Altes Testament – Leitfaden für den Schüler

Das Buch Ijob
Warum widerfährt guten Menschen Schlimmes?
Jeden Tag kann eine Tragödie
und Leid in das Leben der Menschen
kommen. Ein geliebter
Mensch stirbt oder erleidet
durch Krankheit, einen Unfall
oder eine Naturkatastrophe
einen bleibenden Schaden. Wie
kann Gott so etwas zulassen?
Wie kann so etwas sogar
denjenigen passieren, die dem
Herrn eifrig dienen? Ruft Gott
all das Leid, den Kummer und den Tod hervor?
Präsident Spencer W. Kimball sprach einmal Fragen wie diese an:
„Antworten Sie, wenn Sie können. Ich kann es nicht, denn, obwohl
ich weiß, dass Gott in unserem Leben eine bedeutende Rolle spielt,
weiß ich nicht, wie viel er verursacht und wie viel er nur zulässt.
Wie auch immer die Antwort auf diese Frage aussehen mag, es gibt
eine andere, bezüglich derer ich sicher bin.
Hätte Gott diese Tragödien vermeiden können? Die Antwort lautet:
Ja. Der Herr ist allmächtig, und er hat alle Macht, unser Leben zu
überwachen, uns Schmerz zu ersparen, alle Unfälle zu verhindern,
alle Flugzeuge und Autos zu lenken, uns zu nähren, zu schützen,
uns Arbeit, Anstrengung und Krankheit zu ersparen und uns sogar
vor dem Tod zu bewahren, wenn er will. Aber er will es nicht.“
(Faith Precedes the Miracle, 1972, Seite 96.) Warum will der Herr uns
nicht vor jedem Unglück und allen Schwierigkeiten bewahren?
(Siehe Abraham 3:25.) Würde uns das stärken oder schwächen?
Das Buch Ijob befasst sich mit schwierigen Fragen. Es berichtet von
einem rechtschaffenen Mann, der sehr viel leiden musste. Wie
er mit seinem Unglück umging und was er aus seinen Erfahrungen
lernte, kann uns wichtige Lehren über unser Leid und über den
Kummer der Menschen um uns herum vermitteln. Der Herr verwendete
die Geschichte Ijobs dazu, den Propheten Joseph Smith
über Prüfungen zu belehren. Joseph Smith war zu der Zeit im
Gefängnis in Liberty und fragte sich, warum er leiden musste
(siehe LuB 121:1–33). Denk, während du Ijob liest, darüber nach,
was du daraus über den Plan des himmlischen Vaters lernst und
welchen Zweck das Leid in diesem Plan erfüllt.
Bereite dich auf das Studium des Buches Ijob vor
Wir wissen sehr wenig über Ijob. Wahrscheinlich lebte er zur Zeit
der Patriarchen (Abraham, Isaak und Jakob). Sein Buch befindet
sich im poetischen Teil der Bibel, weil die Geschichte in poetischem
Stil geschrieben ist. Es ist deshalb vielleicht eines der Bücher im
Alten Testament, das schwieriger zu lesen und zu verstehen ist.
Die Poesie bringt die Geschichte jedoch mit mehr Gefühl herüber.
Da die Poesie dazu gedacht ist, laut gelesen zu werden, möchtest du
vielleicht ein paar Verse, die dir gefallen, laut lesen, um zu sehen,
ob dir das hilft, das Gefühl und die Bedeutung Ijobs zu verstehen.
Wie reagierst du, wenn dir etwas Schlimmes passiert? Was
empfindest du Gott gegenüber? Hast du Gott und dir selbst
gegenüber ein anderes Gefühl, wenn dir etwas Schlimmes
passiert und du nichts falsch gemacht hast? In Ijob 1 wird
berichtet, wie Ijob auf das reagierte, was ihm widerfuhr.
Überlege, wie du in der gleichen Situation reagieren würdest.
Die heiligen Schriften verstehen
Ijob 1
untadelig (Vers 1,8) – es gab an
ihm nichts zu tadeln
entsühnen (Vers 5) – durch
heilige Handlungen vor Gott
rein machen
Ijob 1
Ijob verliert alles, bis auf ...
Ijob 1:6–12 – Treffen Gott und der Satan wirklich
Abkommen miteinander?
Natürlich hat der Herr Macht über den Satan und hat es nicht nötig,
mit ihm zu feilschen. In Ijob 1:6–12 erfahren wir, dass der Herr
mit Ijobs Lebensweise zufrieden war. Aber er gestattete dem Satan
dennoch, Ijob zu versuchen und ihm Prüfungen aufzuerlegen.
Ijob 2 enthält eine ähnliche Situation. Beachte, dass beide Male,
als Ijob versucht wurde, der Herr die Regeln für das festlegte, was
der Satan tun konnte und was nicht. Wir können in dem Wissen
Zuversicht finden, dass der Herr, so lange wir treu sind, dem Satan
niemals erlauben wird, mehr Prüfungen über uns zu bringen, als
wir bewältigen können (siehe 1 Korinther 10:13).
Die heiligen Schriften studieren
stellten drei Rotten auf
(Vers 17) – bildeten drei Gruppen
äußerte nichts Ungehöriges
(Vers 22) – sagte nichts
Schlechtes
Verfasse ein Empfehlungsschreiben
für Ijob
Wenn Ijob sich für eine Arbeit bewerben würde und dich bäte,
ein Empfehlungsschreiben für ihn zu verfassen, was würdest
du über ihn sagen, wenn du zugrunde legst, was du in Ijob 1
gelesen hast?
Gleich oder anders?
Beschreibe, wie Ijob auf das reagierte, was ihm widerfuhr.
Vergleiche seine Reaktion damit, wie ein rechtschaffener Mensch
deiner Meinung nach reagiert hätte.
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