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Welterbemanegamentplans - cultWorx.com

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sowie für ästhetische Vorlieben früherer<br />

Generationen.<br />

Von rund 3.400 → Profangebäuden auf den<br />

Parzellen des Welterbegebietes stammt<br />

ein erheblicher Anteil aus dem Mittelalter<br />

und der frühen Neuzeit. Der große Bestand<br />

an Fachwerkbauten in Quedlinburg ist ein<br />

Zeugnis aus acht Jahrhunderten Konstruktions-<br />

und Architekturgeschichte mit einem<br />

un gewöhnlich hohen Anteil mittelalterlicher<br />

Baugefüge. Handwerkliches Können, die<br />

Unterschiedlichkeit des sozialen Status, die<br />

verschiedenen Tätigkeiten der Stadtbewohner<br />

sind an den Gebäuden ablesbar. Sie zeigen<br />

auch, wie sich Wohnansprüche und das<br />

häus liche Wirtschaften über die Jahrhunderte<br />

veränderten.<br />

Wassertorstraße<br />

35<br />

Neben den herausragenden Bautypologien<br />

für die Nutzungen Wohnen, Landwirtschaft,<br />

Handwerk und Handel sind auch die spezifischen<br />

Bauweisen zur Stadtverteidigung, des<br />

Verkehrswege- und Wasserbaus in Mittelalter<br />

und Frühneuzeit durch die Bauwerke selbst,<br />

aber auch durch einen großen Archivalienbestand<br />

sehr gut nachvollziehbar.<br />

Ein mittelalterliches Verteidigungssystem mit<br />

Stadtmauer, Türmen, Gräben, Warten und<br />

Wüs tungen umliegender Dörfer legt Zeugnis<br />

ab von bewaffneten Konflikten sowie Machtund<br />

Verteidigungswillen von Stift und Stadt.<br />

Bis heute erhaltene historische Blickachsen<br />

weisen den Weg zu wichtigen Plätzen und<br />

Bau werken in der Stadt, sie sind gleich zusetzen<br />

mit alten Verkehrs- und Handelswegen<br />

in das Umland.<br />

Im Welterbe Quedlinburg manifestiert sich<br />

in herausragender Weise das Spannungsfeld<br />

zwischen geistlich-territorialer Macht und<br />

bür gerlich-städtischem Selbstbewusstsein<br />

über eine Zeitspanne von mehr als 800<br />

Jahren. Das Welterbe dokumentiert damit<br />

eine bedeutsame Phase der Geschichte<br />

der Menschheit. Das reiche archäologische<br />

Erbe des Mittelalters ist intensiv erforscht,<br />

eine außergewöhnlich dichte archivalische<br />

Über lieferung vom Mittelalter bis zur Neuzeit<br />

bezeugt den hohen kulturellen Wert des<br />

Ensembles.<br />

Die Unversehrtheit / Integrität<br />

Die Beurteilung der Unversehrtheit bezieht<br />

sich auf die Ganzheit bzw. Vollständigkeit<br />

einer Welterbestätte. Das Schutzgut soll in<br />

seiner baulichen Substanz in einem guten,<br />

zum Zweck seiner dauerhaften Erhaltung<br />

regelmäßig überwachten Zustand sein. Darüber<br />

hinaus spielt die sichtbare Unversehrtheit<br />

– also der ästhetische Ge samt eindruck und<br />

die unbeeinträchtigte Wahrnehmbarkeit – eine<br />

wesentliche Rolle; die Bewahrung von Sichtachsen<br />

und Silhouetten sind hierbei wichtige<br />

Aspekte. 6<br />

Für das Welterbe-Ensemble Quedlinburg<br />

ist die Unversehrtheit im Vergleich zu vielen<br />

durch Industrialisierung, Krieg und Vernachlässigung<br />

zerstörten oder geschädigten<br />

mittelalterlichen Stadtkernen in Europa außergewöhnlich<br />

hoch.<br />

Auch in früheren Jahrhunderten fanden in<br />

der Innenstadt Quedlinburgs kaum großflächige<br />

Veränderungen, wie brand bedingte<br />

Neustrukturierungen, Straßen durchbrüche<br />

UNESCO-Welterbe<br />

– Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg

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