Albvereinsblatt_2009-1.pdf
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Darüber hinaus wird ein reichhaltiges Angebot an Semina -<br />
ren und Lehrgängen im Haus der Volkskunst in Balingen-<br />
Frommern angeboten. Durch Ihre Mitgliedschaft im Schwäbischen<br />
Albverein haben Sie die Möglichkeit, daran teilzu -<br />
neh men. Schauen Sie doch einmal in unserer privaten<br />
Kunst hochschule vorbei.<br />
In unseren vielfältigen Betätigungsfeldern warten viele neue<br />
Herausforderungen auf uns. Jeder von Ihnen kann mitmachen.<br />
Im Natur-, Landschafts- und Umweltschutz werden<br />
vie le Mitarbeiter gebraucht. In den nächsten Jahren werden<br />
wir uns verstärkt mit den Themen Kulturlandschaft,<br />
Klein denkmale, digitale Wegekartierung, Familienarbeit,<br />
Mitgliederwerbung und Suche nach ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />
befassen.<br />
Für das Wanderjahr <strong>2009</strong> wünsche ich Ihnen schöne Erleb -<br />
nis se im Schwäbischen Albverein, gute Begegnungen mit<br />
Freun den und interessante Wanderungen in unserer wun -<br />
der baren Heimat.<br />
Dr. med. Hans-Ulrich Rauchfuß<br />
Präsident des Schwäbischen Albvereins<br />
Prof. Dr. Helmut Schön nams gruber<br />
Am 10. Oktober 2008 starb Albvereins-Ehrenpräsident<br />
Prof. Dr. Helmut Schön nams gruber. Von 1973 – 1991 war<br />
er Präsident des Schwäbischen Albvereins. In Stutt gart<br />
1921 geboren, aufgewachsen und in die Schule gegangen,<br />
studierte er nach Kriegsdienst und 3-jähriger russi -<br />
scher Kriegs gefangen schaft Naturwissen schaf ten. Nach<br />
sei ner Promotion arbeitete er bei der Württembergischen<br />
Forstlichen Ver suchs anstalt und war Mitentwickler<br />
der forstlichen Standortskartierung. Als Leiter der Bezirksstelle<br />
für Naturschutz und Landschaftspflege in Tübingen<br />
(seit 1971 Landesstelle) und 1976 bis zur Pen sionierung<br />
Leiter des Instituts für Ökologie und Naturschutz<br />
bei der Landesanstalt für Umwelschutz in Karlsruhe bestimmte<br />
er maßgeblich die Natur- und Umweltschutzaktivitäten<br />
im Land. Auch als Lehrbeauftragter an der<br />
Universität Tübingen und Honorarprofessor an der Universität<br />
Hohenheim trug er viel dazu bei, Natur- und Umweltschutzgedanken<br />
zu verbreiten. Die Liste seiner wissenschaftlichen<br />
Publikationen ist lang, ebenso seine vielfältigen<br />
ehrenamtlichen Tätigkeiten. 18 Jahre lang führte<br />
er den Schwäbischen Albverein; während seiner Amtszeit<br />
wuchs die Mitgliederzahl von 100.000 auf 120.000,<br />
den bisherigen Höchststand in der Geschichte des<br />
Schwä bischen Albvereins. Mehrere Flächen wertvoller<br />
Natur wurden für den den Verein erworben, um sie dauerhaft<br />
zu schützen. Nicht nur im Bereich des ehrenamtlichen<br />
Naturschutzes hatte er viele Aufgaben zu bewältigen,<br />
sondern auch in den anderen Be reichen des Vereins.<br />
Mehrere Wanderstützpunkte wurden gebaut, viele<br />
Wanderheime und Aussichtstürme saniert, zwei Museen<br />
wurden eingerichtet. Auch das Wegenetz wurde ausgebaut.<br />
Sein langjähriger Weggefährte und Nachfolger, Albvereins-Ehrenpräsident<br />
Peter Stoll, schrieb über ihn:<br />
»Wohl wenige kennen unser Land und seine Menschen<br />
so gut wie er. Das kam ihm bei seiner Arbeit für den Albverein<br />
zugute. Immer wieder war es in einem so großen<br />
Verein mit vielfältigen Zielsetzungen und breit gestreuter<br />
Mitgliederstruktur notwendig, Ausgleich zwischen den<br />
unterschiedlichen Auffasssungen zu suchen, die Finanzen<br />
in Ordnung zu halten und den Verein den Verhältnissen<br />
anzupassen. Mit Bedacht und Erfolg gelang es<br />
ihm, passende ehrenamtlichen Mitarbeiter zu finden.<br />
Sein Humor und seine rhetorische Begabung halfen dem<br />
Präsidenten, seine Zuhörer zu begeistern und Kritiker<br />
und Besserwisser zu überzeugen.«<br />
Ehrenpräsident Schönnamsgruber vertrat den Schwäbischen<br />
Albverein in vielen Heimat- und Naturschutzverbänden.<br />
Darüberhinaus war er Vizepräsident des Deutschen<br />
Wanderverbands und Vorstandsmitglied der Euro -<br />
pä ischen Wandervereinigung. Für diese Leistungen wurde<br />
er mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik<br />
Deutschland ausgezeichnet.<br />
Seit vielen Jahren lebte Schönnamsgruber mit seiner Frau<br />
Margret in Waldbronn und begleitete auch im Alb ver -<br />
eins-Ruhestand die Vereinsaktivitäten mit Wohlwollen.<br />
Ehrenpräsident Schönnamsgruber hat Bleibendes für<br />
unseren Verein, Natur und Umwelt geleistet. Der Schwäbische<br />
Albverein wird ihn in dankbarer Erinnerung behalten,<br />
sein Engagement wird noch lange fortwirken. Sein<br />
Lebenswerk ist in guten Händen.<br />
Thomas Pfündel<br />
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