Pressespiegel 23_13 vom 01.06. bis 07.06.2013.pdf - Evangelisch ...
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Davoser Zeitung <strong>vom</strong> 07.06.20<strong>13</strong>, Seite 19.1.pdf<br />
Davoser Zeitung<br />
Freitag, 7. Juni 20<strong>13</strong><br />
LOKAL 19<br />
ZUM SONNTAG<br />
Staulage<br />
Claudia Bollier Hülsen,<br />
<strong>Evangelisch</strong>-reformierte<br />
Kirchgemeinde Davos Monstein<br />
Am Wochenende ist es uns<br />
passiert, zusammen mit vielen<br />
anderen standen wir im<br />
Stau. Schlimm ist das ja wirklich<br />
nicht, verglichen mit dem,<br />
was anderen in diesen Tagen<br />
so geschehen ist, und dennoch<br />
bestimmte es die Gedanken<br />
für einige Stunden. Und was<br />
für Gedanken einem da kommen!<br />
Aufregen möchte man sich<br />
und sucht dann die Schuld bei<br />
allen möglichen anderen –<br />
warum müssen die denn auch<br />
alle zur gleichen Zeit auf die<br />
Strasse? Die Versuchung ist<br />
gross: Lasst uns einfach einmal<br />
laut fluchen, schimpfen<br />
und wild hupen. Doch die<br />
Einsicht kommt auch recht<br />
rasch, eigentlich ist es nicht<br />
nur unanständig, es nützt<br />
auch nichts, nur der Lärmpegel<br />
steigt. Drängeln wäre auch<br />
eine Option, ganz nahe auffahren<br />
oder zumindest im<br />
Zickzack herausfinden, welche<br />
denn nun die schnellere<br />
Spur ist. Wer weiss, vielleicht<br />
hilft es ja, wenn man auf der<br />
Überholspur fährt? Wie schön<br />
wäre es, wenn man eine<br />
Sirene hätte und einfach mittendurchfahren<br />
könnte. Doch<br />
eben, es geht halt doch nicht<br />
schneller vorwärts. Bliebe<br />
noch die letzte Alternative:<br />
einfach aussteigen, parken,<br />
Pause machen, abschalten –<br />
nur dumm, dass man damit<br />
immer noch nicht nach Hause<br />
kommt. Nein, es hilft alles<br />
nichts, es gilt, auszuhalten,<br />
Meter für Meter durchzuhalten,<br />
<strong>bis</strong> man irgendwann einmal<br />
am Ziel ist.<br />
<strong>Pressespiegel</strong> der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten Landeskirche Graubünden<br />
So ein Stau auf der Strasse ist<br />
zwar lästig, aber eigentlich<br />
wirklich nicht schlimm, dennoch<br />
hat er mir zu denken gegeben.<br />
Ich muss an alle diejenigen<br />
denken, deren Leben<br />
abrupt zum Stillstand gekommen<br />
ist, die zurückgeworfen<br />
werden, bei denen wirklich<br />
nichts mehr vorwärts-, nichts<br />
mehr glattgeht, manchmal für<br />
recht lange Zeit. Wenn einen<br />
Leid trifft, wenn einen Schlimmes<br />
auf eine sehr, sehr langsame<br />
Spur zwingt, dann hilft<br />
alles fluchen, aufregen, drängen<br />
und aufbegehren nicht<br />
viel. Selbst wenn man jemandem<br />
die Schuld geben kann,<br />
bringt es einen selten weiter.<br />
Und sehr oft gibt es keine Antwort<br />
auf die Frage, auf welcher<br />
Spur es denn weitergehen<br />
wird. Ich muss an all die<br />
Menschen denken, die sehr<br />
gerne einfach davonlaufen<br />
würden, sich eine Pause, etwas<br />
Erholung wünschen und<br />
