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RCKSTR

Die Vergabe des „Fuck You, You Fuckin' Fuck“- Awards ist jeweils eines der Highlights im RCKSTRJahr. Und wie immer, wenn's ums Nominieren der zehn nervigsten Schweizer geht, sitzen wir verzweifelt um unseren Loungetisch herum und wissen einfach nicht, wie weiter. Denn in 365 Tagen gehen uns dermassen viele Landsleute auf den Senkel, dass es schier unmöglich scheint, darunter die zehn schlimmsten Nervbratzen auszumachen. Hier ein paar Namen, die den Sprung in die Top 10 nicht geschafft haben:

Die Vergabe des „Fuck You, You Fuckin' Fuck“-
Awards ist jeweils eines der Highlights im RCKSTRJahr.
Und wie immer, wenn's ums Nominieren der
zehn nervigsten Schweizer geht, sitzen wir
verzweifelt um unseren Loungetisch herum und
wissen einfach nicht, wie weiter. Denn in 365
Tagen gehen uns dermassen viele Landsleute
auf den Senkel, dass es schier unmöglich scheint,
darunter die zehn schlimmsten Nervbratzen auszumachen. Hier ein paar
Namen, die den Sprung in die Top 10 nicht geschafft haben:

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ROOTS<br />

Erscheinen seines Meisterwerks gibt<br />

Das neue Boxset:<br />

das Duo die Trennung bekannt. Paul<br />

Simon und Art Garfunkel schlagen erst<br />

mal Solopfade ein. Während Garfunkels<br />

Erfolg verhältnismässig beschei-<br />

ausser Techno<br />

den bleibt, etabliert sich Simon als<br />

Singer-Songwriter: Seine Platten „Paul<br />

Simon“, „There Goes Rhymin' Simon“<br />

und „Still Crazy After All These Years“<br />

knü pfen kommerziell und kü nstlerisch<br />

nahtlos an die Werke mit Garfunkel an,<br />

erweitern das musikalische Spektrum<br />

aber gleichzeitig um neue Stilrichtungen<br />

wie Reggae, Jazz, Blues, World-<br />

Music oder Gospel.<br />

Es dauert jedoch nicht lange, bis sich<br />

die Wege von Simon und Garfunkel<br />

wieder vereinen und sie gemeinsam<br />

auf der Bü hne stehen. Bereits 1972 Paul Simon<br />

spielen sie zusammen an einem The Complete Albums<br />

Wahlkampf-Konzert fü r den demokra-<br />

Collection<br />

tischen Präsidentschaftskandidaten<br />

(Columbia/Sony)<br />

George McGovern. 1975 erscheint gar<br />

das neue Stü ck „My Little Town“, das<br />

Von den Folk-Anfängen bis zu<br />

als Single und auf Soloplatten beider<br />

fernöstlichen Klangexperimenten: Paul<br />

Musiker verö ffentlicht wird. Auch in<br />

Simon ist bis heute ein musikalischer<br />

den folgenden Jahren und Jahrzehnten<br />

spielen sie sporadisch Konzerte oder<br />

Grenzgänger, seine Diskografie eine<br />

gehen auf Tourneen; einen einsamen<br />

Rundreise durch verschiedene<br />

Höhepunkt stellt ihr Auftritt vom<br />

Musikstile. Das Box-Set vereint die<br />

September 1981 in ihrer Heimatstadt<br />

zwölf Studioalben mit sämtlichen<br />

New York dar, als sie an einem<br />

Bonus-Tracks, die auf den vor zwei<br />

Benefizkonzert gegen die Schliessung<br />

Jahren veröffentlichten Neuausgaben<br />

des Central Park vor mehr als einer<br />

zu finden sind, sowie zwei Live-Platten<br />

halben Million Zuschauer spielen.<br />

im Vinyl-Replica-Stil. Einzig das im<br />

vergangenen Jahr veröffentlichte<br />

Am Ende doch Tom & Jerry<br />

„Live In New York City“ ist nicht<br />

Beflü gelt vom Erfolg, brechen die<br />

enthalten. Komplettisten werden<br />

beiden Musiker im Jahr darauf zu<br />

ausserdem die Single „Slip Slidin'<br />

einer Welttournee auf und beginnen<br />

Away“ oder das Stück „Ten Years“<br />

1983 mit der Arbeit an einem neuen<br />

vermissen. Insgesamt ist das Boxset<br />

Album – kreative Differenzen reissen<br />

aber eine Schatulle voller Juwelen.<br />

die alten Gräben jedoch erneut auf.<br />

Zudem zeigt sich die Plattenfirma vom<br />

(dave)<br />

neuen Material wenig begeistert.<br />

Garfunkel schmeisst den Bettel<br />

entnervt hin, während Simon dessen bereits eingespielte<br />

Parts entfernt, die Songs ü berarbeitet und als Soloalbum<br />

(„Heart And Bones“) verö ffentlicht. Sein grösster Wurf gelingt<br />

ihm drei Jahre später mit „Graceland“: Die Platte fü hrt World-<br />

Music in eine neue Dimension und schlägt eine musikalische<br />

Brü cke zwischen der westlichen Welt und Afrika, wie sie<br />

noch niemand zuvor errichtet hat und die bis heute von<br />

Gruppen wie Vampire Weekend ü berquert wird. Die<br />

Tatsache, dass Simon das Werk zur Zeit des Apartheid-<br />

Regimes in Sü dafrika einspielt, bringt ihm zwar harsche<br />

Kritik ein, musikalisch erntet er aber tosenden Beifall und<br />

einen weiteren Grammy fü r das Album des Jahres. Auch der<br />

Nachfolger „The Rhythm Of The Saints“ zählt zu den<br />

Meilensteinen in der Simon-Diskografie.<br />

In den 90ern kehrt Simon mit Garfunkel auf die Bü hnen<br />

zurü ck; in den Nuller-Jahren folgen weitere gemeinsame<br />

Mit allen Genres –<br />

100<br />

Tourneen. Simon schreibt das Broadway-Musical „The<br />

Capeman“ und verö ffentlicht vier weitere Soloalben,<br />

auf denen er sein musikalisches Territorium<br />

weiter ausweitet. Doch so vielseitig Paul Simon als<br />

95<br />

75<br />

Kü nstler und Musiker auch ist, so schwierig sein Verhältnis<br />

zu Art Garfunkel auch sein mag, so entfremdet sie<br />

nebeneinander auf der Bü hne wirken, ohne den Sänger<br />

scheint er irgendwie unvollständig zu sein. Dass das Duo ► Neues Boxset „The<br />

25<br />

irgendwann auch wieder gemeinsam im Studio landet, ist Complete Albums Collection”<br />

jedoch so wahrscheinlich wie die Einfü hrung der Demokratie und Best-of „Over The Bridge<br />

5<br />

in Nordkorea bis Ende Jahr – dafü r sind sie am Ende doch zu Of Time“ (beide Columbia/<br />

sehr Tom & Jerry.<br />

Sony) jetzt erhältlich.<br />

0<br />

# Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

41

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