SECURITY insight 2/08

Schwerpunkt: Dienstleistung
Schwerpunkt: Dienstleistung
Heute zieht die Kirche um
Wie 30 Mitarbeiter von Kötter Security einen ungewöhnlichen Transport
im Leipziger Land sicherten
Wenn Engel reisen, weint der Himmel bekanntlich Freudentränen. Wenn sich
gleich ein ganzes Gotteshaus auf den Weg macht, müsste es konsequenterweise
zu weiträumigen Überschwemmungen kommen. Nichts davon im Leipziger Land.
Als im vergangenen Oktober die Emmaus-Kirche von Heuersdorf nach Borna
geschafft wurde, lachte sogar die Sonne. Und nicht nur die Witterung ließen
diesen ungewöhnlichen Umzug zum großen Erfolg werden. Auch die privaten
Sicherheitskräfte von Kötter Security hatten ihren Anteil daran, dass Schaulustige
und Pressevertreter auf ihre Kosten kamen.
Hintergrund des Umzugs ist die Umsiedlung
des Ortes Heuersdorf auf Grund der
Entwicklung des Tagebaus „Vereinigtes
Schleenhain“. Zum Jahresende 2007
erreichte der Tagebau mit dem ersten
Abraumschnitt den Ortsrand von Heuersdorf.
Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft
mbH (MIBRAG) sichert
die kontinuierliche und vertragsgerechte
Versorgung des Kraftwerks Lippendorf
mit Braunkohle.
Nach dem aufwändigen Kirchenumzug,
den nicht nur Tausende von Schaulustigen,
sondern auch rund 200 akkreditierte
Medienvertreter begleiten, fand
am Ostermontag der erste Gottesdienst
am neuen Standort der Emmaus-Kirche
Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft
mbH (MIBRAG) mit Sitz
in Theißen besteht seit 1994 und
beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter,
darunter 140 Auszubildende. Hauptgeschäftsfelder
sind die Gewinnung
und der Verkauf von Rohbraunkohle.
Hierzu betreibt die MIBRAG die
Tagebaue Profen und Vereinigtes
Schleenhain. Die Kraftwerke Deuben,
Mumsdorf und Wählitz dienen der
eigenen Stromversorgung. Die Staubfabrik
in Deuben beliefert Kunden in
der Zementindustrie.
www.mibrag.de
im sächsischen Borna statt. Am Reformationstag
(31. Oktober 2007) war das
750 Jahre alte Gotteshaus nach einer
neuntägigen Reise unversehrt an seinem
neuen Standort eingetroffen.
„Die Kirchen-Umsetzung war eine technische,
organisatorische und logistische
Spitzenleistung, die weit über die mitteldeutsche
Region hinaus Aufmerksamkeit,
Interesse und Anerkennung gebracht
hat“, unterstreicht Heiner Krieg, kaufmännischer
MIBRAG-Geschäftsführer.
Auch in Sachen Sicherheit stellte der
Umzug höchste Anforderungen. Rund 30
Kötter-Sicherheitskräfte waren dafür im
Einsatz, dass die strengen Sicherheitsvorschriften
eingehalten wurden. Denn
bei einem solch alten Gebäude kann jede
ungeplante Bewegung schwerwiegende
Folgen haben und damit auch eine Gefahr
für die vielen Schaulustigen darstellen.
Dies bedeutete im Einzelnen: Bevor es
losging, kontrollierten die Sicherheitskräfte,
dass keine Fahrzeuge und andere
Hindernisse den Weg des Schwerlasttransports
behinderten und die Rettungswege
ohne Schwierigkeiten genutzt
werden konnten. Während des Transports
galt für alle Schaulustigen auf den
meisten Abschnitten ein Sicherheitsabstand
von 100 Metern. Um die Einhaltung
sicherzustellen, wurde die Route mit
Bändern abgesperrt und entsprechend
kontrolliert.
Kein Umzug wie jeder andere: Die
Emmaus-Kirche rollt von Heuersdorf
nach Borna – mit Bodyguards sozusagen.
Besondere Absicherung
für neuralgische Punkte
Eine besondere logistische und technische
Herausforderung stellten die Durchfahrten
der beiden Flüsse Pleiße und
Wyhra dar. Die Entscheidung, nicht über
die Brücke zu fahren, mussten die Verantwortlichen
aus bautechnischen Gründen
kurzfristig treffen. Für den tragfähigen
Untergrund über die Pleiße und die
Wyhra wurden 54.500 Kubikmeter Erdreich
bewegt. Das Wasser floss während
des Kirchen-Transports durch zehn Rohre
mit einem Durchmesser von je 80 Zentimetern.
