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Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich

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Volksschule<br />

Der neue Lehrplan für die Kindergartenstufe<br />

Wie sollen Kindergärtnerinnen und<br />

Kindergärtner ihre Kinder bilden, erziehen<br />

und betreuen? Antworten darauf<br />

finden sie im Lehrplan für die Kindergartenstufe,<br />

der seit diesem Schuljahr<br />

in Kraft ist.<br />

Text: Margrit Röllin, PHZH<br />

Wenn Kinder aus dem engeren Familienkreis<br />

in den Kindergarten übertreten,<br />

erleben sie eine bedeutsame Ausweitung<br />

ihres Erfahrungsbereiches: Sie<br />

lernen den sozialen Umgang in der gemischten<br />

Kindergruppe, wie sie Werkzeuge<br />

und Geräte richtig handhaben,<br />

erweitern ihre Sprachkompetenzen<br />

oder lernen die Anfänge realistischer<br />

Selbsteinschätzung.<br />

Welche Bildungsbereiche für den<br />

Kindergarten von Bedeutung sind und<br />

welche Basiskompetenzen ein Kind erwerben<br />

soll, zeigt nun der Lehrplan für<br />

die Kindergartenstufe, der ab diesem<br />

Schuljahr in Kraft ist. Darin finden sich<br />

Informationen zum kindlichen Lernen<br />

und über die Gestaltung von Bildungsprozessen<br />

ebenso wie zu Bestimmungen<br />

über Elternarbeit, Stundentafel,<br />

Übergänge und Unterrichtssprache.<br />

Nach dem Lehrplan hat der Kindergarten<br />

drei Hauptaufgaben: Er vermittelt<br />

Bildung, leistet Erziehung und<br />

Betreuung. Bildung zeigt dem Kind die<br />

eigene Umwelt, ihre Zusammenhänge<br />

und die Möglichkeiten des Handelns<br />

auf. Erziehung verpflichtet das Kind<br />

auf soziale Normen und Werte. Betreuung<br />

gewährt ihm Schutz, baut Vertrauen<br />

und Sicherheit auf und vermittelt<br />

ein Gefühl der Zugehörigkeit und der<br />

Anteilnahme.<br />

Der Lehrplan nimmt Rücksicht auf<br />

die Voraussetzung kindlicher Lernprozesse:<br />

Er geht davon aus, dass die Kinder<br />

auf dieser Altersstufe vornehmlich<br />

in aktiver Auseinandersetzung mit ihrer<br />

Umwelt, durch direkte Erfahrung<br />

und durch Bewältigung konkreter Aufgaben<br />

lernen. Diese Erfahrungen sind<br />

erlebnis- und situationsgebunden.Wissen,<br />

Können und Einstellungen werden<br />

in der Regel beiläufig in Aktivitäten erworben.<br />

Der kommunikativeAustausch<br />

der Erfahrungen in heterogenen und<br />

altersgemischten Gruppen spielt dabei<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Der Gestaltung und Auswahl der<br />

Lernumgebungen kommt eine grosse<br />

Bedeutung zu. Die Verfügung über<br />

Raum, Material, Werkzeuge,Instrumente<br />

und genügend Zeit und die unterstützende<br />

Begleitung durch die Lehrperson<br />

fördern die Eigenaktivität der Kinder<br />

beispielsweise im gemeinsamen oder<br />

individuellen Spiel, bei Projekten oder<br />

beim Werken in Ateliers.<br />

Ein besonderes Gewicht wird auf<br />

die Bildungsbereiche gelegt. Die Beschreibung<br />

der Bildungsbereiche im<br />

Lehrplan zeigt die Zusammenhänge<br />

von Bildungsinhalten mit den Entwicklungsaufgaben<br />

der Kinder in diesem<br />

Alter auf: Erfahrungen erweitern, Sprache<br />

lernen, Kommunikation pflegen,<br />

Material und Werkzeuge kennen und<br />

benützen lernen, Regeln der Kooperation<br />

und des sozialen Umgangs akzeptieren,<br />

kurz: Erwerb von Wissen, Können<br />

und Einstellungen, die für das alltägliche<br />

Handeln des Kindes von Bedeutung<br />

sind.<br />

Die Tabelle «Bildungsbereiche»<br />

(siehe unten) zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen Bildungsbereichen und<br />

ihren Teilbereichen auf der Kindergartenstufe<br />

mit den Bereichen von HarmoS<br />

auf:<br />

Bildungsprozesse aktiv gestalten<br />

Grundlage des Bildungsgeschehens im<br />

Kindergarten ist nicht der auf Einzellektionen<br />

gestützte Unterricht in einzelnen<br />

Fächern, sondern die Gestaltung<br />

aktiver Bildungsprozesse. In flexibler<br />

Weise werden Elemente aus den<br />

verschiedenen Bildungsbereichen ins<br />

Geschehen integriert. Die Lehrperson<br />

trifft eine Auswahl, indem sie sich an<br />

den Bedürfnissen und der Lebenswelt<br />

Bildungsbereiche: Kindergarten und HarmoS<br />

Bildungsbereiche Teilbereiche auf der Kindergartenstufe HarmoS-Bereiche<br />

Kommunikation, Sprache und Medien –Kommunikation und Sprache Sprachen<br />

–Umgang mit Medien<br />

Natur,Technik und Mathematik –Natur Mathematik und Naturwissenschaften<br />

–Technik, Werkzeuge<br />

–Mathematische Erfahrungen<br />

Identität, Soziales und Werte –Identität, Selbstbild Sozial- und Geisteswissenschaften<br />

–Soziales Handeln<br />

–Werte und Normen<br />

Wahrnehmung, Gestaltung und Künste –Wahrnehmung, sinnliche Musik/Kunst und Gestaltung<br />

– Erfahrungen<br />

–Gestaltung, kreatives Schaffen<br />

–Künste,kulturelle Bildung<br />

Körper,Bewegung und Gesundheit –Bedeutung des Körpers Bewegung und Gesundheit<br />

–Bewegung, Grobmotorik und<br />

– Feinmotorik<br />

–Gesundheit<br />

22 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008

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