Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
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Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />
Podium<br />
Lilo Lätzsch: «Lehrpersonen haben heute oft das Gefühl, sie stünden dauernd unter Druck. Diese Belastung müssen wir im Auge behalten.»<br />
für Vor- und Nachbereitung aufwenden, Rechenschaft ablegen<br />
–gegenüber uns selber wie gegenüber der Schulleitung<br />
und den Behörden. Nur so können wir weitergehende Forderungen<br />
klar belegen.<br />
Und welche Forderungen sind das?<br />
Der jetzt vorliegende Berufsauftrag stellt nur den Status quo<br />
dar. Erstellt den Schulen nicht mehr Ressourcen zur Verfügung.<br />
Und wir haben eine Menge Forderungen zu den Ressourcen.<br />
Wie gesagt wollen wir den Gestaltungspool für die<br />
Lehrpersonen. Ausserdem fordern wir die Abschaffung der<br />
29. Unterrichtsstunde auf der Unterstufe und damit die<br />
Gleichstellung der Unterstufenlehrpersonen mit jenen der<br />
Mittelstufe, die für ein 100-Prozent-Pensum nur 28 Stunden<br />
unterrichten müssen. Als zweiten Schritt streben wir 26 Unterrichtsstunden<br />
für alle an. Aber nochmals: Wir finden es<br />
gut, dass man überhaupt mal den Status quo abbildet.<br />
Auf der Ebene der Volksschule ist derzeit vieles in Bewegung,<br />
was für sehr kontroverse Diskussionen sorgt: auf kantonaler<br />
Ebene die Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes, auf nationaler<br />
Ebene das HarmoS-Projekt …Wie nehmen Sie diese<br />
Diskussionen wahr?<br />
Nachdem der Bildungsverfassungsartikel mit 80 Prozent angenommen<br />
und das kantonale Volksschulgesetz locker gut<br />
geheissen worden waren, entstand zunächst eine Euphorie:<br />
Jetzt bringen wir die Schule vorwärts. Nun schlägt die Stimmung<br />
auch in den Medien wieder um. Das ist vermutlich normal.<br />
Was mich persönlich erstaunt, ist, wie beispielsweise<br />
HarmoS von gewissen Exponenten, die es vor Kurzem noch<br />
begrüsst haben, plötzlich vehement bekämpft wird. Das ist<br />
für mich schwer nachzuvollziehen.<br />
Wie erklären Sie sich das?<br />
Bei HarmoS geht es um Ängste, die mit sachlich völlig falschen<br />
Aussagen geschürt werden, etwa die Kinder würden<br />
mit vier Jahren den Eltern weggenommen und müssten den<br />
ganzen Tagzur Schule.<br />
Gross diskutiert wird momentan auch die freie Schulwahl. Sie<br />
waren bereits verschiedentlich mit Bildungsdirektorin Regine<br />
Aeppli auf Podien zu diesem Thema –inwiefern ist dieses Thema<br />
geeignet, den Graben, der teilweise zwischen Verwaltung<br />
und Lehrerschaft zu spüren ist, zu überbrücken und sich gemeinsam<br />
für die Volksschule einzusetzen?<br />
Ich sehe keinen Graben zwischen Lehrerschaft und Verwaltung.Was<br />
die freie Schulwahl betrifft, erachte ich das Thema<br />
als Chance, die Leistungen der öffentlichen Schule besser zu<br />
verkaufen. Zumal die Befürworter kaum Argumente haben,<br />
die über Slogans wie «Die freie Schulwahl ist ein Menschen- 3<br />
Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 83