Altes Testament – Leitfaden für den Schüler
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Bezieh die heiligen Schriften auf dich<br />
Setze in einen Vers deinen Namen ein. Die Lehren in <strong>den</strong> heiligen<br />
Schriften wer<strong>den</strong> so persönlicher. Was bewirkt es beispielsweise,<br />
wenn du in Mose 1:39 an Stelle des Wortes „Menschen“ deinen<br />
Namen einsetzt?<br />
Mach dir ein Bild<br />
Stelle dir in Gedanken vor, was passiert. Wenn du zum Beispiel<br />
Genesis 37 liest, stelle dir vor, wie du dich fühlen würdest, wenn<br />
du einer der jüngeren Brüder in einer Familie wärst und alle deine<br />
älteren Brüder dich hassten oder eifersüchtig auf dich wären.<br />
Manchmal fordern uns die heiligen Schriften auf, uns ein Bild zu<br />
machen. Lies Alma 5:15<strong>–</strong>18, und halte inne, um <strong>den</strong> Vorschlag<br />
Almas umzusetzen. Nimm dir etwas Zeit, um aufzuschreiben, wie<br />
du dich gefühlt hast, als du dir jene Verse vergegenwärtigt hast.<br />
Achte auf Bindewörter<br />
Zu <strong>den</strong> Bindewörtern gehören und, aber, auch, wie, wohingegen, als,<br />
obgleich, wenn. Achte, wenn du diese Wörter liest, darauf, inwiefern<br />
sie dir helfen, zwei oder mehrere Gedanken zu verstehen. Manchmal<br />
zeigen sie Ähnlichkeiten oder Unterschiede auf.<br />
Wenn du beispielsweise darüber nach<strong>den</strong>kst, worauf das Wort<br />
wegen in Mosia 26:2,3 hinweist, kannst du eine wichtige Wahrheit<br />
in Bezug auf das Schriftstudium lernen.<br />
2 „Sie glaubten nicht das, was in<br />
Bezug auf die a Auferstehung der Toten<br />
gesagt wor<strong>den</strong> war, und glaubten auch<br />
nicht an das Kommen Christi.<br />
3 Und nun konnten sie wegen ihres<br />
Unglaubens die Worte Gottes nicht verstehen,<br />
und ihr Herz war verhärtet.“<br />
(Mosia 26:2,3.)<br />
Das Wort wegen weist auf das<br />
Ursache-Wirkung-Prinzip hin,<br />
das zwischen dem Unglauben des<br />
Volkes und seiner Fähigkeit, die<br />
heiligen Schriften und die Worte<br />
der Propheten zu verstehen,<br />
besteht.<br />
Lies jetzt Lehre und Bündnisse 45:30<strong>–</strong>32, und beachte, wie das<br />
Wort aber einen Gegensatz zwischen dem Zustand der Schlechten<br />
und der Rechtschaffenen in <strong>den</strong> Letzten Tagen aufzeigt.<br />
30 „Und in der Generation wird sich<br />
die Zeit der Andern erfüllen.<br />
31 Und es wer<strong>den</strong> in der Generation<br />
a<br />
Menschen leben, die nicht vergehen<br />
wer<strong>den</strong>, bis sie eine überflutende Geißel<br />
sehen; <strong>den</strong>n eine b verheerende Krankheit<br />
wird die Erde überziehen.<br />
32 Aber meine Jünger a wer<strong>den</strong> an<br />
heiligen Stätten stehen, und sie wer<strong>den</strong><br />
fest bleiben; aber unter <strong>den</strong> Schlechten<br />
wer<strong>den</strong> Menschen die Stimme erheben,<br />
b<br />
Gott fluchen und sterben.“<br />
Die Betonung des Wortes aber<br />
kann uns die Gewissheit geben,<br />
dass die Rechtschaffenen von<br />
einigen Zerstörungen vor dem<br />
Zweiten Kommen verschont<br />
bleiben.<br />
Achte auf bestimmte Muster<br />
In 2 Nephi 31:2 sagt Nephi, dass er ein paar Worte über die Lehre<br />
Christi schreiben will. In Vers 21 gibt er dann sein Zeugnis, dass er<br />
gerade die Lehre Christi erläutert hat. Mit dem Wissen, dass Nephi<br />
von Vers 2 bis 21 die Lehre Christi dargelegt hat, sollten wir zurückgehen<br />
und Nephis Worte weiter studieren, um herauszufin<strong>den</strong>,<br />
was die Lehre Christi ist.<br />
Ein anderes Beispiel <strong>für</strong> das Erkennen eines Musters besteht darin,<br />
auf die Erklärung eines Propheten von Ursache und Wirkung zu<br />
achten. Man erkennt dies am Gebrauch der Wörter wenn und dann.<br />
In Levitikus 26 prophezeite Mose von Segnungen oder Flüchen,<br />
die über die Israeliten kommen sollten. Sieh dir Vers 3 und<br />
4,18,23,24,27,28 und 40<strong>–</strong>42 an, und beachte, dass Mose das „wenn<br />
... , dann“-Muster verwendete, wenn er die Israeliten über das<br />
unterwies, was geschehen sollte, wenn sie <strong>den</strong> Geboten des Herrn<br />
gehorchten oder nicht.<br />
Die Wiederholung eines Wortes oder eines Gedankens ist ein weiteres<br />
Muster, auf das man achten kann. Achte z. B. darauf, wie oft<br />
der Verfasser in Genesis 39 erwähnt, dass der Herr mit Josef war.<br />
Achte auf Listen in <strong>den</strong> heiligen Schriften<br />
Listen helfen dir, deutlicher zu erkennen, was der Herr und seine<br />
Propheten lehren. Die Zehn Gebote stellen eine Liste dar (siehe<br />
Exodus 20). Die Seligpreisungen in Matthäus 5 sind leicht als Liste<br />
zu erkennen. Es mag etwas mehr Anstrengung erfordern, weitere<br />
Listen zu fin<strong>den</strong>. Mach dir beispielsweise von Lehre und Bündnisse<br />
68:25<strong>–</strong>31 eine Liste. Wozu sind Eltern gemäß <strong>den</strong> Worten des Herrn<br />
verpflichtet? Was sollen sie ihre Kinder lehren?<br />
Stelle Fragen<br />
Fahre damit fort, Fragen zu stellen, wie du im vorangegangenen<br />
Abschnitt „Vor dem Lesen“ angewiesen wurdest. Beim Lesen wirst<br />
du vielleicht manche Fragen wiederholen, die dir vor dem Lesen<br />
gekommen sind, oder dir fallen ganz andere Fragen ein. Einer der<br />
wichtigsten Wege, durch das Schriftstudium größeres Verständnis<br />
zu erlangen, besteht darin, Antworten auf Fragen zu suchen. Eine<br />
der wichtigsten Fragen, die wir stellen können, lautet: „Warum mag<br />
der Herr <strong>den</strong> Verfasser dazu inspiriert haben, das in die heiligen<br />
Schriften aufzunehmen?“ Achte auf offensichtliche Fingerzeige der<br />
Verfasser, wenn sie etwa sagen: „Und so sehen wir.“<br />
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