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Wirtschaft Standort Wien_130907.pdf

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UNTERNEHMER-FAMILIEN<br />

FAM. HADER -MULTIKRAFT PICHL/WELS<br />

FAM. PERNKOPF<br />

PRENTNERGUT HINTERSTODER<br />

Seit über 80 Jahren sichert die Familie Pernkopf nun<br />

schon die Zukunft ihres Bio-Bauernhofes mit erstklassiger<br />

Gastfreundschaft ab. In der dritten Generation<br />

führen nun Johannes und Michaela Pernkopf<br />

das Urlaub-am-Bauernhof Idyll am Ende des Stodertales.<br />

Frisch renoviert, mit modernen Ferienwohnungen,<br />

exquisitem Bio-Frühstück und großartigem<br />

Kinderauslauf und -angebot erleben hier auch die<br />

Eltern einen Urlaub wie er sein soll.<br />

Erfolg mit<br />

FAM. TICHY -EISSALON TICHY WIEN<br />

Mit Tochter Xenia steht nun<br />

schon die dritte Tichy-Generation<br />

in den Startlöchern, nachdem<br />

der Großvater im Jahre<br />

1952 den ersten Eissalon eröffnet<br />

hat. Anfangs verführte<br />

er die <strong>Wien</strong>er mit einem dreirädrigen<br />

Eiswagerl. 1955 gründete<br />

er den Eissalon am Reumannplatz.<br />

Der Durchbruch<br />

zum <strong>Wien</strong>er Eisbaron gelang<br />

Nachfolge<br />

Wie künftige Generationen<br />

weiterdenken, was frühere<br />

Generationen geschaffen haben.<br />

Großvater, Vater, Mutterund<br />

Kind,das<br />

nenntman gemeinhinFamilie.Wennsichalle<br />

in einemUnternehmen<br />

versammeln, heißt dasFamilienbetriebund<br />

istdie<br />

Erfolgsformel desMittelstands.80Prozent<br />

der österreichischenUnterneh-<br />

mensindFamilienbetriebe,<br />

siebeschäftigen70Prozent<br />

der Arbeitnehmerund sind<br />

wirtschaftlichüberdurchschnittlich<br />

erfolgreich.<br />

Dennochstehensie im<br />

Spannungsfeldvon erben<br />

(übernehmen) underwerben(etwasEigenes<br />

daraus<br />

machen). ZumGoethewort<br />

Tichy 1967. Mit den legendären<br />

Eismarillenknödeln vereiste<br />

und patenierte er eine <strong>Wien</strong>er<br />

Spezialität. Eismarillenknödel<br />

gibt es nur beim Tichy,<br />

Marillen-eisknödel gibt es in<br />

jedem Tante-Emma-Laden, das<br />

Original bleibt unübertroffen.<br />

Kurt Tichy war Ehrenbürger<br />

von <strong>Wien</strong>, in Favoriten wurde<br />

eine Gasse nach ihm benannt.<br />

Fotos: zVg<br />

Inmitten der Natur, im 350<br />

Jahre alten Stumpflhof, der<br />

auf ökologische Weise mit<br />

nachwachsenden und traditionellen<br />

Baustoffen revitalisiert<br />

wurde, werden von der<br />

Familie Hader innovative<br />

Produkte entwickelt, die unsere<br />

Umwelt nachhaltig verbessern.<br />

Es begann 1977 mit<br />

„Was du ererbt vondeinen<br />

Vätern hast, erwirb es,um<br />

es zu besitzen“,fügtMichaelaPernkopfnochhinzu:<br />

undbewirtschafte es so,als<br />

wäre es vondeinenKinderngeliehen.<br />

Familienbetriebe<br />

sind nichtauf Quartalszahlen,sondernauf<br />

eine<br />

Mehrgenerationenfähigkeit<br />

ausgerichtet.EineGeneration<br />

umfasst einen<br />

Zeitraum vonrund30Jahren.<br />

Die ältere Generation<br />

muss rechtzeitig Verantwortungandie<br />

jüngere<br />

übergeben, dennein Nachfolger<br />

muss nichtnur Bestandssicherungbetreiben,<br />

sondernauchnochimvorgegebenenHandlungsspielraum<br />

ausbauen undanpassen.<br />

Wird der Zeitpunkt<br />

der Übergabe verpasst,<br />

fehltdie Amortisierungszeit<br />

fürnotwendigeFortschrittsinvestitionen,<br />

um<br />

den Wert desUnternehmens<br />

zu steigern.Die neue<br />

Generation muss mitUnterstützungund<br />

dem vollen<br />

Vertrauen der älterenGeneration<br />

schalten undgestaltenkönnen.<br />

So kommenneuer<br />

Schwungund<br />

notwendiges Veränderungspotenzial<br />

insUnternehmen.<br />

Auffallendist,<br />

dass es beiallen Nachfolgern<br />

einsehrstarkes Bewusstsein<br />

