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Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Kultur<br />
Ein Blick in die Vergangenheit<br />
Die ersten Spuren mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Zivilisation auf dem heutigen Territorium<br />
Transkarpatiens stammen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Die ersten<br />
Mens<strong>ch</strong>en besiedelten die Regionen um Korolewo im Rayon Wynogradiw<br />
und bei Rokossowo im Rayon Chust. Im Neolithikum, in der Bronze-, und<br />
Eisenzeit entstehen weitere Siedlungen in den Rayons Mukats<strong>ch</strong>ewo und<br />
Berehowo. Allmähli<strong>ch</strong> wurden ni<strong>ch</strong>t nur Fla<strong>ch</strong>gebiete, sondern au<strong>ch</strong><br />
Vorgebirgsregionen und später die Gebirgszone, wo die Mens<strong>ch</strong>en in den engen<br />
Flußtälern lebten, besiedelt. Mit den keltis<strong>ch</strong>en Stämmen kam eine weiter<br />
entwickelte Kultur des damaligen Zentraleuropa na<strong>ch</strong> Transkarpatien. Bei<br />
Mukats<strong>ch</strong>ewo lag damals das größte metallurgis<strong>ch</strong>e Zentrum in Europa und<br />
in Halis<strong>ch</strong>-Lowats<strong>ch</strong>ka das zweitgrößte.<br />
Dana<strong>ch</strong> kamen die heto-dakis<strong>ch</strong>en Stämme (Thrazier). Sie ließen si<strong>ch</strong> an hohen<br />
Flußufern nieder, so z.B. in Stremtura (Irs<strong>ch</strong>awa), S<strong>ch</strong>elestowo, Ardanowo,<br />
Ts<strong>ch</strong>itattja (Solowtyno). Es entwickelte si<strong>ch</strong> mit der Zeit ein starker<br />
patriar<strong>ch</strong>alis<strong>ch</strong>er Sklavenstaat der Heto-Daker. Seinen Höhepunkt erlebte er<br />
in den 40-er Jahren vor Christus unter der Herrs<strong>ch</strong>aft des Zaren Burebista,<br />
und dann unter Dezebal. Aber die Legionen des römis<strong>ch</strong>en Kaisers Markus<br />
Ulpius Trajan (98-117 n.Chr.) besiegten die Daker und zerstörten die Festung<br />
bei Mala Kopanja. 107 bildete si<strong>ch</strong> die römis<strong>ch</strong>e Provinz „Dacia Superior“<br />
(Oberdakien), deren Nordgrenze der Fluß Samos<strong>ch</strong> bildete. Transkarpatien<br />
lag somit in einer unmittelbaren Kontaktzone mit dem Römis<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>.<br />
Ar<strong>ch</strong>äologen fanden römis<strong>ch</strong>e Münzen (Denare) sowie Reste römis<strong>ch</strong>er<br />
Salzgruben, S<strong>ch</strong>ätze in Nankowo, Brestow, Russke Pole und Hajdos<strong>ch</strong>. In<br />
dieser Zeit war das metallurgis<strong>ch</strong>e Zentrum Zatysjanskyj in Djakiw und<br />
Wowts<strong>ch</strong>ansk in Betrieb. Am Fluß Miz enstand die größte Töpferei in<br />
Mitteleuropa.<br />
Im 4. Jahrhundert kamen die Hunnen na<strong>ch</strong> Pannonien. Die Hunnen waren ein<br />
innerasiatis<strong>ch</strong>es Turkvolk, dessen Angehörige als Reiternomaden lebten. In<br />
der Mitte des 5. Jahrhunderts bildet si<strong>ch</strong> das politis<strong>ch</strong>e Zentrum der Hunnen<br />
unter der Leitung des legendären Feldherren Attila im Zwis<strong>ch</strong>enstromland<br />
der Donau und Theiß. Während der großen Völkerwanderung zogen die<br />
Stämme der Hepiden, Wandalen, Burgunder, Ostgoten, Langobarden und<br />
Awaren zur Theiß.<br />
Von der Präsenz slawis<strong>ch</strong>er Stämme in Transkarpatien zeugen die erhaltenen<br />
Grabhügel, die in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitre<strong>ch</strong>nung entstanden.<br />
Träger dieser Kultur waren Stämme von Weißkroaten, die si<strong>ch</strong> in der Mitte<br />
des 1. Jahrhunderts unserer Zeitre<strong>ch</strong>nung zu einem Stammesverband auf dem<br />
Territorium der heutigen Südwestukraine, Südostpolens und der Ostslowakei<br />
zusammens<strong>ch</strong>loßen.<br />
In der Mitte des 9. Jahrhunderts war ein <strong>Teil</strong> des Verbandes - darunter<br />
Transkarpatien – Bestandteil des Großmähris<strong>ch</strong>en Fürstentums (818-905) –<br />
eines der größten Staaten Europas zu jener Zeit.<br />
In der selben Periode begann si<strong>ch</strong> das Christentum in Transkarpatien zu<br />
verbreiten (s. „Religion“). Als das Großmähris<strong>ch</strong>e Fürstentum Ende des 9.<br />
Jh. immer s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>er wurde, hatte s<strong>ch</strong>on ein wesentli<strong>ch</strong>er <strong>Teil</strong> der Weißkroaten<br />
enge Beziehungen zum altrussis<strong>ch</strong>en Staat. Na<strong>ch</strong> Auffassung des Autors der<br />
Chronik „Erzählung der vergangenen Jahre“ waren die Weißkroaten ein starker<br />
Stamm, wel<strong>ch</strong>er die Kiewer Ruß gegen äußere Feinde verteidigte. Der Chronist<br />
nennt ihren Bund “Fürstentümer“ und ihre Führer „Fürsten“. Zentrum des<br />
Fürstentums der Weißkroaten wurde gegen Ende des 9. Jh. Ung (Uzhhorod).<br />
Laut der ungaris<strong>ch</strong>en Urkunde „Anonima“ (zweite Hälfte des 12. Jh.) fanden<br />
hier die ungaris<strong>ch</strong>en Stämme, die 896 na<strong>ch</strong> Transkarpatien kamen, eine Stadt<br />
mit Festung vor. Sie haben das Heer des slawis<strong>ch</strong>en Fürsten Laborez<br />
zers<strong>ch</strong>lagen und die Festung erobert.<br />
Der Prozess der Ers<strong>ch</strong>ließung der Mitteldonau-Ebene dur<strong>ch</strong> ungaris<strong>ch</strong>e<br />
Stämme dauerte bis ins 11. Jahrhundert. Dabei kamen sie mit slawis<strong>ch</strong>en und<br />
romanis<strong>ch</strong>-germanis<strong>ch</strong>en Völkern in Berührung, die si<strong>ch</strong> damals auf einer<br />
höheren Stufe der sozialen Entwicklung befanden. Die Ungarn übernahmen<br />
allmähli<strong>ch</strong> ihre Lebensweise. Na<strong>ch</strong>dem sie ihre Ma<strong>ch</strong>t in Pannonien gefestigt