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Zürcher Mittelschulen feiern - Bildungsdirektion - Kanton Zürich

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Fokus Volksschule Mittelschule Berufsbildung Weiterbildung Agenda Amtliches Stellen Podium Porträt<br />

Fokus<br />

Ulrich Landis: «Ich kann den Stress der Eltern gut nachvollziehen. Sie möchten, dass das Kind weiterkommt und gut ist in der Schule.»<br />

ter und Väter,die wegen der Hausaufgaben verzweifeln. Dennoch:<br />

Ich glaube,esist eine Minderheit.<br />

Was ist denn an den Hausaufgaben zum Verzweifeln?<br />

Rolf Wolfensberger: Wenn Kinder Mühe haben mit den Aufgaben,<br />

sind viele Eltern gestresst. Vielfach arbeiten heute<br />

beide Eltern ausserhalb des Hauses. Jeder hat vierzehn,<br />

fünfzehn Stunden zu tun. Die Eltern, die warten, bis die<br />

Schule aus ist und dann ausschliesslich für die Kinder da<br />

sind, gibt es nicht mehr. Heute haben Eltern eher den<br />

Wunsch, dass ihr Arbeitstag und der Schulalltag der Kinder<br />

harmonisch ineinander übergehen.<br />

Also abends nicht noch Stress mit Hausaufgaben…<br />

Rolf Wolfensberger: Genau, deshalb würden die meisten Eltern<br />

Tagesschulen wählen, dann wären die Hausaufgaben weg.<br />

Ulrich Landis: Ich kann den Stress der Eltern gut nachvollziehen.<br />

Sie möchten, dass das Kind weiterkommt und gut ist in<br />

der Schule. Sie geraten vielleicht unter Prestigedruck. Sie<br />

denken, mein Kind kann das nicht, die andern Kinder können<br />

das.Dann schauen sie,wie sie helfen können.<br />

Georgina Bachmann: Ich erlebe oft, dass die Eltern in Stress<br />

geraten, wenn sie sehen, dass ihr Kind die Aufgaben nicht<br />

versteht, und denken, sie müssten ihm sofort helfen. Besser<br />

jedoch wäre, sie hätten den Mut, mich anzurufen und zu sagen,<br />

ihr Kind habe Probleme mit den Aufgaben. Damit ich es<br />

weiss und entsprechend reagieren kann.<br />

Es müssen ja nicht unbedingt die Eltern sein, es kann ja auch<br />

ein Kind kommen und sagen: Ich habe die Aufgaben nicht verstanden.<br />

Georgina Bachmann: Ja, auf jeden Fall. Ich mach das so, dass<br />

ich die Hausaufgaben kontrolliere, mache mir dabei Notizen<br />

und nehme mir anschliessend Zeit für die individuelle Betreuung.<br />

Ich setze mich dann jeweils zum Kind hin und bespreche<br />

mit ihm nochmals die Problemstellen der Aufgaben.<br />

Wissen Sie denn, ob ein Kind die Aufgaben selber gemacht hat<br />

oder ob die Eltern sie gemacht haben?<br />

Georgina Bachmann: Das ist genau der Punkt: Oft bleibt nur die<br />

Lernkontrolle,umdas festzustellen. Ich gebe den Schülerinnen<br />

und Schülern dazu kleine Aufgaben. Die Lösungen machen<br />

dann schnell deutlich, wer die Aufgaben begriffen hat und<br />

wer nicht –oder wo allenfalls die Eltern mitgearbeitet haben.<br />

Ist es nicht ein grundlegendes Missverständnis, dass Eltern<br />

meinen, sie müssten bei den Hausaufgaben helfen?<br />

Rolf Wolfensberger: Ich bin nicht der Meinung, dass Eltern<br />

sich aus den Hausaufgaben heraushalten sollen. Im Gegenteil,<br />

Hausaufgaben bieten eine grosse Chance für Eltern.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Rolf Wolfensberger: Ich denke,dass die Mehrheit der Eltern in<br />

den Hausaufgaben eine wichtige Ergänzung zur Schule sieht.<br />

Hausaufgaben bilden eine Art Schnittstelle zwischen Schule<br />

und Elternhaus. Und gerade für Lernschwächere kann das<br />

Lernen nach dem Unterricht zentral sein, weil sie da Zeit<br />

finden, um in Ruhe Stoff aufzuholen.<br />

Das heisst, Eltern sollen sich als Hausaufgabenhilfe engagieren?<br />

Rolf Wolfensberger: Ja,jedenfalls so lange es keine Tagesschulen<br />

gibt. Ich habe selber als Hausaufgabenhilfe in der Schule 3<br />

Schulblatt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> 5/2008 5

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