

Klassenlehrpersonen, Mentoren oder<br />

Fachschaftsvorsitzende. Für sie gibt es<br />

Angebote in effizienter Sitzungsleitung<br />

oder zur Führung schwieriger Gespräche.<br />

Zur zweiten Gruppe gehören die<br />

gewählten Schulleiter.Vorgesehen sind<br />

Weiterbildungsangebote bereits vorder<br />

Übernahme ihrer Funktion, zudem<br />

werden sie in die Einstiegsphase begleitet.<br />

Nebst selber gewählten Aus- 3<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 35


Mittelschule<br />

bildungen zum Schulleiter sollen sie<br />

spezifische Angebote wahrnehmen, bei<br />

denen sie beispielsweise die Vertreter<br />

unseres Amtes und gewisse Abläufe<br />

kennen lernen. Das hilft im Alltag.<br />

Und die dritte Phase?<br />

Diese richtet sich an Schulleiter in<br />

schwierigen Situationen, sei es,dass sie<br />

in Bedrängnis geraten sind oder dass<br />

ihre Amtszeit abgelaufen ist und ein<br />

Coaching ihnen helfen kann, den<br />

nächsten beruflichen Schritt gut zu<br />

planen und zu machen.<br />

Anderes Thema: Vor etwas mehr als<br />

zehn Jahren hat die Schweizerische<br />

Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren<br />

(EDK) das Projekt «Die Sekundarstufe<br />

II hat Zukunft» lanciert, um<br />

die Durchlässigkeit zwischen den Ausbildungswegen<br />

zu erhöhen. Was ist der<br />

Stand?<br />

Die Durchlässigkeit ist mit dem neuen<br />

Berufsbildungsgesetz Realität geworden,<br />

das seit Anfang 2004 in Kraft ist<br />

und jetzt mit dem Einführungsgesetz<br />

auf kantonaler Ebene verankert wird.<br />

Jugendliche können sich von einer<br />

Ecke zu andern Ecke des Bildungssystems<br />

emporarbeiten, je nachdem, wie<br />

sie einsteigen, geht das etwas schneller<br />

oder langsamer.Aber die Sek II ist Realität,<br />

und das finde ich toll.<br />

Eine Folge davon war auch die Zusammenlegung<br />

der Berufsbildung und der<br />

<strong>Mittelschulen</strong> in einem Amt der <strong>Bildungsdirektion</strong><br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, dem<br />

MBA. Hat sich das bewährt?<br />

Ich bin erst ein Jahr hier, wie Sie eingangs<br />

gesagt haben, trotzdem – ich<br />

kann sagen: Wenn ein <strong>Kanton</strong> die Berufsbildung<br />

und die Sekundarstufe II<br />

strategisch und operativ führen will,<br />

braucht er ein MBA. Der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

gehörte damals zu den ersten <strong>Kanton</strong>en.<br />

Jährlich kommen neue <strong>Kanton</strong>e<br />

hinzu, die ein MBA einführen –aktuell<br />

Schaffhausen und Solothurn.<br />

Was meinen Sie mit strategisch und<br />

operativ?<br />

Strategisch heisst etwa: Durchlässigkeit<br />

erhöhen, die Bildungsbereiche<br />

nicht gegeneinander ausspielen, Stärken<br />

der jeweiligen Bildungsbereiche<br />

nutzen, den Einsatz der Ressourcen<br />

langfristig optimieren. Auch operativ<br />

macht die Zusammenlegung Sinn –in<br />

Bereichen wie Lehrpersonen anstellen,<br />

Schule führen, Finanzen oder Infrastruktur.<br />

Abgewertet wurden bei der Zusammenlegung<br />

–soist es aus Lehrerkreisen zu<br />

hören –die <strong>Mittelschulen</strong>. Der Teil Berufsbildung<br />

sei doch in Ihrem Amt übermächtig<br />

gegenüber den <strong>Mittelschulen</strong>.<br />

Das stimmt natürlich nicht.VomBudget<br />

her sind beide Bereiche etwa gleich<br />

gross. Zur Berufsbildung gehört auch<br />

die Lehraufsicht beziehungsweise die<br />

betriebliche Bildung.Wenn wir nur die<br />

beiden Schulabteilungen betrachten,<br />

sind sie ähnlich gross: Proportional zur<br />

Anzahl der Jugendlichen haben wir etwa<br />

gleich viele Mitarbeitende in beiden<br />

Abteilungen, nur dass die Berufsfachschulen<br />

viel heterogener sind. Der Rest<br />

des Amtes ist für beide Bereiche zuständig<br />

–das sind zum Beispiel Bauten,<br />

Recht oder Finanzen.<br />

Neuer Chef bedeutet zumeist auch neue<br />

Strukturen –wie bauen Sie um?<br />

Man merkt dem Amt seine noch junge<br />

Geschichte an. Es ist ständig gewachsen.<br />

Es kamen die Berufsbildung und<br />

das Mittelschulamt zusammen, dann<br />

kamen die Gesundheitsberufe, später<br />

die Hauswirtschaft hinzu. Nun kommt<br />

noch Bewegung hinein durch das neue<br />

Berufsbildungsgesetz. Im Gegensatz zu<br />

den <strong>Mittelschulen</strong>, die eine gewisse<br />

Konstanz ausstrahlen, gab und gibt es<br />

in der Berufsbildung viel Unstetes. Es<br />

ist also wichtig, die Strukturen entsprechend<br />

dem Auftrag immer wieder zu<br />

justieren und optimaler nach dem Kundennutzen<br />

auszurichten. Wenn wir gute<br />

Leistungen erbringen können für die<br />

Lehrbetriebe,aber auch die Berufsfachschulen<br />

und die <strong>Mittelschulen</strong> –dann<br />

sind wir vermutlich gut organisiert.<br />

Konkret nochmals: Was ist Ihnen als<br />

Chef des MBA wichtig?<br />

Drei Dinge: Zum einen eine effiziente<br />

und transparente Steuerung der Schulen<br />

– mit hoher Schulautonomie. Das<br />

Motto heisst hier:soviel Steuerung wie<br />

nötig, so wenig wie möglich. Aber das<br />

braucht eine gute Andockstelle,und wir<br />

dürfen eben nur Aufträge ins System<br />

geben, wenn eindeutig Mehrwert entsteht.<br />

Die zentralen Ansprechpartner<br />

sind hier die Abteilung Berufsfachschulen<br />

und Weiterbildung und die Abteilung<br />

<strong>Mittelschulen</strong>. Zum andern:<br />

Wichtig ist Unterstützung der Lernenden<br />

in Lehrbetrieben und in der Wirtschaft<br />

durch eine wirtschaftsorientierte<br />

Abteilung –die Abteilung betriebliche<br />

Bildung.<br />

Und der letzte Punkt?<br />

Betrifft die Ressourcen- und Dienstleistungseinheiten<br />

mit Bauten, Personal,<br />

Recht, Finanzen für den Support,<br />

die effizient und kostenorientiert sein<br />

soll. Ich stelle mir vor, dass wir damit<br />

eine Struktur haben, die jeder Einheit<br />

ihre Eigenheiten lässt. Wir haben zudem<br />

eine Geschäftsleitung, die das Amt<br />

in Hinblick auf eine optimale Steuerung<br />

der Sekundarstufe II führt.<br />

Schlussfrage: Zum 10-Jahr-Jubiläum<br />

MBA haben Sie als sympathische Geste<br />

Honig verschenkt. Weshalb gerade Honig?<br />

Es war einfach ein Geschenk, und einem<br />

geschenkten Gaul schaut man bekanntlich<br />

nicht ins Maul. Ich habe Honig<br />

ohne jeden Hintergedanken verschenkt.<br />

–Wenn Sie aber die Frage mir<br />

als Agronomen stellen, dann kann ich<br />

Ihnen noch eine andere Antwort geben:<br />

Honig heisst: hoher Nährwert, gesund<br />

und grosser Genuss. Mindestens so interessant<br />

wie das Produkt ist aber auch<br />

die Biene. Sie verkörpert Nachhaltigkeit,<br />

Ökologie,Kooperation, weil es eine<br />

sehr enge Zusammenarbeit gibt innerhalb<br />

eines Bienenvolkes, wie auch zwischen<br />

Biene und Umwelt. Nicht zuletzt<br />

leistet die Biene enorm viel. Insofern<br />

widerspiegeln Honig und Biene auch<br />

ein wenig meine Werthaltung.<br />

Zur Person<br />

Der 1962 geborene Marc Kummer ist<br />

seit Mai 2007 Amtschef des Mittelschulund<br />

Berufsbildungsamts des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong>. Vorher war er Direktor der Landwirtschaftlichen<br />

Schule Strickhof in<br />

Lindau. Marc Kummer hat ursprünglich<br />

eine kaufmännische Lehre absolviert,<br />

anschliessend die Matura nachgeholt<br />

und sich an der ETH zum Agronomen<br />

ausbilden lassen. Er hat zusätzlich ein<br />

Nachdiplomstudium in Betriebwirtschaft<br />

und die Ausbildung zum Lehrer in<br />

Agrarwissenschaften absolviert.<br />

36 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Mittelschule<br />

Gymnasiasten lassen die Punkte tanzen<br />

Ein Kernstück des 175-Jahr-Jubiläums<br />

der <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong> ist die Bildungsmeile.<br />

Die 21 Schulen präsentieren<br />

sich Ende September drei Tage<br />

lang in der Stadt <strong>Zürich</strong>. Ein solches<br />

Grossereignis braucht ein Plakat. Entworfen<br />

hat es eine Schülerin des Liceo<br />

Artistico.<br />

Text: Andreas Minder<br />

Foto: Daniel auf der Mauer<br />

Graue und rote Kugeln ziehen vorbei.<br />

Sie fliegen dem Horizont entgegen, lassen<br />

ihn hinter sich und verlieren sich<br />

als winzige Punkte in der Ferne. «Bildungsmeile»<br />

steht im blauen Himmel<br />

über den Kugeln. Dieses Plakatbild<br />

klebt seit dem 18. August in hundertfacher<br />

Ausführung an Haltestellen, Läden<br />

und Reklamewänden im ganzen<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>. Es wird auf Zehntausende<br />

von Flyern gedruckt, es wird –in<br />

animierter Form – über die grossen<br />

E-Boards im Hauptbahnhof,amStadelhofen<br />

und im Bahnhof Enge flimmern.<br />

Möglichst viele Menschen sollen es sehen<br />

und die Bildungsmeile besuchen.<br />

Die Bildungsmeile ist eine Wegstrecke<br />

entlang der Limmat inmitten der Stadt<br />

<strong>Zürich</strong>. Während dreier Tage im September<br />

(24.–26.) zeigen dort Lehrpersonen<br />

zusammen mit ihren Klassen<br />

Besuchern und Passanten, wie heute<br />

Bildung in den Gymnasien und den<br />

Handels-, Informatik- und Fachmittelschulen<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> stattfindet.<br />

Das Plakat, das auf die Veranstaltung<br />

hinweist, hat Charlotte Lambert<br />

gestaltet. Die ausgefuchste Grafikerin<br />

einer angesagten Werbeagentur? Mitnichten.<br />

Charlotte Lambert ist 19-jährig<br />

und besucht die Klasse 4b des Liceo<br />

Artistico in <strong>Zürich</strong>. Über sechs Wochen<br />

lang hat sie während des Zeichenunterrichts<br />

an ihrem Plakat gearbeitet.<br />

Insgesamt 16 Schülerinnen und<br />

Schüler präsentierten am Schluss Mitte<br />

Juli einer achtköpfigen Jury ein oder<br />

zwei Plakate.<br />

Qual der Wahl<br />

«Die Auswahl fiel uns sehr schwer»,<br />

sagt Jury-Mitglied Aurelio Soldini, der<br />

das Projektteam «175 Jahre <strong>Zürcher</strong><br />

<strong>Mittelschulen</strong>» vertrat. «Wir waren von<br />

den Plakaten der jungen Künstler<br />

höchst positiv überrascht. Es hatte einen<br />

Haufen supergute Vorschläge.»<br />

Bernhard Giger ist einer von zwei Lehrern,<br />

die die Klasse bei der Herstellung<br />

der Plakate unterstützten. Auch er freut<br />

sich über die hohe Qualität der Arbeiten.<br />

Den hohen technischen Stand<br />

führt er darauf zurück, dass die Schülerinnen<br />

und Schüler regelmässig mit<br />

Photoshop und verschiedenen Grafikprogrammen<br />

arbeiten. Wasdas Inhaltliche<br />

anbelangt, hätten sie ebenfalls auf<br />

Bekanntes aufbauen können. «Sie sind<br />

Die Siegerin des Plakatwettbewerbs, Charlotte Lambert, vor einem imposanten Gemälde im Liceo Artistico.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 37


Mittelschule<br />

gewohnt, Bilder herzustellen, die Aussagen<br />

produzieren», sagt Bernhard Giger.<br />

Die Herausforderung habe beim<br />

Auftrag für die Bildungsmeile darin bestanden,<br />

Bild und Text zusammenzubringen.<br />

«Das war eine neue und wertvolle<br />

Erfahrung.»<br />

Eine Aussage, die die Siegerin<br />

Charlotte Lambert nur bestätigen kann.<br />

«Ich hatte zuerst das Bild», sagt sie.Die<br />

wandernden Punkte,die einen Wegbeschreiben,<br />

den Bildungsweg, die Bildungsmeile.<br />

Und die horizontale Linie,<br />

die nicht nur für den geografischen,<br />

sondern auch für den geistigen Horizont<br />

steht. «Es war für mich schwierig,<br />

anschliessend den Text in dieses Bild<br />

einzufügen.»<br />

bringt ihr Ehre –und noch «irgendeine<br />

andere Anerkennung», wie Aurelio Soldini<br />

vom Projektteam 175 Jahre <strong>Zürcher</strong><br />

<strong>Mittelschulen</strong> versichert. Was es<br />

sein wird, ist noch unklar.<br />

Mehr dazu<br />

Die Veranstaltungen auf der Bildungsmeile<br />

finden vom 24. bis am 26. September 2008<br />

statt. Weitere Informationen unter<br />

www.dieweltverstehen.ch<br />

Die Vorgaben<br />

Der Text war eine der Vorgaben, die die<br />

Jugendlichen zu beachten hatten. Er<br />

musste vorkommen, und zwar möglichst<br />

lesbar. Eine zweite Vorgabe war<br />

das Jubiläums-Logo: 21 vertikale, sich<br />

gegen unten verjüngende Punktreihen.<br />

Punkte oder Punktraster sind auf allen<br />

Plakaten zu sehen. Mal als prägendes,<br />

zentrales Element, mal als Hintergrund,<br />

mal verfremdet zu Tintenklecksen oder<br />

Scrabble-Steinen. Lehrer Bernhard Giger<br />

stellt fest, dass sich die Entwürfe,so<br />

unterschiedlich sie sind, grob in zwei<br />

Gruppen unterteilen lassen: in grafisch-plakative,<br />

wie jener von Charlotte<br />

Lambert, und in räumlich-bildhafte.Einer<br />

der Schüler, Léo Pittoni, setzte grafisch<br />

einen Massstab ins Bild. Das Lineal<br />

sei einerseits Symbol für die Schule,<br />

anderseits könne man auf ihm eine<br />

Strecke ablesen, womit der Bezug zur<br />

Bildungsmeile gegeben sei. Und weil<br />

nicht zu sehen ist, was die Masseinheit<br />

ist, könnte es auch ein Zeitstrahl sein.<br />

So sind auch die 175 Jahre Mittelschule,<br />

die Vergangenheit und die Zukunft abgebildet.<br />

«Es war eine spannende Arbeit»,<br />

sagt Léo Pittoni. Man habe viel<br />

Freiheit gehabt und sich doch einfühlen<br />

müssen, in das, was die Auftraggeber<br />

wollten. Dass alles am Computer<br />

habe gemacht werden müssen, sei ihm<br />

entgegengekommen: «Es ist mein bevorzugtes<br />

Arbeitsinstrument.»<br />

Charlotte Lambert dagegen bevorzugt<br />

das «richtige» Malen. Dennoch hat<br />

sie mit ihrem Bildvorschlag gesiegt. Er<br />

Siegerplakat: Punkte und Text optimal angeordnet<br />

Liceo Artistico: Ein Unikum<br />

unter den <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong><br />

Das Liceo Artistico ist in mancher Hinsicht eine spezielle Mittelschule und passt doch<br />

in den Rahmen des schweizerischen Schulsystems. Es ist ein öffentliches Gymnasium<br />

mit musischem und sprachlichem Profil. Die Zulassungsbedingungen sind vergleichbar<br />

mit denjenigen anderer Gymnasien und das Maturazeugnis berechtigt zum Studium<br />

an allen Fakultäten in der Schweiz.<br />

Zu den Besonderheiten: Das Liceo wird vom <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> gemeinsam mit der Republik<br />

Italien geführt. Deshalb ist die erste Fremdsprache Italienisch. Wobei der Begriff<br />

Fremdsprache für einen Viertel der Schülerinnen und Schüler die Sache nicht ganz trifft:<br />

Sie sind italienischer Herkunft. Im ersten Schuljahr gibt es sieben Wochenstunden<br />

Italienisch. Jedes Jahr werden Studienwochen in Italien durchgeführt. Mathematik, Biologie<br />

und je nach Muttersprache der Lehrperson auch Kunstfächer werden auf Italienisch<br />

unterrichtet. Aufgrund dieses Immersionsunterricht ist der Abschluss am Liceo als<br />

zweisprachige Maturität anerkannt. Er ermöglicht das Studium an den Universitäten und<br />

Kunstakademien Italiens.<br />

Jury-Mitglied und Zeichenlehrer: Bernhard Giger<br />

Prägender Schwerpunkt der Ausbildung ist das bildnerische Gestalten. Über die ganzen<br />

fünf Jahre sind neun Wochenstunden diesem Bereich gewidmet, aufgeteilt in drei Teilfächer:<br />

Pittoriche (Zeichnung/Malerei), Geometriche (konstruktiv-projektives Zeichnen)<br />

Plastiche (Plastisches Gestalten). Dazu kommt eine Wochenstunde Kunstgeschichte.<br />

Auch die Informatik ist stark mit bildnerischem Gestalten verbunden: Die Schülerinnen<br />

und Schüler lernen verschiedenste Grafik- und 3D-Gestaltungsprogramme anwenden.<br />

Die dritte Besonderheit ist das Schulgebäude. Die Villa Dem Schönen am Parkring 30,<br />

ganz in der Nähe des Bahnhofs Enge, wurde 1898/99 erbaut. Der Bauherr Adolf Friedrich<br />

Hommel liess es zu Beginn des 20. Jahrhunderts erweitern, um Platz zu schaffen für<br />

seine umfangreiche Kunstsammlung. 1963 kaufte der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> die Villa. Er wollte sie<br />

abbrechen um am gleichen Ort das Staatsarchiv errichten. Stattdessen wurde das<br />

Gebäude vorübergehend als Erweiterung für die benachbarte <strong>Kanton</strong>sschule Freudenberg<br />

hergerichtet. Danach wurde der prächtige Bau unter der Leitung der Architektin Tilla Theus<br />

renoviert. 1986 beschloss der Erziehungsrat, zusammen mit dem italienischen Staat,<br />

ein Liceo Artistico zu gründen. Am 21.August 1989 nahm die Schule ihren Betrieb auf. Es<br />

werden pro Jahrgang zwei Klassen mit bis zu 24 Schülerinnen und Schülern geführt.<br />

38 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Mittelschule<br />

Das Programm zum runden Geburtstag<br />

Vom 24. bis zum 26. September 2008<br />

<strong>feiern</strong> die <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong> ihr<br />

175-Jahr-Jubiläum mit zahlreichen Aktivitäten:<br />

Diese sollen einen Einblick in<br />

die Schule von heute geben und ein<br />

breites Bildungsspektrum vermitteln.<br />

Text: Projektteam <strong>Mittelschulen</strong><br />

Die dreitägige Jubiläumsfeier steht unter<br />

dem Motto «Schule in der Öffentlichkeit<br />

–Öffentlichkeit in der Schule».<br />

Während die zentralen Aktivitäten mitten<br />

in <strong>Zürich</strong> und Winterthur stattfinden,<br />

<strong>feiern</strong> die Schulen den grossen<br />

Geburtstag mit einer Reihe von dezentralen<br />

Schulanlässen. Im Mittelpunkt<br />

des Jubiläums steht die <strong>Zürcher</strong> Bildungsmeile.<br />

Diese zieht sich vom Rathauscafé<br />

aus der Limmat entlang über den Bürkliplatz<br />

bis hin zum General-Guisan-<br />

Quai und ist jeweils von 11bis 19 Uhr<br />

geöffnet. In verschiedenen Zelten erhalten<br />

die Besucher einen vertieften<br />

Einblick in die Welt der <strong>Mittelschulen</strong><br />

und lernen insgesamt 18 Fächer und<br />

vier überfachliche Themen näher kennen.<br />

«Wir wollen die Besucher animieren,<br />

sich mit unseren Themen auseinanderzusetzen»,<br />

sagt Nicole Brockhaus-Soldenhoff<br />

vom Projektteam, «sei<br />

es in Kunstgeschichte-Führungen, beim<br />

Sezieren in der Biologie, imLösen von<br />

mathematischen Rätseln, in der Orientierung<br />

in einer Welt auf Karten, beim<br />

Verfassen vonTexten nach Anleitungen<br />

in der Schreibwerkstatt und vielem<br />

mehr.»<br />

Das Angebot ist so bunt wie die<br />

<strong>Mittelschulen</strong> selber –auf www.dieweltverstehen.ch<br />

kann sich jeder Besucher<br />

aus der Vielfalt der Angebote seinen<br />

persönlichen Stundenplan zusammenstellen.<br />

Reichhaltiges Rahmenprogramm<br />

Die Bildungsmeile trägt die Schule aktiv<br />

in die Öffentlichkeit. Mit Präsentationen,<br />

Führungen und Unterrichtsstunden<br />

in der Stadt –und einem Bildungstram,<br />

das immer zur vollen Stunde<br />

von 11bis 18 Uhr beim Pestalozzi-<br />

Denkmal in der Bahnhofstrasse startet<br />

und der Bildungsmeile entlangfährt.<br />

Hier,imrollenden Klassenzimmer,werden<br />

die Passagiere von Spezialisten aus<br />

den <strong>Mittelschulen</strong> unterrichtet und erhalten<br />

so Gelegenheit, ihren Wissensstand<br />

in verschiedenen Fächern im<br />

Lauf einer Kurzlektion aufzufrischen.<br />

Parallel zur Bildungsmeile in <strong>Zürich</strong><br />

findet in Winterthur das Jubiläumsfest<br />

«Gymi uf de Gass» statt. Es<br />

wird organisiert von den <strong>Kanton</strong>sschulen<br />

Büelrain, Im Lee und Rychenberg<br />

und zeigt eindrücklich, wie vielfältig<br />

und weit verzweigt die <strong>Zürcher</strong> Bildungslandschaft<br />

ist.<br />

Höhepunkt am Freitag<br />

Am Freitag findet das gemeinsame Fest<br />

der <strong>Mittelschulen</strong> seinen Höhepunkt in<br />

der «Welt im Zelt»: Am Vormittag veranstalten<br />

unsere Partner – die ZKB, das<br />

EKZ, der Tages-Anzeiger und der ZVV<br />

(gemeinsam mit der VBZ) –einen Workshop<br />

für Schüler und Lehrpersonen zum<br />

Thema Nachhaltigkeit. Um 12 Uhr startet<br />

das Nachmittagsprogramm mit ei-<br />

Programm<br />

nem Mittagskonzert, den «Noten im<br />

Zelt». Dabei führt der Chor der Fachschaften<br />

Musik aller <strong>Kanton</strong>sschulen die<br />

«Grosse Pause» auf –ein Stück, das extra<br />

für das Jubiläum komponiert wurde.Um<br />

14 Uhr zeigen fünf Maturanden, was ihre<br />

Maturitätsarbeiten auszeichnet –alle<br />

fünf Arbeiten wurden im Stadthaus <strong>Zürich</strong><br />

ausgestellt und prämiert. Um 16.15<br />

Uhr schliesslich folgt mit dem «Gespräch<br />

im Zelt» eine Diskussion zur Frage,<br />

obBildung überhaupt planbar ist –<br />

Frau Regierungsrätin Aeppli stellt sich<br />

mit ihren Gästen den Visionen einer nahenden<br />

Zukunft und äussert sich dazu,<br />

wie die Schule von heute sein muss,um<br />

die Generation von morgen auf das Leben<br />

vorzubereiten.<br />

Zwischen den Blöcken finden in<br />

guter Zirkustradition kurze Aufführungen<br />

aus den <strong>Mittelschulen</strong> statt.<br />

Details und persönlicher Stundenplan auf www.dieweltverstehen.ch<br />

Die dreitägige Jubiläumsfeier endet<br />

mit einem grossen Openairkonzert für<br />

Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen<br />

mit Schulbands,DJs sowie einem<br />

Galadiner für Ehrengäste und<br />

Sponsoringpartner des Jubiläums.<br />

Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

24. September 25. September 26. September<br />

<strong>Zürich</strong> 11 bis 19 Uhr 11 bis 19 Uhr 11 bis 19 Uhr<br />

Limmatquai, Bürkliplatz Bildungsmeile Bildungsmeile Bildungsmeile<br />

Winterthur<br />

Nachmittags<br />

Altstadt<br />

Gymi uf de Gass<br />

<strong>Zürich</strong> 11 bis 18 Uhr 11 bis 18 Uhr 11 bis 18 Uhr<br />

Pestalozzi-Denkmal Bildungstram Bildungstram Bildungstram<br />

Abfahrt jede volle Stunde Abfahrt jede volle Stunde Abfahrt jede volle Stunde<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Vormittags:<br />

