Welterbemanegamentplans - cultWorx.com
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20<br />
Das Welterbegebiet umfasst ca. 1.500 Grundstücke<br />
mit rund 3.420 Ge bäuden. Darin<br />
einbezogen sind auch Neben gebäude in den<br />
hinteren Bereichen der Grund stücke. Hiervon<br />
sind deutlich mehr als die Hälfte (60 %) als<br />
Fachwerk konstruktionen ausgeführt. Über<br />
70 % der Gebäude stam men aus der Zeit bis<br />
1918. Fast die Hälfte der Gebäude (48 %) sind<br />
Baudenkmale (Einzeldenkmale), die übrigen<br />
Gebäude sind Bestandteile des Denkmalbereichs.<br />
1<br />
Über 90 % der Grundstücke im Welterbegebiet<br />
befinden sich in privatem Eigentum. Im<br />
Welterbegebiet wohnen ca. 5.600 Einwohner,<br />
d. h. etwa 20 % der Gesamtbevölkerung.<br />
Das Welterbegebiet ist von einer Pufferzone<br />
umgeben, die als Schutzraum um die<br />
eigentliche Welterbestätte wirkt. Gemäß<br />
den UNESCO-Richtlinien zur Umsetzung<br />
der Welterbekonvention soll eine Pufferzone<br />
das unmittelbare Umfeld der Welterbestätte,<br />
Sichtachsen und andere Gebiete oder Merkmale<br />
umfassen, die für den Schutz der Stätte<br />
bestimmend sind.<br />
Entsprechend der Empfehlung der UNESCO,<br />
die Abgrenzung der Pufferzone über rechtliche<br />
Instrumente zu verankern, hat die<br />
Stadt Quedlinburg eine Erhaltungssatzung<br />
be schlossen, die neben dem eigentlichen<br />
Welterbegebiet auch die Pufferzone umfasst. 2<br />
Die rund 157,8 Hektar große Pufferzone<br />
wird im Wesentlichen von den an das<br />
Welterbe gebiet angrenzenden Quartieren der<br />
städtebaulichen Erweiterung ab der 2. Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts und dem Grüngürtel<br />
außerhalb der Stadtmauern gebildet. Im<br />
Geltungsbereich der Erhaltungssatzung gilt<br />
eine besondere Genehmigungspflicht für<br />
Maßnahmen.<br />
Das Welterbegebiet und die Pufferzone<br />
weisen insgesamt eine Fläche von<br />
242,1 Hektar auf. Der Anteil dieser<br />
Bereiche an der Fläche der Gesamtstadt<br />
(14.200 Hektar) inklusive der Eingemeindungen<br />
von 2011 beträgt rund 1,7 %.<br />
Rund um das historische Quedlinburg finden<br />
sich Reste des mittelalterlichen Schutzsystems<br />
aus Wachtürmen (Feldwarten) und<br />
Landwehren. Von den ehemals elf Feldwarten<br />
sind heute vier als Aussichtstürme nutzbar.<br />
Zwei weitere Warten sind als Landmarken<br />
in Resten erhalten. Die Feldwarten liegen<br />
zwar nicht innerhalb der Pufferzone, sind aber<br />
Bestandteil der Kulturlandschaft, in die das<br />
Welterbe eingebettet ist. Von den Warten<br />
bestehen Blickbeziehungen auf die Silhouette<br />
von Quedlinburg und umgekehrt. Mit der<br />
Kirche St. Cyriakus in Gernrode (Nachbargemeinde<br />
der Stadt Quedlinburg) ist<br />
im weiteren Umfeld des Welterbes eines<br />
der bedeutendsten romanischen Kirchen<br />
Deutschlands zu finden; auch hier befand sich<br />
ein → Damenstift.<br />
Die Stadt Quedlinburg wird die Abgrenzung<br />
der Pufferzone unter Zugrundelegung der<br />
Ergebnisse des Denkmalpflegeplans prüfen<br />
und hierzu in der im 6-Jahres-Zyklus stattfindenden<br />
„Regelmäßigen Berichterstattung“<br />
(„Periodic Reporting“) für die UNESCO<br />
Stellung nehmen. In diesem Rahmen könnte<br />
z. B. eine geringfügige Änderung der Grenze<br />
beantragt werden, wenn diese keine bedeutenden<br />
Auswirkungen auf die Ausdehnung<br />
der Welterbestätte und seinen außergewöhnlichen<br />
universellen Wert hat.<br />
1 Daten aus: Denkmalpflegeplan, bearbeitet von Rittmannsperger + Partner, 2012<br />
2 Satzung für das Erhaltungsgebiet Quedlinburg Innenstadt, 2011