Albvereinsblatt_2009-1.pdf

An den Tagen zwischen Weihnachten und Dreikönig ist es Glücksbären be stim mt, ein
traumhaftes Abenteuer zu erleben. So ging es diesmal auch unserem Albärt. Als er ei -
nes schönen Wintertages zu seiner Lieblings-Burgruine hinaufstapfte, hörte er über sich
drei Stimmen leise wispern. »Ist er es?« flüsterten sie. »Kommt er endlich den Berg hin auf?« »Ist das wirklich
unser süßer kleiner Schmusebär?« Albärt wunderte sich, weil er niemand sehen konnte. Doch plötzlich tat
sich vor ihm in der Ruinenmauer eine Tür auf. Neu gierig wie kleine Bären nun mal sind, stemmte er die
schwe re, mit Eisen beschlagene Türe auf, spazierte durch und stand in einem Schlosshof. Nach allen Him -
mels richtungen öffneten sich Türen. Albärt trat ein und lief einen Korridor entlang. Rechts und links lagen
prachtvolle Zimmer – ein ro tes voller Himbeerduft mit den köstlichen Früchten auf einem Tisch. Albärt kostete
eine handvoll – mmmh! Das nächste Zimmer war grün und roch nach Minze. Das mochte Albärt nicht
und ging wei ter, bis er in einem Zimmer voller Schokolade landete. Hier schlug er sich den Bauch voll und
stapfte zufrieden dem nächsten Duft nach. Honiglebkuchen, Zimtsterne, Vanillekipferl und ein leich ter Anisduft
lagen in der Luft. Der Korridor machte einen scharfen Knick. Auf einmal stand Albärt im Rittersaal. Hier
türmten sich in der Tat alle die köstlichen Leckereien, die er gerochen hat te. Und mittendrin saßen drei Bä -
ren, die Karten spielten. »Komm, Albärt«, sagte Willy, der Berliner Bär, »setz dich her und spiel mit uns!«
»Wir have so lange auf disch warten«, rief Teddy, der aus den USA stammte und erst kürzlich ausgewandert
war. »Jo mei«, brummte Bruno, der Bayern-Bär, »kimm eini, no sammer scho vieri!« So nahm unser Albärt in
der geselligen Runde Platz. Ab und zu naschten die vier Bären von den Leckereien, die meiste Zeit spielten
sie aber Quartett, bis ihnen die Augen zufielen.
Illustration: HD Sumpf
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