Sechseläutenwiese:<br />

Workshop Nachhaltigkeit<br />

Zirkus Monti<br />

12 Uhr<br />

Noten im Zelt: Mittagskonzert<br />

14 Uhr<br />

Arbeiten im Zelt:<br />

Maturitätsarbeiten<br />

16.15 Uhr<br />

Gespräche im Zelt:<br />

Ist Bildung planbar?<br />

Dazwischen:<br />

Mittelschulluft:<br />

Kurzbeiträge aus<br />

dem Schulalltag<br />

<strong>Zürich</strong><br />

15.00 bis 22.30 Uhr<br />

Albisgütli<br />

Openair-Konzert<br />

Bülach, Dübendorf, Jubiläumsprogramm Jubiläumsprogramm<br />

Wetzikon, Winterthur, der einzelnen Schulen der einzelnen Schulen<br />

Urdorf, <strong>Zürich</strong><br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 39


Mittelschule<br />

Förderpreis<br />

«Fremdsprachenwerkstatt» der<br />

<strong>Kanton</strong>sschule Hohe Promenade<br />

ausgezeichnet<br />

Unter dem Motto «Fremdsprachen<br />

sind nicht fremd» hat ein Team von<br />

Lehrpersonen und Schülern der <strong>Kanton</strong>sschule<br />

Hohe Promenade unter<br />

Leitung der Romanistin Sara Alloatti<br />

das E-Learning-Portal www.fremdsprachenwerkstatt.ch<br />

entwickelt. Die<br />

Oertli-Stiftung, deren Hauptziel die<br />

Förderung des Brückenschlags zwischen<br />

den Sprachregionen der<br />

Schweiz ist, hat das Projekt nun mit einem<br />

Förderpreis in der Höhe von<br />

15 000 Franken ausgezeichnet. Die Stiftung<br />

sieht darin eine «aussergewöhnliche<br />

Leistung zur Förderung der Mehrsprachigkeit<br />

in der Schweiz».<br />

Die Fremdsprachenwerkstatt versteht<br />

sich als Lehr- und Lernmittel,das<br />

nicht nur Sprachkenntnisse, sondern<br />

ein vertieftes Sprachbewusstsein vermitteln<br />

soll. Sie stellt Bezüge zwischen<br />

den Sprachen her und regt zum Nachdenken<br />

darüber an, wie Sprachen aufgebaut<br />

sind, wie man sie lernt oder wie<br />

sie sich entwickeln. Die Fremdsprachenwerkstatt<br />

enthält acht Module,unterteilt<br />

in 26 Unterrichtseinheiten mit<br />

didaktischemMaterial für bis zu 70 Unterrichtsstunden.<br />

Die Einheiten sind<br />

thematisch geordnet, lassen sich aber<br />

frei kombinieren und können ebenso<br />

für den Unterricht wie für das individuelle<br />

Lernen von Schülerinnen und<br />

Schülern genutzt werden. Alle Materialien<br />

eignen sich für die Gymnasialstufe,<br />

einige auch für die Sekundarstufe oder<br />

die Hochschule.<br />

Das E-Learning-Portal www.fremdsprachenwerkstatt.ch<br />

der <strong>Kanton</strong>sschule Hohe Promenade<br />

thematisiert auch das Sprachenlernen.<br />

Der neue LKM-Vorstand (von links nach rechts): Rolf Bosshard (Aktuar), Martin Lüscher (Präsident),<br />

Marcel Meyer (Vizepräsident).<br />

Ordentliche Delegiertenversammlung<br />

Lehrpersonenkonferenz der <strong>Mittelschulen</strong><br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> (LKM)<br />

An der ordentlichen Delegiertenversammlung<br />

(DV) der LKM Anfang Juli<br />

2008 in der <strong>Kanton</strong>sschule Stadelhofen<br />

war vor allem das Projekt «Organisation<br />

und Führung der <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong>»<br />

Thema. Laut Medienmitteilung<br />

des LKM äusserten sich die Delegierten<br />

darin klar für gezielte Entlastungsmassnahmen<br />

und zusätzliche<br />

personelle Ressourcen für die Schulleitungen.<br />

Ebenso verlangten sie eine<br />

Aufwertung der Funktion der Klassenlehrperson.<br />

Dagegen haben sie sich<br />

deutlich gegen eine zusätzliche Hierarchisierung<br />

durch Umfunktionieren der<br />

Fachvorstände zu Vorgesetzten ausgesprochen.<br />

Dezidiert abgelehnt wurde<br />

auch jegliche Form von Arbeitszeiterfassung,<br />

wie sie zum Beispiel der Entwurf<br />

«Berufsauftrag für die Volksschule»<br />

vorsieht. Im Weiteren wurde an der<br />

DV ein neuer Vorstand gewählt. Nach<br />

zwei Jahren tritt im September der Präsident<br />

Markus Späth turnusgemäss zurück.<br />

Das Präsidium wird neu vom aktuellen<br />

Vizepräsidenten Martin Lüscher,<br />

KSEnge übernommen. Das frei<br />

werdende Amt des Vizepräsidenten bekleidet<br />

neu Marcel Meyer von der KZO<br />

und Rolf Bosshard, KS Birch, bleibt<br />

weiterhin Aktuar.<br />

Zum Thema «Lehrermangel an den<br />

<strong>Mittelschulen</strong>» diskutierten im Anschluss<br />

an die Geschäfte der DV unter<br />

der Leitung von Markus Späth der Präsident<br />

der kantonsrätlichen Bildungskommission,<br />

Samuel Ramseyer, Marc<br />

Kummer, Chef MBA, und Felix Angst,<br />

Präsident der SLK.<br />

Personelles<br />

Mutationen in den Schulleitungen<br />

Der Regierungsrat hat auf Beginn des<br />

Schuljahres 2008/09 nachstehende Wahlen<br />

vorgenommen:<br />

– <strong>Kanton</strong>sschule <strong>Zürich</strong>er Oberland: Dr.<br />

Thomas Kradolfer, Mittelschullehrperson<br />

mbA für Chemie,als Prorektor.<br />

Er tritt die Nachfolge von Prof.Dr. Verena<br />

Meier Kruker an, die auf Ende<br />

des Frühlingssemesters 2008 von ihrem<br />

Amt als Prorektorin zurücktritt.<br />

– <strong>Kanton</strong>sschule Hottingen <strong>Zürich</strong>:<br />

Hans Samuel Suter, Mittelschullehrperson<br />

mbA für Turnen und Sport,<br />

als Prorektor. Ertritt die Nachfolge<br />

von Prof.Dr. Peter Stalder an, der auf<br />

Beginn des Schuljahres 2008/09 das<br />

Amt als Rektor übernimmt.<br />

40 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Berufsbildung<br />

Sollen Firmen ohne Lehrlinge die<br />

Kosten der Lehrbetriebe mittragen?<br />

Ende September stimmen die <strong>Zürcher</strong>innen und <strong>Zürcher</strong> über den <strong>Kanton</strong>alen Berufsbildungsfonds<br />

ab. Damit sollen sich künftig auch Betriebe ohne Lehrlinge an den Kosten der Berufsbildung<br />

beteiligen. Im Pro und Kontra äussern sich dazu die beiden <strong>Kanton</strong>sräte Ralf Margreiter (Grüne) und<br />

Martin Arnold (SVP).<br />

Zur Person<br />

Ralf Margreiter ist <strong>Kanton</strong>srat der Grünen<br />

und Ressortleiter Jugend- und<br />

Lehrlingsfragen beim Kaufmännischen<br />

Verband Schweiz.<br />

Ralf Margreiter: Pro<br />

Lehrstellensuche: Keine Chance für Maria?<br />

Maria leidet. Sie hat eben die Schule abgeschlossen<br />

–ohne Perspektive. Maria<br />

leidet doppelt: Sie trägt einen Familiennamen,<br />

der ihr bei der Lehrstellensuche<br />

nicht gerade hilft. Auch ist der Lehrstellenmarkt<br />

seit Jahren ausgetrocknet. Zu<br />

wenig Angebote, keine Chance für Maria.<br />

Obwohl sie eine gute Schülerin war.<br />

Die <strong>Zürcher</strong> Abstimmung über den<br />

Berufsbildungsfonds am 28. September<br />

ändert am Handicap von Marias Herkunft<br />

nichts.Aber am Lehrstellenangebot.<br />

Heute bietet nur noch jeder sechste<br />

Betrieb Lehrstellen an. Alle übrigen<br />

profitieren von dieser Ausbildungstätigkeit.<br />

Als Trittbrettfahrer, die sich<br />

nicht an der Aufgabe der Wirtschaft für<br />

die Ausbildung des eigenen Berufsnachwuchses<br />

beteiligen. Und die Maria<br />

keine Chance bieten.<br />

Der Berufsbildungsfonds sorgt dafür,dass<br />

die Ausbildungsverantwortung<br />

auf breitere Schultern verteilt wird. Betriebe<br />

ohne Lehrstellen leisten eine<br />

Förderabgabe in diesen Fonds. Betriebe<br />

mit Lehrstellen werden damit unterstützt<br />

und entlastet. Ein einfaches,<br />

transparentes und schlankes System,<br />

um mehr Lehrstellen zu schaffen. Ein<br />

bewährtes Prinzip, wie es die Wirtschaft<br />

mit diversen Branchenfonds bereits<br />

eingeführt hat.<br />

Gegner monieren, eine «Lehrstellensteuer»<br />

werde eingeführt. Sie verkennen<br />

die Funktion des Berufsbildungsfonds.<br />

Er leistet dort Unterstützung,<br />

wo der Markt versagt. Und es ist<br />

nicht der Staat, sondern es ist die Wirtschaft<br />

selbst, die über die bestmögliche<br />

Verwendung der Fondsmittel entscheidet.<br />

Die Wirtschaft weiss am besten,<br />

was Not tut. Auch verkennen die Gegner<br />

die Dringlichkeit, Maria und mehreren<br />

tausend weiteren Jugendlichen<br />

eine Perspektive zu bieten. Denn so<br />

viele Schulabgängerinnen und -abgänger<br />

pro Jahr bleiben ohne die ersehnte<br />

Lehrstelle.<br />

Weretwas gegen Orientierungslosigkeit,<br />

Desintegration und vielleicht<br />

auch Jugendgewalt unternehmen will,<br />

muss Lehrstellen schaffen. Der Berufsbildungsfonds<br />

ist seit Langem die beste<br />

Gelegenheit dafür. Darum verdient er<br />

ein überzeugtes Ja an der Urne. Maria<br />

dankt dafür. Und ebenso die vielen<br />

Lehrbetriebe,die seit Jahr und TagAusbildung<br />

und Integration in der Wirtschaft<br />

bieten, aber zunehmend allein<br />

gelassen werden.<br />

42 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Berufsbildung<br />

Abstimmung zum<br />

Berufsbildungsfonds<br />

Am Abstimmungswochenende vom<br />

28. September 2008 stimmt das <strong>Zürcher</strong><br />

Stimmvolk über das Einführungsgesetz<br />

zum Berufsbildungsgesetz (EG) ab.<br />

Umstrittener Punkt dabei ist die Schaffung<br />

eines <strong>Kanton</strong>alen Berufsbildungsfonds<br />

(siehe Pro und Kontra). Dessen<br />

Hauptziele sind:<br />

– Die Kosten der Berufsbildung der<br />

einzelnen Ausbildungsbetriebe zu<br />

senken, indem alle Betriebe im<br />

<strong>Kanton</strong> an den Kosten beteiligt<br />

werden;<br />

– Betriebe, die Lernende ausbilden,<br />

zu unterstützen;<br />

– innovative Massnahmen im Bereich<br />

der beruflichen Grundbildung zu<br />

fördern;<br />

– dort Impulse zu setzen, wo das die<br />

branchenmässig ausgerichteten<br />

Berufsbildungsfonds gemäss Art. 60<br />

des Bundesgesetzes über die Berufsbildung<br />

(BBG) nicht vermögen.<br />

Der Beitrag eines Arbeitgebers soll<br />

danach höchstens ein Promille der AHVpflichtigen<br />

Lohnsumme betragen. Bei<br />

einem Jungunternehmer zum Beispiel, der<br />

pro Jahr 100000 Franken Lohnsumme<br />

ausbezahlt, ist es eine Abgabe von<br />

höchstens 100 Franken. <strong>Kanton</strong>ale Fonds<br />

gibt es inzwischen in den <strong>Kanton</strong>en Genf,<br />

Freiburg, Wallis, Jura und Neuenburg.<br />

Zur Person<br />

Martin Arnold ist <strong>Kanton</strong>srat der SVP<br />

und Geschäftsführer des <strong>Kanton</strong>alen<br />

Gewerbeverbands <strong>Zürich</strong>.<br />

Martin Arnold: Kontra<br />

Bürokratie statt Lehrstellen<br />

Gewiss: Es erscheint stossend, dass viele<br />

Betriebe sich in der beruflichen<br />

Grundbildung nicht engagieren und<br />

keine Lehrstellen anbieten. Die Idee jedoch,<br />

diesem Zustand mit einer neuen<br />

Abgabe beizukommen, ist absurd, ja sie<br />

ist sogar geeignet, das Gegenteil dessen<br />

zu bewirken, was beabsichtigt ist. Wer<br />

sich mit einer kleinen Abgabe von der<br />

moralischen Verpflichtung zur Ausbildung<br />

junger Leute freikaufen kann,<br />

wird schnell eine Anspruchshaltung<br />

entwickeln.<br />

Im Vergleich zum möglichen Nutzen<br />

ist der administrative Aufwand sowohl<br />

für die Verwaltung wie auch für<br />

die Betriebe unverhältnismässig. Rund<br />

70'000 Betriebe müssten jährlich beurteilt<br />

und überprüft werden. Unklar ist<br />

zudem, wer in den Fonds einzahlen<br />

müsste.Wird ein Betrieb für eine unbesetzte<br />

Lehrstelle zahlungspflichtig?<br />

Sind Praktikumsplätze gleichwertig?<br />

Waspassiert bei einem Lehrabbruch?<br />

Wie werden die unterschiedlichen Betriebsgrössen<br />

behandelt? Werlegt nach<br />

welchen Kriterien fest, pro wie viele<br />

Mitarbeitende eine Lehrstelle geschaffen<br />

werden muss?<br />

Offen ist zudem, wie die Mittel aus<br />

dem Fonds verwendet werden sollen.<br />

Kommen sie tatsächlich den ausbildenden<br />

Betrieben zugute oder versickern<br />

sie in der aufwendigen Fondsverwaltung<br />

und in pädagogisch zwar<br />

interessanten, aber praktisch unnützen<br />

Projekten? Vonbeidem gibt es bereits<br />

genug: weder ein neuer Verwaltungsapparat<br />

noch weitere «innovative»<br />

Projekte braucht die Bildung.Nützen<br />

würden vielmehr Vereinfachungen<br />

in der Lehrlingsadministration<br />

und die verbesserte Zusammenarbeit<br />

aller Partner an der Nahtstelle Schu-<br />

le/berufliche Grundbildung. Dazu<br />

braucht es aber keinen neuen Fonds –<br />

gesunder Menschenverstand würde<br />

genügen.<br />

Tatsache ist zudem, dass aufgrund<br />

der demografischen Entwicklung ein<br />

Lehrlingsmangel absehbar ist. Zwischen<br />

sinkender Schulabgängerquote<br />

und steigender Maturandenquote werden<br />

es die Betriebe schwer haben, genügend<br />

Jugendliche zur Nachwuchssicherung<br />

ausbilden zu können. Dies<br />

wird auch ein Fonds nicht verhindern<br />

können –erist unnötig und deshalb abzulehnen.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 43


Berufsbildung<br />

Eventuell Maurer? Oder doch nicht? Wer sich in der Schulzeit für keinen Beruf entscheiden kann, dem hilft ein Brückenangebot weiter. Bild: www.berufsmesse.ch<br />

Rahmenlehrplan für das Berufsvorbereitungsjahr<br />

Mit einem Rahmenlehrplan will der<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> die Vielfalt der Brückenangebote<br />

ordnen. In zwei Berufswahlschulen<br />

wird der neue Erlass im<br />

kommenden Schuljahr getestet.<br />

Text: Andreas Minder<br />

Der Schritt von der Schule in die Arbeitswelt<br />

fällt nicht allen jungen Menschen<br />

leicht: Einige können sich nicht<br />

für einen Beruf entscheiden, andere<br />

finden keine Lehrstelle und ausländische<br />

Jugendlich kennen Sprache und<br />

Kultur ihrer neuen Heimat teilweise<br />

noch zu wenig gut. Seit Jahren erleichtern<br />

Brückenangebote den Übertritt in<br />

die Berufsbildung: 10. Schuljahr, Integrationskurs,Werkjahr,hauswirtschaftlicher<br />

Jahreskurs,Vorlehre und ähnlich<br />

heissen die Angebote. Sie werden im<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> jährlich von rund 2000<br />

Jugendlichen besucht.<br />

Mit dem Einführungsgesetz zum<br />

eidgenössischen Berufsbildungsgesetz<br />

will der <strong>Kanton</strong> das Angebot neu ordnen<br />

und übersichtlicher gestalten.<br />

Künftig läuft alles unter dem Namen<br />

Berufsvorbereitungsjahr, wobei drei<br />

Typen unterschieden werden:<br />

– Der berufswahlorientierte Angebotstyp<br />

richtet sich an Jugendliche, die<br />

sich noch für keinen Beruf entschieden<br />

haben. Sie werden bei der Wahl<br />

des passenden Berufs unterstützt.<br />

Zudem arbeiten sie an ihrer Berufsreife:<br />

Schulische, soziale oder persönliche<br />

Qualitäten, die die Arbeitswelt<br />

verlangt, werden individuell gefördert.<br />

– Der berufsfeldorientierte Angebotstyp<br />

eignet sich für Jugendliche, die<br />

bereits wissen, was sie wollen, aber<br />

noch keine Stelle gefunden haben<br />

oder die nötigen Voraussetzungen<br />

dafür nicht mitbringen. In Praxis<br />

und Theorie werden ihnen erste berufliche<br />

und berufskundliche Inhalte<br />

vermittelt.<br />

– Der integrationsorientierte Angebotstyp<br />

ist für ausländische Jugendliche<br />

mit Sprachschwierigkeiten gedacht.<br />

Sie lernen Deutsch, beschäftigen<br />

sich mit der Berufswahl und werden<br />

mit der schweizerischen (Arbeits-)<br />

Kultur vertraut gemacht.<br />

Diese neue Angebotsstruktur ist im<br />

Rahmenlehrplan für das Berufsvorbereitungsjahr<br />

(BVJ) festgelegt. Man geht<br />

beim Mittelschul- und Berufsbildungsamt<br />

(MBA) davon aus, dass sich die<br />

meisten bisherigen Angebote ohne<br />

grosse Schwierigkeiten den neu definierten<br />

Kategorien zuteilen lassen. An<br />

den Berufswahlschulen Bülach und<br />

Uster wird der Rahmenlehrplan BVJ im<br />

Schuljahr 2008/2009 in einer Erprobungsfassung<br />

getestet. Im Jahr darauf<br />

soll er in allen Schulen mit kantonal<br />

mitfinanzierten Berufsvorbereitungsjahren<br />

eingeführt werden.<br />

Mutationen in den Schulleitungen<br />

Gewerblich-Industrielle<br />

Berufsfachschulen<br />

Die <strong>Bildungsdirektion</strong> hat auf Beginn<br />

des Schuljahres 2008/09 folgende Anstellungen<br />

vorgenommen:<br />

– Berufsbildungszentrum Dietikon:<br />

Claudia Hug, Berufsschullehrperson<br />

mbA für allgemeinbildenden<br />

Unterricht und Sport, als Abteilungsleiterin.<br />

Auf 1.Januar 2009<br />

– Berufsfachschule Winterthur:<br />

Paul Müller, Berufsschullehrperson<br />

mbA für allgemeinbildenden Unterricht,<br />

als Rektor. Ertritt die Nachfolge<br />

von Dr. Christian Schenkel an, der<br />

per Ende Dezember 2008 in den Ruhestand<br />

tritt.<br />

44 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Berufsbildung<br />

Umweltpreise vergeben<br />

Vertiefungsarbeiten 2007/08<br />

Im Schuljahr 2007/08 fand bereits zum<br />

siebten Mal der kantonale Wettbewerb<br />

für Vertiefungsarbeiten (VA) in der Allgemeinbildung<br />

statt. Am Wettbewerb<br />

konnten Lehrlinge mit Arbeiten teilnehmen,<br />

die im Rahmen der Lehrabschlussprüfung<br />

erstellt wurden und<br />

sich mit Umweltthemen auseinandersetzten.<br />

Die Preissumme 2000 Franken<br />

wurde als Umweltpreis von der <strong>Zürcher</strong><br />

<strong>Kanton</strong>albank gestiftet.<br />

Im Schuljahr 2007/08 meldeten<br />

sich 23 Lernende aus sieben kantonalen<br />

Berufsfachschulen für den Wettbewerb<br />

an. Die Jury bewertete Ende Mai<br />

dieses Jahres 17 Einzel- und Partnerarbeiten.<br />

Gewinner ist Sascha Bertoldo,<br />

Elektromonteur an der Technischen<br />

Berufsschule <strong>Zürich</strong>, mit der Arbeit<br />

«Neue Energien für die Schweiz».<br />

Der Wettbewerb wird auch im Schuljahr<br />

2008/09 wieder stattfinden, die Ausschreibung<br />

der PLAU erfolgt nach den<br />

Sommerferien.<br />

Die weiteren Preisträgerinnen udn<br />

Preisträger sind: Adrian Calvelo, Nau-<br />

An der Prämierung vom 27. Mai 2008 anwesende Gewinnende;inder Mitte (mit Auszeichnung in der Hand)<br />

der erstplatzierte Sascha Bertoldo, Elektromonteur, TBZ. Bild: Martin Better<br />

ras Garhe und Kadir Kizilirmak, alle<br />

Schweiz. Textilfachschule; Monika Dellenbach,<br />

BS für Gestaltung <strong>Zürich</strong>; Jasmin<br />

Huwiler, Partnerarbeit mit Tanja<br />

Toffolon, Elisabeth Furrer, Partnerarbeit<br />

mit Angelina de St. Jon, Vanessa<br />

Keist, Partnerarbeit mit Krystine Wellig,<br />

alle ZAG Win-terthur; Andreas Huber,<br />

BS Amt und Limmattal; Andy Rüegg,<br />

GB Wetzikon.<br />

Hotspots<br />

Heldinnen und Helden<br />

der Weiterbildung<br />

Vom4.bis zum 14. September 2008 findet<br />

unter dem Motto «Gut zu wissen»<br />

wiederum ein nationales «Lernfestival»<br />

statt. Auch die Berufsfachschulen des<br />

<strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> mit Weiterbildungen<br />

im Angebot engagieren sich für diesen<br />

Event. Zusätzlich zu Tagen der offenen<br />

Tür publizieren sie auf diesen Zeitpunkt<br />

hin eine attraktive Broschüre mit<br />

dem Titel «Hotspots der Weiterbildung<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>».<br />

Visuelles Herzstück der Broschüre<br />

bilden 17 Porträts von Helden und Heldinnen<br />

der Weiterbildung: Frauen und<br />

Männer, die mit ihrer Begeisterung<br />

Zeugnis ablegen, dass es sich persönlich<br />

wie beruflich lohnt, in die eigene<br />

Entwicklung und den Kompetenzaufbau<br />

zu investieren.<br />

Dazu enthält die Broschüre im Sinne<br />

der «Gelben Seiten der Weiterbildung»<br />

Kurzporträts der Berufsfachschulen<br />

mit Hinweisen auf das reichhaltige<br />

Weiterbildungsangebot.<br />

Eingeführt wird die Broschüre durch<br />

ein Grusswort von Regierungsrätin<br />

Regine Aeppli. Interviews mit Ruedi<br />

Winkler, Leiter der Projektgruppe<br />

«Weiterbildung» des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>,<br />

Irene Morais, Integrationsbeauftragte<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>, und Philipp Gonon,<br />

Professor für Berufsbildung an<br />

der Universität <strong>Zürich</strong>, beleuchten das<br />

aktuelle Thema aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln. Darüber hinaus enthält<br />

die Broschüre Kurzartikel zu Lerntypen<br />

und Lernstrategien. Diese wird<br />

über das Lernfestival hinaus an den öffentlichen<br />

Berufsschulen des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Zürich</strong> aufliegen.<br />

Bei Interesse und für weitere Informationen:<br />

Serge Schwarzenbach, Bildungszentrum<br />

für Erwachsene BiZE,<br />

Riesbachstrasse 11, 8090 <strong>Zürich</strong>, Telefon<br />

044 385 83 46 oder E-Mail:<br />

serge.schwarzenbach@eb-zuerich.ch,<br />

www.eb-zuerich.ch<br />

Mehr dazu<br />

www.wbzh.ch<br />

Am Lernfestival 2008 präsentieren sich auch Berufsfachschulen<br />

des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 45


Berufsbildung<br />

Noise Attack<br />

Spannende Agentenstory für Sekstufe II<br />

Der Lärm lauert immer und überall. Die<br />

kantonale Fachstelle für Lärmschutz bietet<br />

deshalb für Schülerinnen und Schüler<br />

ab 15 Jahren –vorzugsweise Berufs- und<br />

<strong>Mittelschulen</strong> – eine unkonventionelle<br />

Form der Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema Lärm an: Als spannenden Agententhriller<br />