doch einfach Tag für Tag, Meter<br />
für Meter weiter müssen.<br />
Es bleibt ihnen nichts anderes,<br />
als auszuhalten, auszuharren,<br />
durchzuhalten und zu warten.<br />
Manchmal gibt es keine Überholspur,<br />
keine Raststätte, kein<br />
normales Tempo. Ich habe<br />
mich gefragt, was in solchen<br />
Situationen wohl hilft. Was<br />
den Stau auf der Strasse anbelangt,<br />
da sind es drei Dinge:<br />
die Erinnerung an die schöne<br />
Zeit vor dem Stau, Gelassenheit<br />
darin und später dann die<br />
Dankbarkeit darüber, dass<br />
man heil nach Hause gekommen<br />
ist.<br />
Vielleicht gilt dies auch für<br />
das Leben im Ganzen. «Stauzeiten»<br />
lassen sich besser aushalten<br />
mit schönen Erinnerungen<br />
und in der Hoffnung,<br />
ja im Vertrauen: Ich werde behütet,<br />
ich bin nicht alleine,<br />
Gott kennt die Spur, auch<br />
wenn ich sie nicht sehe, selbst<br />
dann, wenn es im Schritttempo<br />
vorwärtsgeht oder auch einmal<br />
gar nicht mehr. Manchmal<br />
wird für einen diese Hoffnung<br />
erst im Nachhinein wahr<br />
und kann dann zur Dankbarkeit<br />
werden: Ich wurde heil<br />
«nach Hause» gebracht. Und<br />
dann wäre da eben noch das<br />
mit der Gelassenheit. Dazu<br />
gibt es das berühmte Gebet:<br />
«Gott gebe mir die Gelassenheit,<br />
Dinge hinzunehmen, die<br />
ich nicht ändern kann, den<br />
Mut, Dinge zu ändern, die ich<br />
ändern kann, und die Weisheit,<br />
das eine <strong>vom</strong> anderen zu<br />
unterscheiden.»<br />
Ich vertraue, dass mir dies<br />
hilft, dann, wenn ich im Lebensstau<br />
stehe, und ich wünsche<br />
Ihnen allen dasselbe – im<br />
Leben und am nächsten Wochenende<br />
im Stau.<br />
«Fest des Glaubens»: überwältigendes Echo<br />
Christsein, Freude am Glauben und<br />
Neuevangelisierung: «Wir machen ernst», sagt Pfarrer<br />
Kurt Susak. Sein Motto lautet offensichtlich: «Wer wagt,<br />
gewinnt». Denn, im noch von Papst Benedikt XVI.<br />
ausgerufenen «Jahr des Glaubens», lockte die<br />
Katholische Pfarrei Davos am vergangenen<br />
Wochenende mit einem christlichen Grossereignis in<br />
ihre Marienkirche. Drei Tage fand dort das «Fest des<br />
Glaubens» statt, an dem insgesamt etwa 900<br />
Menschen teilnahmen.<br />
pd | Katholiken und Christen<br />
anderer Konfessionen feierten<br />
zusammen das «Fest des<br />
Glaubens». Im Mittelpunkt<br />
der Feierlichkeiten wurden<br />
Fragen nach den Grundlagen<br />
des christlichen Glaubens gestellt:<br />
Was glauben wir eigentlich?<br />
Wie geht Glaube? Was<br />
müssen wir über Jesus Christus<br />
wissen? Wie können wir<br />
Glaubenserfahrungen machen<br />
und deuten? Das bei den Vorträgen<br />
Gehörte wurde erfahrbar,<br />
bei Gebeten, in der Stille<br />
und beim Gesang schwungvoller,<br />
moderner Lieder, einer<br />
extra für diesen Anlass aufgebotenen<br />
Band. Das Fest wollte<br />
ein Zeichen setzen und beweisen,<br />
dass Kirche nicht stehen<br />
bleibt, sondern neue Formen<br />
sucht und so den Bedürfnissen<br />
