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16 Titel_HR-Kommunikation<br />

tiger und akribischer Arbeitsweise nicht<br />

mehr wie früher benötigt wer<strong>de</strong>n, gewinne<br />

die Kommunikationsfähigkeit im<br />

Personalmanagement stark an Relevanz,<br />

so Plafky.<br />

Kommunizieren ist Übungssache<br />

Doch das Problem ist: Personalmanager<br />

wer<strong>de</strong>n in ihrer Ausbildung selten in<br />

Sachen Kommunikation geschult. „Unternehmen,<br />

die die Kapazitäten und personellen<br />

Möglichkeiten haben, sollten<br />

daher professionelle Kommunikatoren<br />

schaft nicht erweitern können, sollten<br />

die Personalmanager in erster Linie eine<br />

zielgruppengerechte Denkweise erwerben,<br />

so <strong>de</strong>r Kommunikationsexperte.<br />

Das heißt, sie sollten erkennen können,<br />

wen sie in welcher Situation vor sich haben,<br />

wie <strong>de</strong>ssen Lebens- und Sprachfeld<br />

gestaltet ist und mit welchen Themen sie<br />

daran anknüpfen können. „Kommunikation<br />

ist ein Handwerk. Es ist immer mühsam,<br />

so etwas zu erlernen. Aber ohne<br />

Übung geht es nicht“, meint Böcker. Bis<br />

die Personalmanager ein Gespür dafür<br />

Interview<br />

„Stellen Sie die richtigen Fragen“<br />

Die Autorin und Change-Expertin Tammy Erickson sieht die zentrale Aufgabe<br />

<strong>de</strong>r HR-Kommunikation darin, bestehen<strong>de</strong> Prozesse zu hinterfragen.<br />

Tammy Erickson<br />

gilt laut The London<br />

Times als eine <strong>de</strong>r<br />

50 einflussreichsten<br />

Managementvor<strong>de</strong>nker.<br />

in die Personalabteilungen holen“, rät<br />

Dr. Manfred Böcker, Geschäftsführer<br />

von HR-PR Consult. Insbeson<strong>de</strong>re diejenigen<br />

Personen, die sich hauptberuflich<br />

mit dieser Aufgabe befassen, hätten ein<br />

ausgeprägtes Verständnis für Kommunikation.<br />

„Deshalb ist es eine Überlegung<br />

wert, Redakteure, Journalisten o<strong>de</strong>r PR-<br />

Leute für eine Tätigkeit in HR zu begeistern“,<br />

sagt Böcker.<br />

Diese Vorgehensweise eignet sich natürlich<br />

nicht für alle Unternehmen. In<br />

Firmen, die ihre bestehen<strong>de</strong> HR-Mannpersonalmagazin:<br />

Wie wichtig ist <strong>de</strong>r<br />

Beitrag <strong>de</strong>r HR-Kommunikation für <strong>de</strong>n<br />

Unternehmenserfolg?<br />

Tammy Erickson: Dieser ist aus zwei Gesichtspunkten<br />

wichtig: Erstens sollte HR<br />

im Zuge <strong>de</strong>r Führungskräfteentwicklung<br />

<strong>de</strong>n Managern vermitteln, wie sie Fragen<br />

stellen. Denn ich bin <strong>de</strong>r Überzeugung,<br />

dass es heute viel wichtiger ist,<br />

eine Frage zu kommunizieren als eine<br />

Anweisung. Anstatt <strong>de</strong>n Mitarbeitern zu<br />

sagen, was sie in <strong>de</strong>r komplexen Arbeitswelt<br />

tun sollen, sollten Führungskräfte<br />

provokante Fragen formulieren. Mit <strong>de</strong>n<br />

Fragen können sie ihre Mitarbeiter begeistern,<br />

zum Erfolg <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

beizutragen.<br />

personalmagazin: Und zweitens?<br />

Erickson: Zweitens ist es eine zentrale<br />

Aufgabe von HR, Fragen zu stellen. Es<br />

geht darum, frische Gedanken und neue<br />

I<strong>de</strong>en in das Führungsteam zu bringen.<br />

Deshalb sollte HR Fragen einbringen, die<br />

das Management im Zuge seiner strategischen<br />

Überlegungen über<strong>de</strong>nken<br />

sollte. Was ich sehr interessant fin<strong>de</strong>:<br />

Viele Prozesse, insbeson<strong>de</strong>re im Kontext<br />

<strong>de</strong>s Talentmanagements, basieren auf alten<br />

I<strong>de</strong>en. Fragt man nach <strong>de</strong>m Grund,<br />

kommt oft keine befriedigen<strong>de</strong> Antwort,<br />

außer: „Wir haben das schon immer so<br />

getan.“ Meine Lieblingsfrage für HR ist<br />

daher: Warum gehen wir so vor? Es geht<br />

darum, <strong>de</strong>n Nutzen einer bestimmten<br />

Vorgehensweise zu hinterfragen.<br />

personalmagazin: Hat die Be<strong>de</strong>utung von<br />

HR-Kommunikation in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren zugenommen?<br />

Erickson: Ja, insbeson<strong>de</strong>re wenn man<br />

HR-Kommunikation als persönliche<br />

Kommunikationsfähigkeit ansieht. Ein<br />

Personalmanager als Person, die über<br />

eine gewisse Kommunikationsfähigkeit<br />

verfügt, ist weitaus wichtiger für das Unternehmen<br />

als früher.<br />

personalmagazin: Was sind die größten<br />

Fehler in <strong>de</strong>r HR-Kommunikation?<br />

Erickson: Das ist erstens die Annahme,<br />

dass alle Mitarbeiter dasselbe wollen. Al-<br />

so eine mangeln<strong>de</strong> Sensibilität gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Vielfalt. Ich wer<strong>de</strong> immer nervös,<br />

wenn ich von Firmen höre, die eine globale<br />

HR-Kommunikationsstrategie planen.<br />

Denn ich <strong>de</strong>nke, dass zwischen <strong>de</strong>n<br />

Län<strong>de</strong>rn immense Unterschie<strong>de</strong> bestehen.<br />

Ein zweiter Fehler ist, wenn Firmen<br />

ihre Werte auf Postern aushängen. Werte<br />

müssen gelebt wer<strong>de</strong>n. Unternehmen<br />

sollten dieses Erleben gestalten, etwa in<strong>de</strong>m<br />

sie jeman<strong>de</strong>n einstellen, ohne ihm<br />

vorab die Arbeitgebermarke zu beschreiben.<br />

Wenn sie ihn nach sechs Monaten<br />

bitten, die Marke auf Basis seiner Erfahrungen<br />

zu skizzieren, sollte er diese mit<br />

<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n Worten zu Papier bringen,<br />

etwa „Team“ und „freundlich“ o<strong>de</strong>r<br />

„strukturiert“ und „regelkonform“ – je<br />

nach Ausrichtung <strong>de</strong>s Betriebs. Die Firmen<br />

sollten Erfahrungen gestalten, damit<br />

die Mitarbeiter die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Worte selbst formulieren können, anstatt<br />

ihnen die Worte vorzugeben.<br />

Das Interview führte Daniela Furkel.<br />

personalmagazin 08 / 12

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