«Noise Attack» über den<br />

Kampf gegen die Lärmmafia, ein Theater<br />

mit zwei Schauspielern für 70 bis 400<br />

Lernende. Die Aufführung dauert rund<br />

eine Stunde, als Aufführungsort eignet<br />

sich eine Aula oder auch eine Turnhalle.<br />

Als Alternative dazu kann der Multimediavortrag<br />

«Du bist, was Duhörst!» mit<br />

zahlreichen Hörbeispielen gewählt werden,<br />

der sich für Schulklassen mit 15 bis<br />

30 Lernenden eignet. Benötigt werden<br />

dafür zwei Lektionen, derVortrag kann in<br />

einem Klassenzimmer stattfinden.<br />

Theater wie auch Multimediavortrag<br />

veranschaulichen, was Lärm ist,<br />

wie das Gehör die Schallwellen verarbeitet<br />

und wann beziehungsweise warum<br />

es zu einem Gehörschaden kommen<br />

kann. Es geht jedoch nicht nur um<br />

die gehörschädigenden Schallwellen,<br />

sondern auch um Geräusche, die als<br />

Lärm interpretiert werden, und deren<br />

Auswirkungen. Lärm als störender<br />

Schall ermüdet, macht nervös, erhöht<br />

den Blutdruck, macht krank.<br />

Lärm als Theateridee: Zwei Schauspieler kämpfen als Agenten gegen die Lärmmafia.<br />

Für Schulen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> sind zh.ch/schule und www.laermorama.ch.<br />

diese Angebote kostenlos. Weitere Anfragen und Reservationen bei Stefan<br />

Informationen sowie diverses Material<br />

dazu sind zu finden unter www.laerm.<br />

Berner, Gartenmann Engineering AG,<br />

laermvortrag@gae.ch.<br />

Gratis zur Kindercity durch «Schulen ans Internet» von Swisscom<br />

Ist Ihre Schule schon am «Netz»?<br />

Wussten Sie, dass Sie mit Ihrer Schulklasse gratis in die Wissenswege der<br />

Kindercity können?<br />

Einfach übers Netz anmelden<br />

(http://swisscom.com/GHQ/content/SAI/Bildungsangebote/Museumseintritte/Kindercity)<br />

und schon sind Sie mit einem Fuss in der Welt der Kinder.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

46 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Weiterbildung<br />

Unbürokratische, diskrete Hilfe<br />

in schwierigen Situationen<br />

Zwei telefonische Anlaufstellen für Beratung und Schulentwicklung der Pädagogischen Hochschule<br />

<strong>Zürich</strong> (PHZH) stehen Ratsuchenden täglich zur Verfügung: zum einen das Beratungstelefon für<br />

Lehr- und Schulleitungspersonen mit ihren individuellen beruflichen Anliegen, zum andern das Informations-<br />

und Vermittlungstelefon für Teams, Schulen und Schulgemeinden.<br />

Text: Joachim Diener Foto: Fabian Camenzind<br />

Urs Ruckstuhl nimmt am Beratungstelefon individuelle Anliegen von Lehrpersonen entgegen,<br />

beantwortet Fragen und gibt erste Auskünfte über das Beratungsangebot der PHZH.<br />

Ein Dienstag im Juni, kurz nach Mittag:<br />

Seit rund einer Stunde sitzt Urs Ruckstuhl<br />

am Telefon und berät Lehrpersonen<br />

und Schulleitende mit «individuellen<br />

beruflichen Anliegen». Eine Lehrerin<br />

zum Beispiel sieht sich seit geraumer<br />

Zeit mit Vorwürfen vonEltern konfrontiert<br />

und weiss nicht mehr weiter.<br />

Sie möchte deshalb ihren Unterricht<br />

professionell «überprüfen» lassen. Die<br />

Schulleitung habe ihr nach Rücksprache<br />

mit der Schulpflege eine Intensivberatung<br />

am Arbeitsplatz angeboten<br />

und ihr empfohlen, sich an das Beratungstelefon<br />

des Departements Beratung<br />

und Schulentwicklung der PHZH<br />

zu wenden. Urs Ruckstuhl offeriert der<br />

Anruferin eine kostenlose und unverbindliche<br />

Abklärung, umimpersönlichen<br />

Gespräch die Situation vertieft zu<br />

erörtern.<br />

Das Team berät von Montag bis<br />

Freitag während jeweils drei Stunden<br />

unbürokratisch und diskret Lehrpersonen,<br />

Schulleiterinnen und Schulleiter<br />

wie auch Mitglieder von Schulbehörden<br />

–amTelefon oder per Mail. Ratsuchende<br />

können sich auf diesem Weg<br />

auch nur Informationen über Beratungsangebote<br />

einholen oder –wie die<br />

Lehrerin –einen Termin für eine Abklärung<br />

vereinbaren. Die Schweigepflicht<br />

wird selbstverständlich gewahrt.<br />

Von Standortbestimmung bis<br />

Burnout-Gefährdung<br />

An diesem Nachmittag suchen noch<br />

weitere Personen Rat, zum Beispiel erkundigt<br />

sich ein Schulleiter danach,<br />

wie er die schwierige Zusammenarbeit<br />

mit einer Lehrperson verbessern könne.Und<br />

ein Lehrer mit langjähriger Berufserfahrung<br />

möchte seine Burnout-<br />

Gefährdung abklären lassen.<br />

Um 15<br />

Uhr muss Urs Ruckstuhl<br />

Platz machen für Regula Riss.Sie gehört<br />

dem Team der zweiten Anlaufstelle an:<br />

dem Informations- und Vermittlungstelefon.<br />

Ab 15.30 Uhr beantwortet sie Fragen<br />

vonTeams und Gruppierungen, von<br />

ganzen Schulen und Schulgemeinden.<br />

Daneben vermittelt sie Beratungs- und<br />

schulinterne<br />

Weiterbildungsangebote<br />

zur Team-, Organisations- und Unterrichtsentwicklung,<br />

zu Konfliktmanagement<br />

und Medienlernen.<br />

Heute will sich eine Personalverantwortliche<br />

einer Schulpflege über eine<br />

Situation im Lehrerteam beraten<br />

lassen, die sie als Mobbing einschätzt.<br />

Im Gespräch mit Regula Riss erweist<br />

sich rasch, dass es sich hier um einen<br />

Konflikt im Zusammenhang mit Stellenkürzungen<br />

und weniger um Mobbing<br />

handelt. Die Beraterin skizziert<br />

mögliche Lösungsansätze, welche die<br />

Schulpflegerin nun mit ihrem Gremium<br />

besprechen muss. Danach wird sie sich<br />

wieder mit Regula Riss in Verbindung<br />

setzen. Das Telefon klingelt oft am späteren<br />

Nachmittag: Da wird eine Supervision<br />

für ein Hortteam gesucht, eine<br />

Schule fragt für ein Referat zum Thema<br />

«Gefahren im Internet» an und eine<br />

Schulpräsidentin erkundigt sich nach<br />

Unterstützungsmöglichkeiten für die<br />

konfliktreiche Zusammenarbeit zwischen<br />

Schulleitung und Team. Die telefonische<br />

Beratung dauert bis 18.30 Uhr.<br />

Beratungstelefon: 043 305 50 50<br />

Mo,Mi, Fr 15.30–18.30 Uhr<br />

Di, Do 12.00–15.00 Uhr<br />

Informations- und Vermittlungstelefon:<br />

043 305 50 60<br />

Mo,Mi, Fr 12.00–15.00 Uhr<br />

Di, Do 15.30–18.30 Uhr<br />

Mehr dazu<br />

www.phzh.ch/beratungstelefon<br />

www.phzh.ch/vermittlung<br />

48 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Weiterbildung<br />

Schulungs- und Weiterbildungsangebot für <strong>Zürcher</strong><br />

Schulbehörden und Schulleitungen<br />

B8702.01 CH-Q –Referenz für Behördenmitglieder 9.9./28.10./25.11.2008 und 13.1.2009, 9.00–15.30<br />

Lisette Müller-Jaag<br />

B8203.02 MAB von Schulleitungen (Basiskurs) 16.9.2008, 18.00–21.30<br />

Martin Kull, Peter Altherr<br />

B8308.02 Schulpflegen führen Geleitete Schulen 20.9./25.10.2008, 9.00–13.00<br />

Regula Enderlin Cavigelli, Anneliese Schnoz<br />

B8201.06 MAB Einführungskurs 26./27.9.2008, 8.30–17.00<br />

Marianne Fröhlich-Steffen, Jürg Freudiger<br />

B8405.01 Öffentlichkeitsarbeit für Geleitete Schulen 30.10./31.10./1.11.2008, 9.00–17.00<br />

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte<br />

Medienwissenschaft IAM der <strong>Zürcher</strong> Hochschule für<br />

Angewandte Wissenschaften ZHAW<br />

Peter Stücheli-Herlach, IAM, Martin Wendelspiess,<br />

VSA und weitere Dozentinnen und Dozenten<br />

B8303.01 Ausbildung mit Profil –Profilierter Einsatz 30.10./20.11.2008, 18.00–21.30<br />

im Schulalltag Matthias Weisenhorn, René Meier<br />

B8202.02 MAB Erfahrungsseminar 1.11.2008, 8.30–17.00<br />

Marianne Fröhlich-Steffen, Jürg Freudiger<br />

B8201.07 MAB Einführungskurs 3./4.11.2008, 8.30–17.00<br />

Martin Pfrunder, Beat Zbinden<br />

B8401.02 Einführung in die personzentrierte Gesprächsführung 6./13.11.2008, 18.45–21.45<br />

Andrea Donatsch, Hansjürg Donatsch<br />

B8306.02 Qualitätssicherung als Behördenaufgabe 7./8.11.2008, 8.30–17.00<br />

Ruth Eckhardt-Steffen, Martin Pfrunder<br />

B8502.02 Meine Unterrichtsbesuche sollen für alle Beteiligten 20.11.2008, 18.00–21.30/28.11.2008, 13.30–17.00<br />

einen Ertrag bringen! Hans Krummenacher<br />

B8307.02 Sitzungsmanagement –Sitzungskultur 27.11.08, 8.30–17.00<br />

Stefan Hürlimann<br />

B8204.02 Zielvereinbarungsgespräche mit Schulleitungen 28.11.2008, 13.30–17.00/29.11.2008, 8.30–16.30<br />

Ursina Anliker, Barbara Dangel<br />

B8101.04 Grundschulungskurse für Mitglieder von November 2008 (in Planung)<br />

Gemeindeschulpflegen Reto Vannini<br />

Weiterbildung für Schulleiterinnen und Schulleiter<br />

B8311.01/02 Lehrdiplome, Anstellungen, Personaleinsatz 22.10.2008, 13.30–15.30, oder 19.11.2008, 16.00–18.00<br />

(Dauerstellen) Franziska Bürgisser, Andrea Zolliker<br />

B8313.01/02 Einsatz von Lehrpersonen, Vikariate 22.10.2008, 16.00–18.00, oder 19.11.2008, 13.30–15.30<br />

(Stellvertretungen) sowie Beurteilungsverfahren inkl.<br />

Stufenaufstieg und Beförderung<br />

Franziska Bürgisser, Stefan Scheu<br />

B8310.01/02 VZE und Stellenplanung 29.10.2008, 13.30–15.30, oder 12.11.2008, 13.30–15.30<br />

Matthias Weisenhorn, Beatrice Hagen<br />

B8312.01/02 Berufsauftrag der Lehrpersonen: Mängel in der 29.10.2008, 16.00–18.00, oder 12.11.2008, 16.00–18.00<br />

Erfüllung, Intervention und Massnahmen Hans Pfister<br />

Information und Anmeldung:<br />

Detailausschreibung und Kurse mit freien Plätzen sind abrufbar unter www.volksschulamt.ch >Schulbehörden >Kursangebot<br />

<strong>Bildungsdirektion</strong>/Volksschulamt, Behördenschulung, Walchestrasse 21, 8090 <strong>Zürich</strong>, behoerdenschulung@vsa.zh.ch, Telefon 043 259 22 58<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 49


Weiterbildung<br />

Weiterbildungsangebote<br />

www.phzh.ch<br />

Weiterbildung Beratung, Schulentwicklung<br />

Tagder offenen Tür 20. September 2008, 11.30–15.00 Uhr<br />

Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Birchstrasse 95, 8050 <strong>Zürich</strong><br />

Wir präsentieren allen Interessierten aus dem Schulfeld unser umfassendes Angebot:<br />

– Weiterbildung an der PHZH<br />

– Beratungs- und Unterstützungsleistungen<br />

– Schulinterne Weiterbildungen<br />

www.phzh.ch<br />

Zertifikatslehrgänge 2008/09<br />

Beginn Herbst 2008 (Anmeldefrist verschieden, Empfehlung: schnell einschreiben)<br />

– Pädagogischer ICT-Support, Beginn September 2008, s. Details unten<br />

– Gestalterische Projekte für Kinder und Jugendliche (Kooperation mit ZHDK), Beginn September 2008<br />

– Modulgruppe Gesundheit von Lehrpersonen und Schüler/innen (Baustein des ZLG Prävention und Gesundheitsförderung)<br />

Alle Zertifikatslehrgänge können einzeln besucht oder mit weiteren Zertifikatslehrgängen der PHZH zu den zwei Masterstudiengängen<br />

MAS «Bildungsmanagement» und MAS «Bildungsinnovation» ausgebaut werden.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung<br />

Zertifikatslehrgang Pädagogischer ICT-Support (PICTS)<br />

Start 20. September 2008, noch wenige Plätze frei (Anmeldung noch möglich)<br />

Die Absolventinnen und Absolventen des Zertifikatslehrgangs «Pädagogischer ICT-Support» (PICTS) sind für ihre Lehrerkolleginnen und<br />

-kollegen Themenexpertinnen und -experten für «integrierte Informatik- und Medienbildung». PICTS ist ein Zertifikatslehrgang (15 ECTS-<br />

Punkte) der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong> und der Fachhochschule Nordwestschweiz in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule<br />

Schaffhausen und der Schweizerischen Zentralstelle für die Weiterbildung der Mittelschullehrpersonen.<br />

Information und Anmeldung: www.picts.ch<br />

<strong>Kanton</strong>ales Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen <strong>Zürich</strong> (Volksschule)<br />

Für eine nachhaltige Schulentwicklung ist die Gesundheit von Lehrpersonen und Schüler/innen von zentraler Bedeutung. Das <strong>Kanton</strong>ale<br />

Netzwerk richtet sich an Schulen, die ihr Engagement in Gesundheitsförderung und Prävention verstärken wollen. Mit verschiedenen Angeboten<br />

unterstützt das Netzwerk die konkrete Umsetzung und die Verankerung dieses Anliegens im Schulalltag. Verbunden mit dem Beitritt ins<br />

<strong>Kanton</strong>ale Netzwerk ist die Verpflichtung zur Weiterbildung Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention an der PHZH für eine<br />

Lehrperson der Schuleinheit.<br />

Information und Anmeldung: www.gesunde-schulen-zuerich.ch<br />

Modulgruppe Weiterbildung zur Kontaktlehrperson für Gesundheitsförderung und Prävention<br />

Die Weiterbildung zur Kontaktlehrperson qualifiziert Lehrpersonen für die Übernahme einer spezialisierten Rolle im Schulhaus, die der Unterstützung<br />

der Schulleitung und des Kollegiums in Fragen der Gesundheitsförderung und Prävention dient. Voraussetzung für den Besuch der<br />

Weiterbildung ist die Mitgliedschaft des Schulhauses beim Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/zlg<br />

Modulgruppe Gesundheit von Lehrpersonen und Schüler/innen<br />

Die Gesundheit von Schüler/innen und Lehrpersonen ist Voraussetzung für das Erreichen der Bildungs- und Erziehungsziele. Die Modulgruppe<br />

sensibilisiert für diese Zusammenhänge und zeigt Ansatzmöglichkeiten für präventive und gesundheitsfördernde Interventionen auf. Durch die<br />

Auseinandersetzung mit den theoretischen Hintergründen von Risikoverhalten und Gesundheitsressourcen ergänzt dieser Lehrgang die<br />

praxisorientierte Modulgruppe «Weiterbildung zur Kontaktlehrperson».<br />

Information und Anmeldung: (einige Plätze noch frei) www.phzh.ch/zlg<br />

50 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Weiterbildung<br />

Zertifikatslehrgang Prävention und Gesundheitsförderung<br />

Der Zertifikatslehrgang Prävention und Gesundheitsförderung setzt sich aus der praxisorientierten «Weiterbildung zur Kontaktlehrperson für<br />

Gesundheitsförderung und Prävention», einer inhaltlichen Vertiefung im Rahmen der Modulgruppe «Gesundheit von Lehrpersonen und<br />

Schüler/innen» und drei Wahlmodulen zusammen. Die erworbenen Kenntnisse können bei der Konzeption, Koordination und Umsetzung von<br />

Gesundheitsförderung und Prävention in Schulgemeinden und Schuleinheiten eingesetzt werden.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/zlg<br />

Wahlmodule –Weiterbildung àlacarte<br />

Die Wahlmodule der PHZH sind kurze praxisbezogene Weiterbildungen und stehen allen Interessierten offen. Sie sind fester Bestand der<br />

Weiterbildungsstudiengänge der PHZH.<br />

Die Pocket-Broschüre «Wahlmodule –Weiterbildung àlacarte» erscheint im September 2008 und bietet Detailinformationen zu den angebotenen<br />

Wahlmodulen. Sie kann bestellt werden und ist wie bisher online abrufbar.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wahlmodule /wb.module@phzh.ch, 043 305 52 00<br />

Weiterbildungen im Rahmen der Umsetzung des Volksschulgesetzes<br />

Es besteht die Möglichkeit, sich im Rahmen der pädagogischen Schwerpunktsetzung der Schule zur Expertin oder zum Experten weiterbilden<br />

zu lassen. Dafür stehen sechs Zertifikatslehrgänge zur Auswahl. Voraussetzung für die definitive Anmeldung ist ein Mandat der Schulgemeinde.<br />

Speziell verweisen wir auf die Anmeldung für die Schulleitungsausbildung <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> (SLA 4), auf das Modul «Mitarbeitergespräche<br />

führen» und die Modulgruppen «Pädagogische Qualitätsentwicklung» und «Mitwirkung in der Schule –Partizipation» (beide Modulgruppen<br />

auch für amtierende Schulleitungen).<br />

Information und Anmeldung: Alle Angebote sind auch in der Broschüre «Unterstützungs- und Weiterbildungsangebote» nachzulesen, die<br />

das VSA direkt in die Schulen geschickt hat, oder online unter www.phzh.ch/weiterbildung oder www.vsa.zh.ch >Umsetzung neues Volksschulgesetz<br />

>Weiterbildung abrufbar.<br />

Europäisches Sprachenportfolio ESP und LinguaLevel<br />

Das Europäische Sprachenportfolio (ESP) ist ein Selbstevaluationsinstrument und lebenslanger Lernbegleiter. Esist lehrmittelunabhängig,<br />

stufenübergreifend und wird europaweit in Schulen und in der Berufswelt eingesetzt. LinguaLevel bietet in Ergänzung zum ESP lehrmittelunabhängige<br />

Testmaterialien zur Fremdbeurteilung von Sprachkompetenzen, die dem aktuellen kommunikativen Ansatz entsprechen. Es ist auf<br />

europäische Standards ausgerichtet. Die PHZH bietet 6Grundkurse im Herbst 2008 in Wetzikon, Winterthur und <strong>Zürich</strong> an. Die Teilnahme ist<br />

für Volksschullehrpersonen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> kostenlos.<br />

Information und Online-Anmeldung: www.phzh.ch >Weiterbildung >Zusätzliche Weiterbildungsangebote<br />

Einführungsveranstaltung zum Lehrmittel Medienkompass für die Mittel- und Sekundarstufe<br />

Medienkompass ist ein neues Lehrmittel zu Medien und ICT für die Mittelstufe und die Sekundarstufe. Es bietet Orientierung in den Bereichen<br />

Telekommunikation, Unterhaltungselektronik, Massenmedien und Computer. Medienkompass beinhaltet in zwei Bänden für sechs Schuljahre<br />

insgesamt 36 aufeinander abgestimmte, aber in sich abgeschlossene Einheiten. Die Einführungsveranstaltung richtet sich an Lehrpersonen,<br />

die Medienkompass einsetzen möchten. Während eines Nachmittags haben Lehrpersonen der Mittelstufe und der Sekundarstufe Gelegenheit,<br />

Konzept und Aufbau des Lehrmittels kennenzulernen. In stufenspezifischen Workshops erhalten sie praxisnahe Anregungen zum Einsatz<br />

des Lehrmittels. Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Weiterbildung >Lehrmitteleinführungen<br />

Einführung in die Lehrmittelreihe «Lernwelten» und «Spuren-Horizonte»<br />

In der Primarschule des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> wird für den Mensch &Umwelt-Unterricht die interkantonale Lehrmittelreihe «Lernwelten» eingeführt<br />

(Unter- und Mittelstufe). Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wird die Reihe vorgestellt. Teil davon ist das neue Lehrmittel «Spuren-<br />

Horizonte» (5./6. Klasse). Eine frühzeitige Online-Anmeldung wird empfohlen, da die Teilnehmendenzahl beschränkt ist. Die Teilnahme ist für<br />

Volksschullehrpersonen des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> kostenlos.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Weiterbildung >Lehrmitteleinführungen<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 51


Weiterbildung<br />

Forum Weiterbildung bringt Schweizer Ballonfahrer Bertrand Piccard andie WORLDDIDAC<br />

Unter dem Motto «Erfolgreich am Wind» präsentiert das Forum Weiterbildung an der WORLDDIDAC Basel vom 29. bis 31. Oktober 2008<br />

hochkarätige Referate und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Höhepunkt bilden drei Veranstaltungen mit Pionier und Ballonfahrer<br />

Bertrand Piccard, Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx sowie Management- und Organisationsberater Klaus Doppler. Als Mitorganisatorin<br />

ist die Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong> am Partnerschaftsprojekt beteiligt.<br />

Detailprogramm und Gratiseintrittstickets können bestellt werden: www.phzh.ch/worlddidac<br />

Lego Roboter –kreatives Lernen und Arbeiten mit dynamischen Bausteinen<br />

Ausstellung mit Stationen zum Zuschauen, Ausprobieren und Spielen für alle Altersstufen:<br />

– FIRST Lego League: Der internationale Wettbewerb für Schulklassen<br />

– Projekt Roberta: Mädchen erobern Roboter<br />

– Lego Mindstorms: Einfaches Programmieren von Robotern<br />

– Arbeiten einer 5. Primarklasse: Vom Sandwichautomaten bis zu Robotertieren<br />

– Lego Digital Designer: Klötze und Steine in Bits und Bytes<br />

Die Stationen werden von Fachleuten betreut. Anwendungen und Materialien für Lehrpersonen und Schulklassen liegen bereit.<br />

Eine Zusammenarbeit der Fachbereiche Mensch und Umwelt, Werken und Medienbildung der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong> mit dem<br />

Institut für mechatronische Systeme der <strong>Zürcher</strong> Hochschule für Angewandte Wissenschaften und einer 5. Primarklasse.<br />

Montag, 6. Oktober, 12.30–16 Uhr, PHZH, Rämistrasse 59, Lichthof, ohne Anmeldung<br />

Eine Auszeit nehmen –etwas für Sie?<br />

Intensivweiterbildung 2009 und 2010, 13 Wochen<br />

Die Intensivweiterbildung (IWB) ermöglicht eine spezielle Auszeit in Ihrem beruflichen Alltag! Diese Auszeit beinhaltet einerseits einen Bildungsurlaub,<br />

will andererseits jedoch keinen zertifizierten Weiterbildungsabschluss anstreben. Die IWB ist vielmehr eine personorientierte<br />

Weiterbildung: Der Schwerpunkt liegt auf der Persönlichkeitsentwicklung und der Persönlichkeitsstärkung. Es stehen Ihnen vier Profile<br />

zur Auswahl. Interessiert? Dann melden Sie sich doch für die Informationsveranstaltung an. Diese findet am 20.9.2008 statt.<br />

Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch/iwb, Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Intensivweiterbildung, Birchstrasse 95, 8090 <strong>Zürich</strong><br />

iwb@phzh.ch, Telefon 043 305 57 00<br />

Zusatzausbildungen<br />

Zusatzausbildungen Primarstufe (ZAP)<br />

Die Zusatzausbildungen richten sich an Lehrpersonen mit einem Stufendiplom Primarstufe, die berufsbegleitend eine Lehrbefähigung in einem<br />

weiteren Fach erwerben möchten.<br />

Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch >Ausbildung >Primarstufe >Zusatzdiplom für Personen mit einem Lehrdiplom ><br />

Zusatzausbildungen Primarstufe. Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Sekretariat Zusatzausbildungen Primarstufe, Schönberggasse 1,<br />

8090 <strong>Zürich</strong>. zusatzausbildungen.ps@phzh.ch, Telefon 043 305 60 30<br />

Zusatzausbildung Englisch Primarstufe ZAEP (letzte Lehrgänge nach bisherigem Ausbildungskonzept!)<br />

Ausbildungsteile: (max. 10 Module)<br />

– Sprachkompetenzausbildung bis Advanced Level, 0-4 Module (je nach Kenntnissen), Start Februar 2009, Anmeldeschluss: 1. November 08<br />

