Albvereinsblatt_2006-4.pdf
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FORUM<br />
Eingangspor<br />
angsportal zum GeoPark „Schwäbische Alb“<br />
Peter Hahnel<br />
Mit der Eröffnung des HöhlenHauses am Fuß der „Charlottenhöhle“<br />
bietet die Stadt Giengen einen neuen und faszinierenden<br />
Einblick in die viele Millionen Jahre alte Erdgeschichte.<br />
Das neu geschaffene Portal des GeoParks<br />
„Schwäbische Alb“ ist eine interessante und kurzweilige Informationsstätte<br />
zu den Besonderheiten der hiesigen Karstlandschaft,<br />
gleichzeitig auch zu den Anfängen der menschlichen<br />
Kunst und Kultur vor mehr als 35.000 Jahren. Die<br />
Charlottenhöhle, die mit 587 Metern längste begehbare<br />
Schauhöhle in Süddeutschland, verzeichnet schon jetzt<br />
35.000 Besucher jährlich. Künftig werden es noch mehr.<br />
Anschaulich informiert das als Langhaus konzipierte HöhlenHaus<br />
über die Entstehung, die Entdeckung am 9. Mai<br />
1893 und nicht zuletzt über die Einweihung der Tropfsteinhöhle.<br />
Benannt wurde sie einst nach der Königin Charlotte<br />
von Württemberg. Gleichzeitig wird die Höhle zum Anlass<br />
genommen, die Entstehung der Landschaft über<br />
Millionen Jahre zu verfolgen. Spiele und Exponate laden<br />
zum Anfassen und spielerischen Lernen ein. Ein Reliefmodell<br />
der Charlottenhöhle macht im kleinen Maßstab Dimensionen<br />
deutlich. Repliken der bedeutendsten Funde im<br />
Lonetal verdeutlichen die kulturhistorische Bedeutung der<br />
Landschaft Schwäbische Alb. Betrieben wird das Höhlen-<br />
Haus im Giengener Ortsteil Hürben vom hiesigen Höhlenund<br />
Heimatverein. Neben den ohnehin schon stattfindenden<br />
Höhlenführungen durch die ausgebildeten Führer übernehmen<br />
die ehrenamtlichen Kräfte des Vereins nun auch<br />
die Information und Verköstigung der Gäste.<br />
Öffnungszeiten: Charlottenhöhle: April bis Oktober, 9-11.30<br />
Uhr, 13.30-16.30 Uhr, So, Fei 9-16.30 Uhr. HöhlenHaus:<br />
April bis Oktober 9-18 Uhr<br />
Kontakt: Tourist-Information i-Punkt, Marktstraße 9, 89537<br />
Giengen/Brenz, Tel. 07322/952292, Fax 07322/952264,<br />
tourist-info@giengen.de<br />
Zeppelins Flieger<br />
Die Ausstellung „Zeppelins Flieger“ im Zeppelin Museum<br />
Friedrichshafen thematisiert fast einhundert Jahre Luftfahrtgeschichte<br />
der Bodenseeregion und ihre Einbindung<br />
in internationale Zusammenhänge. Die Besucher begeben<br />
sich in einer inszenierten Ausstellungslandschaft auf eine<br />
Zeitreise durch die wechselvolle Geschichte des Flugzeugs.<br />
Die Bedeutung Graf Zeppelins für die Entwicklung des Flugzeugs<br />
ist bisher kaum bekannt. Ab 1899, also zeitgleich<br />
mit den Arbeiten an dem ersten Zeppelin-Luftschiff, unterstützte<br />
er Ludwig Rüb, den ersten Flugzeugbauer am<br />
Bodensee finanziell bei seinen erfolglosen Versuchen.<br />
1912 wurde von Theodor Kober unter finanzieller Beteiligung<br />
Graf Zeppelins die Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH<br />
gegründet. Die älteste Flugzeugfirma am Bodensee baute<br />
während des Ersten Weltkrieges über 40 % der Wasserflugzeuge.<br />
Die Riesenflugzeuge der Zeppelin-Werke GmbH<br />
in Staaken lösten im Ersten Weltkrieg das Luftschiff als Träger<br />
des strategischen Luftkrieges ab. Claude Dornier versuchte<br />
ab 1914 große Reichweiten und Nutzlasten im Flugzeugbau<br />
zu realisieren. Auch an diesen Entwicklungen nahm<br />
Graf Zeppelin bis zu seinem Tod im Jahre 1917 lebhaften<br />
Anteil.<br />
In den 1920er und 1930er Jahren nahmen Flugzeuge wie<br />
der Dornier Wal, Komet und Merkur Einfluss auf den expandierenden<br />
Luftverkehr. Daneben wurde auch intensiv<br />
und im Verborgenen an militärischen Entwicklungen gearbeitet,<br />
mit denen die Luftrüstung der dreißiger und vierziger<br />
Jahre vorbereitet wurde. Die Luftschiffbau Zeppelin<br />
Dornier Wal beim Start, 1922<br />
GmbH gründete 1942 wieder eine eigene „Abteilung Flugzeugbau“,<br />
in der neben militärischen Projekten auch Studien<br />
für einen zukünftigen Nachkriegsluftverkehr bearbeitet<br />
wurden. Öffnungszeiten: bis 1. Oktober <strong>2006</strong>, täglich<br />
9–17 Uhr. Kontakt: Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH,<br />
Seestraße 22, 88045 Friedrichshafen, Tel.07541/3801-0,<br />
Fax 07541/3801-81<br />
Historisches Unternehmensarchiv der Dornier GmbH Immenstaad<br />
Schwerer Schlag gegen den Bahnverk<br />
erkehr ehr geplant<br />
Der Personennahverkehr auf der Schiene hat sich in den<br />
letzten Jahren vergleichsweise gut entwickelt. Die Welle<br />
der Stilllegungen, der in den Jahrzehnten zuvor viele Nebenstrecken<br />
zum Opfer gefallen waren, ist abgeebbt, Taktverkehr<br />
bedient die meisten Linien, moderne, kostengünstige<br />
Triebwagen befahren die Strecken mit geringerem<br />
25<br />
Fahrgastaufkommen. Mehrere aufgegebene Strecken fanden<br />
Wiederbelebung, ihr Besuch übertrifft selbst optimistische<br />
Erwartungen. Die Zahl der Zugreisenden hat sich allgemein<br />
gesteigert, die finanzielle Lage der Bahn sich<br />
gebessert. Der Stuttgarter Verkehrsverbund meldet Rekordzahlen.