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SECURITY insight 2/08

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Veranstaltung<br />

Veranstaltung<br />

Wer prüft,<br />

muss das auch protokollieren<br />

Die Nachrüstung von Torsystemen birgt manche Fußangel,<br />

wie die „Adronit Sicherheitsakademie“ in Straßburg zeigte<br />

Von Jürgen Weckerling<br />

Für Bernd Sander war es fast so etwas wie eine Abschiedsvorstellung. Kurz<br />

nach der jüngsten „Adronit Sicherheits-Akademie“ in Straßburg ging der langjährige<br />

Geschäftsführer des Anbieters von mechanischer und elektronischer<br />

Sicherheitstechnik für die Geländeabsicherung und Personenvereinzelung<br />

in den Ruhestand. Zuvor richtete er aber mit der inzwischen sehr etablierten<br />

Veranstaltung das Augenmerk auf die Zukunft: nämlich auf die neue Maschinenrichtlinie,<br />

die im kommenden Jahr ihre Gültigkeit erlangt. Auch wenn das in erster<br />

Linie die Errichterbetriebe angeht, so sollten auch Sicherheits-Entscheider in<br />

Unternehmen wissen, was dahintersteckt. Denn sie sollten sich nicht wundern,<br />

wenn sie ihre Torsysteme gegebenenfalls nach- oder umrüsten lassen müssen.<br />

Fritz Mauser (l.) und Bernd Sander<br />

machten die Problematik der neuen<br />

Maschinenrichtlinie, die 2009 ohne Übergangszeit<br />

umzusetzen ist, in Straßburg<br />

gemeinsam für ein aufmerksames Fachpublikum<br />

transparent.<br />

Laut Sander, der auch als öffentlich<br />

bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />

für äußere Sicherheitsanlagen tätig<br />

ist, ist die Richtlinie ein gravierender<br />

Einschnitt für Errichterbetriebe. Denn<br />

gerade bei der Nach- und Umrüstung von<br />

Torsystemen ergebe sich erhebliches<br />

Gefahrenpotenzial, das kostspieligee<br />

Haftungsansprüche nach sich zieht. Die<br />

Veranstalter, die mehr als 100 Teilnehmer<br />

begrüßen konnten, legten deshalb darauf<br />

Wert, das Gehörte auch in den sich<br />

anschließenden Workshops unter der<br />

Anleitung kompetenter Mitarbeiter des<br />

eigenen und des französischen Unternehmens<br />

Heda (hundertprozentige Adronit-Tochter)<br />

in die Praxis umzusetzen.<br />

„Da wir als Hersteller unsere Systeme<br />

nach den Vorgaben der Europanorm DIN<br />

EN 13241-1 prüfen und zertifizieren lassen,<br />

ist man mit der Errichtung unserer<br />

Komplettsysteme immer auf der richtigen<br />

Seite. Daran ändert auch die Maschinenrichtlinie<br />

nichts. Wenn Errichter aber<br />

bestehende Anlagen verändern, kommen<br />

zwar keine umfangreichen und kostspieligen<br />

Prüfverfahren einer zertifizierten<br />

Prüfstelle auf sie zu, aber sie müssen alle<br />

technischen Vorgaben einschließlich der<br />

notwendigen Prüfungen erfüllen“, so<br />

Sander und hob sogleich den eigentlichen<br />

Knackpunkt hervor: dass nämlich<br />

die Einhaltung der Richtlinie lückenlos zu<br />

dokumentieren ist.<br />

Fritz Mauser, bis vor einigen Jahren als<br />

Obmann für das Sachgebiet „Fenster,<br />

Türen und Tore“ im Fachausschuss „Bauliche<br />

Einrichtungen“ bei der Berufsgenossenschaft<br />

fpr den Einzelhandel in Bonn<br />

verantwortlich, lockerte die vergleichsweise<br />

trockene theoretische Materie im<br />

Wechselspiel mit Sander erheblich auf.<br />

„Bei Sonderanlagen – und um- oder nachgerüstete<br />

