Hintergrundbericht - Bildungsdirektion - Kanton Zürich
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5.3.4.3 Miges Balù<br />
Miges Balù 52 wurde vom ostschweizerischen Verein für das Kind zusammen mit den Mütterund<br />
Väterberatungsstellen St. Gallen und Umgebung für Migranteneltern mit Säuglingen und<br />
Kleinkindern (0 bis 5 Jahre) entwickelt. Anlass bot die Feststellung, dass Eltern aus bestimmten<br />
Nationen die Beratungsstellen unterdurchschnittlich häufig aufsuchen, obwohl gerade solche<br />
Familien bezüglich der kindlichen Entwicklung zu den Risikogruppen gehören. Mit gezielten<br />
Massnahmen sollten deshalb Familien mit Migrationshintergrund besser erreicht werden und<br />
der Zugang zu den Beratungsstellen sollte niederschwelliger gestaltet werden. Zu den Massnahmen<br />
gehören: Weiterbildung der Beraterinnen in transkulturellen Kompetenzen, Einsatz von<br />
interkulturellen Vermittlerinnen und Übersetzerinnen in den Beratungsgesprächen, Übersetzung<br />
von Elterninformationen, Aufbau von interkulturellem Wissen und Wissensaustausch in Fokusgruppen<br />
(mit Schlüsselpersonen aus den Zielgruppen), aufsuchende Beratung, Vernetzung mit<br />
den Migrantenvereinen. Miges Balù wird in den Sprachen Albanisch, Serbisch/Kroatisch, Tamilisch<br />
und Türkisch durchgeführt.<br />
Die zielgruppenspezifischen Erweiterungen von Beratungsangeboten und -orten führte dazu,<br />
dass Familien mit Migrationshintergrund das Angebot der Mütter- und Väterberatung deutlich<br />
häufiger in Anspruch nahmen. Inzwischen wird das Projekt in verschiedenen anderen Städten<br />
und <strong>Kanton</strong>en auch durchgeführt.<br />
5.3.4.4 Hilfe zur Selbsthilfe – Projekt im Quartier Wiesenthal in Rorschacherberg<br />
Das Quartier Wiesenthal weist einen Ausländeranteil von über 70% auf. Ebenfalls hoch ist die<br />
Sozialhilfequote. Im Rahmen eines umfassenden Konzeptes Hilfe zur Selbsthilfe 53 wurden u.a.<br />
das Projekt Frühförderung und das Projekt Elternbildung ins Angebot aufgenommen (Gemeinde<br />
Rorschacherberg; 2007). Im Frühförderungsprojekt werden die Kinder durch eine Kindergärtnerin<br />
und eine Heilpädagogin in ihren Basisfunktionen Wahrnehmung, Motorik und Sprache gezielt<br />
gefördert. Die Kinder präsentieren das Gelernte jeweils am Schluss der Lektionen den Eltern.<br />
Anhand einfacher Aufgaben können die Kinder das Gelernte zu Hause wiederholen und<br />
festigen. Das Projekt startete im Oktober 2007. Das Projekt Elternförderung/-schulung begann<br />
im August 2007 und besteht aus zehn Anlässen mit Informationen über Bewegung, Ernährung,<br />
Erziehung, Freizeitgestaltung etc. inkl. Kennenlernveranstaltung und Abschlussfest.<br />
Neben diesen zwei Projekten gehören zahlreiche weitere Massnahmen zum Konzept: Aufbau<br />
eines Beziehungsnetzwerkes mit Hilfe von Kulturvermittlerinnen und -vermittlern, Aufbau eines<br />
52 Miges Balù, online unter: http://www.ovk.ch/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=40&Itemid=32<br />
53 Online unter:<br />
http://www.schulenrorschacherberg.ch/media/wildenstein/kindergarten%20wiesental/projekt%20wiesental/konzept_q<br />
uartierarbeit_wiesental_neu.pdf<br />
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