– Methodik-Didaktik-Ausbildung (3 Module): 1Fremdsprachendidaktik (7 Mi.nachmittage) und Stufendidaktik I+II(3Fr. +3Sa.)<br />

– Fremdsprachen-Praktikum<br />

Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch >Ausbildung >Primarstufe >Zusatzdiplom für Personen mit einem Lehrdiplom ><br />

Zusatzausbildung Englisch Primarstufe<br />

Zusatzqualifikation 4bis8<br />

Die Zusatzqualifikation 4bis8 richtet sich an Lehrpersonen der Kindergarten- oder der Primarstufe, die sich für die Arbeit in altersgemischten<br />

Klassen von 4- bis 8-jährigen Kindern spezialisieren wollen. Beginn: Frühling 2009<br />

Informationen und Anmeldung: www.phzh.ch/4bis8, Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Departement Vorschulstufe,<br />

Zusatzqualifikation 4bis8, Schönberggasse 1, 8090 <strong>Zürich</strong>, dorothea.tuggener@phzh.ch<br />

52 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Weiterbildung<br />

Anerkennungsdiplom für Werklehrpersonen<br />

Die Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong> bietet ab Februar 2009 eine Ausbildung an für Werklehrpersonen, deren Diplom von der EDK nicht<br />

anerkannt werden kann.<br />

Das Annerkennungsdiplom Iberechtigt zum Unterrichten der Fächer Werken und Bildnerisches Gestalten an der Volksschule des Kt. <strong>Zürich</strong>.<br />

Das Diplom II führt zusätzlich zur Lehrberechtigung für Werken Textil. Ausbildungsdauer: 1bis 2Semester.<br />

Ausbildungstage: Mittwochnachmittag und Samstag.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.phzh.ch >Ausbildung >Primarstufe >Weitere Studienelemente >Anerkennungsdiplom für Werklehrpersonen<br />

Beratung und Schulentwicklung<br />

Coaching für Schulleiterinnen und Schulleiter im Rahmen der Unterstützungsleistungen Umsetzung VSG<br />

Starttermin: 30.10.2008<br />

Zeit:<br />

18.00–20.00 Uhr<br />

Ort:<br />

PHZH, Birchstrasse 95, 8050 <strong>Zürich</strong><br />

Gruppengrösse: bis 10 Personen<br />

Anmeldeschluss: 16.10.2008<br />

Ziel: Unter kompetenter Leitung mit Berufskolleginnen und Berufskollegen Führungsfragen erörtern und gemeinsam wirkungsvolle<br />

Lösungsansätze finden.<br />

Es besteht die Möglichkeit, gemeindeinterne Coachinggruppen zu bilden.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/umsetzung-vsg >Unterstützungsleistungen Angebote<br />

Konstruktive Konfliktkultur: Einführung von Mediation an Schulen<br />

Dieses Angebot des Departements Beratung und Schulentwicklung befähigt Lehrpersonen, ihre Schülerinnen und Schüler in Mediation<br />

auszubilden. Damit erhalten sie ein Mittel zur konstruktiven Konfliktkultur auf Klassen- bzw. Schulhausebene.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Dienstleistungen >Beratung und Schulentwicklung >neue Angebote<br />

vermittlung@phzh.ch /043 305 50 60<br />

Stress und Burnout in der Schule<br />

Das Departement Beratung und Schulentwicklung stellt in der aktuellen Broschüre «Stress- und Ressourcenmanagement, Burnoutprävention<br />

und -intervention» ein breites Angebot vor, welches Lehrpersonen, Schulleitungen und Schulbehörden bei der allgemeinen Prävention,<br />

bei der Früherkennung oder bei der aktuellen Bewältigung einer Akutsituation unterstützt.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Dienstleistungen >Beratung und Schulentwicklung >neue Angebote<br />

bs@phzh.ch /043 305 50 40<br />

Lebensraumgestaltung und Umweltbildung in der Schule<br />

Dieses Angebot des Departements Beratung und Schulentwicklung beinhaltet verschiedene thematische Bausteine zur Lebensraumgestaltung<br />

und Umweltbildung in der Schule und unterstützt Projekte und Vorhaben, deren Umfang die Schule nach den lokalen Bedürfnissen<br />

bestimmt.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch >Dienstleistungen >Beratung und Schulentwicklung >neue Angebote<br />

vermittlung@phzh.ch /043 305 50 60<br />

Computer im Schulalltag (vormals IG-Kurs)<br />

Diese schulinterne Weiterbildung vermittelt Lehrkräften aller Stufen Hintergrundwissen zum und Impulse für den Einsatz des Computers im<br />

Unterricht. Sie lernen viele konkrete Beispiele und passende Organisationsformen für die Arbeit mit dem Computer im Schulalltag kennen.<br />

Die praxisbetonte Weiterbildung bietet auch Raum für den Gedankenaustausch über die pädagogischen Inhalte.<br />

Information und Anmeldung: www.werkzeugkiste.ch /043 305 50 60<br />

Unterstützungsleistungen zur Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes<br />

Das Departement Beratung und Schulentwicklung unterstützt Gemeinden, Schulen und Schulleitungen mit spezifischen Angeboten<br />

in der Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes. Aktuelle Unterstützungsleistungen betreffen die pädagogischen Schwerpunkte,<br />

die QUIMS-Schulen sowie das Coaching für Schulleiterinnen und Schulleiter.<br />

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/umsetzung-vsg >Unterstützungsleistungen; umsetzung-vsg@phzh.ch<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 53


Weiterbildung<br />

Weiterbildungskurse<br />

kurse.phzh.ch<br />

618101.01 Werken zwischen Gestaltung und Technik Di, 21./28.10., 4./11./18.11.2008, 17.30–20.30<br />

Leitung: M. Platz<br />

518100.02 Spass und Freude an der hochdeutschen Sprache Do, 23.10., 6./20.11., 4.12.2008, 17.30–20.00<br />

Leitung: K. Lauterburg<br />

708100.02 Kinder begegnen Mathematik im Kindergarten Di, 28.10.2008, 17.30–20.30<br />

Leitung: M. Walser Notter<br />

338102.01 Ein schnelles Schwein ist nie allein! Di, 28.10., 11.11.2008, 18.00–20.30<br />

Leitung: A. Desarzens, B. Hugentobler<br />

408105.01 Spielen lernen –spielend lernen (Geschichte) Mi, 29.10., 5.11.2008, 14.15–17.00<br />

Leitung: S. Hediger<br />

408102.01 Geschichte zum Anfassen Mi, 29.10., 5.11.2008, 18.00–20.30<br />

Leitung: P. Stöckli-Bhusetshang<br />

908109.01 Internet-Safari, Leitung: S. Spiess Mi, 29.10., 5./12.11.2008, 17.30–21.00<br />

518101.01 Gut lesen will gelernt sein Sa, 1.11.2008, 8.30–12.00<br />

Leitung: N. Vital, S. Spinner Do, 20.11./ 4.12.2008, 18.15–19.45<br />

318102.01 Mein Job heute, Leitung: E. Bernet Do, 6./20.11., 4.12.2008, 18.00–21.00<br />

318103.01 50+ Mythen und Fakten Sa, 8.11.2008, 9.00–16.00<br />

Leitung: V. Ulrich-Meyer, J.Schildknecht<br />

138103.01 Selbstvertrauen und Lebensfreude sind lernbar Di, 11./18.11.2008, 18.30–21.30<br />

Leitung: T. Merz-Abt<br />

818103.01 Update Sportunterricht 4.– 6. Klasse Di, 11./18./25.11.2008, 18.15–21.15<br />

Leitung: A. Herzog Schelldorfer<br />

118103.01 Neues Volksschulgesetz –was ändert sich konkret Mi, 19./26.11.2008, 14.30–17.30<br />

Leitung: M. Budliger<br />

228101.01 Unterrichtsdesign und Geschlecht Mi, 19.11.2008, 14.00–17.30<br />

Leitung: D. Vollenweider Di, 2.12.2008, 18.00–20.30<br />

328103.01 Zeugnisgespräche in der 1. Klasse Do, 20.11.2008, 18.00–21.30<br />

Angebote für Schulleitende<br />

Leitung: M. Keller-Schneider<br />

358106.01 Handbuch Schulqualität Sa, 27.9.2008, 8.30–17.00<br />

Neue Kurse<br />

Leitung: Hans-Peter Hotz<br />

518108.01 Mobiles Kommunizieren Mi, 19./26.11.2008, 18.15–21.00<br />

Leitung: Saskia Waibel<br />

Information und Anmeldung: weiterbildungskurse@phzh.ch, Telefon 043 305 51 00<br />

Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong>, Weiterbildungsveranstaltungen, Birchstrasse 95, 8090 <strong>Zürich</strong><br />

Das neue Kursprogramm 2009 erscheint Ende September!<br />

54 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Weiterbildung<br />

Weiterbildungsangebote<br />

www.unterstrass.edu<br />

CAS 1: «Vielfalt im Unterricht» (15 ECTS)<br />

Erarbeiten Sie Ihre persönliche «Pädagogik der Vielfalt». Führen Sie Aspekte der Interkulturellen Pädagogik, Sonderpädagogik, Begabtenförderung<br />

und Genderdebatte zu einem Ganzen zusammen. Setzen Sie sich mit neuen Lerntheorien, Lernstrategien, eigenständigem und kooperativem<br />

Lernen auseinander und testen Sie die Modelle in Ihrem Unterricht.<br />

Daten CAS 1: 13.–17.10.2008, 16.–20.2.2009, 20.–24.4.2009, 3.–7.8.2009<br />

CAS 2: «Kommunikation, Zusammenarbeit, Coaching» (15 ECTS)<br />

Die steigenden Ansprüche an Schule und Lehrpersonen führen vermehrt zu schwierigen Gesprächen mit Schüler/innen oder Eltern. Lernen<br />

Sie diese Gespräche zu leiten, Konflikte lösungsorientiert anzugehen und in schwierigen Situationen Mediation zu übernehmen. «Content<br />

Focused Coaching» hilft Ihnen, noch mehr Kindern den Schulerfolg zu ermöglichen.<br />

Daten CAS 2: 12.–16.10.2009, 29.–30.1.2010, 27.–30.4.2010, 10.–13.8.2010, 20.–22.10.2010<br />

CAS 3: «Öffentlichkeit und Qualität» (12 ETCS)<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Projekt- und Qualitätsmanagement werden von einer teilautonomen Schule erwartet. Sie lernen in diesen Bereichen ein<br />

Team zu führen. Sie gewinnen an Orientierungswissen, um zu verstehen, wie der Wandel der Gesellschaft mit dem Wandel der Schule<br />

zusammenhängt, und lernen künftige Entwicklungen abzuschätzen.<br />

Daten CAS 3: 23.–26.2.2011, 26.–28.4.2011, 9.–12.8.2011<br />

Ihr Mastertitel<br />

Masterarbeit (15 ECTS) und Diplom- und Prüfungsseminare (3ECTS) beschliessen die Ausbildung. Der MAS dauert berufsbegleitend drei<br />

Jahre und wird mit 60 ECTS-Punkten angerechnet. Die meisten Module finden in den Schulferien in preisgünstigen Seminarhotels statt.<br />

Daten Diplomseminar und Prüfungskolloquium: 18.–19.10.2010, 19.–21.10.2011<br />

Information und Anmeldung: www.unterstrass.edu und info@unterstrass.edu<br />

Informationen beim Leiter des Studiengangs: Prof. Dieter Rüttimann, lic. phil. I<br />

oder der Leiterin Weiterbildung und Dienstleistung: Eva Hug Thalmann, lic. phil. I<br />

Weiterbildungskurse<br />

kurse.zal.ch<br />

518208.01 Erlebnis Autorenlesung Di, 21.10.2008, 17.30–20.00<br />

Leitung: Anita Schorno<br />

938222.01 Web 2.0 und Schule Di, 21./28.10.2008, 18.00–21.00<br />

Leitung: Stefan Bass<br />

818218.01 Aerobic und Hip Hop Di, 21./28.10., 4.11.2008, 18.15–20.15<br />

Leitung: Bettina Böhlen-Schoch<br />

718209.01 Perlen und Bewährtes im Mathematik-Unterricht Mi, 22./29.10.2008, 14.00–17.00<br />

Leitung: Hansruedi Grässli, Benjamin Christen<br />

518217.01 Grammatikfallen des Alltags Mi, 22.10.2008, 18.00–21.30<br />

Leitung: Ramon Müller<br />

218209.01 Animierte Bilder im Unterricht -News im Cyberzeitalter Do, 23.10.2008, 17.00–21.00<br />

Leitung: Manfred Pfiffner, Catherine Walter-Laager<br />

518216.01 Neuer Wind im eigenen Sprachunterricht Do, 23.10., 13.11.2008, 18.15–21.00<br />

Leitung: Ursula Gloor<br />

328214.01 Reden ist Gold –Mediation in der Schule Do, 23.10., 6./20./27.11.2008, 18.00–21.00<br />

Leitung: Riedo Jacqueline, Schubiger Daniel<br />

618211.01 Sticken mit der Nähmaschine Sa, 25.10., 1.11.2008, 9.00–16.00<br />

Leitung: Susanna Gruber-Eyrich<br />

338203.01 Mental stark im Alltag Sa, 25.10.2008, 9.00–17.00<br />

Leitung: Jürg Freudiger, Doris Freudiger Mi, 26.11.2008, 14.00–18.00<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 55


Weiterbildung<br />

728200.01 Geometrie interaktiv Mi, 29.10.2008, 14.00–17.00<br />

Leitung: Andreas Räz<br />

938221.01 WebQuest Mi, 29.10., 12.11.2008, 18.00–21.00<br />

Leitung: David Gavin<br />

818216.01 Fit im Gehirn Do, 30.10., 13./27.11.2008, 18.15–21.15<br />

Leitung: Heidi Kämpfer, Kirstin Egloff<br />

518221.01 Texte planen, korrigieren und beurteilen Sa, 1.11.2008, 9.00–16.00<br />

Leitung: Ernst Lobsiger<br />

938218.01 Berufswahlunterricht und Handy 2 Di, 4./11.11.2008, 18.00–21.00<br />

Leitung: Roland Egli<br />

618209.01 Taschen, Beutel und Co. –GEFILZT Sa, 8./15.11.2008, 9.00–16.00<br />

Leitung: Susanne Stauffer<br />

818217.01 Finde deine Körperbalance Di, 11./18.11.2008, 20.15–21.45<br />

Leitung: Martin Lienhard<br />

938207.01 Videoschnitt am PC Mi, 12./19.11.2008, 14.00–17.00<br />

Leitung: Benjamin Christen<br />

408213.01 Bergwerk Käpfnach –hautnah erlebt Mi, 19.11.2008, 14.00–17.00<br />

Leitung: Brigit Ruoff<br />

518223.01 Gezielt fördern imDeutschunterricht Sa, 22.11.2008, 9.00–16.00<br />

Leitung: Peter Widmer<br />

328215.01 Erweiterung Ihrer Handlungskompetenz Sa, 22.11.2008, 9.00–16.30<br />

Leitung: Barbara Sterkman, Katrin Sauter<br />

Information und Anmeldung: www.kurse.zal.ch, info@zal.ch, Telefon 043 305 59 00<br />

ZAL-Geschäftsstelle, c/o PHZH, Birchstrasse 95, 8090 <strong>Zürich</strong><br />

Das neue Kursprogramm 2009 erscheint Ende September: info@zal.ch<br />

Weiterbildungskurse Berufsfachschulen<br />

www.zhsf-edu.ch/baz/wb<br />

uzh<br />

A14 Das neue Jugendstrafrecht und der zivilrechtliche Mi, 2.11.2008, 8.30–17.00<br />

Kindesschutz Christoph Hug<br />

A19 Kunst vermitteln /Kunst erfahren Fr. 7.11., 13.30–17.30<br />

Barbara Brandt, Sibyl Kraft Sa. 8.11.2008 9.00–13.00<br />

B12 Neue Kommunikations- und Lernformen im Mo. 27.10., 3.11.2008, 18.00–21.00<br />

Unterricht einsetzen Martina Würmli<br />

B13 Kopieren, zuschneiden und einfüge ... Mo. 10./17.11.2008, 17.30–21.00<br />

Michael Roser<br />

B15 Präsentieren mit PowerPoint Ueli Müller Mo. 27.10., 3.11.2008, 17.15–20.30<br />

B17 InDesign? Fragen und Antworten Gerhard Dude Do. 23./30.10., 6./13.11.2008, 17.40–21.10<br />

C15 Herzstillstand! Do. 13./27.11., 11.12. (Besuch Intensivstation), 19.00–21.00,<br />

Andreas Zollinger, Patricia Fodor Do. 4.12.2008, 18.00–21.00<br />

D27 Persönlichkeiten im Gespräch: Daniel Rohr Mo. 20.10.2008, 16.00–19.00<br />

Esther Girsberger<br />

D28 Mit Yvan Pestalozzi im Lozzikabinett Fr. 31.10.2008, 15.00–17.00<br />

Yvan Pestalozzi<br />

D29 Philosophie? Zirkel Sa. 8./22.11., 6.12.2008, 10.00–13.00<br />

Eva Schiffer<br />

56 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Weiterbildung<br />

E01 Best of 25 Jahre Au-Tagung –Jubiläumsveranstaltung Sa. 15.11.2008, 9.00–16.30<br />

–Au-Tagung 2008<br />

Sandra Hutterli, Anita Pfau, Michael Langner<br />

E17 ADay in the Caribbean! –Drama Work with Fiction, Sa. 25.10.2008, 9.00–12.30<br />

Non-Fiction and Visual Input Nicole Küpfer<br />

E18 Using and Making Podcasts in Language Teaching Sa. 1.11.2008, 9.00–16.00<br />

John Potts<br />

E19 Sprache und Kommunikation –Modul 2: Normative Sa. 22.11.2008, 17.1.2009, 9.00–13.00<br />

Sprachkompetenz Monika Wyss, Heinz Hafner<br />

F09 Futsal und faires Kämpfen –eine Herausforderung Sa. 8.11.2008, 8.30–12.00<br />

Luca Zanni, Bettina Sigg<br />

F10 Die «5 Elemente Ernährung» und ihr Einfluss auf Mi. 12./19.11.2008, 18.00–20.45<br />

unsere Leistungsfähigkeit Sybille Binder<br />

G03 Konflikte erkennen, beurteilen und lösen Mi. 12./19.11., 3.12.2008, 17.15–20.45<br />

Verena Hefti<br />

H10 Ethical Fashion –Teil 2: Mode und Verantwortung Fr. 14.11.2008, 14.00–16.30<br />

Mirjam Lüscher<br />

H16 Eine Reise durch die Welt des Kochens Mi. 22.10.2008, 13.30–17.00<br />

Brigitte Steinmann Leiser<br />

L01.5 Modul V: Lokales Netzwerk? Wer macht was? Fr. 14./28.11., 12.12.2008, 8.15–16.30<br />

Raphael Gägauf<br />

Information und Anmeldung: www.zhsf-edu.ch/baz/wb, Telefon 043 305 66 72<br />

Berufsbildung am ZHSF, Weiterbildung, Kurvenstrasse 17, 8090 <strong>Zürich</strong><br />

Weiterbildung <strong>Mittelschulen</strong><br />

www.webpalette.ch >Sekundarstufe II >uzh|eth|ph|zürich ZHSF<br />

uzh<br />

IGB-HS08.1 Wissenschaftliche Texte verfassen 12.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />

Hanna Rutishauser<br />

IGB-HS08.2 Lustvoll präsentieren, Pesche Brechbühler 10.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />

IGB-HS08.4B ESP und Literatur-Unterricht: (un)vereinbar? 21.01.2009, 9.30–17.30 Uhr<br />

Christina Vogel<br />

IGB-HS08.6 Drama techniques in literature teaching 21.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />

Nicole Küpfer<br />

IGB-HS08.7 Facilitating Vocabulary Acquisition 30.10. &13.11.2008, jeweils 14–17.30 Uhr<br />

Michael Rutman<br />

IGB-HS08.9 Aus- und Weiterbildung für Immersionslehrpersonen 27.2.2009, Fr. 14.00–16.00 Uhr<br />

Eveline Reichel<br />

IGB-HS08.12 Schweizerischer Tagüber Technik und Unterricht 29.10.2008, 9.00–16.00 Uhr<br />

IGB-HS08.13 Mathematische Vorstellungsübungen 22.10 &26.11.2008, jeweils 16–18 Uhr<br />

Christof Weber<br />

IGB-HS08.14 Mit ETH-Lernmaterialien ICT-Kompetenzen fördern 14.11.2008, 9.30–17.00 Uhr<br />

Hans Hinterberger<br />

IGB-HS08.15 Dynamische Systeme und Computersimulationen 21.1.2009, 9.30–17.30 Uhr<br />

Stephan Scheidegger<br />

IGB-HS08.18 Vertiefte Grundlagen der Chemie ab 17.9.2008, jeweils Mi. 16.45–18.30 Uhr<br />

Antonio Togni, Roger Alberto<br />

IGB-HS08.19 Kernthemen der Biologie Michael Hengartner, ab19.9.2008, jeweils Fr. 8.00–11.45 Uhr<br />

Monica Steinmann-Zwicky, Carl van Scheik, Wolf Blankenhorn<br />

IGB-HS08.21 Genetik Experimental Programm 22. &23.10.2008, 9–17 Uhr<br />

Cornel Mülhardt<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 57


Weiterbildung<br />

IGB-HS08.22 Aktuelle geografische Themen, Dozierende ETH, Uni ab 15.9.2008, jeweils Mo., 8.00–9.45 Uhr<br />

IGB-HS08.26<br />

Wohin mit den radioaktiven Abfällen in der Schweiz? 24.10.2008, 9.30–17.00 Uhr und<br />

André Lambert, Armin Murer, Andreas Rieser<br />

25.10.2008, 9.45–15.00 Uhr<br />

IGB-HS08.27 Gentechnologie im Brennpunkt von Kultur und 28.11.2008, 9.00–17.00 Uhr<br />

Gesellschaft Albert Zeyer, Patric Brugger<br />

IGB-HS08.28 Geldpolitik und Ökonomie unterrichten mit iconomix 10.11.2008, 9.30–16.30 Uhr<br />

Referierende der Schweizerischen Nationalbank<br />

IGB-HS08.29 Filme im Geschichtsunterricht 12.1.2009, 9.30–17.30 Uhr<br />

Tereza Smid<br />

IGB-HS08.30 Geschichte ohne Zentrum? 18.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />

Sebastian Bott, Gesine Krüger<br />

IGB-HS08.31 Kulturhistorische Objekte sammeln, 4.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />

bewahren, ausstellen Matthias Senn<br />

IGB-HS08.32 Das neue Lehrmittel Musik Sekundarstufe ll 28.10. 2008, 9.30–17.30 Uhr<br />

Kurt Gnos, Kurt Müller Klusman<br />

IGB-HS08.33 Ein Tagmit Casablanca –Film, Peter Neumann 28.11.2008, 9.30–17.30 Uhr<br />

IGB-HS08.34 Vorbesprechung PL-Lektionen Religion 22.10.2008, 14–17 Uhr<br />

Karel Hanke<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Deutsch<br />

Eva Pabst<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Italienisch<br />

Anita Pfau<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Geografie<br />

Barbara Vettiger<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Spanisch<br />

Rosa Maria Silva<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Päd./Psych.<br />

Nadja Badr Goetz<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Französisch<br />

Pascale Palm<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Geschichte<br />

Thomas Müller<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Englisch<br />

Franziska Zeller<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen W+R<br />

Henry Goldmann<br />

Vorbesprechung PL-Lektionen Lat./Gr.<br />

Thomas Fleischhauer<br />

24.10.2008, 9.30–12.30 Uhr<br />

29.10.2008, 14–17 Uhr<br />

31.10.2008, 13.30–16.30 Uhr<br />

5.11.2008, 14–17 Uhr<br />

13.11.2008, 14–17 Uhr<br />

19.11.2008, 14–17 Uhr<br />

9.12.2008, 14–17 Uhr<br />

16.1.2009, 14–17 Uhr<br />

16.1.2009, 14–17 Uhr<br />

22.1.2009, 14–17 Uhr<br />

IGB-HS08.35 Die Betreuung von Unterrichtspraktika 9.1.2009, 10.00 Uhr bis<br />

Urs Ruf, Dozierende für Fachdidaktik IGB<br />

10.1.2009, 16.00 Uhr<br />

Information und Anmeldung: www.webpalette.ch >Sekundarstufe II >uzh|eth|ph|zürich ZHSF >Weiterbildungskurse<br />

ZHSF, <strong>Zürcher</strong> Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik<br />

Weiterbildung <strong>Mittelschulen</strong>, Beckenhofstrasse 35, 8006 <strong>Zürich</strong><br />

58 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Agenda<br />

schule&kultur: Kulturangebot für Schulen /schule&kultur, Elisabethenstrasse 43,<br />

8090 <strong>Zürich</strong>, Telefon 043 322 24 44, www.schuleundkultur.ch<br />

