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2002 - 2003 - Fachgebiet Hochspannungstechnik

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- 12 -<br />

M. Sc. Mohsen Farahani<br />

Alterungszustandsbeurteilung der Isolierung von rotierenden<br />

Hochspannungsmaschinen durch Teilentladungs- und Verlustfaktormessung<br />

Für die Diagnose der Isolierungen von Ständerwicklungen rotierender Hochspannungsmaschinen<br />

haben Analysen der Teilentladungs-(TE) Aktivitäten und der dielektrischen<br />

Verluste eine besondere Bedeutung. Eine wichtige Frage für die Entwicklung und<br />

Verwendung der Diagnoseverfahren ist, wie Defekte in den Isolationssystemen auftreten und<br />

sich mit der Zeit entwickeln. Dazu wurden vielfache Untersuchungen bezüglich<br />

Alterungsmechanismen und Modellierung der Lebensdauer von Isolationssysteme<br />

durchgeführt. Eine direkte Beurteilung des zu erwartenden Betriebsverhaltens ist nur unter<br />

Versuchsbedingungen möglich, die möglichst gut den Betriebsbedingungen entsprechen, aber<br />

gegenüber dem Normalbetrieb so verschärft sind, dass in relativ kurzer Zeit mit<br />

Versuchsergebnissen gerechnet werden kann.<br />

Um die Alterungsprozess, die sich während des Maschinenlebens infolge der Ein- und<br />

Ausschaltung oder der Laständerungen ereignen, nachzubilden, wurde ein thermomechanisches<br />

Alterungsprogramm an Maschinenstäbe mit einer Nennspannung von 10kV<br />

durchgeführt. Die Isolierung wird wegen der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten<br />

der Materialien und der unterschiedlichen örtlichen und zeitlichen<br />

Temperaturänderungen der Teile thermo-mechanisch beansprucht und gealtert.<br />

Das beschleunigte thermo-mechanische<br />

Alterungsprogramm umfasste zahlreiche<br />

Stromaufheizungs- und aktive<br />

Abkühlungszyklen. Wie in Bild 1<br />

gezeigt, wurde der Prüfling während<br />

jedes Alterungszyklus durch einen Strom<br />

in 30 Minuten von Raumtemperatur auf<br />

155°C aufgeheizt und danach durch<br />

einen Ventilator in 30 Minuten auf<br />

Raumtemperatur abgekühlt. Nach<br />

jeweils 100 Zyklen wurden Teilentladungs-<br />

und Verlustfaktormessungen<br />

durchgeführt. Die Stäbe befanden sich<br />

während des Alterungsprozesses und der<br />

Messungen in einem entwickelten<br />

Statornutmodell.<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

…<br />

30<br />

0<br />

0 30 60 90 120 150 180 210<br />

Zeit (min.)<br />

Bild 1 Thermo-mechanisches Alterungsprogramm<br />

Temperatur (°C)<br />

Die Änderung der TE-Pattern mit der Entwicklung der Alterungserscheinungen ist in Bild 2<br />

dargestellt. Diese Untersuchungen bestätigen die Empfindlichkeit der TE-Pattern auf die<br />

Änderungen in der Isolierung infolge der thermo-mechanischen Beanspruchung.<br />

Die Verlustfaktormessergebnisse im Laufe der thermo-mechanischen Alterung bei<br />

unterschiedlichen Messspannungen sind in Bild 3 dargestellt. Aus diesem Bild wird deutlich,<br />

dass die thermo-mechanische Alterung eine Zunahme des Verlustfaktors verursacht, die<br />

zusätzlich auch spannungsabhängig ist. Mit der Berechnung der Differenz der Verlustfaktoren<br />

∆tan δ über der Spannungen, wie in Bild 4 präsentiert, können die Änderungen im Lauf der<br />

Alterung besser dargestellt werden.

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