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Albvereinsblatt_2006-4.pdf

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Malerische Blickpunkte – ein Ratespiel<br />

Christian Landenberger – Donautal bei Gutenstein<br />

Galerie Albstadt, Städtische Kunstsammlungen, Eigentum des Landes BW<br />

Donautal bei Gutenstein I, 1893, Öl auf Leinwand (61 x 81 cm)<br />

Donautal bei Gutenstein III, 1893, Öl auf Leinwand (55,3 x 36 cm)<br />

Frisch verlobt und gerade zurückgekehrt von einer Londonreise,<br />

fährt der junge Maler Christian Landenberger<br />

(1862–1927) im Jahr 1893 an die obere Donau zum Malen.<br />

In der Nähe von Gutenstein packt er seine Wanderstaffelei<br />

aus. Über das kleine Wiesenstück zu seinen Füßen gleitet<br />

der Blick auf die Hänge gegenüber, auf den Flusslauf<br />

und die Häuser im Tal. Zum eigentlichen malerischen Ereignis<br />

jedoch wird das Grün im Vordergrund, mit lockeren<br />

Pinselstrichen leicht auf die Leinwand gesetzt, schnell gesehen<br />

und gemalt, denn schon im nächsten Augenblick ist<br />

es ein anderes. Die Farbe führt ihr Eigenleben, befreit von<br />

der Gegenständlichkeit der Wiese, frisch und bewegt. Im<br />

Sommer zieht es ihn abermals an dieselbe Stelle. Das Jahr<br />

ist fortgeschritten, die Palette hat sich gewandelt – wie in<br />

der Natur, so auf der Leinwand.<br />

Christian Landenberger stammt aus Ebingen auf der Schwäbischen<br />

Alb. Der künstlerisch begabte junge Mann ging<br />

1879 nach Stuttgart und von dort nach München, um Malerei<br />

zu studieren. Nach einigen Unterbrechungen gab er<br />

1887 das Studium an der Akademie endgültig auf und arbeitete<br />

mehrfach in Gutach, wo sich um die Maler Hasemann<br />

und Liebig eine Künstlerkolonie gebildet hatte. Nach<br />

seinen dunkeltonigen realistischen Anfängen malt sich Landenberger<br />

hier regelrecht frei und erprobt auch im Interieur<br />

den Umgang mit Licht. Doch immer mehr zieht es ihn<br />

hinaus ins Freie.<br />

Offenbar brauchte es diesen Schritt heraus aus dem Atelier,<br />

um zu einer solchen Freiheit im Umgang mit der Farbe<br />

zu gelangen. 1892 wird Landenberger Gründungsmitglied<br />

der Münchner Secession, auch dies ein Zeichen seiner<br />

fortschrittlichen Haltung und seiner Abkehr von den<br />

akademischen Idealen. Seit 1887 arbeitet er als freischaffender<br />

Maler. Seit Anfang 1890er Jahre festigte sich sein Ruf<br />

als einer der anerkanntesten Freilicht-Maler in Deutschland.<br />

Unsere Frage: Wo stellte Christian Landenberger 1893<br />

seine Wanderstaffelei auf?<br />

Schicken Sie uns ein Foto, entstanden an dem Blickpunkt,<br />

von dem aus Christian Landenberger möglicherweise diese<br />

Bilder gemalt hat. Und dokumentieren Sie den Weg dorthin<br />

(Parkplatz, Wanderweg, besondere Merkmale etc.). Legen<br />

Sie Ihrer Einsendung eine Kopie Ihrer Wanderkarte<br />

mit dem eingezeichneten Blickpunkt bei. Wer Lust hat, kann<br />

auch die GPS-Koordinaten angeben. An die „Blätter des<br />

Schwäbischen Albvereins“, Waldburgstr. 48, 70563 Stuttgart.<br />

Einsendeschluss nach Ende der Wandersaison, 15. November<br />

<strong>2006</strong>.<br />

Dr. Veronika Mertens<br />

Galerie Albstadt, Städtische Kunstsammlungen<br />

Mit dieser Ausgabe beginnen die „Blätter des Schwäbischen Albvereins“<br />

in Zusammenarbeit mit der Galerie Albstadt mit einem Ratespiel,<br />

das sich an unsere kunst- und wanderbegeisterten Leserinnen und Leser<br />

richtet. Mit seiner einzigartigen Spezialsammlung „Das Landschaftsbild<br />

der Schwäbischen Alb“ bietet das Museum zahlreiche Blickpunkte<br />

auf die Verschiedenartigkeit künstlerischer Sicht auf die Land-<br />

17<br />

schaft von 1750 bis heute. Machen auch Sie sich auf den Weg wie die<br />

vielen vertretenen Künstlerinnen und Künstler und suchen Sie sich Ihren<br />

Blickpunkt! Galerie Albstadt, Städtische Kunstsammlungen.<br />

Öffnungszeiten Di – Fr 11–13 Uhr, 14 – 17 Uhr, Sa, So, Fei 11–17 Uhr,<br />

Kirchengraben 11, 72458 Albstadt (Ebingen), Tel. 0 74 31 / 160-14 91,<br />

Fax 0 74 31 / 160-14 97, galerie@albstadt.de, www.galerie-albstadt.de

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