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2002 - 2003 - Fachgebiet Hochspannungstechnik

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25<br />

Araldit-Harzsystem<br />

Rütapox-Harzsystem<br />

Blendur-Harzsystem<br />

U TE<br />

kV<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Quarzmehl<br />

Wollastonit<br />

0<br />

Bild 2<br />

0 3 6 9 12 12a<br />

n tW<br />

0 3 6 9 12 12a<br />

n tW<br />

0 3 6 9 12 12a<br />

n tW<br />

TE-Einsetzspannung von sechs Reaktionsharzformstoffen in Abhängigkeit von der<br />

Anzahl der thermischen Wechselbeanspruchungen<br />

linge gemessen wurden. Anhand der Diagramme ist zu erkennen, dass für alle Formstoffe mit<br />

den ersten drei Wechselbeanspruchungen ein mehr oder weniger deutlicher Rückgang der TE-<br />

Einsetzspannungen zu verzeichnen ist. Spätestens nach dem sechsten Temperzyklus bleiben<br />

sie dann nahezu konstant und zeigen auch nach der Ruhephase der Proben keine signifikanten<br />

Veränderung. Offensichtlich werden bereits durch die ersten drei thermischen bzw. mechanischen<br />

Beanspruchungen innerhalb der Probekörper diejenigen Fehlstellen erzeugt, welche die<br />

TE-Festigkeit determinieren, so dass eine weitere mögliche Materialschädigung durch die folgenden<br />

Beanspruchungen keine weiteren, mit Hilfe der TE-Einsetzspannungsbestimmung<br />

detektierbaren Auswirkungen haben. Darüber hinaus ist den Diagrammen in Bild 2 zu entnehmen,<br />

dass die TE-Festigkeit vor allem im Neuzustand der Materialien in erster Linie vom verwendeten<br />

Harzsystem und weniger vom Füllstoff abhängig sind. Auf einem Harzsystem<br />

basierende Formstoffe zeigen nahezu identische Kurvenverläufe, wobei die Rütapox-Systeme<br />

vor allem im Neuzustand die weitaus höchsten und die Blendur-Formstoffe stets die niedrigsten<br />

Einsetzspannungen aufweisen.<br />

Weitere Information zur Entwicklung des TE-Verhaltens bei fortdauernden thermischen<br />

Wechselbeanspruchungen kann den so genannten Ladungsamplituden/Phasenverteilungen<br />

entnommen werden, wie sie in Bild 3 zu sehen sind. In diesen Diagrammen ist jede Teilentladung<br />

mit ihrem scheinbaren Ladungsinhalt und ihrer Phasenlage zur Beanspruchungsspannung<br />

mit einem Punkt gekennzeichnet. Je dunkler der Punkt, desto häufiger trat an dieser Position<br />

ein Impuls auf. Wie bereits die Ergebnisse der TE-Einsetzspannungsuntersuchungen<br />

gezeigt haben, geht vom verwendeten Füllstoff ein deutlich geringerer Einfluss aus, als vom<br />

verwendeten Harzsystem. Daher sind in Bild 3 exemplarisch für beide Araldit-Formstoffe die<br />

an einem mit Quarzmehl gefüllten Prüfling ermittelten Resultate dargestellt. Anhand der Diagramme<br />

werden nun verschiedene Effekte deutlich. So nehmen die Häufigkeit und der mittlere<br />

scheinbare Ladungsinhalt der TE-Impulse kontinuierlich mit steigender Anzahl der Temperzyklen<br />

zu, was aus den größer und dunkler werdenden Entladungswolken hervorgeht. Erst<br />

nach der Ruhephase der Probekörper nimmt insbesondere die Häufigkeit der aufgenommenen<br />

Entladungen wieder ab. Hieraus lässt sich ableiten, dass durch die wiederholten thermisch<br />

bedingten mechanischen Wechselbeanspruchungen Risse oder allgemein Fehlstellen in zunehmender<br />

Anzahl innerhalb des Formstoffs im Hochfeldbereich erzeugt werden, was sich<br />

folgerichtig in einer Zunahme der Impulsanzahl äußert. Zudem ist anzunehmen, dass sich<br />

bereits vorhandene Fehlstellen bezüglich ihrer Abmessungen ausdehnen und somit unter Berücksichtigung<br />

des kapazitiven Ersatzschaltbilds eines fehlstellenbehafteten Dielektrikums<br />

auch ladungsintensivere TE-Impulse zu erwarten sind. Die Verringerung der TE-Aktivität<br />

nach der Ruhephase der Prüflinge kann zwei Ursachen haben. So ist denkbar, dass während<br />

der Probenherstellung innerhalb des Formstoffs eingefrorene mechanische Verspannungen im

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