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TUTorial

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<strong>TUTorial</strong><br />

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Kochrezept für erfolgreiches Gruppenleiten<br />

zu bekommen’. Dieser Wunsch richtet sich selbstverständlich an die Person, von der<br />

ein gewisser Wissensvorsprung erwartet wird – im Fall des Tutoriums: an den/die<br />

TutorIn. Eine klare Struktur wird erwartet und auch eingefordert. Dieser so genannte<br />

‚autoritäre’ Leitungsstil 2<br />

hat immer noch einen schlechten Ruf, hilft der Gruppe (und<br />

das ist meine persönliche Einschätzung) in dieser Anfangsphase aber ganz enorm.<br />

Klare Regelvorgaben von Seiten des/der GruppenleiterIn und konkrete Vorschläge zur<br />

weiteren Vorgangsweise bedeuten nicht diktatorische Unterdrückung, sondern geben<br />

der Gruppe in dieser Phase Sicherheit und Rückhalt. Jetzt ist es wichtig, dass die<br />

Gruppenmitglieder einander kennen lernen und die Gelegenheit bekommen, Ängste<br />

und Schüchternheit abzubauen (warming 3 ). (Und hier muss ich auch schon mit den<br />

Ausnahmen beginnen: Diese Voraussetzung gilt nämlich primär für Gruppen, in denen<br />

die TeilnehmerInnen einander zum großen Teil noch nicht kennen. Wenn die<br />

Einzelpersonen schon von früher – z. B. von der Schule her – miteinander vertraut<br />

sind, fällt diese Scheu weg und die Erwartungen sind oft ganz andere.)<br />

Nach dem Kennen-Lernen entsteht in der Regel ein Gefühl der Vertrautheit mit den<br />

anderen Gruppenmitgliedern. Ein Wir-Gefühl entwickelt sich, und einzelne Rollen in<br />

der Gruppe werden festgelegt. Die Gruppenmitglieder sind meist unzertrennlich<br />

(forming). Jetzt kann der/die GruppenleiterIn sich ein wenig zurücklehnen und dem<br />

laissez-faire huldigen.<br />

Aber die Aufmerksamkeit sollte trotzdem nie nachlassen, denn in der Regel kracht es<br />

gleich darauf ganz ordentlich (storming). Rollen werden abgelehnt, die Leitungsperson<br />

in Frage gestellt, Gefühle werden artikuliert. Es ist ganz wichtig, darauf vorbereitet<br />

zu sein und sich davon nicht erschrecken zu lassen. Konflikte sind kein<br />

Hinweis darauf, etwas falsch gemacht zu haben, sondern ein wichtiges Mittel zur<br />

Positionsabklärung. Ebenso wenig sollte man/frau sich aber davon verunsichern<br />

lassen, wenn die Gruppe nicht und nicht zu streiten beginnt.<br />

Wenn die Positionskämpfe ausgetragen sind, kommt es üblicherweise zu einer klaren<br />

Festlegung von Regeln in der Gruppe (norming). In dieser Phase kann bereits zum<br />

‚partnerschaftlichen Führungsstil’ übergegangen werden, das heißt, die Gruppe trifft<br />

Entscheidungen gemeinsam, die formelle Leitung wird weniger und weniger benötigt.<br />

Methoden

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