Theaterreise<br />

Das Gespensterschloss am See<br />

Seit vielen Jahren spukt es in Greifensee.Die<br />

Erben des Schlosses vermuten<br />

dahinter den nicht erlösten Geist des<br />

Landvogtes Salomon. Sie beauftragen<br />

das Geister-Expertenteam «Spuukie»,<br />

dem unheimlichen Hokuspokus ein<br />

Ende zu bereiten. Gemeinsam mit den<br />

Kindern erforschen die Experten das<br />

Schloss. Dabei bestehen sie Mutproben,<br />

tanzen Beschwörungsformeln,<br />

befolgen Tischrituale, erschaffen Papierwesen<br />

und entdecken viele Geheimnisse.<br />

Treibt dort wirklich Salomon<br />

sein Unwesen? Und wie erlöst<br />

man gefangene Gespenster? Eine<br />

abenteuerliche Suche mit Musik,<br />

Schauspiel und Figuren.<br />

Film<br />

33. Schweizer Jugendfilmtage 2009<br />

OKAJ <strong>Zürich</strong><br />

Die Schweizer Jugendfilmtage bieten<br />

von September bis Dezember 2008 kostenlose<br />

Workshops für Schulklassen<br />

zum Thema «Respekt!» an. Die Schulklassen<br />

erhalten inhaltliche und filmspezifische<br />

Unterstützung durch kompetente<br />

Fachpersonen. So können sie<br />

ohne grosse Vorkenntnisse gute Filmresultate<br />

erzielen. Die so produzierten<br />

Filme werden an den Jugendfilmtagen<br />

im März 2009 dem Publikum vorgeführt.<br />

Filme zu anderen Themen können<br />

bis zum 31. Dezember 2008 eingereicht<br />

werden (Länge max. 20 Min.).<br />

Teilnahmebedingungen und weitere<br />

Informationen: www.jugendfilmtage.ch<br />

Workshops für Schulklassen aller Stufen:<br />

kostenlos /anmelden bis 6.9.08 bei<br />

Schweizer Jugendfilmtage c/o okaj zürich,<br />

Postfach 2037, Langstr. 14, 8026 <strong>Zürich</strong><br />

Weitere Filmangebote im Kulturkalender<br />

Oktober 08 –Februar 09 von schule&kultur.<br />

Interaktives Theater für 1.–2.Schuljahr: Mo<br />

1.12.08 10h, Di 2.12.08 10h, Di 2.12.08<br />

13.30h, Mi 3.12.08 10h, Do 4.12.08 10h,<br />

Do 4.12.08 13.30h, Fr 5.12.08 10h, Mo<br />

8.12.08 10h, Mo 8.12.08 13.30h, Di 9.12.08<br />

10h, Di 9.12.08 13.30h, Mi 10.12.08 10h,<br />

Do 11.12.08 10h, Do 11.12.08 13.30h, Fr<br />

12.12.08 10h, Mo 15.12.08 10h, Mo<br />

15.12.08 13.30h, Di 16.12.08 10h, Di<br />

16.12.08 13.30h, Mi 17.12.08 10h, Do<br />

18.12.08 10h, Do 18.12.08 13.30h (Dauer:<br />

120 Min.) /15.– (inkl. ZVV) /Mundart ,<br />

Hochdeutsch /Schloss Greifensee, Im<br />

Städli, 8606 Greifensee /anmelden bis<br />

17.11.08 bei schule&kultur<br />

Musik<br />

tonhalleLATE<br />

Silvestre Revueltas, Olivier Messiaen,<br />

Maurice Ravel<br />

Tonhalle-Orchester<br />

Alles tickt, pocht, klopft, zirpt, summt<br />

und brummt um uns herum. Wo das Leben<br />

spielt, produzieren Mensch, Natur<br />

und Maschinen Geräusche,die zu Musik<br />

und Rhythmus werden können. Derartige<br />

Klänge und Rhythmen schillern und<br />

pulsieren in Messiaens Stück «Chronochromie».<br />

Andere laden zum Tanzen ein<br />

wie in Ravels mitreissend-betörendem<br />

Meisterwerk «Boléro» oder entfalten<br />

sich mit lateinamerikanischer Leidenschaft<br />

wie in Silvestre Revueltas’ Werk<br />

«Sensemayá». All das bietet tonhalleLA-<br />

TE und noch mehr:ImAnschluss an das<br />

klassische Konzert folgt die Party mit<br />

DJs,Electronica-Livesets und Bar.<br />

Konzert ab 7. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />

Berufsschulen: Fr 7.11.08 22h (Dauer:<br />

73 Min.) /10.– /Tonhalle <strong>Zürich</strong>,<br />

Gotthardstr. 5,8002 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis<br />

26.9.08 bei schule&kultur<br />

60 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Agenda<br />

Musik<br />

New Plans<br />

Zurich Jazz Orchestra<br />

Das Zurich Jazz Orchestra, kurz ZJO<br />

genannt, ist eine ausgewachsene Big<br />

Band. Sattes Blech und Holz, ausgeklügelte<br />

Arrangements und zündende Soli<br />

sind die Markenzeichen der 17-köpfigen<br />

Band.<br />

Am 28. November 2008 wird im<br />

moods die neue CD «New Plans» getauft.<br />

Zu hören sind Stücke des musikalischen<br />

Leiters Rainer Tempel mit einem<br />

klangvollen und raffinierten orchestralen<br />

Sound. Präzise und trotzdem<br />

entspannt, mit Druck und gleichwohl<br />

dynamisch swingt die Band.<br />

Konzert ab 7. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />

Berufsschulen: Fr 28.11.08 20.30h (Dauer:<br />

120 Min.) /CHF 15.– (inkl. ZVV) /moods im<br />

Schiffbau, Schiffbaustr. 6,8005 <strong>Zürich</strong> /<br />

anmelden bis 28.10.08 bei schule&kultur<br />

31, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis 30.10.08<br />

bei schule&kultur<br />

Musik<br />

Lunchkonzert<br />

César Franck<br />

Tonhalle-Orchester<br />

César Franck kam im belgischen Lüttich<br />

auf die Welt, verbrachte aber die<br />

meiste Zeit seines Lebens in Paris.Damals,<br />

im19. Jahrhundert, liebte man in<br />

Frankreich die Oper und fand Musik<br />

ohne Gesang eher langweilig. Es<br />

brauchte ein grosses Werk wie die<br />

d-Moll-Sinfonie von Franck, mit Melodien<br />

von denen einige Ohrwurmqualitäten<br />

haben, bis auch die Franzosen<br />

auf den Geschmack kamen und sich<br />

für Instrumentalmusik begeisterten.<br />

Dank Franck konnten Debussy &Co.<br />

zum musikalischen Impressionismus-<br />

Höhenflug ansetzen.<br />

Konzert für 7.–10. Schuljahr: Do 4.12.08<br />

10.30h, Do 4.12.08 12.15h<br />

(Dauer: 41 Min.) /12.– (inkl. ZVV) /Tonhalle<br />

<strong>Zürich</strong>, Gotthardstr. 5,8002 <strong>Zürich</strong> /<br />

anmelden bis 23.10.08 bei schule&kultur<br />

Musik<br />

Soundcheck<br />

Zurich Jazz Orchestra<br />

Der kommentierte Soundcheck mit<br />

dem Zurich Jazz Orchestra und seinem<br />

Leiter, Rainer Tempel, gibt Einblick in<br />

die Probearbeit und das musikalische<br />

Leben und Schaffen der Big Band. Anschliessend<br />

an den Soundcheck kann<br />

die CD-Taufe «New Plan» des ZJO besucht<br />

werden (siehe unten).<br />

Workshop ab 7. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />

Berufsschulen: Fr 28.11.08 18.30h, Do<br />

26.2.09 18.30h (Dauer: 45 Min.) /kostenlos<br />

/Deutsch /moods im Schiffbau,<br />

Schiffbaustr. 6,8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 28.10.08 bei schule&kultur<br />

Musik<br />

Die Wiedergeburt der Weihnachtslieder<br />

World/Jazz<br />

Otto Lechner/Still<br />

Der begnadete Akkordeonist Otto<br />

Lechner,bekannt aus dem Film «Accordion<br />

Tribe», hat zusammen mit den<br />

Leuten von Still die traditionellen<br />

Weihnachtslieder ihrer Texte entkleidet,<br />

neu arrangiert, als Instrumentalversionen<br />

wiedergeboren und musikstilmässig<br />

in ein globales Gewand gekleidet.<br />

Altes Liedgut wird mit Exotischem<br />

aus der Balkan-, Maghreb- oder<br />

Karibikregion geschmückt und klingt<br />

frisch, wie gestern komponiert. Unter<br />

dem Motto «Die Wiedergeburt der<br />

Weihnachtslieder» geben sie so den bekannten<br />

Klängen neuen Charme. Otto<br />

Lechner wird von einer fünfköpfigen<br />

Band begleitet.<br />

Konzert ab 8. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />

Berufsschulen: Mo 15.12.08 20.30h (Dauer:<br />

120 Min.) /CHF 15.– (inkl. ZVV) /moods im<br />

Schiffbau, Schiffbaustr. 6,8005 <strong>Zürich</strong> /<br />

anmelden bis 14.11.08 bei schule&kultur<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 61


Agenda<br />

Ausstellungen<br />

Daum Gallé Tiffany<br />

Museum Bellerive<br />

Der Jugendstil war die erste künstlerische<br />

Bewegung, welche die Vision des<br />

Gesamtkunstwerks verfolgte. Viele<br />

Künstler dieser Zeit waren Maler,Bildhauer,<br />

Entwerfer von Schmuck und<br />

Möbeln in einer Person. Es wurde die<br />

perfekte Harmonie des Lebensraumes<br />

angestrebt, um die Realität in eine mythologisch<br />

erträumte Welt zu verwandeln.<br />

Waswir mit Kunstgewerbe im Jugendstil<br />

am häufigsten verbinden, ist<br />

Glas.Die Ausstellung zeigt nicht nur eine<br />

der aussergewöhnlichsten Glassammlungen,<br />

sondern informiert auch<br />

über die verschiedensten Techniken<br />

und Abläufe der Glasproduktion um<br />

die Jahrhundertwende. Färbung,<br />

Schmelzung, Verarbeitungstechniken<br />

wie Ätzungen, Auflagen, Zwischenschichtdekor<br />

und Speziellem wie dem<br />

Hammerschlagschliff kann anhand der<br />

Objekte nachgegangen werden. Nach<br />

einem Gang durch die Ausstellung ler-<br />

Ausstellungen<br />

Unsere fünf Sinne<br />

KULTURAMA –Museum des Menschen<br />

Sie sind so lebenswichtig wie Sauerstoff<br />

und Nahrung. Sie machen Leben und<br />

Erleben möglich, dank ihnen können<br />

wir agieren und reagieren. Tasten, Sehen,<br />

Hören, Schmecken und Riechen<br />

formen unser Bewusstsein und geben<br />

unserer Umgebung ein Gesicht. Bereits<br />

während der Schwangerschaft bilden<br />

sich die Sinnesorgane aus. Die rasante<br />

Entwicklung der ersten Monate im Mutterleib<br />

gipfelt in einer Flut von Sinneseindrücken<br />

–der Geburt. Danach funk-<br />

nen die SchülerInnen verschiedene<br />

Glasobjekte und deren Geschichte kennen<br />

und bekommen Einblick in die verschiedenen<br />

Glastechniken. Anschliessend<br />

werden sie selbst tätig und gestalten<br />

ihr eigenes Glasobjekt mit einer<br />

speziellen Technik.<br />

Einführung für Lehrpersonen: Mi 27.8.08,<br />

17h Uhr (Dauer: 90 Min.) /kostenlos /<br />

Einblick in die Ausstellung und Vorstellen<br />

der Workshops mit Eva Afuhs, leitende<br />

Kuratorin Museum Bellerive und Ursina<br />

Spescha, Museumspädagogin<br />

Workshop für 4.–9. Schuljahr (auf Anfrage<br />

auch für Unterstufe): Mi 3.9.08 10h, Fr<br />

5.9.08 14h, Mi 10.9.08 10h, Fr 12.9.08 14h,<br />

Mi 17.9.08 10h, Fr 19.9.08 10h, Mi 24.9.08<br />

10h, Fr 26.9.08 14h, Mi 1.10.08 10h, Fr<br />

3.10.08 14h (Dauer: 120 Min.) /kostenlos<br />

(unterstützt durch CREDIT SUISSE) /Ort:<br />

Museum Bellerive, Höschgasse 3, 8008<br />

<strong>Zürich</strong> /anmelden bei Museum Bellerive,<br />

Christina Wellinger, Telefon 043 446 44 69,<br />

christina.wellinger@hgkz.ch<br />

tionieren die Sinne in der neuen Lebenswelt.<br />

Sie gewöhnen sich schnell ein,<br />

regen unser Gehirn an und treiben es zu<br />

Höchstleistungen. Im Workshop verfolgen<br />

wir die Entstehung der Sinne während<br />

der Schwangerschaft. Neben der<br />

körperlichen Entwicklung spielt dabei<br />

die Reifung des Gehirns eine zentrale<br />

Rolle. Im zweiten Teil des Workshops<br />

testen wir die Funktionen unserer eigenen<br />

Sinnesorgane.Der Workshop findet<br />

in der Dauerausstellung statt.<br />

Workshop ab 5. Schuljahr: Mi 22.10.08 9h,<br />

Do 23.10.08 9h, Di 28.10.08 9h, Do<br />

30.10.08 14h, Fr 31.10.08 9h, Di 2.12.08<br />

9h, Do 4.12.08 9h, Di 27.1.09 14h, Mi<br />

28.1.09 9h, Do 29.1.09 14h (Dauer:<br />

120 Min.) /Leitung: Annina Keller, Petra<br />

Egger, Daniel Schaub, Museumspädagogik<br />

Kulturama /CHF 120.– (inkl. ZVV) /<br />

KULTURAMA –Museum des Menschen,<br />

Englischviertelstrasse 9, 8032 <strong>Zürich</strong> /<br />

anmelden bis 2.10.08 bei schule&kultur<br />

Tanz<br />

Puls Indiens<br />

Flamenco<br />

Bettina Castaño<br />

Die Flamencotänzerin Bettina Castaño<br />

fasziniert durch eine blendende Technik,<br />

die sie auf wunderbare Art und Weise<br />

mit Intensität, Kraft und Ausdruck<br />

kombiniert. In ihrem neuen Programm<br />

begibt sie sich auf die Suche nach den<br />

Ursprüngen des Flamenco in Indien.<br />

Castaños Musiker sind Extraklasse.<br />

Die indischen Perkussionisten Matanoor<br />

Sankarankutty (Chenda) und Karuna<br />

Murty (Tavil) spielen Rhythmen,<br />

die auf dem 10 000 Jahre alten indischen<br />

Tempeltanz basieren. Sie harmonieren<br />

hervorragend mit der Flamencogruppe<br />

von Bettina Castaño, dem<br />

Sänger Antonio Saavedra und den Gitarristen<br />

Jesús Torres und El Espina.<br />

Aufführung ab 8. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />

Berufsschulen: Mo 10.11.08 20.30h (Dauer:<br />

120 Min.) /CHF 15.– (inkl. ZVV) /moods im<br />

Schiffbau, Schiffbaustr. 6,8005 <strong>Zürich</strong> /<br />

anmelden bis 10.10.08 bei schule&kultur<br />

62 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Agenda<br />

Ausstellungen<br />

Kopf an Kopf –Politikerporträts<br />

Workshop für Schulklassen<br />

Museum für Gestaltung <strong>Zürich</strong><br />

Siegesbewusst und überzeugend lächeln<br />

sie uns von grossen Plakaten<br />

entgegen: Politikerinnen und Politiker<br />

sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig.Wie<br />

sie sich präsentieren, hängt<br />

vom jeweiligen historischen Kontext<br />

wie auch von der Regierungsform und<br />

dem kulturellen Umfeld ab. Wesentliche<br />

Bestandteile politischer Arbeit<br />

sind Imagebildung,Wahlkampf und Eigenrepräsentation,<br />

aber auch die Demontage<br />

des Gegners. Die Ausstellung<br />

zeigt geschichtliche Wurzeln, epochemachende<br />

Wahlkämpfe und beleuchtet<br />

wiederkehrende Muster der politischen<br />

Selbstdarstellung, sei es als<br />

«Mann von nebenan», als «Freund des<br />

Volkes» oder als «Retterin der Nation».<br />

Porträts populärer Figuren wie Lenin,<br />

Che Guevara, Arnold Schwarzenegger<br />

oder Julia Timoschenko prägen sich<br />

dauerhaft ein und bilden Referenzen<br />

für folgende Generationen. Der Workshop<br />

gibt Einblick in die Mechanismen<br />

der konstruierten Bilder. Die SchülerInnen<br />

versetzen sich in die Rolle von<br />

PolitikerInnen und erarbeiten ihr eigenes<br />

Porträt. Bitte jede/r Teilnehmende<br />

ein Fotoporträt von sich (A5 –A4) und<br />

einen Digitalfotoapparat oder eine<br />

Handykamera mitbringen. Ausstellung<br />

vom 10.8.08 bis 2.12.08.<br />

Die Einführung vermittelt einen Einblick in die<br />

Ausstellung und stellt den Workshop vor.<br />

Einführung für Lehrpersonen: Mi 5.11.08<br />

17h (Dauer: 60 Min.) /Einsicht in die<br />

Ausstellung und Vorstellen der Workshops:<br />

Christian Brändle, Museumsdirektor, Elfi<br />

Anderegg, Museumspädagogin/Künstlerin /<br />

kostenlos /Museum für Gestaltung <strong>Zürich</strong>,<br />

Ausstellungsstr. 60, 8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 30.10.08 bei schule&kultur<br />

Workshop ab 7. Schuljahr: Di 11.11.08 10h,<br />

Di 11.11.08 13.30h, Mi 12.11.08 10h,<br />

Di 18.11.08 10h, Di 18.11.08 13h, Mi<br />

19.11.08 10h, Di 25.11.08 10h, Di 25.11.08<br />

13.30h, Mi 26.11.08 10h, Di 2.12.08 10h,<br />

Di 2.12.08 13.30h, Mi 3.12.08 10h<br />

(Dauer: 120 Min.) /Leitung: Elfi Anderegg,<br />

Museumspädagogin/Künstlerin /CHF 120.–<br />

(inkl. ZVV) /(kostenlos für Stadtzürcher<br />

Volksschule) /Museum für Gestaltung<br />

<strong>Zürich</strong>, Ausstellungsstr. 60, 8005 <strong>Zürich</strong> /<br />

anmelden bis 28.10.08 bei schule&kultur<br />

Ausstellungen<br />

Roman Signer: Projektionen<br />

Führung<br />

Helmhaus <strong>Zürich</strong><br />

Roman Signer ist einer der spektakulärsten<br />

Künstler der Schweiz. Er arbeitet<br />

oft mit Explosionsstoffen, die erstaunliche<br />

Umwandlungen von Materie<br />

in Raum und Zeit auslösen. So plant<br />

und realisiert er «Ereignisse», die sich<br />

vor uns abspielen: extrem schnell oder<br />

extrem langsam, überraschend, komisch,<br />

manchmal auch nachdenklich<br />

stimmend. Seine Arbeit ist inspirierend,<br />

weil sie uns Naturgewalten vorführt,<br />

wie wir sie noch nie gesehen haben.<br />

Die Ausstellung zeigt in verdunkelten<br />

Räumen Roman Signers Filme<br />

und Videos,die seine Aktionen aus den<br />

Jahren 1975–2008 dokumentieren: eine<br />

infernalische Versuchsanordnung, die<br />

allen, die sie gesehen haben, nicht so<br />

schnell wieder aus dem Kopf gehen<br />

wird. Technisches Geschick und unerschöpfliche<br />

Experimentierfreude verwandeln<br />

einfache Handlungen und alltägliche<br />

Gegenstände in «Zeitskulpturen»<br />

mit verblüffender Komik und Poesie.Mit<br />

Sprache,Schrift und Zeichnung<br />

verfolgen die SchülerInnen anschliessend<br />

an die Werkbetrachtung eigene<br />

Ideen mit Zündstoff –obRoman Signer<br />

sie wohl eines Tages explodieren lässt?<br />

Ausstellung vom 24.10.08 bis 11.1.09.<br />

Interaktive Führung ab 5. Schuljahr:<br />

Di 18.11.08 9.30h, Di 18.11.08 13.30h,<br />

Do 20.11.08 9.30h, Do 20.11.08 13.30h,<br />

Fr 21.11.08 9.30h, Di 25.11.08 9.30h,<br />

Di 25.11.08 13.30h, Do 27.11.08 9.30h,<br />

Do 27.11.08 13.30h, Fr 28.11.08 9.30h<br />

(Dauer: 120 Min.) /Leitung: Silvia Hildebrand,<br />

Museumspädagogin /CHF 120.–<br />

(inkl. ZVV) /(kostenlos für Stadtzürcher<br />

Volksschule) /Helmhaus <strong>Zürich</strong>, Limmatquai<br />

31, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis 30.10.08<br />

bei schule&kultur<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 63


Agenda<br />

Ausstellungen<br />

Museumsluft schnuppern<br />

Workshop<br />

Museum Bellerive<br />

Zum ersten Mal im Museum? Gemeinsam<br />

mit der Kindergärtnerin und Museumspädagogin<br />

Ursina Spescha unternehmen<br />

die Kinder einen Streifzug<br />

durchs Museum Bellerive. Dort gibt es<br />

Spannendes zu entdecken: Eine riesige<br />

Eingangshalle mit Kamin, eine geschwungene<br />

Treppe aus Marmor und<br />

einen prächtigen «Salle de Bain» aus<br />

vergangenen Zeiten. In den historischen<br />

Räumen gibt es aber auch Zeitgenössisches<br />

zu sehen: Die Ausstellung «Eidgenössische<br />

Förderpreise für Design 08»<br />

zeigt prämierte Kreationen, entworfen<br />

und gestaltet von 20jungen Schweizer<br />

DesignerInnen. Die Kinder werden<br />

spielerisch an einzelne Werke herangeführt.<br />

Nach einer Pause können sie im<br />

zweiten Teil des Workshops selbst mit<br />

Material experimentieren und ein Objekt,<br />

ein Accessoire oder ein Kleidungsstück<br />

entwerfen und präsentieren.<br />

Kindergärten der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

können den Workshop mit dem Kulturbudget<br />

besuchen (Fr. 10.–/Kind, mind.<br />

10 Kinder).<br />

Workshop für Kindergarten: Mi 12.11.08<br />

10h, Mi 19.11.08 10h, Mi 26.11.08 10h, Mi<br />

3.12.08 10h, Mi 10.12.08 10h, Mi 17.12.08<br />

10h (Dauer: 120 Min.) /Leitung: Ursina<br />

Spescha, Museumspädagogin, Kindergartenlehrerin<br />

/CHF 120.– (inkl. ZVV) /Museum<br />

Bellerive, Höschgasse 3, 8008 <strong>Zürich</strong> /<br />

anmelden bis 27.10.08 bei schule&kultur<br />

Theater<br />

Gah uf Nangijala<br />

Ein Theaterstück mit viel Musik<br />

400asa<br />

In einem übergrossen Bett sitzt Raffi<br />

und hustet fürchterlich. Er ist krank, so<br />

krank, dass selbst Frau Doktor Spörrli<br />

vom Spital nicht helfen kann und ihn<br />

nach Hause schickt. Als eine dezent gekleidete<br />

ältere Dame unter seinem Bett<br />

hervorkriecht und Raffi vom fernen<br />

Nangijala erzählt, ändert sich alles<br />

schlagartig.Erwill mit der Märchentante<br />

aufbrechen in dieses ferne Land, wo<br />

es kein Gemüse und keinen Husten gibt.<br />

Theater<br />

Pussy’n’Pimmel<br />

Eine Aufklärungsshow für Teenies und<br />

Oldies<br />

Kolypan (CH)<br />

Die Punk-Rock-Band The Sex-Doctors<br />

nennt ihr Thema beim Namen. Auf der<br />

Suche nach dem ultimativen Song erkunden<br />

die vier «Sexperten» das breite<br />

Feld der Sexualität. Dabei bleibt wenig<br />

verborgen. Dr. Dorians Ejakulationsprobleme<br />

ebenso wenig wie Dr. Helgas<br />

Interesse für den Sex der Tiere oder Dr.<br />

Ruths Bewegungs-Fimmel. Sex rules,<br />

auf alle möglichen Arten, also machen<br />

wir uns kein Gewissen daraus! Bei aller<br />

Aufgeklärtheit spielen aber die Gefühle<br />

Dorthin zu gelangen, ist aber gar<br />

nicht so einfach. Erst muss man eine<br />

spannende Geschichte erfinden, so packend,<br />

dass man selber daran glaubt…<br />

Dort, wo andere Kinderbuchautoren<br />

stehen bleiben, geht Astrid Lindgren<br />

einen Schritt weiter. Sie nimmt<br />

die Kinder an der Hand und führt sie<br />

mitten ins Reich des Todes. Dabei<br />

schafft sie mit Humor und alltäglichem<br />

Erzählton Nähe und Geborgenheit.<br />

Inspiriert durch die grossartige<br />

Schriftstellerin schafft 400asa ein<br />

Stück, das die Poesie und Fantasie<br />

Lindgrens aufnimmt.<br />

Aufführung für 1.– 4. Schuljahr: Mo 27.10.08<br />

10h, Di 28.10.08 10h (Dauer: 50 Min.) /<br />

Regie: Samuel Schwarz /Spiel: Meret<br />

Hottinger, Kaspar Weiss /Mundart /CHF<br />

12.– (inkl. ZVV) /Kulturzentrum Rote Fabrik,<br />

Fabriktheater, Seestr. 395, 8038 <strong>Zürich</strong> /<br />

anmelden bis 10.10.08 bei schule&kultur<br />

Weitere Daten im Theater PurPur: Mi<br />

5.11.08 10h, Do 6.11.08 10h /Theater<br />

PurPur, Grütlistr. 36, 8002 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 20.10.08 bei schule&kultur<br />

bei diesem Thema doch immer wieder<br />

verrückt. Eine Aufklärungsshow für<br />

Teens’n’Oldies, ohne Wenn und Aber,<br />

mit Gefühl, Gehalt und gehörig Humor.<br />

Kein zweideutiges,sondern ein eindeutiges<br />

Vergnügen.<br />

Aufführung ab 7. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />

Berufsschulen: Do 6.11.08 14.30h,<br />

Do 6.11.08 19.30h (Dauer: 90 Min.) /<br />

Regie: Kolypan, Michael Steiner, Endregie:<br />

Sebastian Nübling /Spiel: Fabienne<br />

Hadorn, Gustavo Nañez, Thomas U.<br />

Hostettler, Vivien Bullert /Deutsch, Mundart<br />

/CHF 15.– (inkl. ZVV) /Theater Rigiblick,<br />

Germaniastr. 99, 8044 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 22.10.08 bei schule&kultur<br />

