Welterbemanegamentplans - cultWorx.com
Welterbemanegamentplans - cultWorx.com
Welterbemanegamentplans - cultWorx.com
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
26<br />
Massive Abrisse des historischen Baubestandes<br />
wurden für den Bau des Dippeplatzes<br />
sowie für die Neubebauung im Bereich<br />
des mittelalterlichen Heilig-Geist-Spitals<br />
vorgenommen. In der Neustadt wurde das<br />
mittelalterliche Rathaus ersatzlos abgerissen.<br />
Auch die alte Neustädter Polizeiwache wurde<br />
abgebaut und an den Aufgang zum Stiftsberg<br />
verlegt. Weiteren schwerwiegenden Zerstörungen<br />
wirkte die aufkommende Heimatbewegung<br />
entgegen.<br />
Während des Nationalsozialismus wurde<br />
die mittelalterliche Reichsgeschichte<br />
Quedlinburgs für die SS-Propaganda vereinnahmt.<br />
Unter anderem baute man die<br />
Stiftskirche zu einer „SS-Weihestätte“ um<br />
und inszenierte Feierlichkeiten zum Todestag<br />
Heinrichs I.<br />
Den Zweiten Weltkrieg überstand die historische<br />
Bausubstanz weitgehend unzerstört.<br />
Deutsche Demokratische Republik<br />
Zur Zeit der Deutschen Demokratischen<br />
Republik setzte sich die Vernachlässigung der<br />
historischen Bausubstanz, die seit Beginn des<br />
Ersten Weltkrieges andauerte, fort. Überdies<br />
wurden spätestens seit 1950 – im Rahmen<br />
der „16 Grundsätze des Städtebaus“ 7 der<br />
DDR – Pläne zum Abriss und zur Neubebauung<br />
der historischen Stadtquartiere 8<br />
entwickelt, die glücklicherweise bis 1990 nur<br />
in Teilen umgesetzt werden konnten.<br />
1959 deckte eine Untersuchung starke<br />
Beschädigungen, vor allem bei den aus Holz<br />
errichteten Fachwerkbauten auf. Obwohl<br />
1970 Quedlinburg als Ensemble in die zentrale<br />
Denkmalliste der DDR aufgenommen<br />
wurde – worin sich Ansätze für ein Umdenken<br />
im Umgang mit der historischen Bausubstanz<br />
zeigten – taten die ostdeutschen Behörden<br />
wenig zur Erhaltung des kulturellen Erbes.<br />
1976 gestaltete man den Marktplatz als<br />
Fußgängerzone neu und renovierte umliegende<br />
historische Fassaden. Nordöstlich des<br />
Marktplatzes 9 wurde flächenhaft Bestand<br />
abgerissen und teilweise durch neue, speziell<br />
auf Quedlinburg zugeschnittene Wohnungsneubauten<br />
ersetzt. Diese sollten sich durch<br />
ihre Anlehnung an historische Bauweisen<br />
Alte Postkarte<br />
vom Quedlinburger<br />
Marktplatz<br />
Quelle: unbekannt