dafürgibt, den<br />

„Körper“,das Bestehende<br />

mitzunehmen. Siehaben<br />

eine verantwortungsbewussteUnternehmenskultur,<br />

eine schlüssige Strategie,<br />

langfristige Zieleund<br />

eine überdurchschnittliche<br />

Glaubwürdigkeit.<br />

Erfolg bringt, wenn man<br />

tut, was man liebt<br />

Die Eltern Staudiglhaben<br />

ihrenKindernimmer vorgelebt,wie<br />

viel Freude es<br />

bereiten kann,wennman<br />

arbeiten geht,mit Liebe<br />

Produkte auswählt, platziertund<br />

anbietet.Schon<br />

im Kindergarten warfür<br />

ChristinaWolff-Staudigl<br />

klar,dasssie dieGeschäfte<br />

ihrerElternübernehmen<br />

will.Einfühlsamwurde sie<br />

darauf vorbereitet. Noch<br />

heuteberuhigen siedie Eltern<br />

in schwierigen Situationen<br />

mitden Worten „du<br />

wirstdas richtigmachen<br />

der Produktion von Spezialfuttermitteln<br />

für Nutztiere.<br />

Seit 1997 ist Multikraft Vorreiter<br />

beim Einsatz von Effektiven<br />

Mikroorganismen<br />

(EM). Sohn Lukas (links) ist<br />

seit 2012 operativer Geschäftsführer,<br />

Tochter Katharina<br />

(Mitte) ist für die Partnerbetreuung<br />

zuständig.<br />

undwir sind ganz stolzauf<br />

dich“. Ihre starkenfamiliärenWurzelnerlebtsie<br />

als<br />

eine bereichernde Lebens-,<br />

Sinn-und Kraftquelle.<br />

Tichys zwangloses<br />

Hineinwachsen<br />

Kurt Tichyist schonals<br />

Kind zwischen den Eismaschinenherumgelaufen,<br />

mit17ist er insUnternehmeneingetreten,bis<br />

zum<br />

30. Lebensjahr hatteerum<br />

17 UhrDienstschluss. Sein<br />

Vatermeinte, einjunger<br />

Bursch muss lebenund<br />

sich austoben.Danachwarendie<br />

Kompetenzenklar<br />

aufgeteilt,der VaterimBüro,der<br />

Sohn im Keller bei<br />

der Grundmasse.Seine<br />

Schwesterwolltenie ins<br />

Geschäft.Erbstreitigkeiten<br />

gabesnicht.Die Einstellung<br />

„Lieberkleinund allein“<br />

hatTichy vonseinem<br />

Vaterübernommen. Nur<br />

keineAbhängigkeit, weder<br />

FAM. STAUDIGL -REFORMHAUS WIEN<br />

Eben als Österreichs beliebtestes<br />

Reformhaus 2013 ausgezeichnet,<br />

zählt das Familienunternehmen<br />

heute zu den besten Adressen in<br />

<strong>Wien</strong>, wenn es um Gesundheit<br />

und Wohlbefinden, natürliche<br />

Spezialitäten und anspruchsvoll<br />

ausgesuchte Qualitäten geht.<br />

1979 von Christa und Heinz Staudigl<br />

gegründet, hat Tochter<br />

Christina im Jänner 2013 die Ge-<br />

vonder Bank noch vonden<br />

Supermärkten.<br />

Eine gute Mischung aus<br />

Nähe und Distanz<br />

Beim Generationswechsel<br />

aufdem Prentnergutwurde<br />

nebender Qualitätsverbesserung<br />

aufdie Schaffung<br />

vonPrivatsphären<br />

geachtet.„Wenn manam<br />

Hofvon einerGeneration<br />

zur anderen geht,sollman<br />

eine Jackebrauchen“,soder<br />

Jungbauer.Problememit<br />

den Geschwistern gabes<br />

auch hier nicht. Allen war<br />

schäftsführung übernommen. Das<br />

Geschäft mit der Natur ist freilich<br />

ein ganz großes Thema unserer<br />

Zeit, doch was die Staudigls so besonders<br />

macht, ist ihr gelebtes<br />

Selbstverständnis, die holistische<br />

Philosophie, der hohe Qualitätsanspruch<br />

und die ehrliche Freude am<br />

sinnerfüllten Tun.<br />

Die Staudigls leben, was sie tun.<br />

Das spürt man.<br />

klar,dassman mitdem<br />

Hofauchgroße Verantwortung<br />

übernimmt.<br />

Zwei Chefs in einem<br />

Unternehmen<br />

Mutter (Controlling) und<br />

Sohn Hader (operativer<br />

GF)führendie Firma Multikraft<br />

gemeinsam. Tochter<br />

Katharinabetreut dieBiokosmetik<br />

bioemsan.Die<br />

Familien-Kompetenzen<br />

wurden schriftlichdefiniert,<br />

dennimjeweiligen<br />

Bereichkannnur einerdas<br />

Kommando haben.<br />

18 WIRTSCHAFT STANDORT WIEN WIRTSCHAFT STANDORT WIEN 19

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