64 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Agenda<br />

Theater<br />

D’Cousine vom Aschenputtel<br />

Das Märchen der Gebrüder Grimm aus<br />

dem Blickwinkel ihrer Cousine Paula<br />

Theater Katerland<br />

Erzählt wird das bekannte Grimm-<br />

Märchen aus dem Blickwinkel der Cousine<br />

Paula. In den gleichen ärmlichen<br />

Verhältnissen wie Aschenputtel aufgewachsen,<br />

ist sie im Gegensatz zu ihr<br />

nicht gerade mit Schönheit gesegnet,<br />

wasPaula aber mit gesundem Selbstbewusstsein<br />

und einer spitzen Zunge<br />

mehr als wettmacht.<br />

Da Aschenputtel von ihren drei<br />

Zaubernüssen nur gerade zwei gebraucht<br />

hat, um ihren Prinzen zu kriegen,<br />

hat sie die dritte grosszügig ihrer<br />

Cousine Paula überlassen. Was aber<br />

soll man mit einer Zaubernuss anfangen?<br />

Für einen weiteren Prinzen reicht<br />

diese eine nicht. Ausserdem ist sich<br />

Paula nicht so sicher,obein Prinzessinnendasein<br />

unbedingt erstrebenswert<br />

ist. Dann doch eher ein tapferer Ritter,<br />

oder eine vorzügliche Köchin werden?<br />

Mit nur einer einzigen Nuss muss man<br />

sich das gut überlegen…<br />

Ein wunderbar frisches Solo darüber,<br />

anders sein und sich selber treu<br />

bleiben zu wollen.<br />

Aufführung für 1.– 3. Schuljahr: Mo 1.12.08<br />

10h, Fr 5.12.08 10h (Dauer: 50 Min.) /<br />

Regie: Taki Papaconstantinou /Spiel:<br />

Sabina Deutsch /Mundart, Deutsch /<br />

CHF 12.– (inkl. ZVV) /GZBuchegg,<br />

Bucheggstr. 93, 8057 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 17.11.08 bei schule&kultur<br />

Theater<br />

Fritz, Franz und Ferdinand oder Warum<br />

gibt es in der Schweiz keine Prinzen?<br />

Theater Gustavs Schwestern<br />

Warum gibt es in der Schweiz eigentlich<br />

keine Prinzen? Schuld daran sind<br />

Fritz, Franz und Ferdinand. Wegen ihres<br />

gockelhaften Getues sind die Drillingsprinzen<br />

in Güggel verzaubert worden.<br />

Nur der Kuss einer echten Prinzessin<br />

kann sie retten. Die drei begeben<br />

sich auf eine abenteuerliche Reise<br />

ins Märchenland. Werden sie erlöst?<br />

Oder erwischt sie am Ende doch noch<br />

der böse Wolf? Eine Puppenshow, hinreissend<br />

absurd und voller Spielfreude.<br />

Aufführung für 2.–5.Schuljahr: Do 6.11.08<br />

10h, Do 6.11.08 14.30h (Dauer: 50 Min.) /<br />

Regie: Priska Praxmarer /Spiel: Jacqueline<br />

Surer, Sibylle Grüter /Mundart /CHF 12.–<br />

(inkl. ZVV) /Theater Stadelhofen,<br />

Stadelhoferstr. 12, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 23.10.08 bei schule&kultur<br />

Theaterpädagogische Nachbereitung für<br />

eine Schulklasse (kostenlos):<br />

Während dreissig Minuten wirbeln Kinder,<br />

Puppen und Requisiten auf der Bühne<br />

herum. Unter der Anleitung von Nina Knecht,<br />

Theaterpädagogin am Theater Stadelhofen,<br />

werden die Themen des Stückes vertieft und<br />

die Schüler gewinnen einen Einblick ins<br />

Theaterhandwerk und Puppenspiel. Separate<br />

Anmeldung erforderlich.<br />

Workshop für 2.–5.Schuljahr: Do 6.11.08<br />

11h, Do 6.11.08 15.30h (Dauer: 30 Min.) /<br />

kostenlos /Theater Stadelhofen,<br />

Stadelhoferstr. 12, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 23.10.08 bei schule&kultur<br />

Theaterpädagogische Vorbereitung für<br />

Schulklassen:<br />

Zur Vorbereitung auf das Stück kommt die<br />

Theaterpädagogin Nina Knecht ins Schulhaus.<br />

Durch eigene spielerische Versuche<br />

mit dem Stoff und den Figuren der Inszenierung<br />

werden die SchülerInnen mit dem<br />

Stück vertraut gemacht. –Informationen:<br />

nina.knecht@theater-stadelhofen.ch,<br />

044 261 02 07, separate Anmeldung über<br />

schule&kultur erforderlich.<br />

Workshop für 2.–5.Schuljahr: (Dauer:<br />

135 Min.) /450.– (inkl. Vorstellungsbesuch<br />

und ZVV) /ImSchulhaus /anmelden<br />

bis 17.9.08 bei schule&kultur<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 65


Agenda<br />

Theater<br />

AClockwork Orange<br />

Schauspielhaus <strong>Zürich</strong><br />

Spätestens seit der Kubrick-Verfilmung<br />

von 1971 ist Burgess’ Geschichte von<br />

dem gewaltverrückten Gangleader mit<br />

der irren Kunstsprache Nadsat Kult.<br />

Alexhat zwei Leidenschaften:Brutalität<br />

und Beethoven. Wiederholte Aufenthalte<br />

in Besserungsanstalten machen ihn<br />

nicht besser. Aber als Verständnis und<br />

Sozialarbeit keine Wirkung zeigen, zieht<br />

der Staat auf einmal andere Saiten auf:<br />

Die sogenannte Ludovico-Methode soll<br />

aus Delinquenten Musterknaben machen.<br />

Und da will man nicht in Alex’<br />

Haut stecken. Erst recht nicht, als er<br />

lammfromm wieder in die immer noch<br />

nicht so viel bessere Welt hinausgeschickt<br />

wird. –David Böschs Inszenierung<br />

hatte im Mai 2008 Premiere und<br />

wird in der Spielzeit 08/09 wieder aufgenommen.<br />

Zusatzangebote: Materialien<br />

zum Stück, Stückeinführung.<br />

Theater<br />

Flaschko –Ein Mann, seine Decke und<br />

dessen Mutter<br />

Theater Vagabu<br />

Im Comic-Strip «Flaschko» inszeniert<br />

der Österreicher Nicolas Mahler eine<br />

Mutter-Sohn-Beziehung von abgründiger,<br />

japhilosophischer Komik. Dem Figurentheater<br />

Vagabu dienen die köstlichen<br />

Geschichten als Vorlage für ein<br />

eigenes Stück. Flaschkos Chancen, je<br />

erwachsen zu werden, stehen schlecht:<br />

Er lebt bei seiner Mutter in der Heizdecke,<br />

aus der nur sein Kopf herausschaut.<br />

Tagund Nacht sitzt er vor dem<br />

Fernseher und lebt im Übrigen die Tagträume<br />

des kleinen Mannes: Eigentlich<br />

wäre er gern Abenteurer… Seine Mutter<br />

versucht, ihn dazu zu bringen, seine<br />

Decke zu verlassen und den Fernseher<br />

abzuschalten. Sie entwickelt einen<br />

schier unerschöpflichen, aber letztlich<br />

fruchtlosen Aktivismus. Immer knapp<br />

am Rande einer Alkohol- und Tablettenvergiftung<br />

hält sie einzig die Sorge<br />

um ihren Nesthocker-Sohn am Leben.<br />

Wir erleben zwei einsame Menschen,<br />

die sich zu beweisen versuchen, dass<br />

sie noch am Leben sind. Sind wir noch<br />

fähig, auszubrechen? Müssen wir gehen,<br />

sollen wir bleiben? Fragen, die<br />

sich uns stellen, wenn wir mitgehen auf<br />

diese Reise zwischen Kabarett, Figurentheater<br />

und Schauspiel.<br />

Aufführung ab 8. Schuljahr: Do 30.10.08<br />

20.15h (Dauer: 60 Min.) /Regie: Marc Feld /<br />

Spiel: Pierre Cleitman, Christian Schuppli,<br />

Kristin Votusek /Deutsch /CHF 15.– (inkl.<br />

ZVV) /Theater Stadelhofen, Stadelhoferstr.<br />

12, 8001 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis 2.10.08 bei<br />

schule&kultur<br />

Aufführung ab 9. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />

Berufsschulen: Fr 28.11.08 20h /Anthony<br />

Burgess /Regie: David Bösch /Deutsch /<br />

CHF 15.– /Schauspielhaus Schiffbau, Halle<br />

2, Schiffbaustr. 4,8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 10.10.08 bei schule&kultur<br />

66 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Agenda<br />

Theater<br />

Les caprices de Marianne –<br />

Die Launen der Marianne<br />

Théâtre Vidy-Lausanne und Theater<br />

Basel<br />

Drei rücksichtslose Burschen der neapolitanischen<br />

«Jeunesse dorée» führen<br />

uns schlagfertig und brutal vor, wie<br />

schwierig die Liebe ist: Cœlio ist verrückt<br />

nach Marianne,der jungen Gattin<br />

des Richters Claudio, wagt es aber<br />

nicht, sie anzusprechen. So übernimmt<br />

sein Freund Octave die Rolle des Vermittlers.<br />

Esfolgen ideelle Kämpfe und<br />

feurige Sprachgefechte, in denen die<br />

Unversöhnlichkeit der Figuren unter<br />

Mussets Feder knirscht.<br />

Warum hat sich Cœlio in Marianne<br />

verliebt? Und warum ist sie so jung<br />

verheiratet? Wovor fürchtet sie sich so<br />

schrecklich? Vielleicht davor, ihr Leben<br />

zu leben? Woher rührt die grosse Ergebenheit<br />

des desillusionierten Octave<br />

seinem Freund gegenüber? Warum<br />

wird Marianne fallen, Cœlio sterben<br />

und Octave weinen?<br />

«Die Launen der Marianne», ein<br />

Stück des klassischen französischen<br />

Repertoires,entstand im April 2008 mit<br />

jungen Schauspielern im Rahmen von<br />

«TransHelvetia», einem Theaterprojekt,<br />

das einen Sprach- und Kulturaustausch<br />

zwischen der französisch- und<br />

der deutschsprachigen Schweiz sowie<br />

die Sensibilisierung eines jungen Publikums<br />

für das Theater zum Ziel hat<br />

(www.transhelvetia.ch, Dossier Theaterpädagogik).<br />

Aufführung für <strong>Kanton</strong>s- und Berufsschulen:<br />

Daten nach Vereinbarung (Dauer: 80 Min.) /<br />

Alfred de Musset /Regie: Jean Liermier /<br />

Spiel: Anna Pieri, Bastien Semenzato,<br />

Stéphane Boschung, Philippe Panizzon,<br />

Pascale Gudel, Lionel Brady /Französisch /<br />

CHF 2000.– /imSchulhaus /anmelden bei<br />

schule&kultur<br />

Tanz<br />

Öper Öpis –Artistenzauber<br />

von Zimmermann &dePerrot<br />

Schauspielhaus <strong>Zürich</strong><br />

Fünf Artisten und Tänzer besiedeln einen<br />

instabilen Bühnenboden, der<br />

durch jede Bewegung kippen kann. Die<br />

Bewegungen sind leise, flüchtig, spektakulär<br />

und wagemutig und führen<br />

nicht selten in die Schräglage. Mit viel<br />

Zärtlichkeit wird von der Unmöglichkeit<br />

erzählt, im Anderen den zu finden,<br />

den man eigentlich sucht: sich selbst. –<br />

Die beiden Schweizer Künstler Zimmermann<br />

&dePerrot bewegen sich mit<br />

ihrer Arbeit seit zehn Jahren virtuos<br />

jenseits der gängigen Kunstbegriffe. In<br />

einer eigenen Bühnensprache formen<br />

sie aus Musik, Zirkus und Tanz ein aussergewöhnliches<br />

Werk und erfinden<br />

darin ihre gemeinsame poetische und<br />

bewegte Sprache.<br />

Aufführung ab 9. Schuljahr, <strong>Kanton</strong>s- und<br />

Berufsschulen: Fr 23.1.09 20h /CHF 15.– /<br />

Schauspielhaus Schiffbau, Halle 2, Schiffbaustr.<br />

4,8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden bis<br />

9.12.08 bei schule&kultur<br />

Theater<br />

Traum weisser Pferde<br />

Junges Schauspielhaus <strong>Zürich</strong><br />

Klettern ist Pauls Leben. Die Leidenschaft<br />

für diesen Extremsport hat er<br />

von seinem Vater, einem professionellen<br />

Kletterer, der auf seiner Lieblingsroute<br />

in den Tod stürzte und dessen<br />

Schicksal Paul keine Ruhe lässt. Seit<br />

dem Toddes Vaters lebt Paul gefährlich:<br />

In nächtlichen Streifzügen erklimmt er<br />

gemeinsam mit Stevie, einer Schulfreundin,<br />

die höchsten öffentlichen Gebäude<br />

der Stadt und «taggt», also signiert<br />

sie verbotenerweise mit seinem<br />

persönlichen Schriftzug. Sein grosser<br />

Traum aber ist es, die Kletterroute mit<br />

dem viel versprechenden Titel «Traum<br />

weisser Pferde» zu erobern, doch das<br />

ist ausgerechnet der Felsen, auf dem<br />

sein Vater ums Leben kam…<br />

Aufführung für 7. und 8. Schuljahr:<br />

Do 11.12.08 19.30h /Nick Wood /Regie:<br />

Annette Raffalt /Deutsch /CHF 15.– /<br />

Schauspielhaus Schiffbau, Halle 3,<br />

Schiffbaustr. 4,8005 <strong>Zürich</strong> /anmelden<br />

bis 27.10.08 bei schule&kultur<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 67


Agenda<br />

Termine und Veranstaltungen<br />

Switch Junior Web Award 2009 –spielerisch ins Internet<br />

jetzt anmelden<br />

Bewerben können sich Schulklassen aus der ganzen Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein in den Kategorien Primarstufe (1. bis<br />

6. Schuljahr), Sekundarstufe I(7. bis 9. Schuljahr) und Sekundarstufe II (Maturitäts- und Fachmittelschulen). Die Ausschreibung für den JWA<br />

2009 läuft: Ab dem 1. August 2008 können Projekte registriert werden; am 27. März 2009 ist Abgabeschluss. Die Preisverleihung findet<br />

im Juni 2009 statt. Für mehr Informationen und Details zur Teilnahme: www.juniorwebaward.ch. Sämtliche Arbeiten der Schülerinnen und<br />

Schüler können auf dieser Website besichtigt werden.<br />

AD(H)S oder Dyslexie? –Oder beides? Alte Kaserne Winterthur<br />

15.09.2008, 19.30–22.00 Uhr<br />

Informationsabend für Lehrpersonen, Eltern und Interessierte. Es werden Fachinformationen vermittelt, die zu einem fundierteren Störungsverständnis<br />

verhelfen und wir lernen konkrete Möglichkeiten kennen, wie wir unser eigenes Lehr- und Erziehungsverhalten verändern können,<br />

damit ein Ausstieg aus dem Teufelskreis der negativen Aufmerksamkeitsspirale möglich wird. Weitere Infos und Anmeldung finden Sie<br />

unter www.elposzuerich.ch/aktuelles.html. Anmeldung erwünscht bis 10. September 2008. Kosten Fr. 20.–.<br />

Volleyball Samstage<br />

1.11., 8.11., 15.11., 22.11., 29.11., 6.12. und 13.12.2008, jeweils von 13.00–18.00 Uhr in Bülach<br />

<strong>Kanton</strong>ales Volleyballturnier für Schulsportgruppen, Klassen- und Turnabteilungen vom 5. bis 12. Schuljahr, Ausschreibung und Anmeldung:<br />

www.tlkz.ch. Anmeldeschluss: 18. September 2008. Auskunft: Max Werner, Tel. 044 860 74 50, Mail: mwerner@kzu.ch<br />

WINGS –Intensivseminar in Luzern zur Begabtenförderung 6.–10.10.2008<br />

Das WINGS-Intensivseminar zur Begabungs- und Begabtenförderung in der Schule findet während fünf Tagen statt. Es werden 160 Lehrpersonen<br />

intensiv für den kompetenten Umgang mit besonderen Begabungen von Kindern und Jugendlichen sensibilisiert und geschult.<br />

Fachdozentinnen und Experten aus dem In- und Ausland informieren über Neues aus Lehre und Forschung, regen an zu Begabungsfördernden<br />

Veränderungen im ganz konkreten Schulalltag und bieten ein breites Form für Austausch und Diskussionen. Weitere Informationen<br />

sowie das Anmeldeformular finden Sie unter www.wingsseminar.ch<br />

WORLDDIDAC Basel 2008: international und vernetzt 29.–31.10.2008<br />

Die WORLDDIDAC Basel ist wieder Treffpunkt der Bildungsbranche und des internationalen Lehrmittelhandels. Das weltweite Angebot<br />

an Lehrmitteln, Dienstleistungen und Einrichtungen präsentiert sich an drei Tagen einem fachkundigen Publikum aus 70 Nationen. Die<br />

WORLDDIDAC setzt 2008 den Schwerpunkt auf die Bereiche Gesundheit, Arbeitsmarkt und Umwelt.<br />

Mathematische Förderung im Kindergarten<br />

Kurs 3/4, 15./29. 11. 2008, 09.00–16.30 Uhr<br />

Kursort: Kultur-Zentrum «Karl der Grosse» in der Altstadt von <strong>Zürich</strong>, Kurskosten: Fr.195.–, Infos und Anmeldeformular finden Sie unter<br />

www.lerntherapie-zh.ch<br />

Berufsmesse <strong>Zürich</strong> 25.–29.11.2008<br />

Im Messezentrum <strong>Zürich</strong> findet zum vierten Mal die Berufsmesse <strong>Zürich</strong> statt. Während 5Tagen werden über 40 000 Besucher und Besucherinnen<br />

erwartet. Während den fünf Messetagen erhalten Jugendliche reale und praxisorientierte Einblicke in die Berufswelt und können ihr<br />

Informationsbedürfnis durch persönliche Gespräche mit Fachpersonen abdecken. Schülerinnen und Schülern wird die Gelegenheit geboten,<br />

selbst aktiv zu werden und diverse einfachere Werkstücke vor Ort herzustellen. Eltern informieren sich über die Anforderungsprofile und<br />

Tätigkeitsbereiche der Lehrberufe und erfahren, wie sie ihr Kind im Berufswahlprozess aktiv unterstützen können. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter: www.berufsmessezuerich.ch<br />

Gesucht: Schulen, die Debattiertage und -wettbewerbe organisieren<br />

Am 30. Mai 2009 wird inBern der zweite gesamtschweizerische Final von Jugend debattiert durchgeführt. Qualifizieren können sich Jugendliche<br />

der Sekundarstufen Iund II in schulinternen, lokalen und kantonalen Vorausscheidungen. Die Projektleitung berät und unterstützt <strong>Kanton</strong>e<br />

und Schulen in der Organisation solcher Qualifikationsturniere. Sie bietet weiterhin die Materialien für den Unterricht, kurze Einführungskurse<br />

für Lehrpersonen sowie Unterstützung bei der Vorbereitung des Wettbewerbs an. Weitere Informationen: www.jugenddebattiert.ch<br />

Laborpraktika im Schülerlabor<br />

Ganzjährig Jan.–Dez., Mo–Fr.<br />

Life Science Learning Center Universität <strong>Zürich</strong> &ETH <strong>Zürich</strong>. Das Lernzentrum für Biologie der ETH und Universität <strong>Zürich</strong> bietet für Schulklassen<br />

der Primarschul-, Sekundar- und Gymnasialstufe (Sek Iund Sek II) verschiedene Praktika aus dem Bereich der modernen Biologie an.<br />

Kursübersicht und Online-Anmeldung unter www.lifescience-learningcenter.ch. Kontakt und weitere Informationen unter info@lifesciencelearningcenter.ch;<br />

Tel. 044 /635 31 29 oder 044 635 31 46.<br />

68 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Agenda<br />

Museen mit permanentem Angebot für Schulklassen<br />

Botanischer Garten Universität <strong>Zürich</strong><br />

Tel: 044 634 84 61, www.bguz.unizh.ch<br />

Daros Exhibitions –Gegenwartskunst<br />

Tel. 044 447 70 00, www.daros.ch<br />

Fotomuseum Winterthur<br />

Tel. 052 234 10 60, www.fotomuseum.ch<br />

Gewerbemuseum Winterthur<br />

Tel. 052 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch<br />

Haus Konstruktiv<br />

Tel. 044 217 70 80, www.hauskonstruktiv.ch<br />

Kulturama<br />

Tel. 044 260 60 44, www.kulturama.ch<br />

Kunsthalle <strong>Zürich</strong><br />

Tel. 044 272 15 15, www.kunsthallezurich.ch<br />

Kunsthaus <strong>Zürich</strong><br />

Tel. 044 253 84 84, www.kunsthaus.ch<br />

Kunstmuseum Winterthur<br />

Tel. 052 267 51 62, www.kmw.ch<br />

März–Sept. von Mo–Fr 07–19 Uhr /Sa+So 08–18 Uhr<br />

Okt.–Feb. von Mo–Fr 08–18 Uhr /Sa+So 08–17 Uhr<br />

Do–So 12–18 Uhr<br />

Do–Sa 11–18 Uhr /Mi11–20 Uhr<br />

Di–So 10–17 Uhr /Do10–20 Uhr<br />

Di, Do, Fr 12–18 Uhr /Mi12–20 Uhr<br />

Di–So 13–17 Uhr<br />

Di, Mi, Fr, 12–18 Uhr /Do12–20 Uhr /Sa+So 11–17 Uhr<br />

Di–Do 10–21 Uhr /Fr–So 10–17 Uhr<br />

Di 10–20 Uhr /Mi–So 10–17 Uhr<br />

Schweizerisches Landesmuseum <strong>Zürich</strong><br />

Tel. 044 218 65 11, www.slmnet.ch Sonderausstellung 16.5. bis 14.9. 2008: FAMILIEN alles bleibt, wie es nie war<br />

Di–So 10–17 Uhr<br />

Museum Rietberg<br />

Tel. 044 206 31 31, www.stadt-zuerich.ch/internet/zuerichkultur/home.html<br />

Mühlerama<br />

Tel. 044 422 76 60, www.muehlerama.ch<br />

Museum Bellerive<br />

Tel. 043 446 44 69, www.museum-bellerive.ch<br />

Museum für Gestaltung<br />

Tel. 043 446 67 67, www.museum-gestaltung.ch<br />

Di–So 10–17 Uhr /Mi+Do 10–20 Uhr<br />

Di–Sa 14–17 Uhr /So10–17 Uhr<br />

Di–So 10–17 Uhr /Do10–20 Uhr<br />

Di–Do 10–20 Uhr /Fr–So 10–17 Uhr<br />

Naturzentrum Sihlwald<br />

Tel. 044 720 38 85, www.sihlwald.ch<br />

Nordamerika Native Museum (NONAM)<br />

Tel. 043 499 24 40, www.nonam.ch<br />

Tram-Museum <strong>Zürich</strong><br />

Tel. 044 380 21 62, www.tram-museum.ch<br />

Strauhof <strong>Zürich</strong><br />

Tel. 044 412 31 39, www.strauhof.ch<br />

Technorama Winterthur<br />

Tel. 052 244 08 44, www.technorama.ch<br />

Wildpark Langenberg<br />

Tel. 044 713 46 46, www.wildpark.ch<br />

Zoo <strong>Zürich</strong><br />

Tel. 043 499 24 40, www.zoo.ch<br />

Zoologisches Museum <strong>Zürich</strong><br />

Tel. 044 634 38 38, www.zm.uzh.ch<br />

Vivarium-Tablat, Amphibien und Reptilien der Schweiz<br />

Tel. 052 385 35 76, www.vivarium-tablat.ch<br />

Di–Fr 13–17 Uhr /Mi13–20 Uhr<br />

Mi–Fr 14–17 Uhr /Sa13–18 Uhr /So13–17 Uhr<br />

Di–Fr 12–18 Uhr /Sa–So 10–18 Uhr<br />

Di–So 10–17 Uhr<br />

täglich 24 Std. geöffnet<br />

täglich geöffnet März–Okt. 9–18 Uhr /Nov–Feb. 9–17 Uhr<br />

Di–Fr 9–17 Uhr /Sa+So 10–16 Uhr<br />

Mai bis Oktober<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 69


Agenda<br />

Adressen<br />

<strong>Bildungsdirektion</strong> www.bildungsdirektion.zh.ch<br />

Generalsekretariat Tel. 043 259 23 09<br />

Bildungsplanung<br />

Walchestrasse 21, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 53 50<br />

