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Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich

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Fokus<br />

Die Eltern über ihre Rolle aufklären<br />

Punkto Hausaufgaben herrschen bei den Eltern viele Unklarheiten.<br />

Für Maya Mulle von der Fachstelle Elternmitwirkung<br />

ist es deshalb angezeigt, dass Schulen diesbezüglich<br />

besser mit den Eltern kommunizieren.<br />

Text: Daniela Kuhn<br />

Hausaufgaben sind ein Dauerbrenner und geben immer wieder<br />

Anlass für teilweise heftige Diskussionen zwischen Eltern<br />

und Schule. Unlängst war inden Medien von überforderten<br />

Schülerinnen und Schülern zu lesen, von Müttern am<br />

Rande des Nervenzusammenbruchs, von Hausaufgaben, die<br />

ohne elterliche Hilfe nicht zu bewältigen sind. Offenbar sind<br />

viele Eltern verunsichert und wissen nicht, welche Rolle ihnen<br />

bei den Hausaufgaben zukommt. Dabei ist diese zumindest<br />

nach dem Lehrplan klar geregelt, es heisst darin klipp<br />

und klar: Die Hausaufgaben «müssen ohne fachliche Hilfe<br />

der Eltern lösbar sein» (siehe Kasten).<br />

Es liege aber an den Schulen, die Eltern über ihre Rolle<br />

im Zusammenhang mit den Hausaufgaben aufzuklären, ist<br />

Maya Mulle von der Fachstelle Elternmitwirkung überzeugt.<br />

Idealerweise in Form von Elternabenden, an denen deutlich<br />

werden müsse, dass Eltern nicht zu Hilfslehrern mutieren<br />

sollten. Ulrich Landis,Verantwortlicher für Pädagogische Unterrichtsfragen<br />

im Volksschulamt, kann sich durchaus vorstellen,<br />

dass Elternabende auf Schulebene ausgebaut werden<br />

könnten. Die Initiative läge jedoch bei der Schulleitung. Die<br />

Elternschaft könne einen Elternabend zum Thema Hausaufgaben<br />

anregen, aber nicht lancieren.<br />

Nach Maya Mulle bietet ein Elternabend zum Thema<br />

nicht nur den Lehrpersonen die Möglichkeit, ihre Erwartungen<br />

zu äussern und Angebote zu präsentieren. Die Eltern sollten<br />

dabei auch Gelegenheit haben, sich gegenseitig auszutauschen<br />

–zum Beispiel im Rahmen von Gruppendiskussionen.<br />

Sie könnten dabei erfahren, wie unterschiedlich sich die<br />

Hausaufgabensituation in den Familien zeige. «Diese Diskussionen<br />

wirken unterstützend und helfen, neue Ideen und Anregungen<br />

zu entwickeln», ist Maya Mulle überzeugt. Die Folge<br />

eines solchen Elternabends könnte beispielsweise sein, dass<br />

die Schule entscheidet, eine Aufgabenbetreuung ins Leben zu<br />

rufen. Damit sei keine Hausaufgabenhilfe gemeint, sondern<br />

ein Ort, an dem Kinder ihre Hausaufgaben in Ruhe erledigen<br />

können. Dies komme vorallem auch Kindern aus bildungsfernerem<br />

Elternhaus zugute, die keinen stillen Arbeitsort zu<br />

Hause haben. So bietet etwa die Gemeinde Pfaffhausen einen<br />

subventionierten «Ufzgi-Club» an, in dem Senioren in einem<br />

Schulzimmer mit den Kindern zuerst Zvieri essen und ihnen<br />

dann für Fragen rund um die Aufgaben zur Verfügung stehen.<br />

Hausaufgaben –sostehts im Lehrplan<br />

«Hausaufgaben bilden eine Ergänzung zum Unterricht. Die<br />

Schülerinnen und Schüler sollen Vertrauen in ihr Können gewinnen,<br />

sich daran gewöhnen, selbstständig zu arbeiten, und dabei<br />

lernen, ihre Zeit einzuteilen.<br />

Hausaufgaben dürfen nur erteilt werden, wenn die Aufgabenstellung<br />

klar ist und die Schülerin bzw. der Schüler die Arbeitstechnik<br />

kennt. Sie müssen ohne fachliche Hilfe der Eltern lösbar sein.<br />

Die Lehrkräfte berücksichtigen beim Erteilen von Hausaufgaben<br />

das Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler, damit<br />

eine Überbelastung vermieden wird. Vom Vormittag auf den<br />

Nachmittag und vom Vortag eines Feiertags auf den nächsten<br />

Schultag sowie über die Ferien dürfen keine Hausaufgaben<br />

erteilt werden. Hausaufgaben über ein normales Wochenende<br />

sind möglich.»<br />

«Eltern müssen sich aber für die Hausaufgaben interessieren.<br />

Im Sinne der Nachfrage nach Art der Aufgaben und ob diese<br />

erledigt wurden. Ein solches Interesse fördert die Motivation der<br />

Kinder», sagt Maya Mulle. Wenn ein Kind öfter nicht wisse,<br />

wie die Aufgaben zu lösen seien, sollten die Eltern die Lehrperson<br />

kontaktieren, damit man gemeinsam abklären könne, wo es<br />

klemmt. Maya Mulle erwähnt auch andere Aspekte, die den Eltern<br />

nicht immer bewusst seien: Kinder seien oft froh um die Aufmerksamkeit,<br />

die ihnen die Eltern anlässlich der Hausaufgaben<br />

widmeten: «Im Extremfall wird das gemeinsame Aufgabenmachen<br />

zur Ersatzhandlung.» Für die Eltern wiederum biete sich anhand<br />

der Aufgaben ein Einblick in die Schule: «Das Bedürfnis der Eltern<br />

nach guten Schulnoten der Kinder ist gross. Für Mutter oder<br />

Vater ist es also verführerisch, sich Abend für Abend stundenlang<br />

mit den Hausaufgaben des Kindes zu beschäftigen.»<br />

Mehr dazu<br />

–www.vsa.ch >Downloads >Lehrplan<br />

–Merkblatt: «Wie Eltern das schulische Lernen ihres Kindes unterstützen<br />

können», www.vsa.zh.ch/dvdeltern >Kopiervorlagen Deutsch ><br />

Elterliche Unterstützung des Lernens<br />

–www.elternmitwirkung.ch<br />

10 Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008

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