Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mittelschule<br />
gewohnt, Bilder herzustellen, die Aussagen<br />
produzieren», sagt Bernhard Giger.<br />
Die Herausforderung habe beim<br />
Auftrag für die Bildungsmeile darin bestanden,<br />
Bild und Text zusammenzubringen.<br />
«Das war eine neue und wertvolle<br />
Erfahrung.»<br />
Eine Aussage, die die Siegerin<br />
Charlotte Lambert nur bestätigen kann.<br />
«Ich hatte zuerst das Bild», sagt sie.Die<br />
wandernden Punkte,die einen Wegbeschreiben,<br />
den Bildungsweg, die Bildungsmeile.<br />
Und die horizontale Linie,<br />
die nicht nur für den geografischen,<br />
sondern auch für den geistigen Horizont<br />
steht. «Es war für mich schwierig,<br />
anschliessend den Text in dieses Bild<br />
einzufügen.»<br />
bringt ihr Ehre –und noch «irgendeine<br />
andere Anerkennung», wie Aurelio Soldini<br />
vom Projektteam 175 Jahre <strong>Zürcher</strong><br />
<strong>Mittelschulen</strong> versichert. Was es<br />
sein wird, ist noch unklar.<br />
Mehr dazu<br />
Die Veranstaltungen auf der Bildungsmeile<br />
finden vom 24. bis am 26. September 2008<br />
statt. Weitere Informationen unter<br />
www.dieweltverstehen.ch<br />
Die Vorgaben<br />
Der Text war eine der Vorgaben, die die<br />
Jugendlichen zu beachten hatten. Er<br />
musste vorkommen, und zwar möglichst<br />
lesbar. Eine zweite Vorgabe war<br />
das Jubiläums-Logo: 21 vertikale, sich<br />
gegen unten verjüngende Punktreihen.<br />
Punkte oder Punktraster sind auf allen<br />
Plakaten zu sehen. Mal als prägendes,<br />
zentrales Element, mal als Hintergrund,<br />
mal verfremdet zu Tintenklecksen oder<br />
Scrabble-Steinen. Lehrer Bernhard Giger<br />
stellt fest, dass sich die Entwürfe,so<br />
unterschiedlich sie sind, grob in zwei<br />
Gruppen unterteilen lassen: in grafisch-plakative,<br />
wie jener von Charlotte<br />
Lambert, und in räumlich-bildhafte.Einer<br />
der Schüler, Léo Pittoni, setzte grafisch<br />
einen Massstab ins Bild. Das Lineal<br />
sei einerseits Symbol für die Schule,<br />
anderseits könne man auf ihm eine<br />
Strecke ablesen, womit der Bezug zur<br />
Bildungsmeile gegeben sei. Und weil<br />
nicht zu sehen ist, was die Masseinheit<br />
ist, könnte es auch ein Zeitstrahl sein.<br />
So sind auch die 175 Jahre Mittelschule,<br />
die Vergangenheit und die Zukunft abgebildet.<br />
«Es war eine spannende Arbeit»,<br />
sagt Léo Pittoni. Man habe viel<br />
Freiheit gehabt und sich doch einfühlen<br />
müssen, in das, was die Auftraggeber<br />
wollten. Dass alles am Computer<br />
habe gemacht werden müssen, sei ihm<br />
entgegengekommen: «Es ist mein bevorzugtes<br />
Arbeitsinstrument.»<br />
Charlotte Lambert dagegen bevorzugt<br />
das «richtige» Malen. Dennoch hat<br />
sie mit ihrem Bildvorschlag gesiegt. Er<br />
Siegerplakat: Punkte und Text optimal angeordnet<br />
Liceo Artistico: Ein Unikum<br />
unter den <strong>Zürcher</strong> <strong>Mittelschulen</strong><br />
Das Liceo Artistico ist in mancher Hinsicht eine spezielle Mittelschule und passt doch<br />
in den Rahmen des schweizerischen Schulsystems. Es ist ein öffentliches Gymnasium<br />
mit musischem und sprachlichem Profil. Die Zulassungsbedingungen sind vergleichbar<br />
mit denjenigen anderer Gymnasien und das Maturazeugnis berechtigt zum Studium<br />
an allen Fakultäten in der Schweiz.<br />
Zu den Besonderheiten: Das Liceo wird vom <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> gemeinsam mit der Republik<br />
Italien geführt. Deshalb ist die erste Fremdsprache Italienisch. Wobei der Begriff<br />
Fremdsprache für einen Viertel der Schülerinnen und Schüler die Sache nicht ganz trifft:<br />
Sie sind italienischer Herkunft. Im ersten Schuljahr gibt es sieben Wochenstunden<br />
Italienisch. Jedes Jahr werden Studienwochen in Italien durchgeführt. Mathematik, Biologie<br />
und je nach Muttersprache der Lehrperson auch Kunstfächer werden auf Italienisch<br />
unterrichtet. Aufgrund dieses Immersionsunterricht ist der Abschluss am Liceo als<br />
zweisprachige Maturität anerkannt. Er ermöglicht das Studium an den Universitäten und<br />
Kunstakademien Italiens.<br />
Jury-Mitglied und Zeichenlehrer: Bernhard Giger<br />
Prägender Schwerpunkt der Ausbildung ist das bildnerische Gestalten. Über die ganzen<br />
fünf Jahre sind neun Wochenstunden diesem Bereich gewidmet, aufgeteilt in drei Teilfächer:<br />
Pittoriche (Zeichnung/Malerei), Geometriche (konstruktiv-projektives Zeichnen)<br />
Plastiche (Plastisches Gestalten). Dazu kommt eine Wochenstunde Kunstgeschichte.<br />
Auch die Informatik ist stark mit bildnerischem Gestalten verbunden: Die Schülerinnen<br />
und Schüler lernen verschiedenste Grafik- und 3D-Gestaltungsprogramme anwenden.<br />
Die dritte Besonderheit ist das Schulgebäude. Die Villa Dem Schönen am Parkring 30,<br />
ganz in der Nähe des Bahnhofs Enge, wurde 1898/99 erbaut. Der Bauherr Adolf Friedrich<br />
Hommel liess es zu Beginn des 20. Jahrhunderts erweitern, um Platz zu schaffen für<br />
seine umfangreiche Kunstsammlung. 1963 kaufte der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> die Villa. Er wollte sie<br />
abbrechen um am gleichen Ort das Staatsarchiv errichten. Stattdessen wurde das<br />
Gebäude vorübergehend als Erweiterung für die benachbarte <strong>Kanton</strong>sschule Freudenberg<br />
hergerichtet. Danach wurde der prächtige Bau unter der Leitung der Architektin Tilla Theus<br />
renoviert. 1986 beschloss der Erziehungsrat, zusammen mit dem italienischen Staat,<br />
ein Liceo Artistico zu gründen. Am 21.August 1989 nahm die Schule ihren Betrieb auf. Es<br />
werden pro Jahrgang zwei Klassen mit bis zu 24 Schülerinnen und Schülern geführt.<br />
38 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008