E-Mail:<br />

Bildungsplanung@bi.zh.ch<br />

Volksschulamt<br />

www.volksschulamt.zh.ch<br />

Walchestrasse 21, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 22 51<br />

Stabsstelle Tel. 043 259 22 51<br />

Rechtsfragen Tel. 043 259 53 55<br />

Behördenschulung Tel. 043 259 22 58<br />

Abt. Lehrpersonal Tel. 043 259 22 66<br />

Lehrpersonalbeauftragte Tel. 043 259 22 74<br />

Vikariate Tel. 043 259 22 70<br />

Abt. Pädagogisches (Unterrichtsfragen)Tel. 043 259 22 62<br />

Interkulturelle Pädagogik/QUIMS Tel. 043 259 53 61<br />

schule&kultur Tel. 043 322 24 44<br />

Aufsicht Privatschulen Tel. 043 259 53 35<br />

Abt. Sonderpädagogisches Tel. 043 259 22 91<br />

Schulärztlicher Dienst Tel. 043 259 22 60<br />

Projekt Umsetzung Volksschulgesetz Tel. 043 259 53 53<br />

Projekt Grundstufe Tel. 043 259 53 88<br />

Projekt Sekundarstufe 9. Schuljahr Tel. 043 259 53 91<br />

Mittelschul- und Berufsbildungsamt www.mba.zh.ch<br />

Kaspar-Escher-Haus, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 43 81<br />

Abt. <strong>Mittelschulen</strong> Tel. 043 259 43 72<br />

Abt. Berufsbildung KEH Tel. 043 259 43 93<br />

Abt. Berufsbildung AUS 80 Tel. 043 259 77 50<br />

Personelles Berufsfachschulen Tel. 043 259 26 07<br />

Personelles <strong>Mittelschulen</strong> Tel. 043 259 53 01<br />

Personelles Schulen<br />

im Gesundheitswesen Tel. 043 259 43 12<br />

Amt für Jugend und Berufsberatung www.ajb.zh.ch<br />

Dörflistrasse 120, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 96 00<br />

Jugend- und Familienhilfe Tel. 043 259 96 50<br />

Kindesschutz Tel. 043 259 96 51<br />

Elternbildung Tel. 043 259 96 54<br />

Kinder- und Jugendheime Tel. 043 259 96 57<br />

Stipendien Tel. 043 259 96 80<br />

bizoerlikon Tel. 043 259 97 00<br />

Akad. Berufs- und Studienberatung Tel. 043 259 97 10<br />

Laufbahnberatung Gesundheitsberufe Tel. 043 259 97 30<br />

Lehrmittelverlag des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Räffelstr. 32, Postfach, 8045 <strong>Zürich</strong> Tel. 044 465 85 85<br />

E-Mail:<br />

lehrmittelverlag@lmv.zh.ch<br />

E-Shop:<br />

www.lehrmittelverlag.com<br />

Logopädisches Beratungstelefon<br />

beratung@sprachheilschulen.ch<br />

Sprachheilschule Stäfa Tel. 044 928 19 15<br />

Audiopädagogische Dienste <strong>Zürich</strong> APD<br />

Förderung&Beratung<br />

Kalchbühlstrasse 79, 8038 <strong>Zürich</strong> Tel. 044 487 10 50<br />

Schule der Stadt <strong>Zürich</strong> für Sehbehinderte SFS<br />

Eugen Huber-Strasse 6, 8048 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 311 79 00<br />

<strong>Zürcher</strong> Hochschulinstitut für Schulpädagogik<br />

und Fachdidaktik (ZHSF)<br />

www.zhsf-edu.ch<br />

Beckenhofstrasse 35, 8006 <strong>Zürich</strong>:<br />

Höheres Lehramt <strong>Mittelschulen</strong> Tel. 043 305 66 55<br />

Höheres Lehramt Berufsschulen Tel. 043 305 66 08<br />

Weiterbildung <strong>Mittelschulen</strong> Tel. 043 305 66 16<br />

Tel. 043 305 66 62<br />

Weiterbildung Berufsschulen Tel. 043 305 66 72<br />

Hochschule für Heilpädagogik<br />

www.hfh.ch<br />

Schaffhauserstrasse 239<br />

8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 044 317 11 11<br />

Pädagogische Hochschule <strong>Zürich</strong> www.phzh.ch<br />

8090 <strong>Zürich</strong> info@phzh.ch<br />

Kanzlei Tel. 043 305 51 11<br />

Prorektorat Ausbildung Tel. 043 305 52 52<br />

Schönberggasse 1, 8090 <strong>Zürich</strong> ausbildung@phzh.ch<br />

Prorektorat Weiterbildung und Forschung<br />

Tel. 043 305 53 53<br />

Hirschengraben 28, 8090 <strong>Zürich</strong> weiterbildung@phzh.ch<br />

Prorektorat Fachbereiche Tel. 043 305 54 54<br />

Hirschengraben 28, 8090 <strong>Zürich</strong> fachbereiche@phzh.ch<br />

Beamtenversicherungskasse<br />

Stampfenbachstrasse 63, 8090 <strong>Zürich</strong> Tel. 043 259 42 00<br />

Wichtige Webadressen<br />

Bildungsratsbeschlüsse www.bi.zh.ch >Bildungsrat >Beschlüsse 2008 (2007, 2006). Frühere Bildungsratsbeschlüsse bestellen unter Telefonnummer 043 259 23 14<br />

Regierungsratsbeschlüsse www.rrb.zh.ch (ab 1. Oktober 2008). Mit dem Inkrafttreten des neuen Informations- und Datenschutzgesetzes (IDG) werden per 1. Oktober<br />

2008 auch Regierungsratsbeschlüsse grundsätzlich zugänglich gemacht. Es liegt jedoch im Ermessen der Direktionen, Beschlüsse unveröffentlicht zu lassen. Einsicht in<br />

Regierungsratsbeschlüsse, die vor dem 1. Oktober gefasst wurden, kann man bei der IDG-Koordinationsstelle (Adresse bei Redaktionsschluss noch unbekannt) beantragen<br />

Medienmitteilungen www.bi.zh.ch >Aktuelles (> Archiv)<br />

Gesetze und Vernehmlassungen (alle Stufen) www.bi.zh.ch >Gesetze<br />

Lehrpläne Kindergarten sowie Primar- und Sekundarstufe www.vsa.zh.ch >Downloads >Lehrplan<br />

Schulferiendaten Volksschule www.vsa.zh.ch >Downloads >Schulferien <strong>Mittelschulen</strong> www.mba.zh.ch ><strong>Mittelschulen</strong> ><strong>Kanton</strong>ale <strong>Mittelschulen</strong> >Schulferien Berufsfachschulen<br />

www.mba.zh.ch >Berufsbildung >Berufsfachschulen >Schulferien<br />

Lehrpersonenkonferenzen www.bi.zh.ch >Downloads &Publikationen >Lehrpersonenkonferenzen<br />

Umsetzung neues Volksschulgesetz www.vsa.zh.ch >Umsetzung neues Volksschulgesetz (teilweise auch über www.vsa.zh.ch >Downloads >Umsetzung neues VSG)<br />

Grundstufe/9.Schuljahr www.vsa.zh.ch >Projekte<br />

Erlasse zum Mittelschulrecht www.mba.zh.ch ><strong>Mittelschulen</strong> >Mittelschulrecht >Rechtsgrundlagen<br />

Erläuterungen zum Bildungsrecht www.mba.zh.ch ><strong>Mittelschulen</strong> >Mittelschulrecht >Stichworte /FAQ<br />

Erlasse zum Berufsbildungsrecht www.mba.zh.ch >Berufsbildung >Berufsbildungsrecht<br />

Formulare, Schulleistungsstudien, Evaluationen und Berichte etc. www.bi.zh.ch > Downloads &Publikationen<br />

Informationen zu gegenwärtigen Projekten www.bi.zh.ch >Unsere Direktion >Bildungsplanung >Projekte<br />

Zahlen und Fakten www.bista.zh.ch<br />

Wer das Gewünschte nicht findet, kann sich an das zuständige Amt oder an das Generalsekretariat der <strong>Bildungsdirektion</strong> wenden: Tel. 043 259 23 09<br />

Erscheinungs- und Annahmeschlussdaten 2008<br />

Nr.<br />

5<br />

6<br />

1<br />

Erscheinungsdatum<br />

27.8.2008<br />

31.10.2008<br />

6.01.2009<br />

Redaktionsschluss<br />

25.7.2008<br />

26.9.2008<br />

21.11.2008<br />

Inserateschluss<br />

30.7.2008<br />

1.10.2008<br />

26.11.2008<br />

Redaktion: Tel. 043 259 23 14, schulblatt@bi.zh.ch<br />

Stelleninserate: Tel. 043 259 23 11, schulblatt@bi.zh.ch Werbeinserate: Tel. 044 928 56 09, martin.traber@kretzag.ch<br />

Impressum Nr. 5/2008 27. August 2008<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Kanton</strong>ales Publikationsorgan der <strong>Bildungsdirektion</strong> für Lehrkräfte und Schulbehörden, 122. Jahrgang Erscheinungsweise 6-mal pro Jahr<br />

Auflage 22 300 Exemplare Redaktion (red) Redaktionsleiter Stephan Pfäffli (pst), E-Mail: stephan.pfaeffli@bi.zh.ch, Redaktorin Jacqueline Olivier (jo), E-Mail:<br />

jacqueline.olivier@bi.zh.ch Ständige Mitarbeit Andreas Minder, Charlotte Spindler Fotografie Hauptbeiträge in Zusammenarbeit mit dem Studienbereich Fotografie, Hochschule<br />

für Kunst und Gestaltung <strong>Zürich</strong>, Leiter Prof. Ulrich Görlich Adresse Redaktion Schulblatt, <strong>Bildungsdirektion</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, Walcheplatz 2, 8090 <strong>Zürich</strong>, Verena Schwizer<br />

Gebert, Tel. 043 259 23 14, Fax 044 262 07 42, E-Mail: schulblatt@bi.zh.ch, Stelleninserate Gabriella Regli, 043 259 23 11, E-Mail: schulblatt@bi.zh.ch Gestaltung<br />

www.bueroz.ch Druck <strong>Zürich</strong>see Druckereien AG, 8712 Stäfa Abonnemente/Adressänderungen <strong>Zürich</strong>see Presse AG, 8712 Stäfa, Tel. 0848 805 522, Fax 0848 805 520,<br />

E-Mail: schulblatt@zsz.ch Werbe-Inserate Kretz AG, <strong>Zürich</strong>see Zeitschriften Verlag, 8712 Stäfa, Tel. 044 928 56 09, Fax 044 928 56 00, E-Mail: martin.traber@kretzag.ch<br />

Abo-Preis Fr. 40.– pro Jahr.<br />

70 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Amtliches 5/08<br />

Inhalt<br />

Bildungsratsbeschluss: Volksschule.<br />

Lehrmittelplanung für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>; Genehmigung 71<br />

Bildungsratsbeschluss: Lektionentafel für<br />

die Mittelstufe: Anpassungen 71<br />

Bildungsratsbeschluss: Lehrplan für die<br />

Kindergartenstufe des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>; Erlass 71<br />

Bildungsratsbeschluss: <strong>Kanton</strong>sschule Limmattal; Ergänzungsfach<br />

Informatik, Aufwertung der Naturwissenschaften 71<br />

Bildungsratsbeschluss: Volksschule. Neues Mathematiklehrmittel<br />

für die Sekundarstufe. Erprobung 71<br />

Bildungsratsbeschluss: Volksschule. Englischlehrmittel<br />

First Choice für die Unterstufe. Statusänderung 72<br />

Volksschule. Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK).<br />

Verein «KurdiSwiss». Anerkennung als Trägerschaft. 73<br />

Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />

Volksschule. Lehrmittelplanung für den <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>;<br />

Genehmigung<br />

Der Beschluss ist abrufbar unter http://www.bi.zh.ch/bildungsrat<br />

Schaffung neuer Lehrmittel. Gemäss §22Volksschulgesetz hat die<br />

vom Bildungsrat bestellte kantonale Lehrmittelkommission (KLK) dafür<br />

zu sorgen, dass für die Volksschule geeignete und auf den Lehrplan<br />

ausgerichtete sowie praxistaugliche Lehrmittel zur Verfügung stehen.<br />

2. Vorgeschichte<br />

Der Bildungsrat beschloss am 12. März 2007, ein neues Mathematiklehrmittel<br />

für die Sekundarstufe Ierarbeiten zu lassen. Das Projekt<br />

wird vom Lehrmittelverlag des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> unter Beteiligung der<br />

Interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz) realisiert. Die inhaltliche Federführung<br />

liegt bei der Pädagogischen Hochschule <strong>Zürich</strong> (PHZH). Die<br />

Auslieferung des Lehrmittels für die 1. Sekundarklasse ist für das<br />

Schuljahr 2011/12 vorgesehen. Die Lehrmittelteile für die 2. und<br />

3. Sekundarklasse werden je ein Jahr später ausgeliefert.<br />

Das vom Bildungsrat genehmigte Feinkonzept sieht eine vollständige<br />

Erprobung des Manuskripts vor.Esist ein zentrales Anliegen<br />

der Projektverantwortlichen, den Lehrpersonen ein praxiserprobtes<br />

Lehrmittel zur Verfügung stellen zu können. Das Manuskript wirddeshalb<br />

mit allen Teilen in den drei Oberstufenjahren erprobt. Dabei werden<br />

alle Leistungsniveaus (A/B/C) gleichermassen einbezogen. Am<br />

30. Oktober 2007 genehmigte die KLK die Erprobungsfassung für die<br />

1. Sekundarklasse. Die Erprobung erfolgt gestaffelt wie folgt:<br />

Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />

Lektionentafel für die Mittelstufe: Anpassungen<br />

Der Beschluss ist abrufbar unter http://www.bi.zh.ch/bildungsrat<br />

Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />

Lehrplan für die Kindergartenstufe des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong>; Erlass<br />

Der Beschluss ist abrufbar unter http://www.bi.zh.ch/bildungsrat<br />

Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />

<strong>Kanton</strong>sschule Limmattal; Ergänzungsfach Informatik,<br />

Aufwertung der Naturwissenschaften<br />

Der Beschluss ist abrufbar unter http://www.bi.zh.ch/bildungsrat<br />

– Schuljahr 2008/09<br />

Mathematik 1(Materialien für die 1. Sekundarklasse)<br />

– Schuljahr 2009/10<br />

Mathematik 2(Materialien für die 2. Sekundarklasse)<br />

– Schuljahr 2010/11<br />

Mathematik 3(Materialien für die 3. Sekundarklasse)<br />

B. Erwägungen<br />

Die Erprobungsklassen wurden in Zusammenarbeit mit der Interkantonalen<br />

Lehrmittelzentrale (ilz) gefunden. Neben dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong><br />

nehmen die <strong>Kanton</strong>e Graubünden, Thurgau und Wallis an der Erprobung<br />

teil. Die Klassen verteilen sich wie folgt:<br />

– 8 Klassen aus dem <strong>Kanton</strong> ZH<br />

– 5 Klassen aus dem <strong>Kanton</strong> GR<br />

– 3 Klassen aus dem <strong>Kanton</strong> TG<br />

– 2 Klassen aus dem <strong>Kanton</strong> VS<br />

Beschluss vom 23. Juni 2008<br />

Volksschule. Neues Mathematiklehrmittel für die<br />

Sekundarstufe. Erprobung<br />

A. Ausgangslage<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

Gestützt auf §2Lehrmittelverordnung für die Volksschule beschliesst<br />

der Bildungsrat auf Antrag der kantonalen Lehrmittelkommission die<br />

Es wurden gezielt berufserfahrene und fachlich kompetente Lehrpersonen<br />

gesucht. Diese testen mit ihren Klassen Themenbuch, Arbeitsheft,<br />

Begleitheft und elektronische Materialien während eines ganzen<br />

Durchlaufs, also während der 1., 2. und 3. Sekundarklasse. Die Praxisklassen<br />

umfassen jeweils den gesamten Jahrgang eines Schulhauses<br />

und decken so gleichzeitig alle Leistungsniveaus auf der Sekundarstufe<br />

Iab. Die Lehrpersonen verpflichten sich für eine Teilnahme<br />

über die gesamte Erprobungsdauer von drei Jahren.<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 71


Damit die Lehrpersonen ausreichend für ihre Aufgabe vorbereitet<br />

sind, nehmen sie zweimal jährlich an einer eintägigen Einführungsveranstaltung<br />

zum Konzept, zu den theoretischen Grundlagen, zu den<br />

mathematikdidaktischen Prinzipien und zu den einzelnen Lehrwerksteilen<br />

teil. Zusätzlich treffen sie sich quartalsweise an einem Mittwochnachmittag<br />

mit dem Autorenteam zu einer Auswertungssitzung<br />

an der PHZH.<br />

Aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> nehmen acht Klassen an der Praxiserprobung<br />

teil. Diese verteilen sich auf folgende Schulen: Oberstufe Elsau-Schlatt,<br />

Sekundarschule Dietlikon, Schulhaus Heiligberg Winterthur<br />

sowie Winterthur-Wülflingen. Die zuständigen Schulleitungen<br />

und Schulpflegen sind orientiert und mit der Teilnahme einverstanden.<br />

Damit die Lehrpersonen der genannten Schulhäuser an der Erprobung<br />

teilnehmen können, sind sie für die Schuljahre 2008/09 bis<br />

2010/11 von der Verpflichtung zur Verwendung der jetzigen obligatorischen<br />

Mathematiklehrmittel zu entbinden. Die Erprobungsfassung<br />

des neuen Lehrmittels wird vom kantonalen Lehrmittelverlag unentgeltlich<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Auf Antrag der <strong>Bildungsdirektion</strong> beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Der Bildungsrat nimmt von der geplanten dreijährigen Erprobung<br />

des neuen Mathematiklehrmittels für die Sekundarstufe<br />

IKenntnis.<br />

II. Die an der Praxiserprobung teilnehmenden Lehrpersonen<br />

aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> werden für die Schuljahre 2008/09<br />

bis 2010/11 von der Verwendung der derzeitig obligatorischen<br />

Mathematiklehrmittel entbunden.<br />

Lehrerkommentar («Introduction zu first choice») sowie in der Broschüre<br />

«Englisch in der Volksschule» folgende Abfolge empfohlen<br />

(siehe Grafik):<br />

Topics First Choice<br />

3. Klasse<br />

Plants<br />

2. Klasse Food<br />

2. Klasse The seasons Animals<br />

One world, many people Transport Where welive<br />

Colours Natural forces Our five amazing senses<br />

Die Erfahrungen mit First Choice wurden bislang nicht systematisch<br />

erhoben. Hingegen zeigen die Rückmeldungen aus den Einführungskursen<br />

sowie vereinzelte Schreiben an das Lehrmittelsekretariat folgendes<br />

Bild: Die Arbeit mit dem auf den ersten Blick attraktiven Lehrmittel<br />

erweist sich als anspruchsvoll, vorab in der 2. Primarklasse. Die<br />

Unverbindlichkeit der Modulabfolge sowie die für die Lehrpersonen<br />

schlecht erkennbaren Sprachziele erweisen sich in der Praxis als erschwerend.<br />

Auch sind einzelne Module als Startmodul ungeeignet.<br />

Ausserdem kommt hinzu, dass in Gemeinden, wo die 4. Klassen neu<br />

zusammengesetzt werden, nicht gewährleistet werden kann, dass<br />

die Kinder gleichwertige Voraussetzungen mitbringen.<br />

3. Massnahme<br />

Zur Erhöhung der Verbindlichkeit einerseits, aber auch zur Stützung<br />

der Praxissicherheit andererseits empfiehlt die Lehrmittelkommission<br />

(KLK) für First Choice ab Schuljahr 2008/09 die folgende Regelung:<br />

Bildungsratsbeschluss vom 23. Juni 2008<br />

Volksschule. Englischlehrmittel First Choice für die Unterstufe.<br />

Statusänderung<br />

A. Ausgangslage<br />

1. Rechtsgrundlagen<br />

Gemäss §1Lehrmittelverordnung bestimmt der Bildungsrat die provisorisch-obligatorischen,<br />

die obligatorischen und die zugelassenen<br />

Lehrmittel.<br />

2. Lehrmittelsituation Englisch auf der Primarunterstufe<br />

First Choice ist das Englischlehrmittel für die 2. und 3. Primarklasse<br />

und wird seit Schuljahr 2004/05 als provisorisch-obligatorisches<br />

Lehrmittel eingesetzt. Das Lehrmittel umfasst zehn Module. Jedes<br />

Modul besteht aus den drei Komponenten Topic Book, Activity Book<br />

und Teacher’s Notes. Zu jedem Modul werden noch Zusatzmaterialien<br />

(Posters; Flash Cards; Folien) angeboten. Die Inhalte basieren auf<br />

dem Lehrplan (mehrheitlich aus den Unterrichtsbereichen Mensch<br />

und Umwelt, Gestalten und Musik) und auf dem methodischen Ansatz<br />

CLIL (Content and Language Integrated Learning). Das ursprüngliche<br />

Einführungskonzept sieht vor, dass in einem Schuljahr<br />

zwei bis drei der zehn Themen (Module) behandelt werden, wobei deren<br />

Auswahl den Lehrpersonen freigestellt ist. Da es Themen gibt, die<br />

sich besser für den Einstieg eignen als andere, wird imeinführenden<br />

Schuljahr Modul Status<br />

2. Klasse One world, many people provisorisch-<br />

The Seasons<br />

obligatorisch*<br />

Transport<br />

Colours<br />

zugelassen**<br />

Natural forces<br />

3. Klasse Animals provisorisch-<br />

Plants<br />

obligatorisch*<br />

Our five amazing senses<br />

Food<br />

zugelassen**<br />

Where welive<br />

*bisher **neu<br />

Die Festlegung der provisorisch-obligatorischen Module lässt sich<br />

wie folgt begründen:<br />

One world, many people bringt als einziges Heft den Aspekt der<br />

Language Awareness (ELBE) und ist aus diesem Grund dringend als<br />

Startmodul zu empfehlen.<br />

The Seasons kann situationsadäquat bei der entsprechenden Saison<br />

eingesetzt werden. Die Thematik ist der Unterstufe angepasst.<br />

Transport ist vom Inhalt her auf das Thema Technik ausgerichtet und<br />

stellt deshalb eine Abwechslung zu den sonst mehr naturbezogenen<br />

anderen Themen dar. Esbildet auch eine gute Voraussetzung für die<br />

Mittelstufe (in Explorers heisst die Thematik Wheels).<br />

72 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Animals: Die Thematik ist der Unterstufe angepasst. Das Modul wurde<br />

von vielen Lehrpersonen erprobt und gerne benutzt.<br />

Plants führt The Seasons weiter und ist ebenfalls eine gute Voraussetzung<br />

für die Mittelstufe (Explorers), wo das Thema Wood in our<br />

lives heisst.<br />

Our five amazing senses ist sehr handlungsorientiert und ebenfalls ein<br />

gute Voraussetzung für die Mittelstufe, wo das Thema mit My body,<br />

myself wieder aufgegriffen wird.<br />

B. Erwägungen<br />

Mit der von der KLK vorgeschlagenen Festlegung von drei obligatorischen<br />

Modulen pro Schuljahr werden die in der Lehrerschaft vorhandene<br />

Unsicherheit abgebaut und für allfällige Schul- und Stufenwechsel<br />

einheitliche bzw. gleichwertige Verhältnisse geschaffen. Die Reihenfolge<br />

der drei obligatorischen Module kann wie bisher frei gewählt<br />

werden, wobei als Startmodul One world, many people empfohlen<br />

wird. Hat eine Klasse das obligatorische Jahressoll erfüllt, kann sie<br />

selbstverständlich die für das Schuljahr zugelassenen Module einsetzen.<br />

Die vier Module Colours, Natural forces, Food und Where we live<br />

stehen der Lehrerschaft weiterhin als zugelassene Unterrichtsmittel<br />

zur Verfügung.<br />

Die vorgeschlagene Lösung entspricht der bewährten Praxis der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong>. Um den Problemen bei Stufen- oder Schulwechseln zu<br />

begegnen, hat die Schulpräsidentenkonferenz der Stadt <strong>Zürich</strong> verbindliche<br />

Richtlinien für die Benutzung von First Choice erlassen. In<br />

ihrem Beschluss stützt sie sich auf eine Empfehlung der Pädagogischen<br />

Hochschule <strong>Zürich</strong>.<br />

Auf Antrag der <strong>Bildungsdirektion</strong> beschliesst der Bildungsrat:<br />

