Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
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Podium<br />
recht» hinausgehen. Inzwischen stehe ich dem Thema gelassen<br />
gegenüber.<br />
Sie sagen, Sie sehen keinen Graben zwischen Lehrerschaft<br />
und Verwaltung…<br />
Ich sehe, dass vielen Lehrpersonen nicht bewusst ist, wer in<br />
der Verwaltung wofür zuständig ist. Viele meinen beispielsweise,<br />
die <strong>Bildungsdirektion</strong> sei für die gesamten Finanzen<br />
des <strong>Kanton</strong>s zuständig. Dass der Rückstand des Teuerungsausgleichs<br />
bald 10 Prozent beträgt, liegt nicht in der Verantwortung<br />
der <strong>Bildungsdirektion</strong>. Viele wissen das aber nicht<br />
und richten ihren Unmut an die falsche Adresse.<br />
Sie sind Präsidentin des ZLV und gleichzeitig Lehrerin –wie<br />
schaffen Sie diesen Spagat?<br />
Es ist die ideale Ergänzung. Dass ich 50 Prozent als Lehrerin<br />
arbeite,gibt mir die nötige Bodenhaftung und die Möglichkeit<br />
zu sehen, was vor Ort läuft. Umgekehrt besteht ein wichtiger<br />
Teil meiner Tätigkeit für den ZLV imOrganisieren von allen<br />
möglichen Dingen, das gehört an der Schule genauso zum<br />
Alltag.<br />
1 Weitere Informationen zum Gestaltungspool auf Seite 26<br />
Leserbriefe<br />
Schulblatt 3/08: Individuelle Förderung<br />
Interview mit Andreas Helmke: Weg vom Durchschnittsschüler<br />
Individualisierender Unterricht nur ein Notnagel?<br />
Der Unterrichtsforscher Andreas Helmke nennt im Interview<br />
drei Aspekte des individualisierenden Lernens,die es verdienen,<br />
genauer diskutiert zu werden: 1. Im Verhältnis zu den<br />
verbreiteten programmatischen Appellen sei die Forschungslage<br />
ernüchternd. 2. In Bezug auf die Lernwirksamkeit zeige<br />
Binnendifferenzierung entweder gar keine oder eher negative<br />
Wirkung. 3.Die Tatsache, dass individualisiert oder differenziert<br />
werde,sei nicht bereits guter Unterricht.<br />
Der Klassenunterricht oder direkte Unterricht hat in der<br />
umfangreichsten je unternommenen Langzeitstudie mit<br />
79’000 Schülern in den 1970er-Jahren in Amerika die besten<br />
Ergebnisse auch in Bezug auf die Lernwirksamkeit erzielt.<br />
Der direkte Unterricht darf nicht mit dem sogenannten Frontalunterricht<br />
verwechselt werden, bei dem ein Lehrer meist<br />
in einem Hörsaal vor Hunderten von Studenten nur doziert.<br />
Klassenunterricht ist eine Sozialform und findet immer im<br />
Dialog statt, selbst dann, wenn der Dialog nicht mit Worten,<br />
sondern mit Blickkontakt oder einem zustimmenden Nicken<br />
erfolgt. Da sich Lehrer und Schüler kennen, ist es im Gegensatz<br />
etwa zum Lernen am Computer immer ein Lernen in der<br />
sozialen Beziehung. Das Volksschulgesetz verlangt von der<br />
Schule, dass sie «die Achtung vor Mitmenschen und Umwelt<br />
fördert und die ganzheitliche Entwicklung der Kinder zu<br />
selbstständigen und gemeinschaftsfähigen Menschen anstrebt».<br />
Diese Forderung wird mit dem sozialen Lernen im direkten<br />
Unterricht am besten erfüllt. Studien haben gezeigt,<br />
dass 80 bis 90 Prozent des Unterrichts als direkter Unterricht<br />
stattfinden.<br />
Aufgrund dieser Tatsachen fragt es sich nun, warum der<br />
individualisierende Unterricht trotzdem so stark propagiert<br />
wird? Der Klassenunterricht ist am wirkungsvollsten, wenn<br />
die Klasse eine grosse Homogenität aufweist. Ist die Schere<br />
beim Leistungs- und Entwicklungsstand in einer Klasse zu<br />
gross, wird es für den Lehrer besonders in grossen Klassen<br />
immer schwieriger, alle Schüler gleichermassen zu fördern.<br />
Wenn der Klassenunterricht dadurch gar verunmöglicht<br />
wird, bleibt dem Lehrer nur noch das Ausweichen auf individualisierenden<br />
Unterricht. Es fragt sich deshalb, ob man<br />
nicht versuchen sollte, wieder eine gewisse Homogenität in<br />
den Klassen herzustellen, anstatt eine Notlösung als Alternative<br />
zum bewährten Klassenunterricht zu forcieren? Damit<br />
könnte auch der vom Volksschulgesetz geforderte Qualitätsstandard<br />
besser erreicht werden.<br />
P. Aebersold,<br />
Mitglied Schulkommission der Stadt <strong>Zürich</strong>, ehem. Bezirksschulpfleger<br />
Schulblatt 4/08: Grenzüberschreitungen<br />
Ein Nieren-Puzzle zum Herunterladen<br />
Krankheitsbilder<br />
Im letzten Schulblatt riefen Sie dazu auf,Internetseiten anzugeben,<br />
die Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen. Gerne<br />
möchte ich auf die folgende Seite aufmerksam machen:<br />
www.hospitalteachers.eu/timsis.<br />
Dies ist eine Seite mit Informationen für Kinder, Eltern<br />
und Lehrpersonen zu sieben verschiedenen Krankheitsbildern<br />
in sechs verschiedenen Sprachen. Auf den Kinderseiten<br />
sind die chronischen Krankheiten anschaulich und kindgerecht<br />
erklärt.<br />
Christine Walser, Spitalschule <strong>Zürich</strong><br />
Globale Bildung<br />
Als ehemalige Lehrerin weiss ich, wie hilfreich Internet-<br />
Plattformen mit Unterrichtsmaterialien sind. Mit Bedauern<br />
habe ich aber festgestellt, dass der Link zu www.globaleducation.ch<br />
nicht aufgeführt ist. Auf unserer Homepage sind rund<br />
dreissig Gratis-Downloads aufgeschaltet und ein Themen-<br />
Fenster führt Materialien und Links zu aktuellen Themen.<br />
Christina Jacober, Stiftung Bildung und Entwicklung, <strong>Zürich</strong><br />
Hier sind Sie gefragt<br />
Was beschäftigt Sie in Ihrem Schulalltag? Hat ein Artikel<br />
im Schulblatt Sie positiv oder negativ bewegt? Schreiben<br />
Sie uns einen Leserbrief, wir veröffentlichen ihn gerne<br />
in dieser Rubrik.<br />
84 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008