der Menschen gerecht wird.<br />
«Es stimmt nicht, dass die<br />
Menschen nicht mehr glauben<br />
würden und ihre Bindung zur<br />
Kirche einfach so kappen.<br />
Vielmehr stimmt, dass wir oftmals<br />
nicht mehr ihre Sprache<br />
sprechen und sie mit unserem<br />
Erscheinungsbild und den<br />
selbst gemachten Hausproblemen<br />
nicht mehr erreichen<br />
können», sagt Pfarrer Susak.<br />
«Mit Prof. P. Dr. Karl Josef<br />
Wallner und Pfarrer Werner<br />
Fimm konnten exzellente<br />
Gastredner für unser ‹Fest des<br />
Glaubens› gewonnen werden»,<br />
freut sich Beate Rückert,<br />
Ressortleiterin für Fortund<br />
Weiterbildung im Pfarreirat.<br />
Viele Ehrenamtliche,<br />
Familien und Jugendliche<br />
brachten sich bei der Feier am<br />
Wochenende ein, um den<br />
Gläubigen aus der Gemeinde<br />
und den Gästen ein spirituelles<br />
Erlebnis der besonderen<br />
Art zu ermöglichen. «Wir machen<br />
ernst», sagt auch Pfarreiratspräsidentin<br />
Helga Reinhard:<br />
«Das Jahr des Glaubens<br />
sollte nicht spurlos an der Gemeinde<br />
und unseren Gläubigen<br />
vorübergehen, wir möchten,<br />
dass die Freude am Glauben<br />
sichtbar wird und<br />
erhalten bleibt.» Neben gemütlichem<br />
Zusammensein<br />
und Austausch blieb auch Zeit<br />
dafür, bei den hochkarätigen<br />
Vorträgen den Glauben neu<br />
zu entdecken. Einerseits in-<br />
Pfarrer Kurt B. Susak trägt die Monstranz begleitet von zwei Schweizergardisten durch Davos.<br />
Der Umzug am Sonntag war eindrücklich. zVg tag mit Mittagessen und Fami-<br />
Referent Pater Prof. Karl Josef Wallner aus Wien. zVg<br />
lienprogramm. Es wurde aufgrund<br />
des Wetters in das restlos<br />
überfüllte Pfarreizentrum<br />
gelegt. Der Erlös kam der Renovation<br />
der Tschuggenkapelle<br />
Maria zum Schnee zugute.<br />
«Ich bin schlicht und einfach<br />
überwältigt über den enormen<br />
Zuspruch», freut sich Dino<br />
Brazerol, Präsident der Katholischen<br />
Kirchgemeinde. Und<br />
Pfarrer Susak fügt dem lächelnd<br />
hinzu: «Auf die Davoser<br />
ist eben Verlass.»<br />
haltlich: Mit wortgewaltigen<br />
und theologisch versierten Referaten<br />
und der Feier ansprechender<br />
Gottesdienste, Predigten<br />
und Liturgien. Andererseits<br />
auch durch das Erlebnis<br />
eines schönen Festes; «denn<br />
das Feiern gehört wesensmässig<br />
zum Glauben dazu», betont<br />
Pfarrer Susak. «Durch<br />
unsere engagierten Mitglieder<br />
des Pfarreirates und die vielen<br />
freiwilligen Helfer unserer<br />
Pfarrei sind wir nun in der Lage,<br />
einen Anlass dieser Grösse<br />
zu feiern.»<br />
Dass Kirche ihren Sitz mitten<br />
in der Gesellschaft hat, hat das<br />
«Fest des Glaubens» bewiesen.<br />
Die Pfarrei Davos konnte<br />
sich dabei auf eine besondere<br />
Weise als lebendige Gemeinde<br />
erleben. Höhepunkt war die<br />
Festmesse mit der Fronleichnamsprozession,<br />
begleitet von<br />
der Musikkapelle Eisenharz<br />
und Schweizergardisten, sowie<br />
dem Pfarreifest am Sonn-<br />
zVg