I. Die vier Module Colours, Natural forces, Food und Where<br />

we live des Lehrmittels First Choice erhalten den Status zugelassenes<br />

Lehrmittel.<br />

Volksschule. Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK).<br />

Verein «KurdiSwiss». Anerkennung als Trägerschaft.<br />

Das Volksschulamt verfügt:<br />

I. Der Verein «KurdiSwiss» wird imSinne vorstehender Erwägungen<br />

als Träger der Kurse in kurdischer Sprache und Kultur<br />

(Sorani) anerkannt. Die Anerkennung ist auf drei Jahre<br />

befristet (Schuljahre 2008/09–2010/11).<br />

II. Mit der Anerkennung gelten für die Trägerschaft die Rechte<br />

und Pflichten, die in der Volksschulverordnung formuliert<br />

sind.<br />

Das Schülerlabor am Paul Scherrer Institut<br />

Das Labor für die iPod-Generation<br />

Nachwuchs für die Forschung<br />

Bei der Nachwuchsförderung in Naturwissenschaften und Technik will<br />

das Paul Scherrer Institut (PSI) neue Wege gehen. Zum Auftakt seines<br />

20-jährigen Jubiläums eröffnete das PSI am4.April 2008 ein in der<br />

Schweiz einzigartiges Schülerlabor.<br />

Das Schülerlabor iLab des PSI richtet sich an Jugendliche im Alter von<br />

14 und 15 Jahren (leistungsstärkere Oberstufenklassen). Die Jugendlichen<br />

experimentieren in Zweiergruppen nach eigenen Ideen.<br />

Melden Sie IhreSchulklasse noch heute an.<br />

Anmeldeformular im Internet: www.ilab-psi.ch<br />

Paul Scherrer Institut<br />

Schülerlabor iLab<br />

5232Villigen PSI, Schweiz<br />

Tel. +41 (0)56 3105540<br />

PAUL SCHERRER INSTITUT<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 73


Podium<br />

«Viele richten ihren Unmut an<br />

die falsche Adresse»<br />

Sowohl in den Schulen als auch zwischen Verwaltung und Lehrpersonen fehle es oft an der Kommunikation,<br />

was zu Unzufriedenheit unter den Lehrpersonen führe, erklärt Lilo Lätzsch. Vor einem Jahr<br />

übernahm die Sekundarlehrerin aus <strong>Zürich</strong> das Präsidium des <strong>Zürcher</strong> Lehrerinnen- und Lehrerverbands<br />

(ZLV). Im Gespräch zieht sie eine erste Bilanz.<br />

Interview: Jacqueline Olivier und Stephan Pfäffli Fotos: Lena Thüring<br />

Frau Lätzsch, Sie sind seit einem Jahr Präsidentin des ZLV.<br />

Wie sieht Ihre erste Bilanz aus?<br />

Es gibt Projekte,die mir gut gelungen sind, an einigen arbeite<br />

ich noch und andere sind gescheitert. Aber ich habe noch drei<br />

Jahre Zeit, um viel Positives zu erreichen.<br />

Welches war bisher Ihr grösster Erfolg?<br />

Dass alle Lehrpersonen rückwirkend per 1. Januar dieses<br />

Jahres einen Stufenanstieg erhielten, dies war zwar zuerwarten.<br />

Aber dass gewisse Lohngruppen einen doppelten Lohnanstieg<br />

bekamen, ist ein Erfolg unserer Interventionen.<br />

Trotzdem fordern Sie weiterhin bessere Arbeitsbedingungen,<br />

das heisst nach wie vor mehr Lohn. Sie erhoffen sich damit,<br />

dass die Lehrpersonen eher im Beruf bleiben. Ist dies wirklich<br />

das richtige Rezept?<br />

Mir ist klar, dass Lohn und Sozialleistungen nur ein Grund<br />

sind, um in einem Beruf zu bleiben. Aber sie sind eben auch<br />

ein Motivationsfaktor.Auf der Sekundarschulstufe,woderzeit<br />

der grösste Mangel an Lehrpersonen herrscht, ist <strong>Zürich</strong> im<br />

interkantonalen Vergleich punkto Einstiegslohn auf Platz 10.<br />

Noch mehr beunruhigt mich, dass wir nach zehn Dienstjahren<br />

auf Platz 13 abgerutscht sind. Eine Oberstufenlehrperson<br />

wird sich also sehr wohl überlegen, ob sie in <strong>Zürich</strong> einsteigen<br />

will oder in einem <strong>Kanton</strong>, in dem man signifikant mehr<br />

verdient.<br />

Ein angemessener Lohn trägt sicher zur Zufriedenheit bei, ist<br />

aber nicht allein entscheidend. Wenn Sie bei den Lehrpersonen<br />

die aktuelle Temperatur messen müssten, wie hoch wäre die?<br />

Ich denke,esherrscht ein mittleres Mass an Unzufriedenheit,<br />

die ich in erster Linie auf Kommunikationsschwierigkeiten<br />

zurückführe. Die Einrichtung von Schulleitungen funktioniert<br />

nicht reibungslos –was zu erwarten war. Auch bei der<br />

Umsetzung einzelner Massnahmen im Rahmen des neuen<br />

Volksschulgesetzes stelle ich Kommunikationsprobleme fest.<br />

Mit der Folge, dass Lehrpersonen den Eindruck bekommen,<br />

es werde ihnen mehr und mehr aufgebürdet.<br />

Wo hapert es konkret?<br />

Bei der Umsetzung des Volksschulgesetzes verläuft die Kommunikation<br />

zwischen Volksschulamt und Lehrpersonen oft<br />

harzig. Vor der Einführung des Frühenglisch beispielsweise<br />

war absehbar,dass eine Nachqualifikation der Sekundarlehrpersonen<br />

zwingend notwendig würde, aber diese Lehrpersonen<br />

haben erst zwei Wochen zuvor erfahren, was sie machen<br />

müssen. Dies ist sicher nicht glücklich.Wenn es Massnahmen<br />

umzusetzen gilt, sollten die Lehrpersonen von Anfang an<br />

über den zeitlichen Rahmen informiert werden.<br />

Und was läuft in der Kommunikation an den Schulen falsch?<br />

Lehrpersonen, nicht nur die Schulleitungen, sind es nicht gewohnt,<br />

professionell zu kommunizieren. Das sieht man unter<br />

anderem daran, dass es den Schulen kaum gelingt, ihre positiven<br />

Leistungen gegen aussen zu verkaufen. Auch intern hapert<br />

es. Vielen Schulleitungen ist beispielsweise nicht bewusst,<br />

welche Informationen sie wann und in welcher Form<br />

den Lehrpersonen weitergeben müssen. Zudem ist die Kompetenzenteilung<br />

zwischen Schulleitungen und Lehrpersonen<br />

oft unklar,obwohl sie vermutlich geregelt ist.<br />

Was müsste getan werden, um diese Kommunikation zu verbessern?<br />

Damit die Schulleiter verstärkt professionell arbeiten können,<br />

brauchen sie Schulungen und vielleicht sogar Unterstützung.<br />

Wo sehen Sie weitere Gründe für die Unzufriedenheit?<br />

Wohl aufgrund der erwähnten Kommunikationsprobleme<br />

haben Lehrpersonen heute oft das Gefühl, sie müssten allem<br />

hinterherrennen, stünden dauernd unter Druck. Diese Belastung<br />

muss man im Auge behalten. Auch die Schulleiter klagen<br />

über Überlastung.Wie die aktuelle Studie der ETH <strong>Zürich</strong><br />

ergeben hat, benötigen die Schulleiter 20 Prozent mehr<br />

Ressourcen. Das stimmt vermutlich, aber wir sind nicht einverstanden,<br />

dass sie nun einen grossen Teil oder gar alle diese<br />

Stunden aus dem Gestaltungspool beziehen, der im Zusammenhang<br />

mit der integrativen Förderung für gezielte<br />

Entlastung bereitgestellt wird. 1 Diese zusätzlichen Ressourcen<br />

benötigen die Lehrpersonen.<br />

Der neue Berufsauftrag soll die Lehrpersonen dank klarer<br />

Zeitvorgaben für die verschiedenen Aufgabenbereiche vor<br />

Überlastung schützen. Der ZLV hat dazu ein deutliches Ja abgegeben.<br />

Können Sie die Position des Verbandes noch einmal<br />

erläutern?<br />

Wir fordern seit Jahren einen klareren Berufsauftrag. Heute<br />

können die Lehrpersonen zu immer weiteren Aufgaben verpflichtet<br />

werden. Das lehnen wir ab. Darum finden wir es<br />

sehr gut, dass jetzt das Modell eines Kuchens vorliegt mit einer<br />

endlichen Zahl Stunden, die den Lehrpersonen zur Verfügung<br />

steht und verteilt werden muss. Und es ist richtig,<br />

dass wir über die Stunden, die wir ausserhalb des Unterrichts<br />

82 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Podium<br />

Lilo Lätzsch: «Lehrpersonen haben heute oft das Gefühl, sie stünden dauernd unter Druck. Diese Belastung müssen wir im Auge behalten.»<br />

für Vor- und Nachbereitung aufwenden, Rechenschaft ablegen<br />

–gegenüber uns selber wie gegenüber der Schulleitung<br />

und den Behörden. Nur so können wir weitergehende Forderungen<br />

klar belegen.<br />

Und welche Forderungen sind das?<br />

Der jetzt vorliegende Berufsauftrag stellt nur den Status quo<br />

dar. Erstellt den Schulen nicht mehr Ressourcen zur Verfügung.<br />

Und wir haben eine Menge Forderungen zu den Ressourcen.<br />

Wie gesagt wollen wir den Gestaltungspool für die<br />

Lehrpersonen. Ausserdem fordern wir die Abschaffung der<br />

29. Unterrichtsstunde auf der Unterstufe und damit die<br />

Gleichstellung der Unterstufenlehrpersonen mit jenen der<br />

Mittelstufe, die für ein 100-Prozent-Pensum nur 28 Stunden<br />

unterrichten müssen. Als zweiten Schritt streben wir 26 Unterrichtsstunden<br />

für alle an. Aber nochmals: Wir finden es<br />

gut, dass man überhaupt mal den Status quo abbildet.<br />

Auf der Ebene der Volksschule ist derzeit vieles in Bewegung,<br />

was für sehr kontroverse Diskussionen sorgt: auf kantonaler<br />

Ebene die Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes, auf nationaler<br />

Ebene das HarmoS-Projekt …Wie nehmen Sie diese<br />

Diskussionen wahr?<br />

Nachdem der Bildungsverfassungsartikel mit 80 Prozent angenommen<br />

und das kantonale Volksschulgesetz locker gut<br />

geheissen worden waren, entstand zunächst eine Euphorie:<br />

Jetzt bringen wir die Schule vorwärts. Nun schlägt die Stimmung<br />

auch in den Medien wieder um. Das ist vermutlich normal.<br />

Was mich persönlich erstaunt, ist, wie beispielsweise<br />

HarmoS von gewissen Exponenten, die es vor Kurzem noch<br />

begrüsst haben, plötzlich vehement bekämpft wird. Das ist<br />

für mich schwer nachzuvollziehen.<br />

Wie erklären Sie sich das?<br />

Bei HarmoS geht es um Ängste, die mit sachlich völlig falschen<br />

Aussagen geschürt werden, etwa die Kinder würden<br />

mit vier Jahren den Eltern weggenommen und müssten den<br />

ganzen Tagzur Schule.<br />

Gross diskutiert wird momentan auch die freie Schulwahl. Sie<br />

waren bereits verschiedentlich mit Bildungsdirektorin Regine<br />

Aeppli auf Podien zu diesem Thema –inwiefern ist dieses Thema<br />

geeignet, den Graben, der teilweise zwischen Verwaltung<br />

und Lehrerschaft zu spüren ist, zu überbrücken und sich gemeinsam<br />

für die Volksschule einzusetzen?<br />

Ich sehe keinen Graben zwischen Lehrerschaft und Verwaltung.Was<br />

die freie Schulwahl betrifft, erachte ich das Thema<br />

als Chance, die Leistungen der öffentlichen Schule besser zu<br />

verkaufen. Zumal die Befürworter kaum Argumente haben,<br />

die über Slogans wie «Die freie Schulwahl ist ein Menschen- 3<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 83


Podium<br />

recht» hinausgehen. Inzwischen stehe ich dem Thema gelassen<br />

gegenüber.<br />

Sie sagen, Sie sehen keinen Graben zwischen Lehrerschaft<br />

und Verwaltung…<br />

Ich sehe, dass vielen Lehrpersonen nicht bewusst ist, wer in<br />

der Verwaltung wofür zuständig ist. Viele meinen beispielsweise,<br />

die <strong>Bildungsdirektion</strong> sei für die gesamten Finanzen<br />

des <strong>Kanton</strong>s zuständig. Dass der Rückstand des Teuerungsausgleichs<br />

bald 10 Prozent beträgt, liegt nicht in der Verantwortung<br />

der <strong>Bildungsdirektion</strong>. Viele wissen das aber nicht<br />

und richten ihren Unmut an die falsche Adresse.<br />

Sie sind Präsidentin des ZLV und gleichzeitig Lehrerin –wie<br />

schaffen Sie diesen Spagat?<br />

Es ist die ideale Ergänzung. Dass ich 50 Prozent als Lehrerin<br />

arbeite,gibt mir die nötige Bodenhaftung und die Möglichkeit<br />

zu sehen, was vor Ort läuft. Umgekehrt besteht ein wichtiger<br />

Teil meiner Tätigkeit für den ZLV imOrganisieren von allen<br />

möglichen Dingen, das gehört an der Schule genauso zum<br />

Alltag.<br />

1 Weitere Informationen zum Gestaltungspool auf Seite 26<br />

Leserbriefe<br />

Schulblatt 3/08: Individuelle Förderung<br />

Interview mit Andreas Helmke: Weg vom Durchschnittsschüler<br />

Individualisierender Unterricht nur ein Notnagel?<br />

Der Unterrichtsforscher Andreas Helmke nennt im Interview<br />

drei Aspekte des individualisierenden Lernens,die es verdienen,<br />

genauer diskutiert zu werden: 1. Im Verhältnis zu den<br />

verbreiteten programmatischen Appellen sei die Forschungslage<br />

ernüchternd. 2. In Bezug auf die Lernwirksamkeit zeige<br />

Binnendifferenzierung entweder gar keine oder eher negative<br />

Wirkung. 3.Die Tatsache, dass individualisiert oder differenziert<br />

werde,sei nicht bereits guter Unterricht.<br />

Der Klassenunterricht oder direkte Unterricht hat in der<br />

umfangreichsten je unternommenen Langzeitstudie mit<br />

79’000 Schülern in den 1970er-Jahren in Amerika die besten<br />

Ergebnisse auch in Bezug auf die Lernwirksamkeit erzielt.<br />

Der direkte Unterricht darf nicht mit dem sogenannten Frontalunterricht<br />

verwechselt werden, bei dem ein Lehrer meist<br />

in einem Hörsaal vor Hunderten von Studenten nur doziert.<br />

Klassenunterricht ist eine Sozialform und findet immer im<br />

Dialog statt, selbst dann, wenn der Dialog nicht mit Worten,<br />

sondern mit Blickkontakt oder einem zustimmenden Nicken<br />

erfolgt. Da sich Lehrer und Schüler kennen, ist es im Gegensatz<br />

etwa zum Lernen am Computer immer ein Lernen in der<br />

sozialen Beziehung. Das Volksschulgesetz verlangt von der<br />

Schule, dass sie «die Achtung vor Mitmenschen und Umwelt<br />

fördert und die ganzheitliche Entwicklung der Kinder zu<br />

selbstständigen und gemeinschaftsfähigen Menschen anstrebt».<br />

Diese Forderung wird mit dem sozialen Lernen im direkten<br />

Unterricht am besten erfüllt. Studien haben gezeigt,<br />

dass 80 bis 90 Prozent des Unterrichts als direkter Unterricht<br />

stattfinden.<br />

Aufgrund dieser Tatsachen fragt es sich nun, warum der<br />

individualisierende Unterricht trotzdem so stark propagiert<br />

wird? Der Klassenunterricht ist am wirkungsvollsten, wenn<br />

die Klasse eine grosse Homogenität aufweist. Ist die Schere<br />

beim Leistungs- und Entwicklungsstand in einer Klasse zu<br />

gross, wird es für den Lehrer besonders in grossen Klassen<br />

immer schwieriger, alle Schüler gleichermassen zu fördern.<br />

Wenn der Klassenunterricht dadurch gar verunmöglicht<br />

wird, bleibt dem Lehrer nur noch das Ausweichen auf individualisierenden<br />

Unterricht. Es fragt sich deshalb, ob man<br />

nicht versuchen sollte, wieder eine gewisse Homogenität in<br />

den Klassen herzustellen, anstatt eine Notlösung als Alternative<br />

zum bewährten Klassenunterricht zu forcieren? Damit<br />

könnte auch der vom Volksschulgesetz geforderte Qualitätsstandard<br />

besser erreicht werden.<br />

P. Aebersold,<br />

Mitglied Schulkommission der Stadt <strong>Zürich</strong>, ehem. Bezirksschulpfleger<br />

Schulblatt 4/08: Grenzüberschreitungen<br />

Ein Nieren-Puzzle zum Herunterladen<br />

Krankheitsbilder<br />

Im letzten Schulblatt riefen Sie dazu auf,Internetseiten anzugeben,<br />

die Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen. Gerne<br />

möchte ich auf die folgende Seite aufmerksam machen:<br />

www.hospitalteachers.eu/timsis.<br />

Dies ist eine Seite mit Informationen für Kinder, Eltern<br />

und Lehrpersonen zu sieben verschiedenen Krankheitsbildern<br />

in sechs verschiedenen Sprachen. Auf den Kinderseiten<br />

sind die chronischen Krankheiten anschaulich und kindgerecht<br />

erklärt.<br />

Christine Walser, Spitalschule <strong>Zürich</strong><br />

Globale Bildung<br />

Als ehemalige Lehrerin weiss ich, wie hilfreich Internet-<br />

Plattformen mit Unterrichtsmaterialien sind. Mit Bedauern<br />

habe ich aber festgestellt, dass der Link zu www.globaleducation.ch<br />

nicht aufgeführt ist. Auf unserer Homepage sind rund<br />

dreissig Gratis-Downloads aufgeschaltet und ein Themen-<br />

Fenster führt Materialien und Links zu aktuellen Themen.<br />

Christina Jacober, Stiftung Bildung und Entwicklung, <strong>Zürich</strong><br />

Hier sind Sie gefragt<br />

Was beschäftigt Sie in Ihrem Schulalltag? Hat ein Artikel<br />

im Schulblatt Sie positiv oder negativ bewegt? Schreiben<br />

Sie uns einen Leserbrief, wir veröffentlichen ihn gerne<br />

in dieser Rubrik.<br />

84 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008


Porträt<br />

Albert Brunner, Mitinhaber eines Sanitärgeschäfts und Berufsschullehrer<br />

«In der Lehre habe ich nicht viel<br />

gelernt –ausser Anstand»<br />

Text: Jacqueline Olivier Foto: Rita Peter<br />

Um 6Uhr ist Albert Brunner in der Regel in seinem Betrieb.<br />

Denn spätestens um 7Uhr geht es los. Inder Handwerksbranche<br />

laufe viel in der ersten Morgenstunde, meint der<br />

Mitinhaber der Sanitär AG Dübendorf. 1965 habe sein Vater<br />

den Betrieb gekauft. «Und dann hat er dafür gesorgt, dass<br />

mein Bruder und ich Sanitärmänner wurden.» 1969 trat Albert<br />

Brunner ins väterliche Geschäft ein, und als sein Vater<br />

vor neun Jahren starb,ging der Betrieb in den Besitz der beiden<br />

Söhne über.Die sich ideal ergänzen: Sein Bruder,gelernter<br />

Installateur,führt die Mannschaft bei der Arbeit an, er selber,<br />

ausgebildeter Planer, ist für die Geschäftsführung, die<br />

Kundenberatung, das Bereitstellen der Pläne, die Bestellung<br />

des Materials, die Kontakte mit dem Bauherrn und für die<br />

Buchhaltung verantwortlich. «Ich mache eigentlich alles ausser<br />

installieren, ich arbeite im Büro wie auch draussen bei<br />

den Kunden –ein sehr schöner Beruf.»<br />

Und weil Albert Brunner nicht nur seinen Beruf,sondern<br />

auch die Abwechslung liebt, unterrichtet er seit 1982 an der<br />

Baugewerblichen Berufsschule <strong>Zürich</strong> (BBZ), an der er sich<br />

einst auf seine Meisterprüfung vorbereitet hatte. «Mich nur<br />

auf den Betrieb zu konzentrieren, wäre mir zu eintönig.»<br />

Durchschnittlich zehn Lektionen pro Woche ist er als Berufsfachschullehrer<br />

für angehende Sanitärmonteure tätig, seit<br />

den Sommerferien sind es sogar noch einige mehr. Nun unterrichtet<br />

er drei Lehrlingsklassen in Fachkunde sowie je eine<br />

Klasse der Meisterprüfungsvorbereitung und der Technikerschule<br />

(TS) in Kalkulation. Auf allen drei Stufen ist er zudem<br />

als Prüfungsexperte aktiv.<br />

«Man muss die Jungen gern haben»<br />

Auch in seinem Betrieb werden junge Leute ausgebildet.<br />

«Wir beschäftigen immer einen Lehrling im ersten und einen<br />

im dritten Lehrjahr.Jetzt haben wir gerade einen sehr erfolgreichen,<br />

der hatte an der LAP eine Fünf im Schnitt. Und der<br />

andere ist der Sohn unseres allerersten Stifts.» Und schon<br />

öffnet Albert Brunner auf seinem Bildschirm das Lehrlingsverzeichnis,das<br />

bis zum ersten Lernenden zurückreicht. Und<br />

er kommt ins Erzählen: «Der da, das war ein richtiger Strick,<br />

und dieser hatte es sehr schwer zu Hause. Der hier ist heute<br />

bei der Konkurrenz, und mit dem da arbeiten wir inzwischen<br />

eng zusammen.» Von jedem seiner ehemaligen Lernenden<br />

weiss er eine Anekdote, bewegende, lustige oder überraschende<br />

Begebenheiten wiederzugeben. Und selbst über jenen<br />

Lehrling, der ihm mit einer Schwindelei einen finanziellen<br />

Zustupf abluchste,berichtet er heute mit einem Schmunzeln.<br />

Alles längst verziehen. Im Gegenteil: Gerade solch<br />

schwierigen Pappenheimern hat er immer wieder unter die<br />

Arme gegriffen. So verhalf er jenem Lehrling mit einem guten<br />

Wort an die richtige Adresse schliesslich gar zu einer eigenen<br />

Wohnung. Denn seine Lernenden liegen ihm am Herzen.<br />

«Man muss die Jungen gern haben, sonst geht es nicht»,<br />

sagt er mit gutmütigem Lächeln. Wasnicht heissen soll, dass<br />

die Burschen –Mädchen könne er in seinem kleinen Betrieb<br />

aufgrund der Infrastruktur nicht aufnehmen –bei ihm nicht<br />

spuren müssen. Auf Pünktlichkeit legt Albert Brunner beispielsweise<br />

grossen Wert. «Bei mir kommt ein Stift nur einmal<br />

unentschuldigt zu spät», macht er unmissverständlich<br />

klar.Damüsse man halt mal deutsch und deutlich sagen, was<br />

es geschlagen habe. Das wirke. Deshalb hat der Sanitärfachmann<br />

wenig Verständnis für die weit verbreiteten Klagen<br />

über die fehlende Disziplin heutiger Jugendlicher. «Wie sollen<br />

die jungen Leute Disziplin lernen, wenn man sie nicht<br />

führt? Das fängt natürlich im Elternhaus an.»<br />

Unterrichten als Hobby<br />

Der Umgang mit den Berufsschülern sei zwar nicht immer<br />

einfach, fährt er fort, aber wenn man jeden einzelnen wertschätze,finde<br />

man den Rank schon. Und sowieso: «Die Schule<br />

ist für mich Hobby. Wenn ich sie als Muss empfinden würde,müsste<br />

ich sofort damit aufhören.» Ein strenges Hobbyallerdings,das<br />

vonAlbert Brunner viel Organisationstalent verlangt,<br />

damit er es mit den Anforderungen seines Betriebs unter<br />

einen Hut bringen kann. Da seine Anwesenheit im Geschäft<br />

vor allem am frühen Morgen notwendig sei, könne er<br />

beispielsweise nur am Nachmittag unterrichten. Weil die Firma<br />

in erster Linie auf Stammkunden aus der Industrie baue,<br />

wüssten diese aber Bescheid, wann er sich üblicherweise an<br />

der Schule aufhalte. «Meinen Bürotag habe ich dann halt am<br />

Samstag, während meine Frau den Einkauf erledigt.» Allerdings<br />

könne er neben der Schule keine weiteren Steckenpferde<br />

mehr pflegen. «Meine Zeit ist aufgebraucht.» Bis vor<br />

eineinhalb Jahren gehörte er aber noch der freiwilligen Feuerwehr<br />

von Dübendorf an, rund 20 Jahre lange als Zugchef.<br />

«Auch ein strenges Hobby», stellt er fest. Im Übrigen geniesst<br />

Familienmensch Albert Brunner am liebsten die Nähe seiner<br />

Frau, seiner zwei Töchter und seines kleinen Enkels. Und<br />

denkt immer wieder gerne an seine eigene Lehre zurück.<br />

«Das war meine schönste Zeit. In der Lehre habe ich nicht<br />

viel gelernt –ausser Anstand.» Denn damals habe es noch Sekretärinnen<br />

gegeben, denen der Stift die Tür öffnen und aus<br />

dem Mantel helfen musste. Der Bravste war Lehrling Albert<br />

jedoch nicht: «Was ich alles angestellt habe –dawürde einer<br />

bei mir keine Woche überleben.» Das hingegen kauft man<br />

ihm, dem Menschfreund, nicht so ganz ab.<br />

86 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008

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