Pressespiegel 23_13 vom 01.06. bis 07.06.2013.pdf - Evangelisch ...
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Bündner Tagblatt <strong>vom</strong> 03.06.20<strong>13</strong>, Seite 09.pdf<br />
Katholische Kirche<br />
Präsident der Bischofskonferenz<br />
ruft zur Einheit auf<br />
Zur 150-Jahr-Feier der<br />
Schweizer Bischofskonferenz<br />
hat Präsident<br />
Markus Büchel die<br />
Gläubigen und Bischöfe<br />
zur Einheit aufgerufen.<br />
Die Geschichte würde<br />
zeigen, dass aus einem<br />
Kulturkampf ein konstruktives<br />
ökumenisches Miteinander<br />
werden könne.<br />
Wo Menschen sich im Glauben in<br />
der Mitte versammelten, würden<br />
Grenzen überwunden, sagte der<br />
St. Galler Bischof Markus Büchel<br />
gestern in seiner Predigt in der<br />
Klosterkirche Einsiedeln. Die besondere<br />
Aufgabe der Bischofskonferenz<br />
sei es, für die Einheit der<br />
Kirche einzustehen, sei es unter den<br />
Bischöfen, den Seelsorgenden oder<br />
den Gläubigen. Allein für diesen<br />
Zweck sei die Konferenz gegründet<br />
worden und bestehe <strong>bis</strong> heute.<br />
Vor dem Hintergrund der Kritik<br />
der katholischen Reformbewegung<br />
an der Kirchenleitung sagte Büchel,<br />
hinter manchmal heftigen Anfragen<br />
würden sich Nöte und Hilfeschreie<br />
verbergen, die nicht überhört<br />
und nicht totgeschwiegen werden<br />
dürften.<br />
Der Präsident der Bischofskonferenz<br />
appellierte auch an die Einheit<br />
unter den Bischöfen. Diese seien<br />
heute in einer säkularen Gesellschaft<br />
besonders gefordert. Jeder<br />
Mitarbeitende der kirchlichen Leitungsgremien<br />
verletze mit unangemessenen<br />
Äusserungen in den Medien<br />
viele Menschen, die sich für<br />
die Kirche einsetzen würden, sagte<br />
Büchel gemäss Redetext.<br />
Bundesrätin doris leuthard hält im Rahmen der Veranstaltung «Miteinander Kirchen bauen» der<br />
schweizer Bischofskonferenz und der inländischen Mission im Kloster einsiedeln eine Rede. (Ky)<br />
Appell von Niederberger<br />
Gemeinsam mit der Bischofskonferenz<br />
feierte gestern auch das<br />
Hilfswerk Inländische Mission sein<br />
150-jähriges Bestehen. Das Hilfswerk<br />
war nach seiner Gründung dafür<br />
verantwortlich, dass in reformierten<br />
Gebieten auch eine katholische<br />
Seelsorge aufgebaut und<br />
Priester eingestellt werden konnten.<br />
Paul Niederberger, Präsident der<br />
Inländischen Mission und Nidwaldner<br />
CVP-Ständerat, appellierte<br />
an die Bischöfe, sich für den<br />
Erhalt der Kirchensteuerpflicht<br />
einzusetzen. Sie seien nämlich die<br />
Hauptbetroffenen, wenn die Kirchensteuer<br />
natürlicher und juristischer<br />
Personen in den Kantonen abgeschafft<br />
würde, sagte er gemäss<br />
Redetext in seiner Ansprache.<br />
Eine Kirche, die arm sei, könne<br />
keine Kirche mehr für Arme und<br />
Randständige sein, sagte Niederberger<br />
weiter. Die Inländische Mission<br />
könne nie flächendeckende Ersatzleistungen<br />
erbringen, wenn die<br />
Kirche in den privaten Bereich gedrängt<br />
werde.<br />
Herz und Engagement<br />
Bundesrätin Doris Leuthard<br />
nahm in ihrer Festrede Politik und<br />
Gesellschaft für ein «Miteinander»<br />
in die Pflicht. Wer in der Schweiz<br />
lebe, von dem werde ein weites<br />
Herz und Engagement für den Staat<br />
und die Gemeinschaft verlangt. Der<br />
Staat sei nicht bloss eine ökonomische<br />
Zweckgemeinschaft.<br />
Weil das Tun an gemeinsamen<br />
Werten ausgerichtet sei, sei die<br />
Schweiz ein lebens- und liebenswertes<br />
Land, sagte die CVP-Bundesrätin.<br />
Diese Werte würden aber<br />
auch verpflichten, um auch in Zukunft<br />
religiöse Konflikte zu überbrücken,<br />
wirtschaftliche Ungerechtigkeiten<br />
auszumerzen und politisches<br />
Machtgehabe einzudämmen.<br />
Neben Gläubigen aus allen Landesteilen<br />
feierten in Einsiedeln<br />
zahlreiche Vertreter aus Ökumene,<br />
Staat und Politik sowie Repräsentanten<br />
des Heiligen Stuhls und Bischöfe<br />
aus den Nachbarländern mit<br />
der Inländischen Mission und den<br />
Schweizer Bischöfen.<br />
Die Schweizer Bischofskonferenz<br />
wurde 1863 in Solothurn gegründet.<br />
Ziel war eine einheitliche<br />
Führung der Bistümer und<br />
mehr kirchliche Disziplin. Nach<br />
dem Zweiten Vatikanischen Konzil<br />
schrieb Rom Mitte der 1960er-Jahre<br />
die Errichtung von Bischofskonferenzen<br />
in allen Ländern vor. Heute<br />
treffen sich die 14 Mitglieder der<br />
Konferenz viermal im Jahr zu dreitägigen<br />
Sitzungen. (sda)<br />
<strong>Pressespiegel</strong> der <strong>Evangelisch</strong>-reformierten Landeskirche Graubünden