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GESCHICHTE UND KULTUR 23<br />

Alexander Du<strong>ch</strong>nowyts<strong>ch</strong>;<br />

- 1846 wurde eine Volkszählung dur<strong>ch</strong> die<br />

österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Regierung dur<strong>ch</strong>geführt. In<br />

den vier Komitaten Transkarpatiens<br />

wohnten 468‘838 Mens<strong>ch</strong>en. Davon 235‘266<br />

Ruthenen (Ukrainer), 119‘818 Ungarn, 3‘857<br />

Slowaken, 64‘917 Rumänen, 10‘351<br />

Deuts<strong>ch</strong>e, 24‘589 Juden und 42 Grie<strong>ch</strong>en.<br />

Das 19. Jahrhundert war eine Zeit des Wirts<strong>ch</strong>aftsaufs<strong>ch</strong>wungs in<br />

Transkarpatien. In der Region breiteten si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rittweise kapitalistis<strong>ch</strong>e<br />

Produktionsverhältnisse aus, obwohl einige Fabriken s<strong>ch</strong>on in der Epo<strong>ch</strong>e<br />

der Feudalherrs<strong>ch</strong>aft entstanden sind.<br />

Am 27. März 1848 wurde im Gefolge der liberalen Revolution in Uzhhorod<br />

das Gesetz „Über die Aufhebung der Leibeigens<strong>ch</strong>aft und der feudalen<br />

Pfli<strong>ch</strong>ten der Bauern“ verkündet. Die bedrängten Habsburger riefen allerdings<br />

das Heer des russis<strong>ch</strong>en Zaren zu Hilfe und s<strong>ch</strong>lugen die Revolution mit dieser<br />

Unterstützung nieder. Die Autorität der Monar<strong>ch</strong>ie wurde wiederhergestellt.<br />

Ungea<strong>ch</strong>tet der Niederlage war die Revolution von großer historis<strong>ch</strong>er er<br />

Bedeutung- sie förderte die Stärkung des nationalen Selbsbewußtseins und<br />

öffnete neue Wege für den Ausbau der kapitalistis<strong>ch</strong>en Beziehungen.<br />

Interessant zu wissen:<br />

- 1849 wird Uzhhorod zum Zentrum des<br />

ruthenis<strong>ch</strong>en Distrikts- einer neuen<br />

territorialen Struktur innerhalb des<br />

Österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>es. Bereits 1850<br />

wurde diese Neuerung wieder rückgängig<br />

gema<strong>ch</strong>t;<br />

- 1861 ers<strong>ch</strong>ien in Transkarpatien die erste<br />

Zeitung „Karpatskyj Wisnyk“;<br />

- 1865 wurde die erste Kohlengrube in<br />

Olnyzja eröffnet;<br />

- 1869 wurde in Uzhhorod das erste<br />

me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Holzsägewerk in Betrieb<br />

genommen;<br />

- 1896 gab es in Transkarpatien 123<br />

Poststellen;<br />

- 1872 wurde die erste Eisenbahnlinie<br />

(Uzhhorod-Ts<strong>ch</strong>op) auf dem Gebiet<br />

Transkarpatiens in Betrieb genommen;<br />

- 1874 hat der Erfinder A. Jenkowskyj aus<br />

dem Dorf Stebliwka eine Mas<strong>ch</strong>ine für die<br />

me<strong>ch</strong>anisierte Weizenernte erfunden;<br />

- 1897 entstand die erste telegraphis<strong>ch</strong>e<br />

Verbindung Uzhhorod- Budapest;<br />

- 1902 wurde in Uzhhorod das erste<br />

Kraftwerk in Betrieb genommen;<br />

- 1907 wurde das erste Theater in Uzhhorod<br />

eröffnet.<br />

Das neue habsburgis<strong>ch</strong>e Regime bra<strong>ch</strong>te jedo<strong>ch</strong> keine Besserung für die<br />

notleidende Masse der einfa<strong>ch</strong>en Bauern. Deshalb setzte in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts eine erste Emigrationswelle ein. In den Jahren 1870-<br />

1913 sind aus den transkarpatis<strong>ch</strong>en Komitaten Österrei<strong>ch</strong>-Ungarns 180‘000<br />

Mens<strong>ch</strong>en legal na<strong>ch</strong> Nordamerika ausgewandert (über die Anzahl der illegalen<br />

Auswanderer gibt es nur unzuverlässige S<strong>ch</strong>ätzungen). Der erste Weltkrieg<br />

hat die Entwicklung unserer Region unterbro<strong>ch</strong>en. Im September 1914 ist die<br />

russis<strong>ch</strong>e Armee unter der Führung des Generals Plegwe bei Jasinja, Ra<strong>ch</strong>iv,<br />

und Us<strong>ch</strong>ok einmars<strong>ch</strong>iert. Von diesen Kriegshandlungen zeugen<br />

Massengräber am Us<strong>ch</strong>ozkyj-Pass, am Legionen-Pass und an den Gipfeln<br />

des Ts<strong>ch</strong>eremha und Kozneska. Diese Ereignisse werden finden au<strong>ch</strong> im<br />

bekannten Werk „Die Abenteuer des braven Soldaten S<strong>ch</strong>wejk“ von Jaroslaw<br />

Has<strong>ch</strong>ek Erwähnung.

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