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GESCHICHTE UND KULTUR 25<br />

die Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>oslowakis<strong>ch</strong>e Regierung in Moskau den Vertrag über die<br />

Eingliederung Transkarpatiens in die UdSSR. Diese neue Periode bra<strong>ch</strong>te der<br />

Region einen Entwicklungss<strong>ch</strong>ub. Bereits am 18. Oktober 1945 wurde die<br />

Uzhhoroder Staatli<strong>ch</strong>e Universität eröffnet, 1956 wurde das Tereble-Rizka<br />

Wasserkraftwerk in Betrieb genommen (130 Mio. KW/St pro Jahr). Im selben<br />

Jahr wurde die Bahn über die Karpaten elektrifiziert.<br />

Das wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e und gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Leben Transkarpatiens wurde nun<br />

während über 40 Jahren sowjetis<strong>ch</strong> geprägt. Die Verkündung der<br />

Unabhängigkeit der Ukraine am 24. August 1991 leitete eine s<strong>ch</strong>wierige<br />

Periode des wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Niedergangs, der Umverteilung und der<br />

gesells<strong>ch</strong>aftspolitis<strong>ch</strong>en Neuorientierung ein, wel<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t abges<strong>ch</strong>lossen<br />

ist. Die Jahrhundertübers<strong>ch</strong>wemmung von 1998 bra<strong>ch</strong>te grosse Zerstörungen<br />

mit si<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e der Region jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Aufmerksamkeit des ukrainis<strong>ch</strong>en<br />

Staats und internationaler Entwicklungsorganisationen bes<strong>ch</strong>erte. In den letzten<br />

paar Jahren ist eine ökonomis<strong>ch</strong>e Stabilisierung zu beoba<strong>ch</strong>ten. Beim<br />

wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Neuanfang kommt Transkarpatien die traditionelle Flexibilität<br />

seiner Bewohner zu Gute, wel<strong>ch</strong>e auf eine Jahrhunderte alte Tradition der<br />

Arbeitsemigration zurückgreift. Es bleibt zu hoffen, daß das neue Jahrtausend<br />

positive Wandlungen in die Region bringt.<br />

Ar<strong>ch</strong>itekturdenkmäler<br />

Die ältesten Ar<strong>ch</strong>itekturdenkmäler aus dem Mittelalter sind S<strong>ch</strong>lösser, Paläste<br />

und Kultusgebäude. Von besonderem Interesse sind aber die Holzkir<strong>ch</strong>en<br />

Transkarpatiens. Sie stellen ein prägendes Phänomen des regionalen<br />

Kulturerbes und viellei<strong>ch</strong>t den wertvollsten Beitrag der Region zur Weltkultur<br />

dar. Auf dem Territorium Transkarpatiens sind 118 Holzkir<strong>ch</strong>en erhalten<br />

geblieben, die im Laufe der letzten 500 Jahren erri<strong>ch</strong>tet wurden. 48 davon<br />

sind unter Denkmals<strong>ch</strong>utz gestellt.<br />

1751 gab es in den Dörfern der damals no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t aufgeteilten grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>katholis<strong>ch</strong>en<br />

Epar<strong>ch</strong>ie etwa 800 Holzkir<strong>ch</strong>en. Jede davon wies eine rei<strong>ch</strong>e<br />

Vielfalt an Ar<strong>ch</strong>itekturformen auf und zei<strong>ch</strong>nete si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> meisterhafte<br />

S<strong>ch</strong>nitzereien aus.<br />

Da dem religiösen Leben der Region sowie insbesondere au<strong>ch</strong> den<br />

Kir<strong>ch</strong>enbauten zu vers<strong>ch</strong>iedenen Zeiten wesentli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>äden zugefügt wurden,<br />

steigt der Wert jeder einzelnen erhaltenen Kir<strong>ch</strong>e. Die Kir<strong>ch</strong>en Transkarpatiens<br />

wurden ohne die Verwendung von Nägeln im spezifis<strong>ch</strong>en transkarpatis<strong>ch</strong>en<br />

Stil erbaut. Es werden fünf Stilri<strong>ch</strong>tungen unters<strong>ch</strong>ieden. Drei davon - der<br />

Lemken-, Bojken- und Huzulenstil sind na<strong>ch</strong> den in den ukrainis<strong>ch</strong>en Karpaten<br />

ansässigen Ethnien benannt.Gotis<strong>ch</strong>e und barocke Kir<strong>ch</strong>en verweisen auf den<br />

Kontakt mit epo<strong>ch</strong>alen europäis<strong>ch</strong>en<br />

Baustilen. Unter den Holzkir<strong>ch</strong>en<br />

sind die Lemken- und Bojkenkir<strong>ch</strong>en<br />

besonders hervorzuheben. Ihre<br />

Bauweise ist vom Prinzip der heiligen<br />

Dreifaltigkeit geprägt: Die Kir<strong>ch</strong>e<br />

besteht aus drei Räumen, drei<br />

Balkengerüsten und hat drei Kuppeln.<br />

Die Bojkenkir<strong>ch</strong>en sind am Oberlauf<br />

des Us<strong>ch</strong> erhalten geblieben. Die<br />

einzige Lemken-Kir<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>mückt das<br />

Freili<strong>ch</strong>tmuseum von Uzhhorod. Die<br />

Huzulen-Bauweise ist dur<strong>ch</strong> die<br />

kreuzförmigen Kir<strong>ch</strong>en aus fünf<br />

Balkengerüsten in Jasinja und<br />

Plytowate sowie dur<strong>ch</strong> fünf Kir<strong>ch</strong>en<br />

im sogenannten Mittelhuzulen-Stil<br />

vertreten.<br />

Barocke Türme weisen 22 Kir<strong>ch</strong>en in<br />

den Rayons Wolowez und Mizhhirja<br />

auf. Die spitz zulaufenden Kir<strong>ch</strong>en in<br />

Danylowe, Krajnikowe, Olexandriwka,<br />

Sokirnyzja, Neresnyzja,<br />

Dibrowe und anderen Dörfern<br />

Holzkir<strong>ch</strong>e in Hukliwi

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