2002 - 2003 - Fachgebiet Hochspannungstechnik
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wurde der in Bild 2 prinzipiell beschriebene Aufbau verwendet. Dabei wurde nach einer<br />
Gleichspannungsformierung der Kabelprüflinge mit 1 kV sowie optional mit 3 kV für die<br />
U DC<br />
Bild 2<br />
Umgebungsbedingungen durchgeführt.<br />
Der Messablauf erfolgte<br />
vollautomatisch, so dass vergleichbare<br />
Messzyklen realisiert werden<br />
konnten. Im Anschluss an die Relaxationsstrommessungen<br />
wurden die generierten<br />
Messkurven geeignet weiterverarbeitet,<br />
um charakteristische Kenngrößen<br />
zur Auswertung zu erhalten. Dazu<br />
wurden die im Zeitbereich ermittelten<br />
Messdaten zunächst mit einem Ausreißertest<br />
nach Nalimov bearbeitet und anschließend<br />
unter Verwendung von Gleichung (1)<br />
nach einer modifizierten Methode des<br />
Simulated Annealing angenähert.<br />
3<br />
() t = I0<br />
+ ∑<br />
i=<br />
1<br />
−t<br />
τi<br />
i a ⋅ e<br />
(1)<br />
depol.<br />
A<br />
R L<br />
R K<br />
R M<br />
i<br />
Kabelprobe<br />
Messwerterfassungssystem<br />
denz ist für die jeweiligen Zeitkonstanten unterschiedlich ausgeprägt, so dass von<br />
verschiedenen Relaxationsmechanismen mit unterschiedlichem Temperaturverhalten auszu-<br />
Prinzipieller Messaufbau zur Erfassung von<br />
Relaxationsströmen<br />
Dauer von 30 min und daran anschließender<br />
Kurzschlusszeit von<br />
5 s der Entladestrom der Prüfkapazität<br />
über 30 min aufgezeichnet.<br />
Alle Messungen wurden in einer<br />
geschirmten Versuchszelle mit<br />
einem durchschnittlichen Störpegel<br />
von etwa 4 pA bei klimatischen<br />
Bild 3 a) - c) Relaxationszeitkonstanten τ 1...3<br />
nach einer 5000 h Alterung mit<br />
13,1 kV/mm und Temperaturen<br />
zwischen 20 und 130 °C<br />
Ohne Einsatz von empirischen Startwerten<br />
wurde dabei durch Multistartvarianten mit<br />
Zufallszahlen sowie deterministischer Akzeptanzfunktion<br />
eine iterative Prozedur zur<br />
Bestimmung globaler Optima der Gleichungsparameter<br />
implementiert. Die in den<br />
Diagrammen dargestellten Werte der Zeitkonstanten<br />
τ 1...3 repräsentieren die Mittelwerte<br />
und Stichprobenstandardabwiechungen<br />
von jeweils 5 Auswertungsdurchgängen.<br />
In den Bildern 3 a) bis c) sind die ermittelten<br />
Relaxationszeitkonstanten τ 1...3<br />
von Kabelproben nach einer 5000 stündigen<br />
Alterung mit einer elektrischen Feldstärke<br />
von 13,1 kV/mm und Temperaturen zwischen<br />
20 und 130 °C dargestellt. Den Diagrammen<br />
ist zu entnehmen, das die eingezeichneten<br />
Ausgleichskurven der Zeitkonstanten<br />
ansteigendes Verhalten mit zunehmender<br />
Temperatur aufweisen. Diese Ten-<br />
τ1 / s<br />
τ2 / s<br />
τ3 / s<br />
20<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
E A<br />
t A<br />
E A<br />
t A<br />
E A<br />
t A<br />
= 13,1 kV/mm<br />
= 5000 h<br />
= 13,1 kV/mm<br />
= 5000 h<br />
= 13,1 kV/mm<br />
= 5000 h<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
Temperatur / °C<br />
a)<br />
b)<br />
c)