Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte - Institut für Zeitgeschichte
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Aus den Personalakten von Canaris 309<br />
d) Datum des Diensteintritts: 1. 4. 1905<br />
e) Rangdienstalter: 1. 10. 1931<br />
f) Datum der Übernahme der oben angegebenen Stellung: 1. 10. 1932<br />
g) Besoldungsdienstalter: vom 1. 10. 31 in Gruppe C 4<br />
II. h) Äußeres und Formen: Mittelgroße, nicht alltägliche Erscheinung, sehr gute<br />
militärische und gesellschaftliche Formen.<br />
i) Grad der See- bzw. Feldverwendungsfähigkeit: uneingeschränkt<br />
k) Wirtschaftliche Verhältnisse: geordnet.<br />
1) Bestrafungen: ./.<br />
m) Sonderausbildung: ./.<br />
n) Verwendung im Sonderfach<br />
als ./. vom ./. bis ./.<br />
o) Besondere Sprachkenntnisse: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch,<br />
Portugiesisch, Russisch<br />
p) Gesamtseefahrzeit: 15 Jahre 2 Mon., davon im Auslande: 2 Jahre 8 Mon.<br />
q) Für welche besonderen Stellen geeignet? Marineattache, Reichswehrminister<br />
(zunächst als Abteilungsleiter — Abwehrabteilung), Leiter der Dienststelle in<br />
Hamburg, Inspekteur der B. J., II. Admiral einer Station, B.d.L.<br />
r) Ob zur Beförderung geeignet? ja.<br />
s) Wird Stellung ausgefüllt? ja.<br />
t) Bei Stabsoffizieren und Kapitänleutnanten des ältesten Drittels, ob imstande,<br />
ein Offizierkorps zu leiten? ja.<br />
u) Welche Stellen haben seit Aufstellung des letzten planmäßigen Beurteilungsberichts<br />
berichtet? In welchem Sinne? ./.<br />
v) Gemäß Ziffer 10 M. B. B. inhaltlich bekanntgegeben<br />
von ./. bis ./.<br />
III. Allgemeines Urteil:<br />
An meinem sehr günstigen Urteil zum 1. November 1933 über Kapitän zur<br />
See Canaris habe ich nichts zu ändern, ich nehme es in vollem Umfange hierher.<br />
Kapitän zur See Canaris hat sich auch im zweiten Jahre seiner Kommandoführung<br />
vollauf bewährt.<br />
Der von mir im letzten Beurteilungsbericht erwähnte und auch empfundene<br />
Mangel an einer unwägbaren inneren Verbundenheit zwischen Befehlshaber und<br />
Kommandanten ist im zweiten Jahre nicht mehr störend in Erscheinung getreten.<br />
Das längere Zusammenleben und dadurch bedingte Sich-aneinander-gewöhnen<br />
mag hier ausgleichend gewirkt haben,wenngleich bei der fast ausschließlich auf<br />
das Sachliche gerichteten Einstellung des Kommandanten zum Stabsleben auch im<br />
zweiten Jahre neben dem rein — dienstlichen das persönliche Moment nur wenig<br />
zur Geltung kam.<br />
Hervorheben muß ich das unermüdliche Bestreben des Kapt. z. S. Canaris, im<br />
zweiten Jahre durch persönliche Vorträge seine Besatzung mit dem Gedankengut<br />
der nationalen Bewegung und den Grundsätzen des staatlichen Aufbaues des<br />
neuen Reiches vertraut zu machen. Durch eingehende, sehr fleißige Vorbereitung<br />
und allgemein verständliche Ausführungen hat er auf diesem Gebiet vorbildlich<br />
gewirkt und eine enge Verbundenheit mit seiner Besatzung hergestellt.<br />
Besonderen Wert legte er auf die Seegewohnheit seiner Besatzung und ihre<br />
Durchbildung auf allen Gebieten der Seemannschaft und Waffenverwendung im<br />
freien Wasser der Nordsee. Seine Auffassung und das daraus hervorgehende Bestreben,<br />
möglichst oft und möglichst lange Seetörns in die freie Nordsee zu ver<br />
legen, entspricht dem richtigen Gedanken, daß die Besatzungen nur dann im<br />
Ernstfall ihren Aufgaben gewachsen sein werden, wenn sie in den schwierigeren