Weitere 5.000 Tonnen Schotter
wurden zum Präparieren der Bahnüber-
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gänge, Verbreitern der Fahrspuren sowie
für Kranstandorte zum Heben von Leitungen
und Masten bereit gestellt.
Alle Maßnahmen mussten MIBRAG und
die beauftragten Firmen unmittelbar vor
und nach dem Transport realisieren.
Während der Transporter nebst Gotteshaus
diese neuralgischen Punkte überwand,
musste der „Begleittross“ komplett
ferngehalten werden. Gleiches galt
beim Überqueren verschiedener Bahnübergänge.
„Entschädigung“ für die vielen
interessierten Bürger und Besucher:
Zum Abschied der Kirche aus Heuersdorf
durften sie sich dem Transporter bis auf
30 Meter nähern. Die Kötter-Mitarbeiter
führten sie in kleinen Gruppen an die
außergewöhnliche Fracht heran. Außerdem
gab es am Reformationstag ein großes
Begrüßungsfest in Borna.
Für die Leipziger Kötter-Niederlassung
war dies nicht der einzige außergewöhnliche
Auftrag im vergangenen Jahr. So
war der Sicherheits-Dienstleister auch
Partner der Bundesgartenschau (BUGA)
entsprechende Vorbereitung der Mitarbeiter
auf die Aufgabe. „Dies waren auch
für uns zentrale Kriterien bei der Auftragsvergabe“,
unterstreicht Sylvia Werner
von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
der MIBRAG.
Datenerfassung und -auswertung für Sicherheits-Dienstleister
In enger Zusammenarbeit mit führenden
Sicherheits-Dienstleistern hat die
Firma Bosycom DV-Consulting die Software
Bosycurity Business entwickelt,
die die Datenerfassung, -auswertung
und -archivierung vereinfacht. Sicherheits-Dienstleister
können damit ihre
Leistungsfähigkeit und Mobilität binnen
kürzester Zeit steigern. Sämtliche Daten
und Bilder verdächtiger Personen,
Vorfälle oder Objekte können schnell
und unkompliziert in den Computer eingegeben
und sofort vor Ort analysiert
werden. Umfassende Suchkriterien und
Filterfunktionen liefern selbst bei unvollständigen
Angaben, beispielsweise
bruchstückhaften Pkw-Nummernschildern,
das gewünschte Ergebnis.
Die Software ermöglicht einen umfassenden
Einblick in die gesamte Personaltätigkeit
– sowohl für Sicherheits-
2007. Die Sicherheitskräfte
übernahmen an den Veranstaltungsorten
Gera und
Ronneburg (Thüringen)
unter anderem Einlasskontrollen,
Kassen- und Aufsichtsdienste
sowie die
Parkplatz-Bewirtschaftung.
Die Auftraggeber profitieren
somit von den umfangreichen
Erfahrungen, über die
das Unternehmen verfügt.
So hat der Dienstleister
unter anderem zahlreiche
Großveranstaltungen in
Sachen Sport, Kultur und
Politik begleitet. Dabei hält
das Unternehmen neben Objektschutz,
Zutrittskontrolle und Ordnungsdienste
weitere Angebote wie VIP-Service oder
Hostessendienste bereit. Entscheidend
für die erfolgreiche Umsetzung sind die
Konzeption, um die besonderen Anforderungen
des jeweiligen Auftrags frühzeitig
umfassend zu berücksichtigen, und die
Dienstleister als auch für ihre Auftraggeber.
„Durch den modularen Aufbau
können eine Vielzahl von Modulen für
spezifische Tätigkeitsfelder schnell und
unkompliziert in die bestehende Umgebung
integriert werden“, so Bosycom-
Bei der vergangenen Bundesgartenschau übernahmen
Kötter-Mitarbeiter unter anderem die Parkplatz-
Bewirtschaftung.
www.koetter.de
Chef Roland Bothe (Foto). Zur Auswahl
stehen unter anderem die Module
Objektschutz, Werkschutz, Dienstbuch,
Einsatzplanung und Werttransport.
Mit der jüngst erweiterten Software
Bosycurity Mobile lassen sich nun auch
Vorfallmeldungen auf PDAs und Smartphones
in Sekundenschnelle auswerten
und erfassen. Das Programm unterstützt
alle Handheld-Geräte mit der Betriebsplattform
PalmOS und Windows Mobile
PocketPC/Classic und Professional.
Blackberry- und Symbian-Support ist in
Planung. Der Datenaustausch zwischen
der „Business“- und der „Mobile“-Version
erfolgt in wenigen Sekunden durch
Anschluss des Handheld-Geräts per
USB-Schnittstelle, Docking-Station oder
E-Mail-Versand.
www.bosycom.de
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