Toranlagen gelten als solche<br />

– entfällt zwar die Pflicht zur Zertifizierung,<br />

nicht aber zur Dokumentation und zur Einhaltung<br />

gewisser Pflichten.“ Er verwies<br />

auch auf die Möglichkeit, auf das Prüfprotokoll<br />

der „European Perimeter Protection<br />

Association“ (EPPA) zurückzugreifen. Der<br />

freiwillige Zusammenschluss von Europas<br />

führenden Herstellern von Freigelände-<br />

Sicherheitstechnik hat die komplexe Problemstellung<br />

europäischer Normen und<br />

Vorschriften analysiert und mit dem Prüfprotokoll<br />

ein Papier entwickelt, das jeder<br />

Sachkundige für ein entsprechend erforderliches<br />

Prüfprotokoll einsetzen kann.<br />

In verschiedenen Szenarien spielten Sander<br />

und Mauser unterschiedliche Situationen<br />

durch und wiesen darauf hin, was<br />

Errichter zu beachten haben, wenn sie<br />

beispielsweise die verwendeten Komponenten<br />

von unterschiedlichen Anbietern<br />

einkaufen oder sie nur den Antrieb von<br />

56 Security <strong>insight</strong><br />

einem anderen Anbieter zukaufen. Generell<br />

gilt vor allen Dingen bei der nachträglichen<br />

Motorisierung manueller Tore: Der<br />

Errichter- oder Montagebetrieb bringt<br />

dabei eine „Maschine mit neuen Gefährdungen<br />

in den Verkehr“, für dessen CE-<br />

Kennzeichnung – und die ist zwingend<br />

erforderlich – er gemäß der Maschinenrichtlinie<br />

eine Reihe wichtiger technischer<br />

Dokumentationen zu erstellen hat.<br />

Am Anfang steht die so genannte Gefahrenanalyse<br />

durch einen Sachkundigen.<br />

Zu beantworten sind dabei Fragen wie<br />

die: Ist dieses Tor überhaupt für die<br />

Nachrüstung geeignet? Welches Gefährdungspotenzial<br />

kann sich für den Fall der<br />

Um- und Nachrüstung ergeben, etwa<br />

bei den Steuerungs- und Befehlseinrichtungen,<br />

der Quetsch- und Scherstellensicherung<br />

oder Gefährdung durch<br />

Überhitzung des Motors? Hier ist der<br />

Einsatz des EPPA-Prüfprotokolls empfehlenswert,<br />

das alle wichtigen Punkte<br />

detailliert abhandelt. Nach der Prüfung<br />

Menschen und Werte schützen.<br />

Sicherheit geben, Know-how bewahren, Gebäude<br />

überwachen – mit der ZEUS® Zutrittskontrolle<br />

schützen Sie zuverlässig und diskret Menschen,<br />

Daten, Werte und Know-how.<br />

„Learning by doing“<br />

lautete die Devise in den<br />

Workshops, die direkt<br />

nach dem theoretischen<br />

Teil veranstaltet wurden.<br />

In überschaubaren<br />

Gruppen konnten die<br />

Teilnehmer alle wesentlichen<br />

Punkte einer lückenlosen<br />

Dokumentation<br />

abarbeiten.<br />

und Dokumentation kann die CE-Kennzeichnung<br />

durch den Errichter (er gilt<br />

jetzt als Hersteller der Anlage) erfolgen.<br />

Vor der eigentlichen Inbetriebnahme<br />

müssen ihm unter anderem Betriebsanleitung,<br />

Anleitung für regelmäßige Wartungen<br />

sowie Prüfbuch für kraftbetätigte<br />

Tore übergeben werden. Außerdem<br />

muss eine gründliche Systemeinweisung<br />

erfolgen.<br />

www.adronit.de<br />

www.isgus.de<br />

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J. Schlenker-Grusen GmbH<br />

Oberdorfstr. 18-22<br />

D-78054 Villingen-Schwenningen<br />

Tel. +49 7720 393-0<br />

info@isgus.de

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