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Wahl - Burgtheater

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Im Haus des Tischlermeisters<br />

Anton: Tochter Klara ist mit dem<br />

Kassierer Leonhard verlobt. Doch sie<br />

liebt ihn nicht. Und Leonhard hat es<br />

auf Klaras Mitgift abgesehen.<br />

Klaras Jugendfreund, der Sekretär<br />

Friedrich, kehrt nach langer Abwesenheit<br />

zurück, alte Gefühle entflammen<br />

aufs Neue. Leonhard tobt vor<br />

Eifersucht, zwingt Klara, mit ihm zu<br />

schlafen – nicht ohne Folgen. Als man<br />

Klaras Bruder Karl, dem es im Elternhaus<br />

zu eng wird, des Juwelendiebstahls<br />

verdächtigt, trifft die Mutter<br />

der Schlag. Meister Anton setzt nun<br />

alle Hoffnungen in seine Tochter und<br />

droht mit Selbstmord, falls auch Klara<br />

ihn enttäuschen sollte. Weil Leonhard<br />

die Mitgift zu gering erscheint, nutzt<br />

er seine Chance, die Verlobung zu<br />

lösen. Nachdem Friedrich von Klaras<br />

Schwangerschaft erfahren hat, will<br />

auch er sie nicht mehr heiraten. Es<br />

kommt zum Duell. Und Klara steht<br />

vor der Entscheidung, ob sie ihrem<br />

Vater die „Schande“ gestehen – oder<br />

sich umbringen soll. Am Ende bleibt<br />

ein moralisch starrer und doch gebrochener<br />

Meister Anton zurück, der die<br />

Welt nicht mehr versteht.<br />

Hebbels teils in Rückblenden erzähltes<br />

analytisches Drama von 1844 zeigt<br />

die kleinbürgerliche Familie als Käfig<br />

überkommener patriarchalischer Anschauungen.<br />

Schon der Titel verweist<br />

deutlich auf die biblische „Sünderin“,<br />

die die Verachtung der Pharisäer auf<br />

sich zieht. Das Trauerspiel handelt von<br />

Menschen, die unfähig sind, miteinander<br />

zu reden – und Hebbels ureigener<br />

„Todeskrankheit“: dem „Gefühl des<br />

vollkommenen Widerspruchs in allen<br />

Dingen.“

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